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25.02.2008
Durch den Tod des baden-württembergischen CDU-Abgeordneten Johann-Henrich Krummacher (Direktmandat im Wahlkreis 259 – Stuttgart I) ist die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag auf 223 Sitze geschrumpft. Sie ist somit nur noch um einen Sitz größer als die SPD-Fraktion mit 222 Abgeordneten. Die CDU hatte in Baden-Württemberg bei der Bundestagswahl 2005 drei Überhangmandate errungen, in die nicht nachgerückt werden darf. Aus dem gleichen Grund hatte die CDU/CSU-Fraktion bereits beim Ausscheiden des Abgeordneten Matthias Wissmann einen Sitz im Bundestag verloren (siehe Meldung vom 1. Juni 2007).
Der Sitzwegfall im Bundestag hat auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Bundesversammlung, die im nächsten Jahr einen neuen Bundespräsidenten wählen wird. Da alle Bundestagsabgeordneten gleichzeitig auch Mitglieder der Bundesversammlung sind, verliert die CDU auch hier automatisch einen Sitz. Zudem verringert sich die Zahl der Ländervertreter ebenfalls um ein Mandat, weil diese Zahl immer identisch mit der Zahl der Bundestagsmitglieder sein muss. Dies geht auf Kosten von Nordrhein-Westfalen, dessen Landtag nun nur noch 131 statt 132 Vertreter in die Bundesversammlung entsenden darf. Gemäß der Sitzverteilung im Landtag von NRW geht auch dies auf Kosten der CDU, deren Anteil von 64 auf 63 Vertreter sinkt.
Den Verlust eines dritten Sitzes in der Bundesversammlung muss die CDU aufgrund der gestrigen Ergebnisses der Bürgerschaftswahl in Hamburg verschmerzen. Auf Basis der vorläufigen Sitzverteilung würde die CDU dort einen Sitz an die SPD verlieren. Insgesamt kommen Union und FDP somit auf 613 bis 614 Sitze in der Bundesversammlung (abhängig von einem Losentscheid zwischen CDU und SPD in Hessen). Die absolute Mehrheit beträgt dort nunmehr 613 Sitze.
Bundesversammlung | Basis (Stand) | Gesamt | CDU/CSU | FDP | SPD | GRÜNE | LINKE | Sonstige |
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Absolute Mehrheit bei 614 Sitzen (23.02.2008) bzw. 613 Sitzen (25.02.2008); Von-bis-Angaben kennzeichnen einen gleichen rechnerischen Anspruch auf den nächsten Sitz (Losentscheid). Vorbehaltlich möglicher Abweichungen durch freies Stimmverhalten, bei Veränderungen der Zahl der Länderdelegierten aufgrund von Bevölkerungsverschiebungen und deren Wahlen sowie dem Ausscheiden von Bundestagsmitgliedern ohne Nachrücker | ||||||||
Gesamt | Sitzverteilung, Stand: 23.02.2008 |
1.226 | 520–521 | 96 | 421–423 | 88–90 | 91–92 | 7 |
Bundestag | Sitzverteilung vor dem Tod des Abgeordneten Krummacher |
613 | 224 | 61 | 222 | 51 | 53 | 2 |
Sitzverteilung nach dem Tod des Abgeordneten Krummacher |
612 | 223 | 61 | 222 | 51 | 53 | 2 | |
Hamburg | Sitzverteilung vor der Bürgerschaftswahl am 24.02.2008 |
12 | 7 | – | 4 | 1 | – | – |
Sitzverteilung nach der Bürgerschaftswahl am 24.02.2008 |
12 | 6 | – | 5 | 1 | 0 | – | |
Nordrhein-Westfalen | Sitzverteilung vor dem Tod des Abgeordneten Krummacher |
132 | 64 | 8 | 53 | 7 | 0 | – |
Sitzverteilung nach dem Tod des Abgeordneten Krummacher |
131 | 63 | 8 | 53 | 7 | 0 | – | |
Gesamt | Sitzverteilung, Stand: 25.02.2008 |
1.224 | 517–518 | 96 | 422–424 | 88–90 | 91–92 | 7 |