Inkonsistenz von Wahlsystemen

[Wahlrechtslexikon]

Ein Wahlsystem ist inkonsistent, wenn die Stimmabgabe für eine Partei die Sitzverteilung zwischen zwei anderen Parteien verändert. Wenn dagegen eine Stimmabgabe für eine Partei A keine Sitzverschiebung zwischen B und C bewirken kann, ist das Wahlsystem konsistent.

Inkonsistente Wahlsysteme weisen eine Reihe von Paradoxien auf, u.a. die beiden klassischen Paradoxien

Allerdings tritt bei inkonsistenten Wahlsystemen nicht unbedingt das Alabama-Paradoxon auf.

Beispiele inkonsistener Wahlsysteme

Beispiele konsistener Wahlsysteme

Unmöglichkeitssatz von Balinski und Young:

Ein Sitzzuteilungsverfahren kann nicht gleichzeitig die Quotenbedingung erfüllen und konsistent sein.

Auftreten bei Bundestagswahlen

Da bei der Bundestagswahl das Quotenverfahren mit Restausgleich nach größten Bruchteilen mit (Hare-Niemeyer) benutzt wird, läßt sich Inkonsistenz regelmäßig beobachten. Dies fällt u.a. dann auf, wenn sich zwischen vorläufigem und endgültigem Ergebnis noch Änderungen in der Sitzverteilung ergeben.

Reformbestrebungen beim Deutschen Bundestag


von Martin Fehndrich (erstellt: 03.10.2005, letzte Änderung 20.11.2005)