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05.10.2005

Bundestagswahl: Endgültige Ergebnisse sind komplett

Nach der heutigen Sitzung des sächsischen Landeswahlausschusses liegen nunmehr die amtlichen Endergebnisse aus allen 16 Bundesländern vor. Die Abweichungen zu den in der Wahlnacht am 18. September bzw. (in Dresden) am 2. Oktober veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen sind in diesem Jahr wesentlich geringer als noch bei der Bundestagswahl 2002, als beispielsweise die CDU/CSU um rund 7.000 Zweitstimmen zulegen konnte. Die größte Veränderung gab es diesmal bei der SPD mit einem Plus von 2.699 Zweitstimmen. Gegenüber dem vom Bundeswahlleiter am 19. September verkündeten ersten vorläufigen amtlichen Endergebnisses ist der Zweitstimmenanteil der SPD jedoch von 34,270 % auf 34,247 % gesunken, so daß sich auf eine Dezimalstelle gerundet nur noch 34,2 % statt 34,3 % ergibt. Anders als bei der Bundestagswahl 1998 führten die Stimmenverschiebungen zu keinen Veränderungen in der Sitzverteilung – weder bei der bundesweiten Oberverteilung zwischen den Parteien noch bei den partei-internen Unterverteilungen auf die Landeslisten. Bei den kleinen Parteien konnte sich DIE PARTEI dank der Korrekturen durch die Wahlausschüsse noch an Pro DM vorbeischieben, nachdem bereits aufgrund der Nachwahl in Dresden BüSo und Bayernpartei die Plätze getauscht hatten.

Vorbehaltlich möglicher (aber unwahrscheinlicher) Korrekturen in der Sitzung des Bundeswahlausschusses am kommenden Freitag ergibt sich hinsichtlich der Zweitstimmen das folgende Endergebnis. Grundlage der Angaben zur Veränderung zwischen vorläufigem und endgültigem Ergebnis ist als vorläufiges Ergebnis die Summe des in der Wahlnacht am 19. September verkündeten Ergebnisses und des am 2. Oktober bekanntgegebenen vorläufigen Ergebnisses des Wahlkreises 160 (Dresden I). In dieser Form wurde das vorläufige Ergebnis freilich nie vom Bundeswahlleiter verkündet, da er am 2. Oktober bereits die endgültigen Ergebnisse aus 15 Bundesländern (außer Sachsen) in das Ergebnis hatte einfließen lassen.

Wie immer gibt es das Ergebnis auch als Excel-Datei, mit der man die Auswirkungen hypothetischer Stimmenverschiebungen beobachten kann (z. B. negatives Stimmgewicht).

  absolut Änderung
vorl. –>
endg.
in Prozent  
Wahlberechtigte 61.870.711 + 53.705  
Wahlbeteiligung 48.044.134 + 5.770 77,65 %
Ungültige Zweitstimmen 756.146 – 4.375 1,57 %
Gültige Zweitstimmen 47.287.988 + 10.145 98,43 %
             
  Zweit-
stimmen
absolut
Änderung
vorl. –>
endg.
Zweit-
stimmen
in Prozent
Direkt-
mandate
Überhang-
mandate
Sitze
SPD 16.194.665 + 2.699 34,25 % 145 9 222
CDU 13.136.740 + 1.982 27,78 % 106 7 180
FDP 4.648.144 + 2.591 9,83 %     61
Die Linke.PDS 4.118.194 + 1.153 8,71 % 3   54
GRÜNE 3.838.326 + 1.024 8,12 % 1   51
CSU 3.494.309 – 255 7,39 % 44   46
NPD 748.568 + 655 1,58 %      
REP 266.101 – 412 0,56 %      
Graue 198.601 + 330 0,42 %      
FAMILIE 191.842 + 442 0,41 %      
Die Tierschutzpartei 110.603 + 135 0,23 %      
PBC 108.605 – 96 0,23 %      
MLPD 45.238 – 75 0,10 %      
BüSo 35.649 – 112 0,08 %      
BP 35.543 + 139 0,08 %      
DIE FRAUEN 27.497 – 140 0,06 %      
AGFG 21.350 + 7 0,05 %      
PSG 15.605 + 44 0,03 %      
50Plus 10.536 – 3 0,02 %      
Die PARTEI 10.379 + 79 0,02 %      
Pro DM 10.269 – 38 0,02 %      
Deutschland 9.643 + 12 0,02 %      
APPD 4.233 + 13 0,01 %      
ZENTRUM 4.010 – 25 0,01 %      
Offensive D 3.338 – 4 0,01 %      

In der nachfolgenden Übersicht sind die Zweitstimmenanteile der im Bundestag vertretenen Fraktionen aufgeführt:

    CDU/CSU SPD GRÜNE FDP Linke.PDS Sonstige
    CDU/CSU SPD GRÜNE FDP Linke.PDS Sonstige
Deutschland   35,2 % 34,2 % 8,1 % 9,8 % 8,7 % 3,9 %
West   37,4 % 35,1 % 8,8 % 10,2 % 4,9 % 3,6 %
Ost   25,3 % 30,4 % 5,2 % 8,0 % 25,3 % 5,8 %
               
Baden-Württemberg   39,2 % 30,1 % 10,7 % 11,9 % 3,8 % 4,3 %
Bayern   49,2 % 25,5 % 7,9 % 9,5 % 3,4 % 4,5 %
Berlin   22,0 % 34,4 % 13,7 % 8,2 % 16,4 % 5,3 %
Brandenburg   20,6 % 35,8 % 5,1 % 6,9 % 26,6 % 5,0 %
Bremen   22,8 % 42,9 % 14,3 % 8,1 % 8,4 % 3,5 %
Hamburg   28,9 % 38,7 % 14,9 % 9,0 % 6,3 % 2,2 %
Hessen   33,7 % 35,6 % 10,1 % 11,7 % 5,3 % 3,6 %
Mecklenburg-Vorp.   29,6 % 31,7 % 4,0 % 6,3 % 23,7 % 4,7 %
Niedersachsen   33,6 % 43,2 % 7,4 % 8,9 % 4,3 % 2,6 %
Nordrhein-Westfalen   34,4 % 40,0 % 7,6 % 10,0 % 5,2 % 2,8 %
Rheinland-Pfalz   36,9 % 34,6 % 7,3 % 11,7 % 5,6 % 3,9 %
Saarland   30,2 % 33,3 % 5,9 % 7,4 % 18,5 % 4,7 %
Sachsen   30,0 % 24,5 % 4,8 % 10,2 % 22,8 % 7,7 %
Sachsen-Anhalt   24,7 % 32,7 % 4,1 % 8,1 % 26,6 % 3,8 %
Schleswig-Holstein   36,4 % 38,2 % 8,4 % 10,1 % 4,6 % 2,3 %
Thüringen   25,7 % 29,8 % 4,8 % 7,9 % 26,1 % 5,7 %

 


von Wilko Zicht (erstellt: 05.10.2005)