Nachrücker-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts
In seinem Beschluss vom 26. Februar 1998 – 2 BvC 28/96 – (BVerfGE 97, 317) hat das Bundesverfassungsgericht (Meldung vom 8. April 1998) das Nachrücken eines Abgeordneten in ein nichtausgeglichenes Überhangmandat ausgeschlossen. Im Bundeswahlgesetz ausdrücklich geregelt wurde dies erst mit dem dem „Gesetz zur Änderung des Wahl- und Abgeordnetenrechts“ vom 17. März 2008 (§ 48 Absatz 1 Satz 2 Bundeswahlgesetz).
Folgende Abgeordnete sind aufgrund des Beschlusses – bzw. der am 21. März 2008 in Kraft getretenen Anpassung der Nachrückregelung im Bundeswahlgesetz – bisher aus einem Parlament ausgeschieden, ohne dass ihr Mandat durch einen Nachrücker besetzt wurde.
14. Bundestag
- Ilse Schumann, SPD, Wahlkreis 289 – Dessau – Bitterfeld, Sachsen-Anhalt, verstorben am 09.08.2000
- Olaf Scholz, SPD, Wahlkreis 13 – Hamburg-Altona, ausgeschieden am 06.06.2001
- Dr. Eberhard Brecht, SPD, Wahlkreis 290 – Bernburg – Aschersleben – Quedlinburg, Sachsen-Anhalt, ausgeschieden am 30.06.2001
15. Bundestag
16. Bundestag
- Matthias Wissmann, CDU, Wahlkreis 266 – Ludwigsburg, Baden-Württemberg, ausgeschieden am 01.06.2007
- Johann-Henrich Krummacher, CDU, Wahlkreis 259 – Stuttgart I, Baden-Württemberg, verstorben am 25.02.2008
- Peter Jahr, CDU, Wahlkreis 163 – Döbeln – Mittweida – Meißen II, Sachsen, ausgeschieden am 14.07.2009 (siehe dazu die Meldung vom 14.06.2009)
17. Bundestag
20. Bundestag
- Andreas Scheuer, CSU, Wahlkreis 229 – Passau, Bayern, ausgeschieden am 01.04.2024
Landtag Brandenburg
- Dr. Regine Hildebrand, SPD, Wahlkreis 35 Elbe-Elster I, ausgeschieden am 12.10.1999 (siehe dazu das Urteil des Landesverfassungsgerichts Brandenburg – VfGBbg 19/00 –)
Landtag Sachsen-Anhalt
Lage noch unklar, siehe dazu: