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Kein Umfragerwert für FDP in Berlin

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Max-Schwalbe
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 05. September 2012 - 17:07 Uhr:   

Hallo,
Mir ist aufgefallen, dass bei den Umfragen zur Landtagswahl in Berlin schon mehrfach in Folge keine Angabe für die FDP vorliegt. Es ist bekannt, dass die FDP in Berlin besonders schlecht abschneidet, kann mir allerdings nicht vorstellen, dass der Wert so gering ist dass man ihn nicht mehr darstellen kann.
Wer weiß mehr dazu?

Danke & Grüße

Max
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Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 18. September 2012 - 21:43 Uhr:   

Der Grund ist ganz einfach: die Umfragen der FDP sind schlecht.
Außerdem ist sie nicht im Abgeordnetenhaus vertreten.

Wir hatten schon diese Frage, warum die FDP vor der Letzen Wahl immer auftauchte dahingehend beantwortet, dass es nur Sinn macht, eine Partei gesondert dazustellen, wenn sie entweder nahe der Sperrklausel liegt, oder im letzten Abgeordnetenhaus vertreten war.
Trifft beides nicht zu, muss aus Gründen der Platzersparnis die betreffende Splitterpartei nicht aufgeführt werden.
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Demokratie statt FDP
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. September 2012 - 19:16 Uhr:   

Warum wird in der aktuellsten Umfrage zu Berlin dann die FDP wieder aufgeführt, obwohl sie nur bei 2% und damit im Irrelevanzbereich liegt, aus dem sie in Berlin glücklicherweise auch nicht mehr herauskommen wird?
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. September 2012 - 19:23 Uhr:   

Ganz einfach: Forsa hat die FDP gestrichen, Infratest dimap nicht. Beide haben übrigens Stichproben knapp oberhalb der 1000. 2% entsprechen da also rund 20 Anhängern in der Stichprobe, 1% etwa 10 - da stellt sich also immer die Frage, ob man mit der Rundungsdifferenz noch eine aussagekräftige Zahl finden kann.
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Demokratie statt FDP
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. September 2012 - 19:45 Uhr:   

@ Jan W.

Dann erklären Sie doch mal bitte, warum Forsa die FDP streicht, aber Infratest dimap nicht? Ist Infratest dimap von der FDP abhängig? Einen anderen Grund für die Nennung einer irrelevanten Splitterpartei kann es ja nicht geben.
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. September 2012 - 20:34 Uhr:   

Oder erklären Sie mal, warum Infratest die Partei ausweist, Forsa aber nicht.

Offenbar mögen Sie persönlich die FDP nicht, aber dem muss sich ja nicht jeder anschließen.
Im Gegensatz zu Neu-Parteien (z.B. Piraten vor geraumer Zeit), kann die Wahrnehmungsschwelle in der anderen Richtung durchaus woanders liegen: immerhin trägt die FDP eine Bundesregierung mit und hat dauerhaft die Möglichkeit, durch ihr Handeln auf Bundesebene für Bewegung in den Zahlen zu sorgen. Es besteht also die Möglichkeit, dass man da eines Tages einen kompletten Verlauf haben möchte.
Echte Splitterparteien haben viel weniger Aufmerksamkeit, um sich am eigenen Schopf aus dem Umfrage- oder Ergebniskeller zu ziehen.

Wie gesagt, das kann man so sehen, muss man aber nicht - und vielleicht sieht das eine Institut das so und das andere nicht.

Auftraggeber sind aber vor allem lokale Medien - vielleicht besteht da eine Redaktion auf einer gewissen Vollständigkeit.

Forsa hat sich vor der Abgeordnetenhauswahl sehr blamiert, als sie lange die Piraten nicht ausgewiesen hatte und die Partei plötzlich bei 5% aus dem Nichts erschien.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 20. September 2012 - 04:30 Uhr:   

Jedenfalls können die Institute ausweisen, was (und wie) sie wollen bzw. wie es der Auftraggeber will.
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Max-Schwalbe
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 21. September 2012 - 12:19 Uhr:   

Danke für die Infos dazu.
Ich denke auch, dass es ein sensibel zu bewertendes Thema ist, aus welchen Gründen eine Partei in Umfragen oder auch Wahlergebnissen extra aufgeführt wird oder aber im großen grauen Nichts "Sonstige" verschwindet.

Hier unter www-wahlrecht.de ist die Spalte "FDP" ja generell vorhanden, deshalb wirkt es zunächst irritierend, wenn da kein Wert angegeben ist. Außerdem habe ich das bisher nur bei der FDP beobachtet. Die Linke in Bayern z.b. ist ebenfalls eher eine Splittergruppe um 2%, wird aber stets aufgeführt. Daher verstehe ich nicht recht, wie da die Prioritäten gesetzt werden, aber egal.

Meine persönliche Meinung ist, dass man ALLE Parteien, die mehr als 1% erreichen, es verdient haben, separat erwähnt zu werden. Ich verstehe nicht, warum man kleine Parteien erst berücksichtigt, wenn sie bereits dabei sind, die 5% - Hürde zu überschreiten (siehe Piratenpartei).
Man muss ja nicht jeden Referenten einer 1%-Partei in die die großen Talkshows einladen (selbst das fände ich eher ein Zugewinn an Demokratie und Freiheit), aber wenigstens in den Umfragewerten sollte man sie doch erwähnen.
1% der Stimmen, das sind bei 20 Mio abgegebenen Stimmen immerhin 200 000 Menschen, die das angekreuzt haben. Ich verstehe nicht, warum sowas zu 100% ingoriert wird.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 21. September 2012 - 12:54 Uhr:   

Absolut hat die FDP knapp 27'000 Stimmen gehabt. Und wenn Infratest dimap 2% schreibt, haben sie wahrscheinlich real 1% gemessen, was bei 1'000 Befragten abzüglich Nichtwähler, Unentschlossenen und Antwortverweigerern im Schnitt um die 7 Personen sind.

Die Linke wird in Bayern teilweise auch nichtmehr ausgewiesen, obwohl sie bei der letzten Wahl nicht weit von 5% weg war. Dagegen war die FDP in Bayern bisher immer drin, obwohl sie da nach dem realen Wahlergebnis schon noch schlechter war als jemals in Berlin.
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 21. September 2012 - 13:38 Uhr:   

Nun die Annahme bei den veröffentlichten Umfragen ist ja immer "Was wäre wenn am kommenden Sonntag _____wahl wäre" ... es sind keine Rohdaten, sondern Rohdaten, die durch eine Korrekturrechnung gejagt worden sind. Und diese Korrekturen beruhen auf Erfahrungswerten: unter anderem von Wählern in der Vergangenheit, die bei früheren Wahlen wenige Tage vor der Wahl noch überzeugt waren, sie wählen diesmal garantiert etwas anderes oder gar nicht, am Ende ist aber ein gewisser Anteil eben doch der Parteibindung treu geblieben. Oft helfen auch Koalitionserwägungen kleinen Parteien nach.
Im Fall der Saarland-Wahl ist dieser Effekt umgekehrt worden: da haben beide Volksparteien die Große Koalition einer Lagerkoalition vorgezogen - wer also CDU oder SPD wählte, konnte am Referendum über den nächsten Ministerpräsidenten teilnehmen. Während Linke und Piraten Wähler einfangen konnten, die sich für diese Direktwahl nicht interessierten, war es für AKK's kleine Ex-Koalitionspartner sehr schwierig, sich diesem Sog zu entziehen. Die Grünen lagen 188 Sitze über der 5%-Hürde. Die FDP hatte natürlich einen gigantischen Imageschaden, der auch durch die Nicht-Nominierung der gesamten alten Fraktion nicht gelindert werden konnte.
In Berlin spielte die FDP in allen Koalitionsspekulationen keine Rolle mehr ... während sich die CDU gleichzeitig Hoffnungen auf eine Große Koalition oder Schwarz-Grün/Grün-Schwarz machte.
Sowas lässt natürlich strategische Wähler verrückt spielen und sorgt im Verhältnis Rohdaten -> Wahlverhalten für ganz neue Konstellationen. Gleichzeitig spielt gerade jetzt, wo im Rahmen des Komplexes NSU/Henkel ein dritter Senatorenwechsel bei der CDU ins Haus stehen könnte, die FDP möglicherweise eine Rolle als Auffangbecken für konservative Proteststimmen.
Schwarz-Gelb ist eben immer noch ein Lager und das bildet man nur vollständig ab, wenn man beide Parteien ausweist. FDP-Wähler sind bei chancenloser FDP teilweise eben auch potentielle Überläufer zur CDU, das Ausweisen der FDP kann also durchaus ein Erklärungsmuster für Schwankungen bei der CDU sein.

Die Linke sind eher abgeschottet und sehen sich als eigenes Lager, während die Piraten derzeit nicht koalitionswillig und außerhalb aller Lager sind und eher Wähler aus allen Spektren anziehen.

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