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Björn
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 08:51 Uhr: | |
INSA misst im Vergleich zur Umfrage von vor 4 Tagen doch erhebliche Verschiebungen. Die Grünen brechen um knapp 1/4 ein von 11 auf 8%, die FDP gewinnt 2% und die AfD wäre im Bundestag vertreten. |

Ralf Lang
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 08:59 Uhr: | |
Ich denke, wir werden es in wenigen Tagen genauer wissen. Fest steht, dass die Grünen diesmal wohl keinen Höhenflug erleben. Trittins Rücktritt von der Spitzenkandidatur wäre ein einfacher und folgenloser Ausweg gewesen, auch wenn die ganze Geschichte vollkommen überzogener Schmutzwahlkampf ist. Die Union kann von ihren eigenen Problemen mit Lieberknecht ablenken, die bei dünnerer Nachrichtenlage zumindest regional ein Wahlkampfthema geworden wären. Die Linke profitiert davon, dass ihr keine relevanten Angriffe ins Haus stehen (Neues zu Stasi & co interessiert einfach keinen mehr, der sie wählen würde). Die CSU ist bei dieser Nachrichtenlage davor geschützt, vor lauter Kraft zu viel verfängliches Zeug zu sagen. Die FDP muss bis zum Schluß ums Ganze kämpfen. Sie könnte aber auch deutlich über 5% rauskommen, weil keiner weiß, wieviele Nachbarn sich (doch noch) für die FDP entscheidend. Die Freien Wähler werden wohl nicht über 2% kommen. Wem fehlen die am Ende? Erfreulich erfolglos kommen NPD und REP it ihren Ausländer-Raus- und Euro-Weg-Klassikern daher. |

Ralf Arnemann
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 11:52 Uhr: | |
> INSA misst im Vergleich zur > Umfrage von vor 4 Tagen doch > erhebliche Verschiebungen. So große Änderungen in so kurzer Zeit machen mißtrauisch - was ist das überhaupt für ein Institut? Kann man das irgendwie ernst nehmen? |

El Tres
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 12:23 Uhr: | |
INSA gehört zu YouGov, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/YouGov. In UK gelten sie als eines der besten Umfrageinstitute. |

Jan W.
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 12:33 Uhr: | |
Bei den Online-Panels von YouGov muss man schon hinterfragen, wie hier rekrutiert wird. In UK hat man da sicher größere Panelgrößen und kann besser abschätzen, welche Korrekturgewichtungen nötig sind. |

Marco
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 13:20 Uhr: | |
Zur INSA-Umfrage: http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/kurz-vor-der-wahl-umfrage-sieht-afd-im-bundestag-12580983.html |

Florian das Original Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 15:15 Uhr: | |
Also entweder diese INSA-Leute sind wahnsinnig gut - oder sie sind Scharlatane. Aus dem von Marco zitierten Artikel: Man beachte "Drei Tage vor der Bundestagswahl hat die euro-kritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) in einer Umfrage erstmals fünf Prozent erreicht" verbunden mit "Das Institut befragte nach eigenen Angaben 2248 Wahlberechtigte " und "Die meisten Wähler - 22 Prozent - ziehe die AfD von der FDP ab, sagte Binkert. Danach folgt die CDU mit 16 Prozent. Auf dem dritten Platz rangiert überraschend die Linke mit neun Prozent. Binkert erklärt dies damit, dass die Linke wie die AfD eurokritisch sei. Sechs Prozent kommen seinen Angaben zufolge von der SPD, drei Prozent von den Grünen, und weitere drei Prozent sind Erstwähler." Was INSA hier vorstellt ist also eine Analyse der Wählerwanderungen. So etwas sieht man üblicherweise nach Wahlen, weil die Institute dann durch die Exit-Polls sehr große und gute Datenmengen haben. Auf Basis einer Wahlumfrage habe ich so etwas noch gesehen. Die Frage ist halt, wie seriös so eine Aussage sein kann. Zur Abschätzung: 3% der AfD-Wähler (5% der Befragten) sind demnach ehemalige Grünen-Wähler. Bei einer Umfrage unter 2248 Personen sind dies gerade einmal 3 Personen (=2248 * 5% * 3%). Mit anderen Worten: Viel zu wenig für eine solche Aussage. |

Ralf Arnemann
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 16:54 Uhr: | |
> oder sie sind Scharlatane. Die wahrscheinlichere Variante. Sollte nicht heute die letzte "seriöse" Prognose vor der Wahl von der FWG kommen? |

Matthias Cantow
Moderator
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 16:55 Uhr: | |
Ja, die Zahlen kommen um 21:45 Uhr. |

zigzag
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:07 Uhr: | |
Auch Emnid wird am Sonntag noch mal Zahlen veröffentlichen: http://www.welt.de/politik/wahl/bundestagswahl/article120158807/Jetzt-gibt-es-auch-am-Wahltag-noch-eine-Umfrage.html Ich dachte bisher, das Veröffentlichungen am Wahltag verboten sind oder bezieht sich das nur auf jene, die auch am Wahltag durchgeführt werden? |

Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:16 Uhr: | |
Umfragen dürfen auch noch am Wahltag durchgeführt werden, solang nicht Wähler über ihre konkrete Stimmabgabe befragt werden. Das betrifft praktisch ausschließlich Exitpolls. http://www.gesetze-im-internet.de/bwahlg/__32.html |

zigzag
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:23 Uhr: | |
Danke für die Info und dem Link. Da war meine Erinnerung nicht ganz präzise. |

Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:34 Uhr: | |
Wobei mit zunehmendem Briefwähleranteil auch normale Umfragen in den Wochen vor der Wahl kritisch werden. Faktisch sind das inzwischen auch zu einem guten Teil "Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe über den Inhalt der Wahlentscheidung". Nach Abzug der Unentschlossenen gehn die Briefwähler inzwischen auf die 50% zu, und spätestens dann wär das bei der momentanen Gesetzeslage nicht mehr haltbar. |

Björn
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:37 Uhr: | |
Wird eigentlich bei Umfragen vor der Wahl gefragt, ob sie ihre Stimme per Briefwahl schon abgegeben haben? |

Ralf Arnemann
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:46 Uhr: | |
Das mit Emnid noch am Wahlsonntagsmorgen finde ich schon krass. Verbieten läßt sich das alles natürlich nicht - alleine schon, weil solche Informationen nach Belieben über Internet von ausländischen Servern kommen können. Bei zunehmender Briefwahl hat man natürlich auch einen umgekehrten Effekt: Die späten Umfragen (und andere Ereignisse) können die Wahl immer weniger beeinflussen, weil ein guter Teil der Stimmen schon unveränderbar in der Urne liegt. |

Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:52 Uhr: | |
Die FGW fragt bei der Wahlbeteiligungsabsicht nicht explizit nach eventuell schon erfolgter Briefwahl, hält es aber fest, wenn es wer von sich aus sagt. Wer eine Wahlteilnahme nicht ausschließt und sich nicht schon selber als Briefwähler geoutet hat, wird dann in den letzten Umfragen vor der Wahl noch vor der Sonntagsfrage (die sich da nicht auf den nächsten Sonntag, sondern auf den realen Wahltag bezieht) explizit gefragt, ob er per Urne oder Brief wählen wird oder schon gewählt hat. Die, die schon gewählt haben, werden dann ausdrücklich nach ihrer tatsächlichen Wahlentscheidung gefragt. So war es jedenfalls 2009. |

Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 17:59 Uhr: | |
@Ralf Arnemann: "Bei zunehmender Briefwahl hat man natürlich auch einen umgekehrten Effekt: Die späten Umfragen (und andere Ereignisse) können die Wahl immer weniger beeinflussen, weil ein guter Teil der Stimmen schon unveränderbar in der Urne liegt." Ja, aber das verschärft das eigentliche Problem, nämlich die Wahlgleichheit, noch mehr. Man kann da halt sagen, dass das ausschließlich die Briefwähler selber zu verantworten haben. Konsequenterweise wär es dann aber auch das Problem der Urnenwähler, wenn sie vor 17:55 wählen gehn. Wird halt irgendwann unpraktikabel, wenn alle die Exitpolls abwarten. |

Martin Dauser
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 18:32 Uhr: | |
@Ratinger Linke Wirklich konsequent wären nur die beiden folgenden Regelungen: (1) Keine Einschränkung von Veröffentlichungen auch am Wahltag (wie von dir angedeutet) (2) Veröffentlichungsverbot ab Austeilung der Wahlscheine Mir erscheint weder (1) noch (2) wirklich sinnvoll. Deshalb erscheint mir folgende Regelung am sinnvollsten: Wahlumfragungen jederzeit veröffentlicht. Einzige Ausnahme ist der Zeitraum der Öffnung der Wahllokale. Das könnte man in der Tat als Einschränkung der Wahlgleichheit und Benachteilung der Briefwähler sehen, muss man aber nicht so sehen. Denn das ist ja eine freiwillig in Kauf genommene Einschränkung. Der Briefwähler verzichtet ja freiwillig nicht nur auf Umfragen, sondern generell darauf, alle Informationsmöglichkeiten für eine Wahlentscheidung bis zum Wahltermin auszuschöpfen. Auch wenn es Briefwahl gibt, gibt es immer noch einen Wahltermin und keinen Wahlperiode von mehreren Tagen oder gar Wochen. |

Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 18:44 Uhr: | |
Ja, von der Sinnhaftigkeit wär das wohl am besten. Man müsste heute aber auch praktisch abwarten, bis die Stimmabgabe beendet ist. Wer um 17:59 das Wahllokal betritt, kann sich heute ohne Weiteres die 18-Uhr-Prognose anschaun, bevor er wählt. Und es bleibt das Problem, dass ein ziemlich großer Kreis vorzeitig auf die Exitpoll-Ergebnisse Zugriff hat, auch wenn sie nicht öffentlich sind. Öffentlichkeit relativiert sich immer mehr und taugt nurnoch bedingt zur Abgrenzung. |

Martin Dauser
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2013 - 19:10 Uhr: | |
Interessant sind die heute veröffentlichten Umfragen zur Bundestagswahl in den Bundesländern Bayern und NRW: Bayern: (Umfagezeitraum 17.09 bis 18.09 ,1009 Befragte) (In Klammern Vergleichszahlen von der Bundestagswahl 2009) CSU: 47% (42,5%) FDP: 5% (14,7%) Summe: 52% (57,2%) NRW: (Umfagezeitraum 05.09 bis 16.09, 1051 Befragte) CDU: 39% (33,1%) FDP: 5% (14,9%) Summe: 44% (48%) Für mich deuten diese Zahlen darauf hin, dass es für Schwarz-Gelb eher nicht reichen wird. Denn ich sehe keinen Grund, warum man die 4 bis 5 Prozentpunkte Verlust für Schwarz-Gelb nicht auf das ganz Deutschland hochrechnen kann. Da Union und FDP zusammen 2009 in Deutschland 48,4% hatten und wohl für eine Regierungsmehrheit im Falle eines Einzugs der FDP in den Bundestag wohl mindestens 45% notwendig sind, scheinen die Verluste für schwarz-gelb zu groß für eine Bestätigung der Regierung zu sein. Unsicherheiten: Neben den üblichen Unsicherheiten können folgende Aspekte zu weiteren Fehleinschätzungen führen: - der lange Umfragezeitraum in NRW - Unsicherheiten bei den sonstigen Parteien (Wenn die Sonstigen incl AfD über 10% erhalten, die AfD jedoch unter 5% bleibt), könnnen weniger als 45% trotz Einzugs der FDP reichen. Das erscheint mir aber unwahrscheinlich. - Reaktion der Wähler zwischen Umfrage und Wahltermin auf aktuelle Entwicklungen (wobei ein Austausch zwischen Schwarz und Gelb in Richtung Gelb für die erörterte Fragestellung uninteressant ist.) |