Alternativen im Bundestagswahlrecht

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Alternativen zur Vermeidung negativer Stimmgewichte im Bundestagswahlsystem

Ein Lösungsansatz ergibt sich direkt aus der Ursache für negative Stimmgewichte und Überhangmandate

Ursache:

Wenn man negative Stimmgewichte vermeiden will, kommt man an einer Entscheidung nicht vorbei. Der Entscheidung zwischen dem Wahlkreiskandiaten und dem Listenkandidaten einer Partei bei der Zuteilung eines Sitzes.

Darüberhinaus muß man sich entscheiden:

An beiden Stellen sind auch jeweils Lösungen dazwischen denkbar.

Lösungen

  1. Minimale Lösungen
    1. Kompensation (Listenverrechnung/direktmandatsbedingte Divisormethode/Drs. 16/11885)
    2. Streichen von Direktmandaten (gab es mal in Bayern)
      • Oder Teilstreichen
  2. Lösungen, die tiefer eingreifen, als nur Beseitigung Überhang oder neg. Stimmgewichte.
    1. Getrennte Wahlgebiete (größerer Eingriff, da andere Sitzverteilung auch im Fall ohne Überhangmandate)
    2. Bundesliste (noch größerer Eingriff, da andere Kandidaturen)
  3. Größere Systemeingriffe (die in die Diskussion geworfen wurden, Liste beliebig lang, mit beliebig großer Eingriffstiefe)
    1. Reine Listenwahl
    2. Grabenwahlrecht
    3. Mehrheitswahlrecht

Nichtlösungen

Einige Vorschläge wirken nicht gegen negative Stimmgewichte, sind aber trotzdem in der Diskussion.

Die folgenden beiden Vorschläge verhindern wohl kein negatives Stimmgewicht, reduzieren aber die Vorhersehbarkeit und erschweren ein gezieltes Ausnützen des Effektes.

Es gibt eine Reihe von Lösungen, die einem System mit negativen Stimmgewichten überlegen sind. Für eine dieser Lösungen muß man sich entscheiden, wenn man nicht wie Buridans Esel zwischen zwei Heuhaufen verhungern will.


von Martin Fehndrich (24.04.2008, letzte Aktualisierung: 24.04.2009)