Imperiali

[Divisorverfahren]

Bezeichnungen

nach:

Beschreibungen

  1. Als Höchstzahlverfahren
    Die Stimmen der Parteien werden durch 2, 3, 4, ... n+1 dividiert und die Sitze in der Reihenfolge der größten sich ergebenen Höchstzahlen zugeteilt (als Divisorenreihe kann auch bspw. 1 – 1,5 – 2 – 2,5 – ([n+1]/2)) verwendet werden.)
     
  2. Als Divisorverfahren – Teile und Runde
    Die Stimmen der Parteien werden durch einen geeigneten Divisor (Stimmen pro Sitz) dividiert und es wird „gerundet“. Die Rundungsregel lautet: Abrunden und minus eins, (87,3 wird bspw. abgerundet auf 86 – als Nebenbedingung müsste man noch einschränken, dass keine negative Sitzzahl zugewiesen werden kann, sondern dann naheliegenderweise kein Sitz zugeteilt wird).

    Andere Formulierung: Jede Liste erhält so viele Sitze, wie ihre Stimmziffer gleiche oder höhere Quotienten als der letzte Quotient ergeben hat.

Eigenschaften

Beispiel für die fehlende Proportionalität und Exaktheit: Zwei Parteien treten an, es sind 10 Sitze zu verteilen bei genau 1.000 Wählern. Partei A erhält 800, also 80 % und Partei B 200, also 20 % der Stimmen. Ein Proportionalverfahren würde entsprechend auch 80 % der Sitze an A, 20 % der Sitze an B verteilen. Imperiali verteilt aber an A neun Sitze und an B einen Sitz.

Divisor: 75
A: [800 ÷ 75] − 1 = [10,66]− 1 = 10 − 1 = 9
B: [200 ÷ 75] − 1 = [2,66] − 1 = 2 − 1 = 1

Geschichte/Anwendung

Das Imperiali-Verfahren wird bei den belgischen Gemeindewahlen verwendet


von Martin Fehndrich (19.04.2003, letzte Aktualisierung: 07.04.2007)