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11.07.2005

Bundestagswahl 2005: Mierscheid-Gesetz prognostiziert 40 % für die SPD

Die SPD wird bei der möglichen Bundestagswahl im Herbst 2005 knapp 40 % der Stimmen erhalten. Dies ergibt sich nach dem Mierscheid-Gesetz – welches das Wahlergebnis der SPD und die Rohstahlerzeugung in Westdeutschland zueinander in Beziehung setzt – und einer Hochrechnung der Rohstahlerzeugung für das Jahr 2005 auf Basis der vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr.

Nach dem vom Bundestagsabgeordneten Jakob Maria Mierscheid (SPD) entdeckten Prognosemodell entspricht in Wahljahren der Zweitstimmenanteil der SPD in Prozent der Rohstahlproduktion der alten Bundesländer (in Mio. t). Die Stahlerzeugung der neuen Länder fällt dabei völlig unter den Tisch.

Die westdeutsche Rohstahlproduktion im ersten Halbjahr 2005 lag laut Statistischem Bundesamt bei 19,8 Mio. t und damit leicht unter dem Halbjahrswert des Vorjahrs. Eine Hochrechnung auf dieser Basis führt zu einer Stahlproduktion von rund 40 Mio. t im gesamten Jahr. Nach dem Mierscheid-Gesetz bedeutet dies ein Wahlergebnis von 40 % für die SPD bei einer diesjährigen Bundestagswahl.

Rohstahlproduktion und Wahlergebnis in Wahljahren

Hochrechnung der Rohstahlerzeugung Westdeutschlands und Stimmenanteil-Prognose der SPD für eine Bundestagswahl im Jahr 2005 nach dem Mierscheid-Gesetz

Damit unterscheidet sich die Vorhersage des Mierscheid-Gesetzes deutlich von den derzeitigen Wahlumfragen, so daß eine diesjährige Bundestagswahl eine gute Bewährungsprobe für das Mierscheid-Gesetz ist.

Zu beachten ist jedoch, daß bei vorgezogenen Bundestagswahlen das Mittel aus der Stahlproduktion des ursprünglichen und des vorgezogen Wahljahres gebildet werden muss. Durch weiter steigende Kapazitäten und die Erwartung, daß die auf Vorrat gelegten Bestände bald zur Neige gehen, ist hier aber eher mit höheren Werten im nächsten Jahr zu rechnen – allerdings ist auch ein drastischer Einbruch der westdeutschen Stahlproduktion nicht völlig auszuschließen.

Die Mierscheid-Prognose steht dagegen nicht im Widerspruch zu dem Prognosemodell von Thomas Gschwend und Helmut Norpoth, das vor drei Jahren einen knappen Sieg von Rot-Grün vorgesagt hatte und für eine Bundestagswahl in diesem Herbst z. Z. ein politisches Patt sieht.

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von Martin Fehndrich