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Einflussfaktoren für die Wahl in Brem...

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CSU-Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. April 2003 - 12:06 Uhr:   

Welche Einflussfaktoren entscheiden die Wahl in Bremen ?

Ist es der Irak ? Kann die SPD weiterhin von dem "Friedensbonus" zehren, den sie zumindest in Umfragen hat, oder sehen die Bürger, dass der Krieg das Land von Saddam befreit hat. Oder ist Irak in 5 Wochen nicht mehr wichtig.

Ist es nur die Landespolitik, also ein weiter so ?

Ist es der Streit innerhalb der SPD über die Reformen. Immerhin ist die Wahl kurz vor dem Sonderparteitag und das Mitgliederbegehren geht ja weiter.
Dies ist, wie an meinem Tipp zu sehen ist, mein Szenario. Deswegen auch die 5% für die PDS, die SPD verliert an links aussen.
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Jan
Veröffentlicht am Freitag, 18. April 2003 - 13:05 Uhr:   

Ich denke, daß sich Schröder auf dem Sonderparteitag durchsetzen wird und die SPD insgesamt gestärkt daraus hervorgehen wird. Die Genossen wissen genau, daß sie es sich nicht leisten können, Schröder abzusägen. - Was den Friedensbonus betrifft, so denke ich, daß er durchaus auch langfristig das Bild von Rot-Grün zu verbessern imstande ist. Bis Mai werden die Wähler jedenfalls bestimmt nicht vergessen, daß Merkel den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf den Irak unterstützt hat. (Auch werden selbst für CDU-Fans die Motive der Amerikaner immer klarer: Es ging wirklich nur ums Öl. Kunstschätze dürfen geplündert werden, das Ölministerium nicht. - Ok, wird offtopic, ich hör schon auf)
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CSU-Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. April 2003 - 13:36 Uhr:   

Schöne rote Welt:

Die SPD zerfleischt sich gerade. Mitgliederbegehren, Regierungsfähigkeit, Rücktritt, das sind die Schlagzeilen. Nebenbei machen die Gewerkschaften mobil, und von denen hängt die SPD besonders ab.

Die Bürger erkennen auch, dass es dem irakischen Volk ohne Saddam besser geht als mit. Und die Schröder-Position war erhalten des Status-Quo und der heisst Saddam. Die Gefahr, dass das Saddam Regime die eigenen Ölquellen sabotieren wird, war aufgrund der Erfahrungen.
aus dem Kuweit-Krieg gegeben. Deswegen war es wichtig und richtig dieses zu sichern. Dass das Regime so schnell zerbricht, und binnen kürzester Zeit Anarchie und Plünderungen um sich greifen war nicht vorherzusehen. Und das der Mob gerade Antike Kunstschätze klaut ist auch überraschend...

Das Ziel der USA ist es nicht, den Irakern das Öl zu klauen, sondern aus dem Irak einen pro-westlichen Staat zu machen. Da kann man ja gerne was dagegen haben, nur leben die Menschen in einem eher westlich geprägten Land besser als in einer fundamentalistischen Diktatur.

Aber in 6 Wochen ist dieses Thema nicht mehr das wichtigste.

P.S. Nicht vergessen, Schröder hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Serbien mitgeführt.
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Volkswirt`
Veröffentlicht am Freitag, 18. April 2003 - 20:05 Uhr:   

tztztz!
Jetzt verstoßen Sie gegen Ihre eigenen Forumsregeln und rechtfertigen wieder einmal den USA Krieg unter der Rubrik "Einflußfaktoren auf die Wahl in Bremen". Gehen Sie doch erst mal mit gutem Beispiel voran, bevor Sie anderen hier im Forum IHRE Regeln aufzwingen.
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CSU-Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. April 2003 - 20:13 Uhr:   

Es langweilt nur noch. Ich nehme jetzt dem volkswirt' seinen Lebensinhalt und lasse das hier bleiben.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Samstag, 19. April 2003 - 02:04 Uhr:   

Dieser Sonderparteitag der SPD ist erst kurz nach der Bremenwahl, die Genossen wollen nicht das Risiko eingehen durch einen zerstrittenen Parteitag vor der Bremenwahl die Wählerschaft zu verärgern.

Handelt es sich bei Volkswirt' eigentlich um den Volkswirt der hier im Forum öfter tätig ist? Der hat eigentlich immer einen ziemlich konservativen Eindruck gemacht und hätte CSU-Mitglied eher zugestimmt? :-)
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Volkswirt`
Veröffentlicht am Samstag, 19. April 2003 - 02:53 Uhr:   

@Stoiber-Fan: Nein tut es nicht!
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Nimreem
Veröffentlicht am Samstag, 19. April 2003 - 08:22 Uhr:   

Zu der positiv geschminkten Äusserung des "CSU-Mitglieds" im Bezug auf Irak muss man ja nicht viel sagen. Die Demonstrationen zeigen, dass die Iraker dieses "bessere Leben unter den USA" nicht sehen. Die Schwierigkeiten für die USA im Irak beginnen ja jetzt erst.

Aber zum Thread-Thema: Bremen ist eine Landtagswahl und die Wähler wissen das. Es wird vielleicht als eine Art "Hintergrundrauschen" die SPD sympathischer machen (genauer: weniger unsympathisch), aber das wars dann auch. Beeinflussen wird dies die Wahl nicht (genauer: kaum).

Die Diskussion um das 2010-Konzept wird die Wahl weitaus stärker beeinflussen. Wobei wohl kaum ein Wähler genau weiss, was da genau diskutiert wird, wer welche exakten Positionen hat und welche Auswirkungen die Durchsetzung welches Konzeptes auf den Arbeitsmarkt haben dürfte. Vermutungen, Fehlinformationen und Vorurteile werden hier eine wichtige Rolle spielen.

Da der SPD-Parteitag erst nach der Wahl sein wird (wie hier schon erwähnt), dürfte der Eindruck der Uneinigkeit der SPD bis zur Bremen-Wahl bestehen bleiben. Und "Diskussionsfreude" in einer Partei (obwohl ein Ausdruck von Demokratie) ist in Deutschland nie besonders wählerwirksam.

Landesspezifische Themen (wenn es hier etwas wichtiges gibt, weiss ich nicht) wird natürlich auch eine gewichtige Rolle spielen. Und das Personal.
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Niederbayer
Veröffentlicht am Samstag, 19. April 2003 - 08:40 Uhr:   

Auch wenn ein großer Teil der Unionswähler den Irak Kurs von Frau Merkel für falsch empfunden hat, denke ich doch, dass bis zur Wahl die Innenpolitik wieder ins Blickfeld rücken wird. Und hier wird der momentane SPD-Streit schon einen Einfluss auf das Wahlverhalten haben. Insbesondere wenn selbst Müntefering erklärt die SPD würde durch ein Mitgliederbegehren gelähmt. Ich denke der Mehrheit der Bevölkerung ist mittlerweile klar, dass schnelle Reformen kommen müssen.

Noch etwas zum CSU-Mitglied: Auch ich gehöre zu denen, die der Union nahe stehen, den Irakkurs von Frau Merkel aber für falsch halten.
Und bevor Sie, CSU-Mitglied den Merkel-Kurs so anpreisen, sollten Sie sich mal Herrn Stoibers Aussagen, in denen er zu Recht auf Distanz zu Frau Merkel geht ansehen. Im übrigen ist gerade im katholischen Bayern, in dem das Wort des Papstes noch ewas gilt, die Ablehnung des Kurses von Frau Merkel ziemlich hoch.
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alberto
Veröffentlicht am Samstag, 19. April 2003 - 14:19 Uhr:   

smile
Fürs Wahlrecht

Quote:

Von Nimreem am Samstag, den 19. April 2003 - 08:22 Uhr:   Zu der positiv geschminkten Äusserung des "CSU-Mitglieds"im Bezug auf Irak muss man ja nicht viel sagen. Die Demonstrationen zeigen, dass die Iraker dieses "bessere Leben unter den USA" nicht sehen. Die Schwierigkeiten für die USA im Irak beginnen ja jetzt erst.


 können doch weder dieser Krieg unter allen noch Kriege im allgemeinen relevant sein, nur weil es bei der letzten BTW eine wie auch immer zu benennende Rolle gespielt hat und aus welchem Grund auch immer. Oder irre ich mich da?
WahlRechtReform
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J.B.K.
Veröffentlicht am Samstag, 19. April 2003 - 23:08 Uhr:   

Was sollte die CDU-Anhänger eigentlich in Bremen motivieren? Die CDU hat sich ohnehin auf die große Koalition festgelegt. Es macht also kaum Unterschied in Bremen CDU oder SPD zu wählen. Vielleicht kann die Schill-Partei davon profitieren.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 22. April 2003 - 11:58 Uhr:   

Schon bei den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen hat der Irak-Krieg keine Auswirkungen gehabt.
Obwohl die Wahlen zu einem Zeitpunkt stattfanden, als die Anti-Kriegs-Stimmung wohl am stärksten war (heute ist das ja durch das schnelle Kriegsende, die Anti-Saddam-Stimmung im Irak und die vielen Berichte über die Greuel des Regimes deutlich zurückgegangen).
Mit anderen Worten: Außenpolitik motiviert bei Landtagswahlen fast nie.

Dagegen dürfte sich der interne Ärger bei der SPD für die Bremen-Wahl maximal ungünstig auswirken. Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum der Sonderparteitag nicht vor die Wahl gelegt wurde - offenbar hat Schröder die schon abgeschrieben.
Lediglich die lokale Wirkung von Henning Scherf könnte der SPD helfen (er ist wohl populärer als Gabriel oder gar Bökel).
Nur wird es ihm schwer fallen, bis zur Wahl eine klare Positionierung pro oder contra Reformen zu vermeiden.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Dienstag, 22. April 2003 - 16:38 Uhr:   

Daß der Sonderparteitag erst nach der Wahl stattfindet, ist aus Sicht der Sozis schon logisch.
Unterläge Schröder vor der Wahl auf dem Parteitag (was ich für unwahrscheinlich halte) wäre das für die Bremenwahl katastrophal.
Und wenn er gewinnt sind viele Linke enttäuscht und bleiben vielleicht deshalb zu Hause oder wechseln zur PDS.
Einen Grund, die Wahl abzuschreiben ist nun wirklich nicht erkennbar. Wenn sich die SPD nicht einmal in Bremen an der Macht halten sollte, wo denn dann?
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 22. April 2003 - 16:53 Uhr:   

@Thomas Frings:
Wenn der Sonderparteitag so ausgeht, daß eine Seite die andere gut sichtbar zu Boden trampelt - dann kann der SPD die Bremenwahl völlig egal sein, dann bekommt sie ein bundesweites Problem riesigen Ausmasses.

Das angedachte Szenario bei der Terminierung des Parteitags kann doch nur gewesen sein, daß nach gewissen Kompromissen beide Seiten erklären, das wäre ein wunderbarer und tragfähiger Kompromiß und dann Klatschmarsch mit Verbrüderung vor laufenden Kameras.
Das wäre doch wunderbar für ein Wochenende vor der Landtagswahl brauchbar gewesen.
Und mir ist nach wie vor nicht erklärlich, warum dies nicht versucht wurde. Wobei ich mit "abschreiben" nicht einen Machtverlust meinte (das in Bremen wäre in der Tat kaum vorstellbar), sondern "nur" einen schmerzlichen Verlust an Stimmen.
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Cram
Veröffentlicht am Dienstag, 22. April 2003 - 22:52 Uhr:   

Ich bin der Auffassung das für die Bürgerschaftswahl in Bremen bundespolitische Hintergründe nur eine geringe Rolle spielen werden. Es handelt sich bei Bremen im Grunde genommen um eine Kommune und um eine Kommunalwahl (auch wenn Bremen ein Bundesland ist ist es doch letzlich eine Kommune). Die Ergebnisse der Bremer Wahlen in der Vergangenheit (z.B. 1999, 1990, etc.) zeigen zudem das z.T. sogar die Ergebnisse entgegen den Bundestrend verliefen.
Ich rechne daher mit keinen größeren Veränderungen. Ich denke das sich die schlechte Auftaktbilanz der Schröder-Regierung schon im SPD-Ergebnis etwas niederschlagen wird, wenn auch in abgeschwächter Form. Daher gehe ich davon aus das die SPD unter 40% absinken wird, wahrscheinlich aber stärkste Kraft bleibt. Von den Verlusten könnten die Grünen profitieren die über 10% kommen könnten. Die CDU wird angesichts ihrer soliden Arbeit in Bremen ihr für Bremer Verhältnisse sehr gutes letzmaliges Ergebnis (es war mit 37,1% das beste Ergebnis das die CDU im roten Bremen jemals geholt hat) wiederholen können. Spannend wird es für die FDP, die ja heute immer noch in einer besseren Ausgangsposition ist wie 1999. Das gute niedersächsische Ergebnis könnte durchaus auch zu einem Schub für die Bremer FDP führen. Ebenfalls wäre dies der Fall wenn wieder stärker innen- und wirtschaftspolitische Themen in den Vordergrund rücken. Andererseits fehlt die klare Regierungsperspektive. Daher kann es für die FDP eng werden. Insgesamt räume ich ihr eine gute Chance ein den Wiedereinzug zu schaffen.
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Torsten Schoeneberg
Veröffentlicht am Mittwoch, 23. April 2003 - 00:22 Uhr:   

Und die FDP hat ihren Bundesparteitag kurz vorher natürlich auch in Bremen (ein Schelm, wer böses dabei denkt). Das könnte für das Knacken der 5% entscheidende Stimmen bringen.
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J.B.K.
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. April 2003 - 10:51 Uhr:   

Die FDP hat nicht die geringste Chance. In Niedersachsen hat sie von Leihstimmen der CDU profitiert, diese wird sie hier nicht bekommen.
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alberto
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. April 2003 - 11:23 Uhr:   

smile
Auf der Suche nach der kleinsten Kröte

Quote:

Von J.B.K. am Donnerstag, den 24. April 2003 - 10:51 Uhr:  Die FDP hat nicht die geringste Chance. In Niedersachsen hat sie von Leihstimmen der CDU profitiert, diese wird sie hier nicht bekommen.


 gibt es taktische Überlegungen; »Leihstimmen« gibt es nicht. Das würde ja bedeuten, daß man die den  rechtmäßigen Eigentümern vorübergehend vorenthält. Wer soll das sein? Etwa die Handvoll verbliebener Partei-Mitglieder? Die Dauerparlamentarier? Die Berufspolitiker? Die Überrepräsentierten, einmal mehr?
Abstimmung mit den Füßen
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Freitag, 25. April 2003 - 12:57 Uhr:   

@Cram:
> Ich bin der Auffassung das für die Bürgerschaftswahl in Bremen
> bundespolitische Hintergründe nur eine geringe Rolle spielen werden.
Nicht direkt in der Form, daß konkrete bundespolitische Fragen in den Wahlkampf eingebracht werden (vor allem, weil die Bundesratsmehrheit keine Rolle mehr spielt).

Aber die allgemeine Stimmungslage, insbesondere die fast depressive Stimmung in der SPD-Basis, werden m. E. schon ziemlich reinhauen.
Schon bei der Hessenwahl gab es viele Ortsverbände, die erhebliche Schwierigkeiten hatten ihre Mitglieder zur organisatorischen Mitarbeit zu motivieren. Das hat noch zugenommen.
@J.B.K.:
> In Niedersachsen hat sie von Leihstimmen der CDU profitiert,
Dieses grottendämliche Argument schon wieder!
Die CDU hat in Niedersachsen ein Spitzenwahlergebnis bekommen und ihr Potential voll mobilisiert (und zwar für sich).
Das es daneben noch eine nennenswerte Anzahl von CDU-Wählern gegeben haben soll, die ihre Stimmen an die FDP "verleihen", das hieße bei der niedersächsischen Union ein Stimmenpotential von bayrischen Ausmaßen voraussetzen.
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Cram
Veröffentlicht am Freitag, 25. April 2003 - 13:36 Uhr:   

Naja Ralf,
ein paar "Zweitstimmen" werden schon dabei gewesen sein und die relativ schlechten Umfragewerte der FDP vor der Wahl haben ihr geholfen dieses Potential zu mobilisieren. Das ist ja auch vollkommen legitim und in Ordnung. Das bei dem Wahlergebnis auch ein großes Protestpotenzial eine Rolle spielte ist wohl auch nicht zu bestreiten. Davon haben sowohl CDU wie FDP profitiert. Das sollte aber wirklich kein Grund sein übermütig zu werden, schon gar nicht für die FDP. Der Bundestagswahlkampf sollte doch eine Lehre für die Partei sein das die Volksweisheit "Übermut tut selten gut" stimmt.
Zur Bürgerschaftswahl in Bremen: ich nehme auch an das die bundespolitischen Umstände Einfluß haben. Nur glaube ich nicht das dies dort voll durchschlagen wird und es erdrutschartige Veränderungen geben wird. Aber die Tendenz: SPD runter, CDU, Grüne und FDP rauf wird denke ich schon zu erkennen sein, wenn auch sehr abgeschwächt. Es ist halt doch eher eine Kommunalwahl.
Und seit den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen hat sich die Stimmung für die SPD wieder leicht verbessert. Wenn nun wieder große Querellen und Kakophonie ausbricht kann dies zwar wieder umschlagen, aber wenn es der Parteiführung gelingt die Diskussionen in geordneten Bahnen zu organisieren wird sich das kurzfristig stabilisieren. Entscheidend auf mittlere und lange Sicht ist die Frage ob die Regierung in der Lage ist notwendigen Reformen durchzuführen und in den eigenen Reihen durchzusetzen um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern und die Wirtschaft zu stimmulieren. Das wird die entscheidende Frage für die Wahlkämpfe 2004 sein. Die zwei Landtagswahlen in diesen Jahr werden nach meiner Prognose nicht besonders spannende Ergebnisse (von den Regierungszusammensetzungen her betrachtet) produzieren.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Freitag, 25. April 2003 - 13:54 Uhr:   

@Cram:
> ... ein paar "Zweitstimmen" werden schon dabei gewesen sein ...
Von echten CDU-Stammwählern? Minimal.
Dazu waren die Umfragen vor der Wahl doch schon zu deutlich.

> Das sollte aber wirklich kein Grund sein übermütig zu werden, schon
> gar nicht für die FDP.
Völlig richtig. Die Mobilisierung muß bei jeder Wahl neu erfolgen und mit neuen Begründungen. Bremen ist noch lange nicht klar.

> Nur glaube ich nicht das dies dort voll durchschlagen wird und es
> erdrutschartige Veränderungen geben wird.
Ja nun - VOR der Hessenwahl hatte ich auch nicht gedacht, das es so krass kommen würde.
Wenn die Mobilisierungsprobleme der SPD schon bei den Mitgliedern beginnen, kann das gerade bei einer Kommunalwahl heftig wirken.

> Und seit den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen hat sich die
> Stimmung für die SPD wieder leicht verbessert.
Das war so der Stand während des Irak-Kriegs.
Das Thema ist einerseits erledigt, und es soll andererseits laut Emnid sogar einen Meinungsumschwung gegeben haben, der eher in Richtung Opposition geht.

> Wenn nun wieder große Querellen und Kakophonie ausbricht ...
Sie sind ausgebrochen, und die Auswirkungen sind noch gar nicht richtig in die Umfragewerte eingeflossen.
Und der SPD-interne Streit ist heftiger als ich ihn je erlebt habe.
Wie sagte mir vorgestern unser Bundestagsabgeordneter: "Egal wie heftig wir die Regierung kritisieren - am nächsten Tag findet sich immer ein SPDler, der sie noch heftiger kritisiert".

> ... aber wenn es der Parteiführung gelingt die Diskussionen in
> geordneten Bahnen zu organisieren ...
Da hätte Schröder den Sonderparteitag wohl VOR die Wahl legen müssen. Bis dahin wird es noch viel Kakophonie geben, weil sich alle Seiten publikumswirksam für den Auftritt dort positionieren müssen.

> Entscheidend auf mittlere und lange Sicht ist die Frage ob die
> Regierung in der Lage ist notwendigen Reformen durchzuführen ...
Da befürchte ich: Auch wenn sich Schröder diesmal noch voll durchsetzt - eine weitere Machtprobe wird er nicht riskieren. D.h. die jetzt vorgeschlagene bzw. diskutierte erste Reformphase wird auch die letzte sein. Egal wie der Parteitag ausgeht.

> Die zwei Landtagswahlen in diesen Jahr werden nach meiner Prognose
> nicht besonders spannende Ergebnisse (...) produzieren.
Eigentlich denke ich das auch.
Aber das völlig unglaubliche Ergebnis der Hessenwahl hat meine Prognosezuversicht ziemlich erschüttert.
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c07
Veröffentlicht am Freitag, 25. April 2003 - 16:19 Uhr:   

Meinungsverschiedenheiten innerhalb einer Partei müssen nicht zwangsläufig schädlich für sie sein. Wenn sich beide Seiten eher als Gewinner sehen, verbreitern sie sogar das Spektrum, das erfolgreich angesprochen werden kann. So gelingt es ja der CSU in Bayern seit langem erfolgreich, Wiedersprüche nebeneinander stehen zu lassen und so breite Wählerschichten zu erreichen. Nur sind SPDler und generell Norddeutsche typischerweise rechthaberischer (positiv formuliert könnte man auch "engagierter" bzw. "weniger fatalistisch" sagen), wodurch leicht der Eindruck von Handlungsunfähigkeit entsteht bzw. diese tatsächlich droht. Von den bundesweiten Medien wird dieser Eindruck ja auch unterstützt. Dafür scheint mir aber im Norden die Toleranz gegenüber innerparteilichen Querelen deutlich höher zu sein, während in Bayern eine zerstrittene Partei zumindest auf kommunaler Ebene in kürzester Zeit von der Mehrheit in die Bedeutungslosigkeit fallen kann.
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Torsten Schoeneberg
Veröffentlicht am Freitag, 25. April 2003 - 22:45 Uhr:   

Zur "Wahlbörse" auf "Tip Bremen": Wahlbörsen scheinen generell CDU und FDP höher zu bewerten. Liegt wohl daran, daß dort hauptsächlich deren Wähler mitmachen und auch mal ein bißchen Geld aufs Spiel setzen, um ihre Partei zu fördern (schätze ich mal so). Andererseits ist ein so sehr von den Umfragen (und auch den meisten Tips hier) abweichendes Ergebnis schon bemerkenswert...

Übrigens zum Rücktritt eines Ministers: Die JuSos fordern seit heute Clements Rücktritt. Mal sehen, ob es jemandem auffällt...
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c07
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 00:06 Uhr:   

Torsten:
> Wahlbörsen scheinen generell CDU und FDP höher zu bewerten.

Normalerweise sind das eher Grüne und FDP, die allgemein überdurchschnittlich im Netz vertreten sind und die PDS, die zwar in der Breite weniger, aber dafür von etlichen gerade im politischen Bereich sehr Aktiven vertreten ist.

An aktives Puschen glaub ich (abgesehen von Einzelfällen) weniger. Das hat auch nur bei sehr kleinen Börsen längerfristig Erfolg. Aber die Aussichten für die eigene Partei werden wohl immer eher ein bisschen zu optimistisch gesehn. Und für Profispieler sind nur die kleinen Parteien interessant. Mit den Großen kann man fast nichts verdienen, außer u.U. ganz am Schluss.

> Andererseits ist ein so sehr von den Umfragen (und auch den
> meisten Tips hier) abweichendes Ergebnis schon bemerkenswert...

Die meisten normalen Leute geben auf Umfragen nicht so viel, besonders bei so einem eher lokalen Ereignis, wo die Auswahl daran ja auch nicht so wahnsinnig groß ist. Außerdem versucht bei Wahlbörsen ja jeder, seinen eigenen (echten oder vermeintlichen) Informationsvorsprung zu verwerten, wie es auch theoretisch Sinn der Sache ist.
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J.B.K.
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 00:34 Uhr:   

@Ralf Arnemann: Wahlanalysen in Niedersachsen haben ergeben daß die Hälfte der FDP-Wähler eigentlich eher mit der CDU sympathisieren.
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S83
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 12:13 Uhr:   

Die Schill-Partei ist ab sofort in der Bremer Bürgerschaft vertreten. Wie sie auf ihrer Wahlkampfseite www.guten-morgen-bremen.de berichtet, ist gestern der bisherige CDU-Abgeordnete aus seiner Partei und Fraktion ausgetreten und dr Schillpartei beigetreten, weil er deren Position in Tierschutzfragen vertrete.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 14:55 Uhr:   

@J.B.K
Also hätte die CDU 52% kriegen müssen? Naja, die FDP ist halt keine Partei zum Liebhaben sondern die normalerweise mit dem Kopf gewählt wird. Wo man sich emotioanler wohler fühlt und wem man seine Stimme gibt sind eben zwei unterschiedliche Dinge. Bei Rot-Grün ist das derzeit sicher auch nicht anders, viele würden möglicherweise eher die Grünen wählen (oder andere Parteien) obwohl sie sich bei SPD eigentlich wohler fühlen.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 15:53 Uhr:   

Ich seh's an mir selbst, vor der BTW 98 hatte ich durchaus eine hohe Übereinstimmung mit der FDP (jetzt auch noch), trotzdem habe ich bei der LTW (Bayern) zwei Wochen vor der BTW CSU gewählt, es war prktisch eine 'Leihstimme' der FDP für die CSU. Bei der BTW 98 habe ich dann mit der zweiten Stimme FDP gewählt. So haben anscheinend viele gedacht:
LTW: CSU 52,9%; FDP 1,7%
BTW: CSU 47,7%; FDP 5,1%
Denn als letzten Stimmungstest für Kohl vor der Wahl war die gesamte Aufmerksamkeit auf das Ergebnis der CSU gerichtet, 48% für CSU und 5% FDP bei der Landtagswahl (möglicherweise ohne Leihstimmen von FDP an CSU) wäre in den Medien sicher als Wechselstimmung interpretiert worden, um also einen bundesweiten Stimmungsumschwung in letzter Sekunde zu erzeugen mußte die CSU stark abschneiden, die Bayern-FDP mit ihrem Ergebnis war praktisch egal, das haben sicher viele FDP-Anhänger gewußt und deshalb so gehandelt. Es ist also mit diesen Leihstimmen durchaus komplizierter als man immer vermutet.

In Bremen vermute ich ähnliches, als Stimmungstest für die Bundesopposition wird auf das Ergebnis der CDU geschaut werden, das wissen auch FDP-Anhänger in Bremen, zudem wird's schwarz-gelb sowieso nicht geben, also gibt man die Stimme eher der CDU, dann hat man wenigstens sicher Einfluß auf's Parlament und ist gleich mit seiner Stimme in der Regierung.
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Torsten Schoeneberg
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 17:07 Uhr:   

@ Stoiber-Fan: Nur mal aus Interesse, wie gedenkst Du denn dann bei der baldigen LTW Bayern abzustimmen? Ich fände es ja gut, wenn die FDP dort mal wieder vertreten wäre...
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c07
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 17:33 Uhr:   

Stoiber-Fan: Das werden sicher nur Einzelfälle sein. Dass die FDP in Bayern bei der Landtagswahl noch viel schlechter als bei der Bundestagswahl abschneidet, liegt doch hauptsächlich daran, dass da niemand glaubt, dass sie die 5% schaffen kann. Immerhin ist sie seit 1982 draußen (mit der knappen Ausnahme 1990 zur höchsten Boomzeit). Wenn eine Partei (wieder) über die 5% kommen will, muss sie schon ein deutlich höheres Potenzial haben, und die bayrische FDP käm wahrscheinlich nicht mal ohne Hürde auf 5%, weil sie auch sonst kaum noch existiert.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 20:32 Uhr:   

Ich nenne mich hier ja nicht umsonst so, diesmal werde ich wohl wie bei der letzten BTW wieder bei den 60% dabei sein. :-)
Vielleicht wird das diesmal ein Rekordergebnis, da muß man schon dabei sein.
Ich glaube aber, daß sich die FDP (vielleicht deutlich) verbessern wird trotz des eindeutigen Trends. Es gibt diese vielen kleinen bürgerlichen Protest-Parteien von der letzten LTW (REP, ÖVP, FW usw.), diese werden wohl alle zusammenfallen und die großen bürgerlichen Parteien werden diese Stimmen erhalten, da wird auch die FDP was von abkriegen. Offen bleibt wieviel davon Schill oder Mölli abkriegen würden, ich glaube die würden beide deutlich scheitern, da sie selbst kleine Protest-Parteien sind die diesmal nicht gefragt sind.
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c07
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 21:32 Uhr:   

Stoiber-Fan:
> Es gibt diese vielen kleinen bürgerlichen Protest-Parteien
> von der letzten LTW (REP, ÖVP, FW usw.)

"Protest-Parteien" ist da wohl (inkl. Reps) der falsche Begriff. ÖDP, Reps und BP haben seit langer Zeit ziemlich konstante Werte und sind einfach etablierte Splitterparteien. Mag sein, dass der Trend von der letzten Wahl (leichte Abnahme) anhält, insbesondere falls die Wahlbeteiligung weiter steigen sollte, aber ein "Zusammenfallen" erwart ich eigentlich nicht.

Die FW sind relativ unberechenbar (mit einer Zunahme rechne ich eher nicht, obwohl die Situation der Kommunen sicher auch landesweites Thema bleibt (mehr als beim letzten Mal)), aber auch sie sind auf kommunaler Ebene etabliert und nur auf Landesebene neu.

Schill oder so geb ich aber auch absolut keine Chance, obwohl die PRO bei der Bundestagswahl immerhin 0,2% geschafft hat und damit sogar die BP und die NPD überholt hat. In Größenordnungen, wie sie die PDS oder die Tierschutzpartei erreichen, wird er aber wohl kaum vordringen können.
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Torsten Schoeneberg
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 22:06 Uhr:   

Möllemann wird bis dahin auch keinen arbeitenden Landesverband aufbauen können.
Da die CSU sowieso deutlich gewinnt, wird eher das SPD-Ergebnis interessant, das ja dieses Mal einen Allzeit-Tiefststand erreichen könnte. Wie würde die SPD-Führung (falls sie bis dahin noch wieheute existiert) darauf reagieren?
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c07
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 23:06 Uhr:   

Das Allzeittief der SPD in Bayern ist ja nicht besonders hoch. Da muss die SPD schon mehr als die 7 Punkte an die CSU abgeben, die ihr auf die 60% fehlen. Nachdem die SPD-Führung seit damals (letzte Europawahl) noch ziemlich die selbe ist, hast du ja schon ein Beispiel.

Außerdem ist das letzte Wort über die 60% noch nicht gesprochen. Ich weiß nicht, ob es Stoiber auf die Dauer gut tut, dass er sich immer noch mehr um Bundes- als um Landespolitik kümmert.
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Cram
Veröffentlicht am Samstag, 26. April 2003 - 23:29 Uhr:   

Das schlechteste Landtagswahlergebnis der bayerischen SPD war 1990 mit 26%. Das dürfte sie diesmal noch unterbieten.
Das beste CSU-Ergebnis war 1974 mit 62,3% unter Alfons Goppel.
Das zu erreichen oder gar zu überbieten dürfte für die CSU trotz des günstigen bundespolitischen Umfeldes doch recht schwer werden.
Aber Ergebnisse von Strauß`schen Dimensionen (von 55,8%-59,1%) sind zu erwarten.
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Niederbayer
Veröffentlicht am Sonntag, 27. April 2003 - 15:18 Uhr:   

Dass die FDP in Bayern diesmal viel besser abschneiden wird als bei der letzten Landtagswahl halte ich für ziemlich ausgeschlossen, da die Spitzenkandidatin, Frau Leutheusser..., mit ihren linkslaberalen Themen niemand so recht begeistern wird. Bei der SPD halte ich ein abrutschen unter 25% durchaus für möglich, da deren Spitzenkandidat Maget ralativ unbekannt und unpopulär ist, was den schlechten bundespolitischen Trend noch verstärkt. Außerdem gibt es in der Bayern-SPD momentan ziemliche Querelen, so kommen etliche von Schröders Kritikern aus Bayern. Übrigens finde ich schon ziemlich interessant, dass die Abgeordneten mit den schlechtesten Ergebnissen am meisten kritisieren. Zum Beispiel holte ein Herr Pronold in seinem Wahlkreis bei der Direktwahl unter 20% und ist nun einer der Wortführer die parteiinternen Kritiker von Schröder.
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c07
Veröffentlicht am Sonntag, 27. April 2003 - 16:50 Uhr:   

Niederbayer:
> Spitzenkandidat Maget ralativ unbekannt und unpopulär

Das "unpopulär" stimmt sicher nicht. Maget hat seinen Stimmkreis gewonnen, obwohl da die CSU mehr als 10%.. Vorsprung nach Zweitstimmen gehabt hat und mit einer Staatssekretärin und Ministerin in Spe angetreten ist, die auch auf eine gewisse Popularität verweisen kann (Straußtochter Hohlmeier). Und seine Stimmen sind offensichtlich nicht von den Grünen gekommen, deren Erststimmenergebnis nur weniger schlechter als ihr Zweitstimmenergebnis war.

Außerdem hat er den strategischen Vorteil, aus dem mit Abstand größten Wahlkreis zu kommen. Aber in den restlichen zwei Dritteln Bayerns sind beide "Spitzenkandidaten" gar nicht wählbar und können schon deshalb keine herausragende Rolle spielen. Bei einer reinen Personenwahl wie in Bayern ist auch generell wichtig, wer konkret gewählt werden kann.

Aber natürlich hat Maget das Problem, dass er kein Amt in der Exekutive hat, was in Bayern noch wichtiger als anderswo wäre, und wohl auch für einen Fraktionsvorsitzenden (noch) relativ unbekannt ist.

Übrigens hat Pronold ziemlich genau das Ergebnis der SPD erreicht. Im Saldo muss er sogar mehr Stimmen von CSU-Wählern bekommen haben als umgekehrt. Persönliche Ergebnisse muss man schon relativ zu den Möglichkeiten der jeweiligen Partei vor Ort sehen. Zumindest bei der Bundestagswahl werden primär die Parteien und höchstens sekundär einzelne Personen gewählt.
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Niederbayer
Veröffentlicht am Sonntag, 27. April 2003 - 18:37 Uhr:   

c07, Herr Pronold hat in seinem Wahlkreis 17,7% der Erststimmen geholt und damit 0,2% weniger Erststimmen, als die SPD an Zweitstimmen in diesem Wahlkreis holte. Er hat damit das schlechteste Ergebnis aller niederbayerischen Direktkandidaten der SPD eingefahren.
Und zu Herrn Maget: Ich möchte gar nicht bestreiten, dass dieser in seinem eigenen Wahlkreis recht populär ist, denke aber, dass die sauf das ganze Land gesehen anders aus sieht. So landet er bei der Beurteilung der Arbeit der bayerischen Politiker durch eine Infratestumfrage, den Bayerntrend, regelmäßig hinter Stoiber, aber auch hinter vielen Mitgliedern der bayerischen Staatsregierung.
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c07
Veröffentlicht am Sonntag, 27. April 2003 - 19:56 Uhr:   

Niederbayer:
> Herr Pronold hat in seinem Wahlkreis 17,7% der Erststimmen geholt und damit
> 0,2% weniger Erststimmen, als die SPD an Zweitstimmen in diesem Wahlkreis holte.

Ja, aber der CSU-Kandidat liegt noch weiter hinter seiner Partei zurück, obwohl es nur 4 Wahlkreisbewerber gegeben hat. Es könnte höchstens sein, dass sehr viele CSU-Wähler der Grünen-Kandidatin ihre Erststimme gegeben haben und Pronold dafür Stimmen von Grünen-Wählern bekommen hat. Beide zusammen haben jedenfalls mehr Stimmen bekommen, als im linken Lager eigentlich zur Verfügung stehen, selbst wenn man unterstellt, dass die vielen ungültigen Erststimmen alle von rechts kommen.

Zu Umfragen zur Beliebtheit von Politikern: Das ist schön und gut, aber für Wahlen ohne Bedeutung. Ob ein Politiker in seinen eigenen Reihen und beim überzeugten Gegner beliebt ist, ist völlig egal. Entscheidend sind da nur wechselbereite Wähler und potenzielle Nichtwähler, die man mobilisieren kann. Außerdem ist der letzte Bayerntrend schon ziemlich alt und stammt aus der Zeit vor dem Wahlkampf, wo Maget noch nicht mal inoffiziell als Spitzenkanditat fest war. Einen Teil seines lokalen Erfolgs kann man aber sicher trotzdem darauf zurückführen, dass er für einen Spitzenpolitiker ungewöhnlich stark in seinem Stimmkreis verwurzelt ist und man dort ganz allgemein lieber Einheimische als importierte Prominenz wählt.
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Niederbayer
Veröffentlicht am Montag, 28. April 2003 - 15:13 Uhr:   

c07, das stimmt leider so nicht. Im Wahlkreis Rottal/Inn gab es vier Direktkandidaten, die alle mit Ausnahme des Herrn Pronold mehr Erststimmen erreichten als ihre Partei Zweitstimmen holte. Der CSU-Kandidat erhielt 73,0Prozent bei 72,8Prozent Zweitstimmen. Und dies belegt meiner Meinung nach schon, dass Schröder jetzt etliche von denen in den Rücken fallen, die am Wahlsieg der SPD am wenigsten beigetragen haben. Auch der Umstand, dass viele der Aufständischen aus Bayern kommen, obwohl dieser Landesverband am allerwenigsten zum SPD-Wahlerfolg beitrug, finde ich bemerkenswert. Und die Abgeordneten der bayerischen SPD sollten sich schon fragen, ob ihre Erfolglosigkeit in Bayern nicht auch damit zusammenhängt, dass sie oft weiter links stehen als andere Landesverbände, so dass sie von der konservativen bayerischen Bevölkerung gar nicht als Alternative zur CSU angesehen werden, so dass bei Versagen der CSU eher kleinere konservative Splitterparteien gewählt werden. Im übrigen haben Sie recht, dass man mit den Zahlen des Bayerntrends in Bezug auf Herrn Maget vorsichtig sei sollte, da diese vor seiner Nominierung stammen, so dass man hier die nächsten Monate abwarten sollte.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 28. April 2003 - 17:08 Uhr:   

@c07:
> Ob ein Politiker in seinen eigenen Reihen und beim überzeugten Gegner
> beliebt ist, ist völlig egal.
Das ist nicht wirklich richtig.

Bevor man die Wechselwähler überzeugen kann, muß man erst einmal die eigenen Parteimitglieder und überzeugten Parteianhänger begeistern, damit die mit Überzeugung in den Wahlkampf einsteigen und die frohe Botschaft weiterverbreiten. Wenn Wahlkämpfer vom eigenen Kandidaten begeistert sind, strahlen die eine ganz andere Überzeugungskraft aus als wenn die schon mit hängenden Köpfen am Stand stehen.

Umgekehrt (wenn auch lange nicht so wichtig) ist auch die Wirkung auf den politischen Gegner nicht uninteresant. Bei populären Kandidaten haben die Aktivisten des Gegners dann eine gewisse "Beißhemmung", bei großer Ablehnung dort werden die wesentlich motivierter sein.
Mal zur Erinnerung: Viele rot/grün Wahlkämpfer im Bundestagswahlkampf haben weniger für Schröder als gegen Stoiber gekämpft.
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c07
Veröffentlicht am Montag, 28. April 2003 - 17:43 Uhr:   

Niederbayer:
> Im Wahlkreis Rottal/Inn gab es vier Direktkandidaten,
> die alle mit Ausnahme des Herrn Pronold mehr Erststimmen
> erreichten als ihre Partei Zweitstimmen holte.

Der CSU-Kandidat hat 90.226 Erststimmen bei 91.187 Zweitstimmen bekommen. Da fehlen 961, obwohl die klar rechten Splitterparteien auch noch 1.664 zu bieten hätten und der FDP-Kandidat nur einen Überschuss von 563 Stimmen hat. Selbst wenn ich davon den vollen Überschuss von 1.679 an ungültigen Erststimmen abzieh, bleiben noch 383, die die linken Direktandidaten im Saldo von rechts bekommen haben müssen (Wahlergebnis.

Ralf:
> Bevor man die Wechselwähler überzeugen kann, muß man erst einmal die
> eigenen Parteimitglieder und überzeugten Parteianhänger begeistern

Ja, aber wählen müssen letztlich doch die Wechselwähler, und ein Mindestmaß an Wahlkampf läuft auch ohne Begeisterung. Ich seh da schon einen bedeutenden Unterschied, auch wenn mein "völlig egal" sicher zu pauschal war.
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Niederbayer
Veröffentlicht am Montag, 28. April 2003 - 20:28 Uhr:   

c07, wir haben vielleicht etwas aneinander vorbei geredet, da Sie sich auf die absoluten Stimmen bezogen haben, ich mich jedoch auf die prozentualen Anteile der Erst- und Zweitstimmen. Der Unterschied kommt dadurch zu Stande, dass es etwa 2000 weniger gültige Erststimmen als Zweitstimmen gegeben hat. Insofern müsste meine Aussage korrekt lauten, im Wahlkreis Rottal/Inn gab es vier Direktkandidaten, von denen alle außer Herrn Pronold prozentual einen höheren Erststimmenanteil erreichten, als ihre Partei prozentual an Zweitstimmen bekommen hat. Wenn man von den absoluten Stimmzahlen ausgeht, haben Sie recht, dann hat auch der CSU-Kandidat weniger erhalten, als seine Partei erreichte.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Freitag, 23. Mai 2003 - 19:01 Uhr:   

Neue bundesweite Forsa-Daten (laut RTL):
SPD 25% (-1)
Union 49% (+1)
Die Bremen-Wahl steht unter dem Druck heftigster bundespolitischer Stimmung. Auch bei den Rohdaten dürfte die SPD nahe ihrem historischen Tiefstand stehen, denn die endgültigen Daten dürften bei der SPD wohl kaum tiefer sein als die Rohdaten.

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