Nachrichten

[Archiv 2004] [Aktuelle Meldungen]

19.09.2004

Landtagswahl Sachsen: Mit CDU, PDS, SPD, NPD, GRÜNE und FDP sechs Parteien drin

Die CDU zieht nur noch mit 55 Abgeordneten in den Sächsischen Landtag ein und verliert ihre absolute Mehrheit. Neu ziehen die NPD, FDP und GRÜNEN ein. Die CDU erzielt durch ihre 55 Direktmandate einen Überhang von 2 Mandaten, die PDS und die SPD erhalten dafür jeweils ein Ausgleichsmandat. Die SPD liegt mit 9,8 % und dank des Ausgleichsmandats nur knapp vor der NPD mit 9,2 % der Listenstimmen. Die NPD erreicht mit 12 Sitzen fast so viele, wie sie überhaupt Kandidaten aufgestellt hat (15).

CDU ärgert sich über ein Direktmandat zu viel

Die CDU kann sich dabei über ein zuviel gewonnenes Direktmandat ärgern. Denn wenn die CDU nur 54 Direktmandate und damit nur ein Überhangmandat gewonnen hätte, würden keine Ausgleichsmandate verteilt (das 121. Mandat steht nach d’Hondt der CDU zu, so daß kein Ausgleich erfolgt). Damit hätten CDU + FDP 61 von 121 Sitzen, also mehr als 50 % der Sitze, während es nun nur 62 von 124 Sitzen, d. h. genau 50 % der Sitze sind.

Auch braucht die CDU nicht darauf zu hoffen, doch noch das 56. Direktmandat zu gewinnen. Im Wahlkreis 29/Leipzig 5 fehlen 19 Stimmen zum PDS-Direktkandidaten. Sollte die CDU diesen Wahlkreis dennoch gewonnen haben, erhielte die PDS ein weiteres Ausgleichsmandat. Durch die Begrenzung der Ausgleichsmandate auf die Zahl der Überhangmandate ginge die FDP trotz besserer Höchstzahl leer aus.

Das vorläufige Endergebnis

Wahlberechtigte  3.553.491
Wähler           2.118.830   59,6 %
gültige Stimmen  2.080.079   98,2 %

davon
CDU                855.248   41,1 %     55 Sitze (2 Überhangmandate)
PDS                490.495   23,6 %     31 Sitze (1 Ausgleichsmandat)
SPD                204.390    9,8 %     13 Sitze (1 Ausgleichsmandat)
NPD                191.087    9,2 %     12 Sitze 
FDP                122.410    5,9 %      7 Sitze
GRÜNE              106.802    5,1 %      6 Sitze
Sonstige           109.647    5,3 %

Gesamt                                 124 Sitze

Wahlzahl:  15.500 Stimmen pro Sitz

Zusammensetzung der Bundesversammlung

Bei der voraussichtlichen Sitzverteilung in der 13. Bundesversammlung würde die sächsische CDU sechs Sitze und die SPD einen Sitz verlieren. Dagegen erhöhen sich die Zahlen der sächsischen Länderdelegierten bei der FDP um zwei sowie der PDS und den Grünen um je einen Delegierten gegenüber der letzten Bundesversammlung. Die NPD würde drei Vertreter zur Wahl des nächsten Bundespräsidenten entsenden.

Update: Endgültiges Ergebnis

Inzwischen liegt das amliche Endergebnis vor:

Wahlberechtigte  3.554.542
Wähler           2.118.792   59,6 %
gültige Stimmen  2.080.135   98,2 %

davon
CDU                855.203   41,1 %     55 Sitze (2 Überhangmandate)
PDS                490.488   23,6 %     31 Sitze (1 Ausgleichsmandat)
SPD                204.438    9,8 %     13 Sitze (1 Ausgleichsmandat)
NPD                190.909    9,2 %     12 Sitze 
FDP                122.605    5,9 %      7 Sitze
GRÜNE              106.771    5,1 %      6 Sitze
Sonstige           109.721    5,3 %

Gesamt                                 124 Sitze

Wahlzahl:  15.500 Stimmen pro Sitz


von Martin Fehndrich (19.09.2004, letzte Aktualisierung: 26.08.2009)