Autor |
Beitrag |

Frank Goebel
| Veröffentlicht am Montag, 27. September 2004 - 18:09 Uhr: | |
Hallo zusammen, ich habe eine Frage zur Berechnung der Ausgleichsmandate für die Stadt Korschenbroich. Dort hat die CDU 20 Direktmandate bei einer gesamten Stimmenverteilung von 43,02% erreicht. (Alle Zahlen gibt es unter wahl2004.kdvz-neuss.de). Somit gibt es ein Überhangmandat und damit müssen die die Ausgleichsmandate berechnet werden. Laut Formel ist die neue Zahl der Sitze: 20 (Direktmandate) * 16.684 (alle Stimmen) / 7.178 (Stimmen CDU), das macht genau gerechnet 46,4846... Im Kommunalwahlgesetz steht "Die zweite Ausgangszahl für die Sitzzuteilung ist mit einer Stelle hinter dem Komma zu berechnen und auf eine ganze Zahl auf- oder abzurunden". Ist das so zu verstehen, dass die Sitzzahl auf 46,5 (eine Stelle hinter dem Komma) zu berechnen ist? Damit müsste auf 47 aufgerundet werden und im Anschluß auf 48 Sitze aufgestockt werden (immer gerade Sitzzahl). Der Knackpunkt ist also "mit einer Stelle hinter dem Komma zu berechnen". Kann hier jemand helfen? Danke Frank |

kai
| Veröffentlicht am Montag, 27. September 2004 - 18:22 Uhr: | |
Auf wieviele Stellen nach dem Komma muss die Zahl berechnet werden, bis Sie runden können? Der Gesetzgeber ging davon aus, dass von Hand gerechnet wird: 333680:7178 = 46,4 28712 ----- 46560 43068 ----- 34920 28712 ----- 6208 Und hier können Sie mit dem Rechnen Schluss machen, weil auf 46 abgerundet wird. Der Stadtrat von Korschenbroich hat damit 46 Sitze. (vgl. http://www.wahlen.lds.nrw.de/kommunalwahlen/2004/kwahl/aktuell/c162020kw0400.htm) |

c07
| Veröffentlicht am Montag, 27. September 2004 - 19:05 Uhr: | |
Die Stelle hab ich auch nie verstanden. Einerseits kann man zwar "mit einer Stelle" so verstehn, dass sie ungerundet ist (was vor 100 Jahren auch noch die übliche Interpretation war), aber dann ist fraglich, warum die folgende Rundung ausgerechnet eine kaufmännische sein sollte. Auch wenn man mit der Hand rechnet, ist der Aufwand, die letzte Stelle gleich anders als durch Abrundung zu runden, minimal. |

Frank
| Veröffentlicht am Montag, 27. September 2004 - 20:19 Uhr: | |
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Die "offiziellen" Ergebnisse kannte ich natürlich, aber auch hier können ja einmal Fehler passieren. Also hätte im Korschenbroicher Fall die CDU fünf Stimmen weniger, wäre es zu einem Stadtrat von 48 Sitzen gekommen. Und diese Sitze hätten die Aktiven und die CDU erhalten, wenn ich richtig rechne. Hätten wir da ein Paradoxon, denn der Stimmenverlust der CDU hätte zu einem weiteren Ausgleichssitz der CDU geführt? Nochmals Dankeschön, es sollte wohl nicht sein ;-) |

c07
| Veröffentlicht am Dienstag, 28. September 2004 - 03:13 Uhr: | |
Ja, aber 4 Stimmen weniger würden auch schon reichen (das ist ja im Bereich, der sich beim endgültigen Ergebnis durchaus noch ändern kann). Hier ist übrigens die CDU durch die Überhangmandate eh schon deutlich im Vorteil; bei 48 Mandaten würd er halt noch ein bisschen größer werden. |

Martin Fehndrich
| Veröffentlicht am Freitag, 01. Oktober 2004 - 23:40 Uhr: | |
Genau das scheint nun passiert zu sein: http://www.ngz-online.de/ngz/news/korschenbroich/2004-1002/wahlneu.html CDU 7160 21 SPD 3238 10 fdp 1142 3 UWG 1139 3 Grüne 1143 3 Aktive 2562 8 |

c07
| Veröffentlicht am Samstag, 02. Oktober 2004 - 11:00 Uhr: | |
Die FDP hat 1442 Stimmen und deshalb 4 Sitze (SPD dafür nur 9). Im Artikel stimmt weder die Summe noch die Veränderungen zum vorläufigen Ergebnis; bei den offiziellen Zahlen haben die Aktiven noch 1 Stimme mehr. |

libi
| Veröffentlicht am Samstag, 02. Oktober 2004 - 11:40 Uhr: | |
Auch wenn die Formulierung "Die zweite Ausgangszahl für die Sitzzuteilung ist mit einer Stelle hinter dem Komma zu berechnen und auf eine ganze Zahl auf- oder abzurunden" etwas ungewohnt erscheint, so beschreibt sie doch nur die "normalen" Rundungsregeln. Es ist doch egal, wie viele Nachkommastellen man berechnet: wenn die erste Nachkommastelle eine 4 ist, wird abgerundet! |
|