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18./19.09.2005

Unser Wahlnachts-Ticker zur Bundestagswahl 2005

An dieser Stelle dokumentieren wir unsere Berichterstattung in der Wahlnacht vom 18. auf den 19. September 2005.


04:50 Uhr – Negatives Stimmgewicht

Auch bei dieser Wahl treten wieder negative Stimmgewichte auf. Ganz besonders fällt dies natürlich bei der Nachwahl in Dresden auf, denn hier kann die CDU ja noch Stimmen erhalten (oder dies verhindern).

Zum Nachrechnen: Das Ergebnis der Bundestagswahl 2005 (vor der Nachwahl in Dresden – Excel)


04:40 Uhr – Welche Namen sind noch unsicher?

Der Bundeswahlleiter hat schon mal eine vorläufige Namensliste veröffentlicht. Folgende Kandidaten sollten allerdings nicht zu sehr darauf vertrauen.


02:00 Uhr – CDU darf in Dresden noch höchstens 40.000 Zweitstimmen bekommen

(mf) Die CDU darf bei der Nachwahl im Wahlkreis 160 höchstens 41.226 Zweitstimmen erhalten, sonst verliert sie ein Überhangmandat und würde nur noch 178 statt 179 Abgeordnete stellen (negatives Stimmgewicht – wie erwartet).


00:45 Uhr – Vorläufiges Zwischenergebnis

(wz) Nachdem auch die letzten beiden Wahllokale in Berlin-Reinickendorf und im Landkreis Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) ihre Ergebnisse gemeldet haben, ergibt sich nun das folgende vorläufige Ergebnis der heutigen Hauptwahl:

Partei Zweitstimmen Anteil Sitze
Proporz
ÜM Sitze
Gesamt
CDU13.096.55627,8 %1736179
SPD16.148.24034,3 %2139222
CSU3.494.5647,4 %4646
GRÜNE3.826.1948,1 %5151
FDP4.619.5199,8 %6161
Linke.PDS4.086.1348,7 %5454
Sonstige1.850.0873,9 %
Überhangmandate in

CDU            6, davon in
 Baden-Württ.  3 
 Sachsen       3

SPD            9, davon in
 Hamburg       1
 Saarland      1
 Brandenburg   3
 Sachsen-Anh.  4

23:50 Uhr – Hohmann verliert Wahlkreis, aber erhält Wahlkampfkostenerstattung

(mf) Martin Hohmann erhält im Wahlkreis Fulda 39.544 Erststimmen (21,5 %) und damit weniger als Michael Brand (CDU), der 72.048 (39,1 %) Erststimmen erhielt. Die SPD erhielt 54.765 (29,7 %) Erststimmen. Damit erhält Hohmann Wahlkampfkostenerstattung in Höhe von rund 80.000 EUR.


23:20 Uhr – Überhangprognose von Infratest dimap

(wz) Die TV-Anstalten bzw. Meinungsforschungsinstitute haben dazugelernt und behandeln die Frage der Überhangmandate nicht mehr so stiefmütterlich wie bei den letzten Wahlen. Infratest dimap sagt 9 Überhangmandate für die SPD (3 in Brandenburg, 4 in Sachsen-Anhalt, 1 in Hamburg, 1 in Saarland) und 5 für die CDU (2 in Sachsen, 3 in Baden-Württemberg). Dies entspricht in etwa auch unseren Berechnungen, wobei in Dresden noch ein weiteres CDU-Überhangmandat hinzukommen kann. Es erscheint im Augenblick also sehr unwahrscheinlich, dass die SPD noch stärkste Fraktion werden könnte.


22:13 Uhr – Mecklenburg-Vorpommern: Wahlkreise aufgeteilt

(mc) In Mecklenburg-Vorpommern gingen vier Direktmandate an die SPD und drei an die CDU. Angela Merkel gewann wie erwartet ihren Wahlkreis Stralsund – Nordvorpommern – Rügen (in dem es nur eine Wahlbeteiligung von 68,8 % gab – M-V gesamt 71,0 %) mit 41,3 % der Stimmen. In Neubrandenburg – Mecklenburg-Strelitz – Uecker-Randow gewann die CDU das Direktmandat mit 31,3 % Erststimmenanteil bzw. 2.157 Stimmen Vorsprung, welches die SPD 2002 noch knapp gewonnen hatte. Damit verhinderte die CDU ein Überhangmandat für die SPD.


22:10 Uhr – Saarland: Alle Wahlkreise an SPD

(mf) Wie vor drei Jahren hat die SPD wieder alle vier Wahlkreise im Saarland gewonnen. Nach Zweitstimmen erhält die SPD 33,3 % der Stimmen, was recht genau 3,0 Sitzen entspricht, so dass dies ziemlich genau ein Überhangmandat ergibt.


21:30 Uhr – Sachsen-Anhalt: Alle Wahlkreise an SPD

(wz) Im Gegensatz zur Wahl vor drei Jahren wird die SPD voraussichtlich alle Wahlkreise in Sachsen-Anhalt direkt gewinnen. Sogar im Wahlkreis Burgenland, in dem die CDU 2002 vorne lag, führt der Kandidat der SPD nach Auszählung von 306 von 327 Wahllokalen mit knapp 2 % der Erststimmen. Dies würde bedeuten, dass die SPD drei bis vier Überhangmandate allein in diesem Land erhalten wird.


21:00 Uhr – Mehr Überhangmandate als 2002

(wz) Die bisher vorliegenden Ergebnisse lassen eine wesentlich größere Zahl von Überhangmandaten als bei der letzten Bundestagswahl erwarten. Diese werden voraussichtlich vor allem die SPD stärken. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dass die Sozialdemokraten auf diesem Wege trotz deutlich weniger Zweitstimmen als CDU und CSU zusammen die stärkte Fraktion im Bundestag stellen wird.


18:00 Uhr – Prognosen von Infratest dimap, Forschungsgruppe Wahlen und Forsa

Partei Stimmenanteil Mandate
CDU/CSU35,5–36 %221–229
SPD33–34 %204–212
GRÜNE8,4–8,5 %50–53
FDP10,5 %65
Linke.PDS7,5–8,5 %47–50
Sonstige<5 %0

von Matthias Cantow, Martin Fehndrich und Wilko Zicht (18.09.2005, letzte Aktualisierung: 19.09.2005 – nach 4:50 Uhr)