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+++ 2014-09-12 12:13 (wz): Nach dem heute festgestellten endgültigen Ergebnis bleibt es dabei: Die NPD ist knapp an der Fünfprozenthürde gescheitert. Sie hat gegenüber dem vorläufigen Ergebnis sogar noch ein wenig an Boden verloren und kommt nun auf ca. 4,9497 %, auf eine Stelle gerundet also nur noch auf 4,9 %. Die Fünfprozenthürde liegt nach dem endgültigen Ergebnis bei 81.875 Stimmen. Die NPD hätte folglich auf Kosten der anderen Parteien mindestens 824 Stimmen mehr erhalten müssen, um den Wiedereinzug in den Landtag zu schaffen. Von den Nichtwählern hätte die NPD sogar 868 zusätzliche Stimmen benötigt, da auch die Fünfprozenthürde steigt, wenn mehr gültige Stimmen abgegeben werden. +++

+++ 2014-09-01 00:26 (wz): Um 22:46 Uhr twitterten wir, dass die NPD nach unseren Berechnungen an der Fünfprozenthürde scheitern werde. Zu diesem Zeitpunkt fehlten sachsenweit noch sechs Wahlbezirke: ein Wahlbezirk in Borsdorf (Landkreis Leipzig), vier Wahlbezirke in Leipzig und ein Wahlbezirk in Dresden. Auf dieser Grundlage der übrigen Ergebnisse lag die NPD ca. 770 Stimmen unter der Fünfprozenthürde. Da auf die allermeisten Wahlbezirke jeweils eine dreistellige Zahl von insgesamt abgegebenen Stimmen entfällt und insbesondere in den noch fehlenden städtischen Wahlbezirken mit einem unterdurchschnittlichen NPD-Ergebnis zu rechnen war, stand nun praktisch fest, dass die NPD nach dem vorläufigen Endergebnis aus dem Landtag geflogen sein würde.

In den folgenden Minuten trafen dann Schlag auf Schlag die Ergebnisse der noch fehlenden Wahlbezirke ein. Gegen elf Uhr lagen alle vorläufigen Ergebnisse vor, so dass wir um 23:03 Uhr twittern konnten: „Nach dem vorläufigen Endergebnis landet die NPD bei 81.060 von 1.637.364 Listenstimmen (4,95%).“ Die Fünfprozenthürde beträgt demnach 81.868,2 Stimmen, zum Überspringen werden 81.869 benötigt. Die NPD liegt somit 809 Stimmen unter der nötigen Zahl. (Im Tweet schrieben wir aufgrund eines Rundungsfehlers versehentlich, es seien 808 Stimmen.)

Ganz sicher ist das Scheitern der NPD damit aber noch nicht. Bis zum endgültigen Endergebnis werden üblicherweise einige Übermittlungs- und offensichtliche Zählfehler bemerkt, die dann korrigiert werden müssen. Bei Landtagswahlen bewegen sich diese Korrekturen bei den absoluten Stimmenzahlen der einzelnen Parteien üblicherweise im zwei- bis dreistelligen Bereich, aber auch Korrekturen im Ausmaß von mehr als tausend Stimmen sind bereits vorgekommen. Insofern erscheint es zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen, dass es im Rahmen der routinemäßigen Überprüfungen doch noch der NPD gelingen könnte, genügend Stimmen zusammen zu bekommen.

Darüber hinaus wird die NPD vermutlich lauthals eine komplette Neuauszählung fordern. Im Ausland ist eine solche Neuauszählung bei knappen Wahlergebnissen tatsächlich mancherorts gesetzlich vorgesehen bzw. sie kann von den Parteien gegen Zahlung einer Gebühr verlangt werden. Im deutschen (und auch im sächsischen) Wahlprüfungsrecht hingegen gilt, dass nur dort neu ausgezählt werden muss, wo es konkrete Hinweise auf Zählfehler gibt. Ein knapper Wahlausgang allein genügt nicht. Allerdings beanspruchen die zuständigen Wahlausschüsse bisweilen einen gewissen Einschätzungsspielraum, so dass nicht vorherzusagen ist, wie der sächsische Landeswahlausschuss in dieser Frage entscheiden wird. +++

+++ 2014-09-01 00:10 (as): Der gewonnene Wahlkreis war für die Linke ein schlechtes Geschäft: Bei einem vierten Überhangmandat für die CDU wären die Ausgleichsmandate nicht gedeckelt worden und die Linke hätte den 28. Sitz bekommen, was auch einen höheren Mandatsanteil bedeutet hätte. Die gewählte Direktbewerberin steht allerdings erst auf Platz 29 der Liste und wäre dann nur erste potenzielle Nachrückerin. +++

+++ 2014-08-31 23:35 (as): Bei unverzerrtem Sitzverteilungsverfahren (Sainte-Laguë) würde neben einem 28. Sitz der Linken auch den Grünen ein 9. Sitz knapp vor dem 59. Sitz der CDU zustehen. +++

+++ 2014-08-31 23:17 (mf): Ohne NPD im Landtag erhält die CDU drei Überhangmandate und Linke, SPD und AfD je ein Ausgleichsmandat. Ohne Begrenzung der Ausgleichsmandate erhielte die Linke zwei Ausgleichsmandate (28 Sitze). +++

+++ 2014-08-31 23:04 (as): Bei einem fehlenden Leipziger Wahlkreis mit sehr wenig NPD liegt sie jetzt bei 5,008%. Das wird zumindest im vorläufigen Ergebnis nicht reichen. +++

+++ 2014-08-31 22:27 (as): Wir gehen übrigens (wie das ZDF) von 59 Sitzen für die CDU aus, wobei wir die einzelnen noch fehlenden Wahlbezirke nicht im Detail kennen. Einen Wahlkreis in Leipzig gewinnt die Linke. +++

+++ 2014-08-31 22:19 (as): Ob die letzte ZDF-Hochrechnung beim fortgeschrittenen Auszählungsstand ernst zu nehmen ist, ist unklar. Bei der Europawahl hat es am späten Abend offensichtliche Probleme gegeben. +++

+++ 2014-08-31 22:14 (mf): Nach der ZDF-Hochrechnung von 21:45 Uhr hätte die CDU fünf Überhangmandate und die Landtagsgröße könnte auf maximal 130 Mandate steigen. Das heißt, Linke und Grüne erhielten je einen Sitz weniger. +++

+++ 2014-08-31 20:27 (as): Alternative Sitzverteilung des ZDF von 20:12 diesmal realistischer (wie auch die normale): CDU 59, Linke 27, SPD 18, Grüne 8, AfD 14 (zusammen 126). +++

+++ 2014-08-31 19:49 (as): Alternative Sitzverteilung zur Hochrechnung von 19:39 des ZDF: CDU 60, Linke 27, SPD 18, Grüne 8, AfD 15 (zusammen 128). Suspekt ist auch, dass beim ZDF die Gesamtsitzzahl mit oder ohne NPD im Landtag immer gleich ist. Ein höherer Anteil unberücksichtigter Stimmen verkleinert aber Überhang und damit auch Ausgleichsmandate und die Gesamtsitzzahl.

PS: Wenn die CDU in beiden Varianten überhängt, müsste auch ihre Sitzzahl jeweils gleich sein. Sie erhält dann ausschließlich Direktmandate. In Sachsen kann die am stärksten überhängende Partei nicht auch noch Ausgleichsmandate bekommen. +++

+++ 2014-08-31 19:47 (wz): An dieser Stelle rechnet der Landeswahlleiter alle eingegangenen Gemeindeergebnisse auf Landesebene zusammen. Die NPD liegt beim Landeswahlleiter derzeit (nach 188 von 446 Gemeinden) bei 5,7 %, doch dies bedeutet nicht, dass die Hochrechnungen von ARD und ZDF falsch sind. Vielmehr dürfte die NPD bei den bisher eingetroffenen Ergebnissen über dem Landesdurchschnitt liegen. Derartige Verzerrungen werden von den TV-Sender mit Hilfe von Gewichtungen korrigiert, wohingegen der Landeswahlleiter die Ergebnisse ungewichtet veröffentlicht. Für die Frage, ob die NPD über oder unter der Fünfprozenthürde liegt, werden die TV-Hochrechnungen daher noch bis auf Weiteres zuverlässiger sein als die Daten des Landeswahlleiters. Immerhin bieten dessen Zahlen aber schon jetzt eine Übersicht über die Verteilung der Stimmenanteile der sog. „sonstigen Parteien“, über die sich ARD und ZDF bisher ausschweigen. Die PIRATEN liegen z. B. derzeit bei nur 0,7 %, wobei allerdings die großen Städte noch fehlen, da die jeweilige Kommune erst berücksichtigt wird, wenn alle Wahlbezirke der Kommune (bzw. des Wahlkreises, wenn die Stadt auf mehrere Wahlkreise aufgeteilt ist) vollständig ausgezählt sind. +++

+++ 2014-08-31 19:31 (as): Die alternative Sitzverteilung des ZDF zur 18-Uhr-Prognose ist in Sachsen völlig unmöglich, wenn nicht eine kleine Partei stärker als die CDU überhängt (was man diesmal praktisch ausschließen kann). Es gibt nur 60 Direktmandate. Wenn die CDU 61 Sitze bekommen würde, kann die Gesamtsitzzahl sonst nur die Sollsitzzahl von 120 sein. +++

+++ 2014-08-31 19:29 (mc): Alternative Sitzverteilung zur Hochrechnung der ARD von 19:14 Uhr: CDU 58, Linke 27, SPD 18, Grüne 8, AfD 14 (zusammen 125) +++

+++ 2014-08-31 19:08 (mf): Das ZDF berechnet bei der Sitzverteilung zu viele Ausgleichsmandate. Die Zahl der Ausgleichsmandate ist auf die Zahl der Überhangmandate beschränkt. Damit dürfte Gesamtsitzzahl nur bei 128 liegen (ZDF-Hochrechnung 18:51 Uhr). +++

+++ 2014-08-31 19:06 (as): Alternative Sitzverteilung zur Hochrechnung des ZDF von 19:00: CDU 57, Linke 26, SPD 17, Grüne 7, NPD 7, AfD 14 (zusammen 128) +++

+++ 2014-08-31 18:55 (as): Zur Hochrechnung von 18:51 hat das ZDF wieder eine alternative Sitzverteilung: CDU 60, Linke 28, SPD 19, Grüne 8, AfD 15 (zusammen 130) +++

+++ 2014-08-31 18:52 (wz): Auch die ARD bietet eine alternative Sitzverteilung ohne NPD: CDU 58, LINKE 27, SPD 18, AfD 14, GRÜNE 8 (zusammen 125). +++

+++ 2014-08-31 18:12 (as): Das ZDF hat eine alternative Sitzverteilung zur 18-Uhr-Prognose für den Fall, dass die NPD knapp unter 5 % bleibt: CDU 61, Linke 28, SPD 19, Grüne 8, AfD 14 (zusammen 130) +++

+++ 2014-08-31 18:06 (mf): Wahlbeteiligung nach ARD Infratest dimap bei 48,5%. +++

+++ 2014-08-31 18:05 (as): Die Wahlbeteiligung wird laut ZDF bei 48,5 % liegen. +++