Qualität der Stimmkreise in Mittelfranken

[Bayern 2003]

Die Kandidaten zur Landtagswahl 2003 in Bayern haben abhängig von ihrem Stimmkreis auch in den Wahlkreislisten recht unterschiedliche Chancen, gewählt zu werden. Wenn sie ihren Stimmkreis nicht gewinnen, bekommen sie trotzdem die Erststimmen, die sie dort erzielt haben, gutgeschrieben. Dadurch haben sie gegenüber den Kandidaten ohne eigenen Stimmkreis einen sehr großen Vorteil, und Bewerber mit einem guten Stimmkreis sind gegenüber denen mit einem schlechteren besser gestellt.

Ein guter Stimmkreis zeichnet sich dadurch aus,

In den Tabellen sind die Kandidaten danach sortiert, wie viele Zweitstimmen ihre Partei im Gebiet des Stimmkreises bei der letzten Landtagswahl in absoluten Zahlen erzielen hat können. Durch die absolute Zahl wird die parteiunabhängige Qualität des Stimmkreises berücksichtigt, und mit den Zweitstimmen werden die prinzipiellen Möglichkeiten der Partei besser erfasst als mit den Erststimmen, die relativ stark von den vorherigen Direktkandidaten abhängen.

CSU:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl könnte die CSU in Mittelfranken diesmal mit 13 von 25 Mandaten rechnen. Der Idealanspruch wäre 12,975 Mandate bei einem Ergebnis (in Mittelfranken) von 46,7% für die CSU und 10,0% für Parteien unter bayernweiten 5%.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1115 Wägemann, Gerhard506 Ansbach Süd, Weißenb.+19,938 470+19,6+18,8+4,2+4,4
2102 Weiß, Dr. Manfred513 Roth+16,036 605+8,3+12,9+4,2+4,4
3112 Breitschwert, Klaus Dieter505 Ansbach Nord+19,836 136+19,5+17,5+2,7+1,8
4110 Eckstein, Kurt512 Nürnberger Land+8,534 056+11,8+15,9-1,0-0,4
5106 Freller, Karl503 Nürnberg Süd+3,731 195+6,7+7,4-0,5-0,9
6116 Imhof, Hermann502 Nürnberg Ost+7,229 537-0,4+0,7-0,7-0,6
7105 Matschl, Christa507 Erlangen-Höchstadt+4,528 515-9,4-5,8-3,1+1,0
8109 Gabsteiger, Günter509 Fürth-Land+3,727 431-10,1-5,0-1,8-1,3
9108 Söder, Dr. Markus504 Nürnberg West+4,326 730+3,0-6,2-1,1-1,8
10101 Beckstein, Dr. Günther501 Nürnberg Nord-2,126 105+3,4+0,3-3,1-5,5
11117 Herold, Hans511 Neustadt-B.Windsheim+27,025 929-21,3-22,1+7,4+5,9
12103 Herrmann, Joachim508 Erlangen-Stadt+6,424 032-14,3-12,3-1,9-3,6
13104 Guttenberger, Petra510 Fürth-Stadt-8,820 325-16,8-22,1-7,7-5,5

SPD:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl könnte die SPD in Mittelfranken diesmal mit 11 von 25 Mandaten rechnen. Der Idealanspruch wäre 10,549 Mandate bei einem Ergebnis (in Mittelfranken) von 38,0% für die SPD und 10,0% für Parteien unter bayernweiten 5%.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1210 Beyer, Dr. Thomas512 Nürnberger Land-8,529 671+11,8+15,9-0,6+2,1
2203 Schmitt-Bussinger, Helga503 Nürnberg Süd-3,728 654+6,7+7,4+4,7+3,9
3209 Schuster, Stefan504 Nürnberg West-4,325 510+3,0-6,2+3,5+4,7
4207 Weikert, Angelika502 Nürnberg Ost-7,225 478-0,4+0,7+1,0+1,6
5213 Bischoff, Michael509 Fürth-Land-3,725 131-10,1-5,0+3,4+3,4
6204 Hufe, Peter513 Roth-16,024 965+8,3+12,9-2,8-3,4
7201 Naaß, Christa506 Ansbach Süd, Weißenb.-19,924 822+19,6+18,8-6,8-5,2
8208 Gartzke, Wolfgang505 Ansbach Nord-19,824 796+19,5+17,5-8,2-4,9
9214 Vogel, Christian501 Nürnberg Nord+2,123 796+3,4+0,3+7,9-0,6
10206 Vogel, Wolfgang508 Erlangen-Stadt-6,422 447-14,3-12,3+0,5+2,1
11212 Greif, Frank507 Erlangen-Höchstadt-4,522 332-9,4-5,8+1,3-0,9
12211 Arnold, Horst510 Fürth-Stadt+8,822 139-16,8-22,1+10,0+6,8
13205 Dingfelder, Ismene511 Neustadt-B.Windsheim-27,015 129-21,3-22,1-10,7-7,5

Grüne:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl könnten die Grünen in Mittelfranken diesmal mit 1 von 25 Mandaten rechnen. Der Idealanspruch wäre 1,476 Mandate bei einem Ergebnis (in Mittelfranken) von 5,3% für die Grünen und 10,0% für Parteien unter bayernweiten 5%.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1308 Turhan, Celal501 Nürnberg Nord-40,77 135+3,4+0,3-0,7+6,0
2306 Zavala, Dr. Reynaldo508 Erlangen-Stadt-35,94 323-14,3-12,3+3,3+2,5
3305 Ackermann, Renate505 Ansbach Nord-42,04 080+19,5+17,5+1,8+0,2
4301 Stahl, Christine502 Nürnberg Ost-39,33 848-0,4+0,7+1,0+0,7
5302 Dobbert, Hans-Joachim512 Nürnberger Land-39,23 394+11,8+15,9+0,9-0,7
6314 Bachmayer, Manfred507 Erlangen-Höchstadt-38,42 986-9,4-5,8-0,4-0,3
7304 Oeser, Dr. Roland503 Nürnberg Süd-42,22 830+6,7+7,4-1,6-1,1
8307 Peiffer, Renate506 Ansbach Süd, Weißenb.-47,02 806+19,6+18,8-1,7-1,6
9316 Kekeritz, Uwe510 Fürth-Stadt-42,32 604-16,8-22,1-0,0+0,0
10312 Schikora, Norbert509 Fürth-Land-39,92 508-10,1-5,0-0,6-1,1
11310 Scharpff, Wolfgang513 Roth-46,42 494+8,3+12,9-1,1-1,8
12318 Lütje, Torsten504 Nürnberg West-40,02 485+3,0-6,2+0,0-1,1
13303 Bahr, Elisabeth511 Neustadt-B.Windsheim-49,12 091-21,3-22,1-0,7-1,0

Freie Wähler:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wären die Freien Wähler an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 2,9% in Mittelfranken ein Idealanspruch von 0,788 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 7,1% in Mittelfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1419 Zachmann, Harald506 Ansbach Süd, Weißenb.-43,33 383+19,6+18,8+4,0+2,0
2402 Winter, Werner513 Roth-46,23 276+8,3+12,9+1,1+2,1
3404 Bauer, Dr. Peter505 Ansbach Nord-45,32 607+19,5+17,5+0,5+1,0
4412 Payer-Pechan, Adelheid511 Neustadt-B.Windsheim-47,72 132-21,3-22,1+2,7+1,8
5406 Offenhammer, Claus512 Nürnberger Land-40,21 921+11,8+15,9+1,9+0,1
6401 Häusler, Irene507 Erlangen-Höchstadt-38,21 816-9,4-5,8+1,7+0,5
7403 Schröder, Anneliese503 Nürnberg Süd-44,41 159+6,7+7,4-1,9-0,8
8405 Forman, Franz509 Fürth-Land-42,31 056-10,1-5,0-1,0-0,8
9411 Hofrichter, Georg502 Nürnberg Ost-43,9839-0,4+0,7-1,5-1,2
10408 Pelzel, Ingrid501 Nürnberg Nord-44,5794+3,4+0,3-2,5-1,3
11410 Schwab, Ralf508 Erlangen-Stadt-42,9746-14,3-12,3-1,8-1,2
12414 Rappl, Thomas504 Nürnberg West-44,5442+3,0-6,2-2,5-1,8
13413 Knorr, Georg510 Fürth-Stadt-46,3441-16,8-22,1-2,1-1,6

Republikaner:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wären die Republikaner an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 2,8% in Mittelfranken ein Idealanspruch von 0,757 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 7,2% in Mittelfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
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Stimmkr.
Erwart-
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Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1502 Holler, Robert505 Ansbach Nord-46,02 172+19,5+17,5+0,2+0,2
2506 Kitzberger, Manfred506 Ansbach Süd, Weißenb.-47,62 062+19,6+18,8+0,1+0,1
3504 Reif, Alfred504 Nürnberg West-41,61 996+3,0-6,2+0,8+0,7
4510 Beisig, Walter501 Nürnberg Nord-43,21 919+3,4+0,3-0,7+0,4
5507 Lippert, Werner509 Fürth-Land-41,11 823-10,1-5,0+0,6+0,3
6505 Schöninger, Walter503 Nürnberg Süd-42,71 778+6,7+7,4+0,2-0,1
7508 Brecht, Hubert510 Fürth-Stadt-43,61 765-16,8-22,1+1,1+0,9
8501 Baldauf, Rudolf512 Nürnberger Land-42,91 738+11,8+15,9-0,4-0,3
9509 Studtrucker, Dieter513 Roth-48,61 475+8,3+12,9-0,8-0,6
10511 Falk, Richard511 Neustadt-B.Windsheim-50,81 464-21,3-22,1+0,0+0,3
11503 Geyer, Wilhelm507 Erlangen-Höchstadt-40,41 310-9,4-5,8+0,0-0,5
12512 Drage van, Alexander508 Erlangen-Stadt-42,6979-14,3-12,3-1,0-0,9

Keinen Direktkandidaten haben die Republikaner im Stimmkreis 502 Nürnberg Ost (2037 Erststimmen 1998). Dort sind sie also nur zur Hälfte wählbar, was sich auch auf das Gesamtergebnis auswirken wird.

ÖDP:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wäre die ÖDP an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 1,2% in Mittelfranken ein Idealanspruch von 0,339 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 8,8% in Mittelfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
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Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1605 Seiler, Friedmann505 Ansbach Nord-45,61 784+19,5+17,5+2,1+1,3
2604 Ebert, Reinhard506 Ansbach Süd, Weißenb.-48,61 153+19,6+18,8+0,7+0,4
3602 Kempe, Ulrike511 Neustadt-B.Windsheim-51,5895-21,3-22,1+0,9+0,7
4624 Reinhart, Manfred508 Erlangen-Stadt-42,6855-14,3-12,3+0,5+0,4
5625 Stillrich, Birgit507 Erlangen-Höchstadt-42,2673-9,4-5,8-0,2+0,0
6614 Brodbeck, Ingo501 Nürnberg Nord-44,7599+3,4+0,3-0,7-0,2
7616 Maueröder, Klaus513 Roth-49,6592+8,3+12,9-0,3-0,3
8612 Stadelmann, Walter512 Nürnberger Land-44,5525+11,8+15,9-0,4-0,4
9607 Brunner, Lydia502 Nürnberg Ost-44,8475-0,4+0,7-0,4-0,4
10610 Feist, Horst509 Fürth-Land-43,9436-10,1-5,0-0,6-0,4
11601 Schrollinger, Thomas503 Nürnberg Süd-45,1432+6,7+7,4-0,5-0,5
12608 Schwien, Manja504 Nürnberg West-44,7348+3,0-6,2-0,7-0,5
13611 Rosentritt, Harald510 Fürth-Stadt-46,9297-16,8-22,1-0,7-0,5

FDP:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wäre die FDP an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 1,7% in Mittelfranken ein Idealanspruch von 0,452 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 8,4% in Mittelfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1714 Wolf, Alexander508 Erlangen-Stadt-41,61 460-14,3-12,3+1,1+1,1
2719 Eipper, Dr. Christoph501 Nürnberg Nord-44,11 416+3,4+0,3-0,4+0,7
3717 Renner, Günter505 Ansbach Nord-47,31 190+19,5+17,5+0,1+0,0
4724 Feurer, Steven506 Ansbach Süd, Weißenb.-49,11 164+19,6+18,8-0,2-0,0
5715 Knapp, Dr. Frank502 Nürnberg Ost-43,61 121-0,4+0,7+0,4+0,2
6721 Tetzel, Dr. Karin507 Erlangen-Höchstadt-40,91 097-9,4-5,8+0,7+0,3
7725 Wünsche, Kai512 Nürnberger Land-44,1910+11,8+15,9-0,4-0,3
8720 Stadlinger, Karl-Heinz509 Fürth-Land-43,0871-10,1-5,0-0,1-0,1
9716 Schuster, Marina513 Roth-49,1853+8,3+12,9-0,2-0,4
10718 Weiß, Emmi503 Nürnberg Süd-44,6781+6,7+7,4-0,4-0,4
11723 Lischek, Jan510 Fürth-Stadt-46,0743-16,8-22,1-0,1-0,1
12701 Krumpen, Horst511 Neustadt-B.Windsheim-51,6689-21,3-22,1+0,4-0,2
13722 Sichert, Martin504 Nürnberg West-44,1662+3,0-6,2-0,5-0,5

Erläuterungen:

Alle Daten stammen von der Landtagswahl 1998, sind aber auf die neue Stimmkreiseinteilung umgerechnet. Durch die neue Aufteilung hat sich fast überall die lokale Situation verändert. Die meisten Stimmkreise bestehen aus Teilen von mehreren alten Stimmkreisen.

Diese Tabellen sind keine Prognose für den Ausgang der Landtagswahl! Sie geben lediglich Hinweise darauf, welche Kandidaten die besseren Ausgangsvoraussetzungen haben. Beliebte Kandidaten können aber auch schlechte Bedingungen ausgleichen, und ein guter Stimmkreis allein ist noch keine wirkliche Garantie für den Erfolg.

Es sind auch keinerlei Ergebnisse von Umfragen zu Wahlabsichten eingearbeitet, sondern Basis sind allein die Wahlergebnisse von 1998. Wählerbefragungen können u.U. vermuten lassen, dass sich die Zahl der Mandate, die den Parteien zur Verfügung steht, verändern wird. Im Zusammenhang damit könnten sich auch die Chancen auf die Direktmandate verändert haben. Weitergehende Einflüsse auf die Qualität der Stimmkreise sind aus solchen Umfragen aber kaum ableitbar.

Außer den aufgeführten Bewerbern gibt es auch noch solche, die in keinem Stimmkreis Direktkandidat sind. Damit sind sie allein auf die Zweitstimmen angewiesen und haben keinen Bonus aus einem Stimmkreis. Unter den anderen Bewerbern gibt es keine besondere Rangfolge. Nur der Listenführer hat dadurch einen großen Vorteil, dass Leute, die eigentlich gar keine besondere Person wählen wollen, meistens ihn ankreuzen.

Rang

Rangfolge der Kandidaten nach der Qualität ihres Stimmkreises, genauer nach der absoluten Zahl der Zweitstimmen, die ihre Partei 1998 dort erzielen hat können. Beliebte Bewerber werden sich demgegenüber im Wahlergebnis steigern können, unbeliebtere werden zurückfallen. Steigerungen sind in beträchtlichem Umfang tatsächlich möglich; Verschlechterungen bleiben dagegen meist ziemlich begrenzt, weil dafür viele Konkurrenten gleichmäßig mehr Zweitstimmen bekommen müssten, aber jeder Wähler nur einen davon wählen kann.

Kandidat

Ordnungsnummern und Namen der Kandidaten, die auch Direktkandidaten in einem Stimmkreis sind. Der Listenführer ist hervorgehoben (falls er einen Stimmkreis hat), weil er üblicherweise deutlich besser abschneiden wird, als es sein Stimmkreis erwarten ließe.

Stimmkreis

Stimmkreise bei der Wahl 2003. Die einzelnen Namen sind mit einer Liste verlinkt, die die entsprechenden Stimmkreise von 1998 nennt. Von dort aus gelangen Sie auch zu den detaillierten Ergebnissen der letzten Wahl.

Vorsprung im Stimmkreis

Hier kann man ablesen, wie gut die Chancen des Kandidaten sind, den Stimmkreis direkt zu gewinnen. Wer seinen Stimmkreis gewonnen hat, rückt in der Rangfolge automatisch vor alle anderen Bewerber der Partei und hat ein Mandat sicher (außer seine Partei scheitert an der 5%-Hürde).

Bei positivem Vorzeichen drückt der Wert den Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten in Prozentpunkten aus, der sich nach den Erststimmen von 1998 ergeben würde. Bei negativem Vorzeichen ist es der Rückstand gegenüber dem Führenden.

Dabei ist aber zu beachten, dass diese Werte relativ stark von den Kandidaten abhängen. Wer z.B. einen Stimmkreis (oder einen Teil davon) von starken Vorgängern übernommen hat, wird hier tendenziell überbewertet.

Erwartbarer Bonus

Das sind zunächst die Zweitstimmen, die die Partei des Kandidaten 1998 im Gebiet des Stimmkreises erhalten hat. Ein durchschnittlicher Kandidat wird etwa so viele Erststimmen erwarten können, wie seine Partei insgesamt an Wählern mobilisieren kann, und diese Stimmen hat er den Bewerbern ohne Stimmkreis voraus.

Allerdings kann er dafür in seinem Stimmkreis nicht mit der Zweitstimme gewählt werden. Deshalb ziehen wir davon noch die Zahl der Stimmen ab, die die anderen Bewerber in diesem Stimmkreis erzielen können, wenn sie sich gleichmäßig auf sie verteilen. Dabei bleiben aber Zweitstimmen unberücksichtigt, die 1998 ohne Kennzeichnung eines Bewerbers abgegeben worden sind (nachdem uns diese Zahl nur auf Wahlkreisebene vorliegt, unterstellen wir einen gleichen Anteil in allen Stimmkreisen).

Anmerkung: Die Korrektur mit den fehlenden Zweitstimmen aus dem eigenen Stimmkreis war in der ersten Version dieser Seite noch nicht enthalten. Dadurch ändert sich aber nichts an der Rangfolge, sondern alle Werte werden gleichmäßig um wenige Prozent gekürzt.

Stimmberechtigte

Auch diese Zahl stammt von 1998 und kann sich in einzelnen Stimmkreisen seither deutlich verändert haben (der Neuzuschnitt der Stimmkreise ist aber berücksichtigt). Sie gibt an, ob der Kandidat eher aus einem über- oder einem unterdurchschnittlichen Potenzial an Wählern schöpfen kann.

Gültige Stimmen

Diese Zahl gibt an, ob der Vergleichswert, zu dem sich die prozentualen Anteile der Kandidaten 1998 errechnet haben, eher groß oder klein war. Ein positiver Wert bedeutet, dass der nominale Prozentwert in Wirklichkeit für die parteiinterne Mandatsverteilung mehr wert war, weil er sich auf eine größere Zahl an Wählern bezieht als im Durchschnitt. Basis der Berechnung sind die Gesamtstimmen, aber der entsprechende Wert für Erst- und Zweitstimmen unterscheidet sich nur minimal davon.

Erststimmen

Dieser Wert gibt die Stärke der Direktkandidaten von 1998 im Stimmkreisgebiet relativ zum Erststimmenergebnis ihrer Partei in Mittelfranken insgesamt an. Wo dieser Wert deutlich von dem für die Zweitstimmen abweicht, ist es ein Indiz, dass hier eher starke bzw. schwache Bewerber kandidiert haben. Wenn ein Bewerber von 2003 schon 1998 in einem großen Teil des Stimmkreises kandidiert hat, liegt es nahe, dass er auch diesmal besser oder schlechter abschneiden wird, als es die Qualität seines Stimmkreises erwarten ließe.

Zweitstimmen

Die Abweichungen der Zweitstimmenanteile vom Parteidurchschnitt in Mittelfranken sind ein Maß für die strukturelle Stärke oder Schwäche einer Partei im Stimmkreis. In Hochburgen ist es für die Kandidaten natürlich leichter, Stimmen zu sammeln, als in der Diaspora.


von Andreas Schneider (23.08.2003)