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Imperator rex
| | Veröffentlicht am Freitag, 12. März 2004 - 16:58 Uhr: | |
Neben Thüringen erscheint mir auch die neueste Umfrage zu Rheinland-Pfalz wenig realistisch: CDU 42% SPD 39% GRÜNE 6% FDP 8% In einer Zeit, wo die CDU im Bund von der absoluten Mehrheit träumen kann, und die SPD bei 24-26% liegt, soll die SPD hier 39% haben. Das ist doch Schwachsinn, zumal Rheinland-Pfalz ein eher bürgerliches Land ist, das lange von der CDU regiert wurde. Erst Anfang der 90er wurde es von der SPD erobert. Außerdem wirkt Beck(SPD) ja nicht besonders anziehend auf die Massen, oder?!? Wer soll das glauben? Was meint Ihr dazu? |

André
| | Veröffentlicht am Freitag, 12. März 2004 - 17:15 Uhr: | |
Herr Beck ist sehr beliebt und die sozial-liberale Koalition macht eine gute Arbeit. Andereits ist Herr Böhr sicherlich der schlechteste Oppositionsführer den es in Deutschland zur Zeit gibt. Ich finde die Umfrage deshalb sehr realistisch. |

Sole
| | Veröffentlicht am Sonntag, 14. März 2004 - 14:06 Uhr: | |
Man kann nicht einerseits bei mißliebigen Wahlen die lokalen Faktoren herauskehren und andererseits wenns grade mal passt wieder vom Bundestrend reden. |

Thomas Frings
| | Veröffentlicht am Montag, 15. März 2004 - 12:41 Uhr: | |
Die Umfrage halte ich auch für unrealistisch obwohl Beck beliebt ist und Böhr nicht taugt, was ja sogar CDU-Leute öffentlich sagen. Aber die Stimmung für die SPD ist so schlecht, daß die Union auch einen Besenstiel aufstellen kann und trotzdem gewinnt. Die SPD-Ergebnisse in Rheinland-Pfalz waren bei Bundestagswahlen immer ziemlich nahe am westdeutschen Durchschnitt. Daß sich die Landes-SPD in solchem Ausmaß gegen den Bundestrend stellen könnte, wie die Umfrage suggeriert, halte ich für unwahrscheinlich. |

Sole
| | Veröffentlicht am Montag, 15. März 2004 - 14:21 Uhr: | |
Nun, der Bundesdurchschnitt schlägt in aktuellen Umfragen auch extrem aus bisherigen Mustern aus. |

monnemer
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 01:31 Uhr: | |
Do gibts a neui Umfrach! CDU 48% SPD 32% Grüne 7% FDP 6%! Was sachtern dazu??? |

C.-J. Dickow
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 13:19 Uhr: | |
@ monemmer Von wem, in wessen Auftrag, wann erhoben, mit wieviel Befragten. |

Imperator rex
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 14:09 Uhr: | |
Infratest Dimap sagt aktuell in Rheinland-Pfalz folgendes voraus: CDU 48% SPD 32% Grüne 7% FDP 8% So, das erscheint mir doch realistischer. CDU auch hier vor der absoluten Mehrheit. Die SPD liegt mit 32% gut über dem Bundesdurchschnitt. Mehr kann auch ein Beck mit seiner ach so tollen Politik (was macht der eigentlich?) nicht bewirken! Anmerken möchte ich noch, daß die CDU bei der Bundestagswahl zwei Prozentpnkte vor der SPD lag. Einen Vorsprung der CDU vor der SPD gab es sonst nur noch in Baden-Württemberg und Sachsen, was die These vom bürgerlichen Land stützt. |

monnemer
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 14:51 Uhr: | |
@Dickow Gugg doch ehfochemol hier noch: www.wahlrecht.de |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 16:18 Uhr: | |
@Mannheimer: Was soll der Quatsch? Wenn Du schon so obskure Zahlen bringst, dann bitte mit einem vernünftigen Link. Bei Wahlrecht.de finden sie sich auf jeden Fall nicht ... |

monnemer
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 17:11 Uhr: | |
@Arnemann Hoscht Tomade uff de Auge??? http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/index.htm Und isch weeß jo net, was an denne Zahle obskur sei soll. Isch find de Umfrach zimmlisch realisdisch. Und die onnere hier och! |

volkswirt
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 17:58 Uhr: | |
Die Unfrage exisitiert und erscheint vernünftig. Ich verstehe nicht was die Aufregung ob dieser obskuren Phesos und aprosima Umfragen soll. Glaubt ernsthaft jemand, man könnte einfach mal so eine Umfrage aus dem Hut zaubern bzw. ein paar Leute fragen und dann hat man das Ergebnis. Die Institute benutzen eine Vielzahl von Daten und haben entsprechende Prozesse. Deswegen muss man sehr vorsichtig sein, wenn hier plötzlich neue Institute Umfragen bringen. Und wenn die vollkommen an "logischen" Ergebnissen vorbeigehen, dann sollten wir das vergessen. Natürlich ist Beck beliebt und Böhr eine Pfeiffe, aber ob das in der aktuellen Situation in einem doch eher konservativen Land reicht, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem hoffe ich, dass die rheinland-pfälzische CDU jemand anderen aufstellt als diesen Böhr, der ein Vertreter der alten CDU ist. |

Bernd Schaller
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 18:06 Uhr: | |
@volkswirt was verstehst du denn unter "alter CDU"? Früher galt Böhr doch neben Müller, Koch, von Beust und Wulff als einer der jungen Wilden. Als einziger hat er es net geschafft, MP zu werden. Was vielleicht auch ein wenig an ihm selber liegt... |

c07
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 18:30 Uhr: | |
monnemer: Deckt sich aber nicht ganz mit dem, was du gepostet hast. volkswirt: > Die Institute benutzen eine Vielzahl von Daten und haben entsprechende Prozesse. ROTFL > Und wenn die vollkommen an "logischen" Ergebnissen vorbeigehen, > dann sollten wir das vergessen. ROTFLBTC |

monnemer
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 19:30 Uhr: | |
@Schaller Jetzt seh ischs och grad, sorry, des soll nadürlisch 8% für de FDP seu. @volkswirt rescht hoscht! |

monnemer
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 19:35 Uhr: | |
Oh ne, scho widderra Fehler, isch ment nadürlisch disch, c07! ;-) |

volkswirt
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 23:30 Uhr: | |
c07, es mag ja sein, dass auch renomierte Institute mal danebenliegen. Aber so schlecht waren die Ergebnisse bei den letzten Wahlen wirklich nicht. Und wenn dann irgendwelche neuen Institute daherkommen, und irgendwelche Umfragen, die so ca. 10% danebenliegen und sich auch von ihren früheren Umfragen um ca 10% unterscheiden, dann ist sowas vollkommen überflüssig. Logik: Am 12.9.1999 war in Thüringen Landtagswahl. Ergebnis: CDU 51%; SPD: 18,5%; PDS: 21,4% Umfrage Infratest für Ostdeutschland am 11.9.99: CDU: 42%; SPD 26% PDS 22% Umfrage Infratest für Ostdeutschland am 11.9.04: CDU: 42%; SPD 23% PDS 19% Dann finde ich eben eine Umfrage wo die Union auf 42% fällt und die SPD auf 23% ansteigt eben etwas unlogisch. Vielleicht gibt es dafür Gründe, ich kenne sie nicht. Das gleiche gilt für Rheinland-Pfalz. |

volkswirt
| | Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2004 - 23:31 Uhr: | |
Fehler: Umfrage Infratest für Ostdeutschland am 12.3.04: CDU: 42%; SPD 23% PDS 19% |

c07
| | Veröffentlicht am Samstag, 20. März 2004 - 01:02 Uhr: | |
volkswirt: Momentan ist in Thüringen keine Wahl und wohl noch nicht mal richtig Wahlkampf. Da kann jedes Institut projizieren, wie es ihm Spaß macht. Die FGW macht das ja auch ganz anders als der Rest, und die Zahlen dienen ja ohnehin nur der Unterhaltung. Eine gewisse Aussagekraft hätten sie nur, wenn es die nackten Umfragedaten wären. Da könnte dann jeder selber entscheiden, was er daraus für das hypothetische Szenario einer tatsächlichen Wahl folgert. Übrigens hat Infratest-dimap vor der letzten Thüringenwahl auch eine etwas unlogische Umfrage gemacht. Aber wenn man nur "logische" Umfragen akzeptiert, kann man auch gleich die Logik nehmen und auf Umfragen verzichten. |

Sole
| | Veröffentlicht am Samstag, 20. März 2004 - 14:04 Uhr: | |
In Thüringen und Sachsen wurde die SPD jedenfalls deutlich überschätzt. '99 war die Stimmung mies. Aber heute? |

recorder
| | Veröffentlicht am Sonntag, 08. August 2004 - 16:06 Uhr: | |
Habe gar keine Angst...Bis 2006 läuft noch viel Wasser den Rhein runter.... Aber wenn diese Nudel Böhr 2006 mit seiner Chaostruppe wirklich die Wahlen hier gewinnen sollte, wandere ich aus! |

Liberaldemokrat
| | Veröffentlicht am Sonntag, 08. August 2004 - 23:17 Uhr: | |
@recorder "Habe gar keine Angst...Bis 2006 läuft noch viel Wasser den Rhein runter...." Ich hab Angst, und hoffe das sie unbegründet ist. "Aber wenn diese Nudel Böhr 2006 mit seiner Chaostruppe wirklich die Wahlen hier gewinnen sollte, wandere ich aus!" Kann ich verstehen, aber viele Länder bleiben da nicht übrig. Hoffen wir einfach mal das die Koalition die Wahl gewinnt. |

Michael Zöller (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 07. Dezember 2005 - 16:58 Uhr: | |
Nach der jünsgten Umfrage würde es sowohl für rot-gelb als auch schwarz-gelb reichen. Für wen wird sich die FDP Eurer Meinung nach entscheiden? Psephos-- CDU SPD Grün FDP WASG Sonst (28.11.05) 37% 41% 5% 10% - 3% - 4% |

Good Entity (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 07. Dezember 2005 - 17:31 Uhr: | |
Die Frage könnte natürlich auch lauten: Für wen entscheidet sich die SPD, denn es reicht auch für eine Große Koalition unter Kurt Beck. |

Fragender (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 07. Dezember 2005 - 18:50 Uhr: | |
Warum sollten SPD oder FDP die erfolgreiche Koalition nicht fortsetzen? Es erscheint mir überhaupt nicht auf der Tagesordnung zu stehen, eine andere Koalition zu bilden, zumal beide Bundesparteien ein Interesse haben, zu demonstrieren, daß sie auch diese Option haben, wenns denn reicht. |

Florian (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Dezember 2005 - 16:30 Uhr: | |
Gehen die Parteien eigentlich mit Koalitionsaussagen in die Landtagswahl? Falls ja: Mit welcher Koalitionsaussage wird eigentlich die CDU in die Landtagswahl gehen? Würde eine Koalitionspräferenz zugunsten der FDP überhaupt noch in die bundespolitische Landschaft passen? (Die SPD tut sich da leichter, weil eine weitere Koalition mit der FDP ja als Fortsetzung des bisherigen erfolgreichen Kurses verkauft werden kann. So nach dem Motto "Warum mitten im Strom die Pferde wechseln"). |

Thomas Frings (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Dezember 2005 - 18:15 Uhr: | |
"Die Frage könnte natürlich auch lauten: Für wen entscheidet sich die SPD, denn es reicht auch für eine Große Koalition unter Kurt Beck." Würde die Wahl tatsächlich so ausgehen wie die Umfrage (würde ich sehr begrüßen) ist einzig die FDP entscheidend. Warum sollte denn die CDU Beck im Amt halten? Das wäre doch maximale Blödheit und für Böhr auch noch Selbstmord. Die CDU kann nur auch Schwarz-Gelb hoffen, alles andere wäre unrealistisch und dumm. "Es erscheint mir überhaupt nicht auf der Tagesordnung zu stehen, eine andere Koalition zu bilden, zumal beide Bundesparteien ein Interesse haben, zu demonstrieren, daß sie auch diese Option haben, wenns denn reicht." Erstens ist Rot-Gelb auf Bundesebene derzeit keine Option, weder rechnerisch noch inhaltlich. Zweitens gibt es ja zwischen SPD und FDP durchaus erhebliche Meinungsverschiedenheiten. |

Florian (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Dezember 2005 - 23:45 Uhr: | |
Exkurs zur Koalitionsstrategie: Früher (vor der Wiedervereinigung) gab es im Bundestag immer eine stabile Mehrheit für eine "kleine" Koalition (d.h. eine Volkspartei plus eine kleine Partei). Auch Kiesinger hätte von den Mehrheitsverhältnissen her die Option auf eine Regierung mit der FDP gehabt. 2005 hat sich dies nun erstmals geändert. Aber auch schon bei den letzten Bundestagswahlen stand es Spitz auf Knopf ob es für eine "kleine Koalition" reichen würde. 2002 hing es am seidenen Faden eines 3. Direktmandats für die PDS. 1998 hätten ein halbes Prozent Verschiebung gereicht und 1994 noch deutlich weniger. Die Zeiten, in denen eine "kleine Koalition" mit Sicherheit zur Verfügung stand sind somit vorbei. Für die Volksparteien bedeutet dies, dass man immer öfter eine der folgenden Optionen ins Auge fassen muss: a) Große Koalition b) Koalition mit 2 kleinen Partnern (Ampel, Schwampel, Rot-rot-grün) c) Koalition mit einem kleinen Partner über die Lagergrenzen hinweg (Schwarz-Grün oder Rot-Gelb), wenn es mit dem politisch näherstehenden kleinen Partner nicht zu einer Mehrheit reicht, mit dem anderen aber schon. In den Varianten (b) und (c) wird eine Öffnung zur FDP hin für die SPD dringend notwendig sein. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Freitag, 09. Dezember 2005 - 09:37 Uhr: | |
Über die allgemeinen Koalitionsoptionen der Parteien kann man derzeit ja viel spekulieren. Aber konkret in Rheinland-Pfalz ist mit ziemlicher Sicherheit von einer Fortsetzung der sozial-liberalen Koalition zu rechnen. Beide Koalitionspartner hatten schon die Gelegenheit, die Koalition zu beenden und zu einem nach Bundeslage "angesagteren" Partner zu wechseln. Sowohl SPD als auch FDP haben dieser Versuchung widerstanden und sich für die weitere Zusammenarbeit entschieden. Und die funktioniert offenbar ziemlich gut und bringt beiden Partnern Erfolge. M. E. ist Rheinland-Pfalz die "langweiligste" Wahl der nächsten Jahre. Da wird die Regierung vom Wähler bestätigt und die machen auch in alter Besetzung weiter. |

Marc K. (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 10. Dezember 2005 - 00:54 Uhr: | |
@Florian, ich denke nicht, dass es auf Bundesebene es zu "revolutionären" Veränderungen bei der Koalitionsstrategie kommen wird. Seit 1982 haben wir ja auf Bundeseben faktisch ein Zwei-Lager-System: Schwarz-Gelb gegen Rot-Grün (seit 1983 die Grünen an der Seite der SPD). Dies ist hat sich seitdem nicht verändert. Der Versuch Westerwelles mit 18%-Schuhsohle eine Unabhängigkeitsstrategie zu fahren ist 2002 kläglich gescheitert. Der Erfolg 2005 für die FDP ist maßgeblich auf ihre Koalitionsausage für die Union und die daraus resultierende Zweitstimmenkampagne zurückzuführen. Praktisch hat sich damit 2005 das Lagersystem konsolidiert. Und die Positionierung die FDP und Grüne gegeneinander haben - sie sehen sich jeweils als ihre Hauptgegner - macht eine Koalition unter Einschluß beider Parteien schwer vorstellbar. Zudem ist auf Bundesebene rot-gelb ebenfalls praktisch unmöglich. Oder wie sähe ein Kompromiß zwischen Privatisierung der Krankenversicherung und Bürgerversicherung aus??? Progammatisch paßt das einfach nicht. Noch weniger paßen die Vorstellungen von Grünen und CDU/CSU gerade in der Innen- und Rechtspolitik (von Innere Sicherheit bis Zuwanderung, etc.) zusammen. Ich sehe hier keine Möglichkeit von Koalitionen ohne das sich eine Seite dermaßen verbiegen müßte, dass sie von ihren Wählern massiv abgestraft werden würde. Ein "Lagerwechsel" wäre daher sowohl für Grünen wie für die FDP praktisch Selbstmord. Das würde ein Großteil ihrer Wähler nicht akzeptieren, denn der kleine Partner könnte im anderen Lager natürlich nicht sehr viel durchsetzen. Daher blieb in der gegenwärtigen Konstellation ja auch nur die Große Koalition. Rot-rot-grün (Kuba) war vor den Wahlen ausgeschlossen worden. Die Linkspartei hatte die Politik von der Schröder-SPD nicht nur massiv bekämpft sondern auch noch den Schröder-Intimfeind Lafontaine aufs Schild gehoben. In der Situation war eine Koalition zwischen SPD und Linkspartei undenkbar. Das kann sich allerdings bis 2009 ändern. Ich halte dies sogar für sehr wahrscheinlich, so dass dann 2009 wirklich die Wahl besteht zwischen rot-rot-grün und Schwarz-Gelb. So gesehen würde sich am Lagersystem seit 1982 nicht viel ändern. Die PDS würde nur in das rot-grüne Lager integriert (womit dieses programmatisch natürlich weiter nach links rücken würde). Aber am grundsätzlichen Lagersystem änderte sich nichts. Sicherlich wird die SPD versuchen die Koalitionsfrage formal offen zu lassen. Aber de facto wird es wohl auf diese Wahl hinauslaufen. Das kann allerdings nur funktionieren wenn die Linkspartei hier mitspielt. Wenn sie es vorzieht, lieber weiter in der Opposition zu bleiben kann sie eine Strategie die auf ihre Einbindung abzielt torpedieren und damit weitere Große Koalitionen erzwingen. Es ist durchaus ein Österreich-Szenario denkbar, in dem eine Große Koalition für 13 Jahre bestand (1986-99), gegen die das Schmuddelkind FPÖ opponieren konnte und immer weiter Auftrieb bekam, ehe sie 1999 in die Regierung eingebunden wurde und sehr bald deutlich verlor. Ich glaube allerdings nicht das die Periode der Großen Koalition so lange dauern wird. 2009 wird Schluß sein und dann kommt wahrscheinlich Kuba (rot-rot-grün). Diese können dann das Land richtig runterwirtschaften. Das es Schwarz-Gelb dann 2013 schafft die Chance für einen Wechsel zu nutzen erscheint als wahrscheinlich. Sicher ist es aber nicht. Das die SPD sich dauerhaft von der PDS das Wasser links abgraben lassen wird glaube ich nicht. Von daher wird der Druck innerhalb der Partei groß sein 2009 den Wechsel nach links zu vollziehen. Platzeck wird sich dem auch nicht entziehen. Denn so hat er schließlich die Chance Bundeskanzler zu werden. |

Marc K. (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 10. Dezember 2005 - 00:58 Uhr: | |
@Ralf "M. E. ist Rheinland-Pfalz die "langweiligste" Wahl der nächsten Jahre. Da wird die Regierung vom Wähler bestätigt und die machen auch in alter Besetzung weiter." Das denke ich auch. Interessanter wird Sachsen-Anhalt. Dort wird Schwarz-Gelb die Mehrheit wohl verlieren. Die Frage ist daher: Kommt es zu einer Großen Koalition, was auch das Bündnis auf Bundesebene stabilisieren würde und was ich auch momentan für wahrscheinlich halte - oder zu rot-rot, was wiederum die Große Koalition auf Bundesebene gleich zu Anfang destabilisieren würde. |

markobr (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 15. Dezember 2005 - 22:03 Uhr: | |
Neue Umfrage für RLP: SPD 39% CDU 37% FDP 10% Grüne 6% Links 4% Son. 4% Institut: Infratest Dimap Befragungszeitraum: 8.-12.12.2005 Zahl der Befragten: 1000 Form der Befragung: Telefonumfrage Quelle: http://www.swr.de/laendersache-rp/politrend/2005/12/15/index.html |

Interessant (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 17. Dezember 2005 - 22:28 Uhr: | |
Interessant, dass vier Prozent der Befragten bereit scheinen, für eine Partei zu stimmen, die gar nicht antreten wird... |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Dienstag, 20. Dezember 2005 - 00:38 Uhr: | |
Man muss auch beachten dass die Landesverbände der Parteien bei der Koalitionswahl weitgehend unabhängig von der Bundespartei sind. Einem Westerwelle währe ein schwarzgelbes Bündniss wahrscheinlich lieber als rotgelb. Brüderle dag kommt mit rotgelb wohl ziemlich gut klar. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Dienstag, 20. Dezember 2005 - 12:41 Uhr: | |
> Einem Westerwelle währe ein schwarzgelbes > Bündniss wahrscheinlich lieber als rotgelb. Aber überhaupt nicht! Das sozial-liberale Bündnis in Mainz ist der FDP-Führung im Gegenteil sehr recht. Man müßte es fast erfinden, wenn es das nicht schon gäbe. Denn damit kann die FDP demonstrieren, daß sie eben nicht einseitig auf die Union festgelegt ist und für die SPD dann offen ist, wenn diese "realo" genug ist. Das erhöht deutlich ihren taktischen Manövrierradius. |

Good Entity (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Dienstag, 20. Dezember 2005 - 19:54 Uhr: | |
Das sozial-liberale Bündnis in Mainz ist der FDP-Führung im Gegenteil sehr recht. Das gilt auch umgekehrt. Rotgelb in Rheinland-Pfalz hat auch für die SPD genau den gleichen Vorteil zu zeigen, dass eine Festlegung auf rotgrün eben nicht zwingend ist. Das mag aktuell weniger relevant sein, aber das gilt für die FDP ja auch. Zur Großen Koalition und @Thomas Frings: Warum sollte denn die CDU Beck im Amt halten? Das wäre doch maximale Blödheit und für Böhr auch noch Selbstmord. Die CDU kann nur auf Schwarz-Gelb hoffen, alles andere wäre unrealistisch und dumm. Ich glaube auch nicht an eine Große Koalition in Rheinland-Pfalz. Angesichts des nach wie vor dürftigen Bekanntheitsgrades von Böhr scheint es mir aber kein sonderliches Risiko für ihn zu sein (also kein Selbstmord), es nun als Minister und stellvertretender Ministerpräsident statt als Oppositionsführer zu versuchen, zumal er aus Berlin derzeit keinen Gegenwind sondern wohl freie Hand bei diesem Vorhaben hätte. Aber wie gesagt: Sehr unwahrscheinlich. |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 21. Dezember 2005 - 02:34 Uhr: | |
Sehe ich anders, so wie Herr Westerwelle sich gesträubt hat, mit der SPD nach der BTW entgegen aller demokratischen Gepflogenheiten auch nur Sondierungsgespräche zu führen, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Koalition mit der SPD seinen neoliberalen Vorstellungen entspricht. |

Hadrian Silberer (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 21. Dezember 2005 - 11:10 Uhr: | |
@P Fenech: Er hat sich nicht geweigert, mit der SPD, sondern mit der rot-grünen Regierung insgesamt zu sprechen. Und wenn die FDP auf ihrem Bundesparteitag beschließt, nicht zusammen mit der SPD und den Grünen zu regieren, dann sind Sondierungsgespräche sinnlos. Wozu denn sondieren, wenn sowieso eine Koalition kategorisch ausgeschlossen ist? Der Bundesparteitag hat beschlossen, nicht mit der alten Regierung zu koalieren; und er ist schließlich das höchste Beschlußgremium der Partei. Darüber kann sich Westerwelle nicht spontan hinwegsetzen. Und der Verzicht auf eine Koalitionsaussage 2002 war ja wohl der Beweis der offenen Haltung der FDP. Noch am Rande: In einer Partei, einer demokratischen Massenorganisation, gibt es keinen Vorsitzenden, der mit starker Hand alles allein beschließt. Westerwelle bildet keine Koalition im Alleingang. Und hätten Präsidium und Parteitag gegen Westerwelles Willen eine Ampel gewünscht, dann hätte der Herr Vorsitzende kein Vetorecht gehabt. |

TheJoker (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 31. Dezember 2005 - 02:42 Uhr: | |
Tipp: SPD 37 % CDU 36 % FDP 10 % Grüne 5 % WASG 7 % Rechte 3 % So. 2 % Regierungsbildung: Wird lustig! :-) |

Renate Köhler (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 31. Dezember 2005 - 14:51 Uhr: | |
Bei einem solchen Ergebnis würde ich mir eine Jamaika-Koalition oder eine große Koalition. Allerdings glaube ich nicht, dass die WASG so deutlich einzieht. Zwar halte ich es für möglich, dass sie knapp die 5 % schafft, jedoch wird sich in RLP alles auf die Kandidaten und die etablierten Parteien konzentrieren. Mein Tipp: SPD: 40,5 % CDU: 35,5 % FDP: 12,0 % Grüne: 6,5 % WASG: 3,5 % Rest: 2 % |

Max (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 31. Dezember 2005 - 16:17 Uhr: | |
Mein Tipp: CDU: 41% SPD: 33% FDP: 11% Grüne: 8% Linke: 4% Sonstige: 3% Und das SPD-Ergebnis ist noch sehr optimistisch, leider. Daher weiter Schwarz-Gelb, im (Süd)Westen nichts neues. |

Max (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 31. Dezember 2005 - 16:22 Uhr: | |
Sorry, der Tipp gehört natürlich in den Baden-Württemberg-Thread. Wegdenken. |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Januar 2006 - 17:09 Uhr: | |
@ H Silberer "Und der Verzicht auf eine Koalitionsaussage 2002 war ja wohl der Beweis der offenen Haltung der FDP." Das ist aber auf Möllemanns Mist gewachsen, Westerwelle hat sich für dessen Ideen nur einspannen lassen, um mehr Prozente rauszuholen. Zum Glück ging dieser peinliche Spasswhlkampf ordentlich in die Hose. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Januar 2006 - 22:31 Uhr: | |
@P Fenech: Der Verzicht auf eine Koalitionsaussage ist weder peinlich noch "Spaßwahlkampf" - letzteres ist ohnehin eine völlig inhaltslose Diffamierung. Und von "ordentlich in die Hose" kann bei einem Zugewinn auf 7,4% auch keine Rede sein. |

ja (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 05. Januar 2006 - 08:42 Uhr: | |
@Ralf Arnemann: "Projekt 18%" - und Spasswahlkampf war es mit oder ohne Koalitionsaussage. |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 07. Januar 2006 - 14:54 Uhr: | |
"Der Verzicht auf eine Koalitionsaussage ist weder peinlich noch "Spaßwahlkampf" - letzteres ist ohnehin eine völlig inhaltslose Diffamierung. " Wie soll man denn Bigbrother-Besuche und 18% auf der Schuhsohle sonst bezeichnen? Spasswahlkampf ist da noch das harmloseste was mir einfällt. Wobei dass eigentlich verharmlosend ist, wenn man die gar nicht spassigen antisemitischen Äußerungen Möllemanns bedenkt. Und 7,4 % bei einem Wahlziel von 18% ist ja wohl "voll in die Hose", nicht mal die Hälfte des Wahlziels erreicht! |

J.A.L.
| | Veröffentlicht am Sonntag, 08. Januar 2006 - 13:01 Uhr: | |
Mehr und mehr glaube ich, dass Westerwelle damals dem 18%-Getöse nur zugestimmt hat, um ein ein irgendwie geartetes besseres Wahlergebnis als 1998 hinzubekommen. Also das Motto verfolgt: Wenn wir 18% raustrompeten, bleiben bestimmt ein realistisches Wahlziel von ca. 10% hängen. Das war ja auch gar nicht unbedingt unrealistisch, bis zum Frühsommer 2002 wurde die FDP generell zweistellig gesehen (vgl. Sachsen-Anhalt-Wahl). Damit hätte er im Prinzip den öffentlichen Eindruck einer Wahlniederlage (bzw. Nichterreichen des Wahlzieles) in Kauf genommen, aber gesagt egal, Hauptsache es kommen tatsächlich mehr Mandate raus als vorher. Durch Jürgen W. Ahminedschadehs Querschüsse war dem nicht völlig so, zu einem allerdings sehr kleinen Teil ist das aufgegangen. "Zum Glück ging dieser peinliche Spasswhlkampf ordentlich in die Hose." So ganz verstehe ich die Aufregung allerdings auch nicht. Durch 18% unter den Schuhsolen hat die FDP niemandem (letztlich auch sich selbst nicht) wehgetan. Anders als einige provokante Grünen-Wahlkämpfe Mitte der 80er war die Zielsetzung eigentlich auch nicht. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Sonntag, 08. Januar 2006 - 20:31 Uhr: | |
> Wie soll man denn Bigbrother-Besuche und 18% auf > der Schuhsohle sonst bezeichnen? Als völlig unwichtige Nebensächlichkeiten. Big Brother war schon Jahre her und hatte mit dem Wahlkampf 2002 gar nichts zu tun - war auch nicht schlimmer als andere Politikerauftritte im Fernsehen (z. B. letztes Jahr Wahlkämpfer Rüttgers beim Geschirrspülen). Und die Schuhsohle war ein einziger Gag, auch da lassen sich beliebig weitere Beispiele finden, was Politiker im Wahlkampf so alles treiben. Der Terminus "Spaßwahlkampf" läßt sich damit überhaupt nicht begründen, einen solchen treiben die APPI oder irgendwelche Studentengruppen. Der FDP-Wahlkampf 2002 war von Inhalt und Präsentation genauso seriös wie der der anderen Parteien - der Kampfbegriff "Spaßwahlkampf" wurde von Journalisten und Politikern erfunden und benutzt, die aus diversen Gründen keine Lust zur inhaltlichen Argumentation hatten. Daß die FDP damals ihr Wahlziel nicht erreicht hat, ist unbestritten. Aber mit einem Wählerstimmenzuwachs ist ein Ergebnis nicht "ordentlich in die Hose", da passen die Relationen nicht. |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Januar 2006 - 11:11 Uhr: | |
"So ganz verstehe ich die Aufregung allerdings auch nicht. Durch 18% unter den Schuhsolen hat die FDP niemandem (letztlich auch sich selbst nicht) wehgetan. Anders als einige provokante Grünen-Wahlkämpfe Mitte der 80er war die Zielsetzung eigentlich auch nicht" Die Grünen haben aber Inhalte dargestellt, auf eine vielleicht provokante Art und Weise. Dies hat sich zudem aus dem damaligen Bild und Selbstverständnis der Grünen als radikale Oppositionspartei ergeben, die auch veraltete politische Traditionen und Gepflogenheiten hinterfragen und aufmischen wollten. Die FDP hat dagegen einen weitgehend inhaltslosen sinnentleerten Wahlkampf betrieben, dessen vordergründiger Inhalt aus " 18 % " bestand. Dieser Spasswahlkampf war zudem völig aufgesetzt und nicht passend zu dieser eigentlich biederen Partei. @ Arnemann Als so nebensächlich würde ich es nicht sehen wenn man eine Sendung auf unterstem Niveau als Wahlkampftribüne nutzt. Noch dazu als angeblich liberale Partei eine Sendung benutzen, die den Überwachungsstaat oder zumindest Überwachung propagiert und verharmlost,halte ich für bedenklich. "Der FDP-Wahlkampf 2002 war von Inhalt und Präsentation genauso seriös wie der der anderen Parteien - der Kampfbegriff "Spaßwahlkampf" wurde von Journalisten und Politikern erfunden und benutzt, die aus diversen Gründen keine Lust zur inhaltlichen Argumentation hatten. " Die bösen Journalisten............wenn man solche Vorlagen liefert, braucht man sich nicht über eine entprechende Berichterstattung wundern. Damit hat die FDP ja auch bewusst kalkuliert. |

FDP Gottseidank jetzt größer als Grüne (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Januar 2006 - 17:40 Uhr: | |
"Die FDP hat dagegen einen weitgehend inhaltslosen sinnentleerten Wahlkampf betrieben, dessen vordergründiger Inhalt aus " 18 % " bestand." Das würde ich nun nicht so sehen. "Als so nebensächlich würde ich es nicht sehen wenn man eine Sendung auf unterstem Niveau als Wahlkampftribüne nutzt." So wie Schröder, der mal in einer Soap aufgetreten ist? (Marienhof? Oder was war das noch?) "Noch dazu als angeblich liberale Partei eine Sendung benutzen, die den Überwachungsstaat oder zumindest Überwachung propagiert und verharmlost,halte ich für bedenklich." "Big Brother" propagiert oder verharmlost doch nicht den Überwachungsstaat. Deine Argumentation ist mehr als konstruiert. "Die bösen Journalisten............wenn man solche Vorlagen liefert, braucht man sich nicht über eine entprechende Berichterstattung wundern." Aber wenn Schröder mal kritisiert wird ist es dann gleich eine Pressekampange? Ja was denn nun? Sind die Journalisten nun immer klug, sachlich, überparteilich, ausgewogen, fair usw (offenbar ja, wenn sie die FDP kritisieren), oder nicht (wenn sie rot-grün kritisieren)? |

Thomas Frings (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Januar 2006 - 18:25 Uhr: | |
"Die bösen Journalisten............wenn man solche Vorlagen liefert, braucht man sich nicht über eine entprechende Berichterstattung wundern." Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Realität verdreht. Da ist z.B. ein Bundeskanzler, der im ganzen Wahlkampf inhaltlich praktisch nichts sagt, und da gibt es kaum Kritik. Auch nicht in den Zeitungen. Daß Illner und Christiansen vernünftige Fragen stellen, war ja eh nicht zu erwarten. Über die FDP wird aber selbst dann gar nicht oder negativ berichtet, wenn sie im Gegensatz zu anderen sehr konkrete Vorschläge macht. Apropos Spaßwahlkampf: Ein paar saudumme Grünen-Sprüche der letzten Jahre: Außen Minister - innen grün Good-Food statt Genfood Safer Shopping ohne Gentech Mehr grüne Playstations für Kinder Allein schon sprachlich müßten die letzten drei Plakatsprüche einen Sturm der medialen Entrüstung auslösen. Man stelle sich vor, die FDP käme mit solch dümmlichen Denglisch-Ergüssen. "Noch dazu als angeblich liberale Partei eine Sendung benutzen, die den Überwachungsstaat oder zumindest Überwachung propagiert und verharmlost,halte ich für bedenklich." Von Liberalismus wohl nichts kapiert: Selbstverständlich heißt Liberalismus, daß möglichst wenig in die Freiheit der Bürger eingegriffen werden soll. Aber dazu gehört eben auch die Freiheit, sich freiwillig vor einer Kamera zum Deppen zu machen. |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Montag, 16. Januar 2006 - 21:21 Uhr: | |
@ T. Frings "Von Liberalismus wohl nichts kapiert: Selbstverständlich heißt Liberalismus, daß möglichst wenig in die Freiheit der Bürger eingegriffen werden soll. Aber dazu gehört eben auch die Freiheit, sich freiwillig vor einer Kamera zum Deppen zu machen." Du hast wohl die Definition von Liberalismus gepachtet. Meine Aufassung von Liberalismus ist aber eine andere und geht nicht nach dem Motto: Liberal ist, was die FDP sagt. Sicher kann in einer freien, liberalen Gesellschaft jeder machen, was er will. Man kann auch seine Angestellten ausbeuten, die Umwelt verschmutzen oder sich täglich besaufen. Es ist aber nochmal etwas anderes dies als Politiker zu unterstützen. "Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Realität verdreht. Da ist z.B. ein Bundeskanzler, der im ganzen Wahlkampf inhaltlich praktisch nichts sagt, und da gibt es kaum Kritik." Hättest du dir einen seiner Wahlkampfauftritte in deutschen Städten angeschaut, würdest du es besser wissen. Allerdings habe ich nicht den Wahlkampf der SPD oder anderer Parteien verteidigt. Meiner Meinung findet hier bei allen Parteien eine Verflachung nach amerikanische Vorbild statt. Dies ist aber noch keine Rechtfertigung für die FDP es genauso bzw. noch weiter auf die Spitze zu treiben. |

Thomas Frings (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Dienstag, 17. Januar 2006 - 17:40 Uhr: | |
"Man kann auch seine Angestellten ausbeuten, die Umwelt verschmutzen oder sich täglich besaufen." Natürlich gibt es Konflikte, wenn Freiheitsrechte mehrerer Bürger kollidieren, da muß man halt abwägen. Wer bei Big Brother mitmacht, schadet sich aber höchstens sich selbst, ein Abwägen mit den Freiheiten anderer entfällt. "Hättest du dir einen seiner Wahlkampfauftritte in deutschen Städten angeschaut, würdest du es besser wissen." Sehr vorsichtig formuliert: Es gibt sinnvollere Beschäftigungen. Was hat der Schröder denn als konkrete Vorhaben für die nächste Legislaturperiode angekündigt? In den TV-Duellen hat er dazu nichts gesagt, nur einmal hat er auf Nachfrage (!) das Thema Bürgerversicherung ganz kurz angeschnitten. Offensichtlich glaubte er da selbst nicht dran. "Dies ist aber noch keine Rechtfertigung für die FDP es genauso bzw. noch weiter auf die Spitze zu treiben." Ich habe es eigentlich satt, gegen die Standardphrase vom angeblichen Spaßwahlkampf anzukämpfen. Darum nur eine Frage: Welche andere Partei hat denn ein fertiges Einkommensteuergesetz vorgelegt? |

Bertuccio (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Januar 2006 - 02:54 Uhr: | |
Die Linkspartei.PDS |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Januar 2006 - 14:45 Uhr: | |
Naja, hier wird mal wieder kräftig das Thema des Threads verfehlt. Die üblichen Plänkeleien, nichts anderes und sterbenslangweilig... Aktuelles aus Rheinland-Pfalz: SPD 37% CDU 37% FDP 11% Grüne 7% WASG 4% Sonstige 4% (Quelle Forsa, leider ohne Angaben über Befragungszeit, Befragungsmethode und Stichprobengröße) |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Februar 2006 - 13:05 Uhr: | |
Der Landtag von RhPf hat kürzlich die Verfassung geändert, so dass Art. 83 II 2 jetzt nicht mehr "Der Landtag tritt spätestens am 30. Tag nach seiner Wahl zusammen" lautet, sondern die Frist jetzt 60 Tage beträgt. Ist jemandem bekannt, was mit dieser Änderung beabsichtigt ist? |

Wilko Zicht
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Februar 2006 - 14:00 Uhr: | |
In Rheinland-Pfalz findet die konstituierende Sitzung des Landtags traditionell am 18. Mai statt. Dieser Tat gilt als Landesverfassungstag, weil am 18. Mai 1947 die Landesverfassung in Kraft getreten war. Die 30-Tages-Frist wurde erst im Jahr 2000 in die Verfassung eingefügt und wäre in diesem Jahr erstmals zur Anwendung gekommen. Daß bei dieser Frist der traditionelle Termin nicht mehr zu halten gewesen wäre, ist ihnen offensichtlich erst jetzt aufgefallen. |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Februar 2006 - 15:05 Uhr: | |
Die Nummerierung dieser Verfassungsänderung ("36." statt [falsch] "35. Gesetz zur Änderung der Verf.") ist übrigens erst nach der Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt bemerkt und in einer der nächsten Nummern korrigiert worden. Da scheinen wohl mehrere Schlampereien zusammenzukommen. |

Koch for Kanzler (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Februar 2006 - 13:33 Uhr: | |
@MMA und Wilko Zicht Was habt ihr denn von dieser Landesregierung bzw. diesem Landtag, die die Misswirtschaft des 1. FC Kaiserslautern mit Steuergeldern finanziert hat, anderes erwartet??? |

Salomon05 (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Februar 2006 - 17:27 Uhr: | |
Neue Umfrage RLP (SWR-Ländersache): SPD 42 CDU 36 FDP 8 Grüne 6 Linkspartei 4 http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=1049558/x5x8qo/index.html |

Koch for Kanzler (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Freitag, 03. Februar 2006 - 09:33 Uhr: | |
Ich halte diese Umfrage durchaus für realistisch. Beck ist äußerst populär, Böhr äüßerst unpopulär. Das wird eine ziemlich klare Angelegenheit für SPD und FDP. |

P Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Freitag, 10. Februar 2006 - 12:02 Uhr: | |
Naja, auch ein äußerst populärere Landesvater kann meist nicht den Bundestrend drehen, siehe Simonis, Steinbrück etc. |

Salomon05 (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Freitag, 10. Februar 2006 - 17:15 Uhr: | |
Henning Scherf (1999, 2003) und Erwin Teufel (2001) konnten den Bundestrend drehen. Bei der nächsten Umfrage werden wir ja sehen, ob der Landestrend anhält. PS: Es soll auch eine neue Umfrage geben mit: SPD (43), CDU (36), Grüne (9) und FDP (9). Siehe: http://www.netzeitung.de/deutschland/380863.html Weiß da jemand was genaueres? |

zigzag (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 11. Februar 2006 - 00:12 Uhr: | |
@Salomon05 Da hat glaube ich jemand die Infratest-Umfragen vom 02.02. (der Artikel ist vom 04.02) etwas durcheinandergewürfelt FDP + Grünen-Zahlen aus BW SPD und CDU-Zahlen aus RP und der SPD noch ein Prozentpunkt dazu gepackt |

Pfalz (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Sonntag, 12. März 2006 - 00:55 Uhr: | |
Neue Umfrage für RP (infratest dimap): SPD: 42 CDU: 35 FDP: 8 Grüne: 6 Somit würde es trotz leichten Verlusten für Rot-gelb klar reichen! (was ich auch hoffe) |

Demokrat (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Sonntag, 12. März 2006 - 15:48 Uhr: | |
Mein Tip: SPD 39,7% CDU 36,1% FDP 9,7% Grüne 6,3% Linke 2,8% REP 1,8% FWG 1,2% Übrige 2,4% Damit Mehrheit für Rot-Geld, wie von mir erhofft. |

ja (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Sonntag, 12. März 2006 - 21:10 Uhr: | |
@Demokrat: "Rot-Geld" gefällt mir ... Freudscher Verschreiber? |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Montag, 13. März 2006 - 12:38 Uhr: | |
@ja: Nee, damit soll der Ausdruck Schwarzgeld konterkariert werden, den die CDU als diskriminierend empfindet. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 09:51 Uhr: | |
Forsa hat für den Stern eine neue RLP-Umfrage gemacht: SPD 39% CDU 34% FDP 10% Grüne 8% Links 4% Wie bei Umfragen üblich: Die Grundaussage (rot/gelb regiert weiter) ist wohl richtig, weil de facto trivial. Und die Details sind sehr fragwürdig. Ich sehe nun überhaupt kein Anzeichen dafür, daß die Grünen, die im Bund ein diffuses Bild abgeben und im Land wenig präsent sind, plötzlich 3% dazugewinnen und das beste Landtagswahlergebnis aller Zeiten erreichen sollen. Das ist doch eine völlig realitätsferne Prognose. |

Tim Spier
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 11:05 Uhr: | |
@Ralf: Ist in der Tat ungewöhnlich. Ich habe mich jetzt nicht mit dem Wahlkampf der Grünen in Rheinland-Pfalz auseinandergesetzt, aber wenn er sensationell gewesen wäre, hätten wir das wohl mitbekommen. Den einzigen Effekt, den ich mir vorstellen könnte, wäre, dass überzeugte Anhänger des Modells Rot-Grün jetzt die Grünen wählen, statt der SPD, weil sie ansonsten befürchten ihre Zustimmung für eine nicht gewünschte Koalition zu geben. Aber dagegen spricht m.E., dass dann ein erstaunlich hohes Potential für die linken Parteien SPD, Grüne und WASG in RPF bestehen würde: Zusammen 51 %, das hat es nur bei der Landtagswahl 1991 dank einer sehr starken SPD gegeben. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 11:29 Uhr: | |
@Tim: Wenn Rot/grün wirklich eine Option wäre, dann könnten linke SPD-Wähler tatsächlich so taktieren. Aber da ist ja nichts in Sicht, die SPD hat sich ganz eindeutig auf die sozial-liberale Option festgelegt. Vor allem: Taktische Überlegungen dieser Art hätten bei der letzten Wahl dann mindestens so stark durchschlagen müssen, eine Veränderung gegenüber damals wäre so nicht begründbar. Ich buche das einfach unter "Forsa erzählt wieder Mist". |

Martin (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 11:51 Uhr: | |
@ Ralf Die Grünen hatten bei der BTW 7,3% (2002 7,9%), die SPD liegt in der bundespolitischen Stimmung bei unter 30%, was den Grünen traditionell zu gute kommt und dazu kommt der Effekt den Tim beschrieben hat. Also ist das wohl kaum völlig aus der Luft gegriffen, auch wenn Sie das jedes Mal über die Umfrageergebnisse der Grünen sagen  |

m.g.s. (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 12:09 Uhr: | |
Es stimmt aber doch: Bisher hatten die Grünen in RLP die folgenden Werte: 4.5% 5.9% 6.5% 6.9% 5.2% Was soll ausgerechnet jetzt dazu führen, dass 8% erreicht werden, was nicht schon früher als Argument gegolten hätte. Ich kann nirgendwo etwas erkennen, insbesondere nicht dass die Zustimmung zu einer sozialliberalen Koalition im Vergleich zur letzten Wahl abgenommen hätte, so dass es nun mehr "überzeugte Anhänger des Modells Rot-Grün" gäbe, die dann lieber "jetzt die Grünen wählen". |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 12:14 Uhr: | |
@Martin: > Die Grünen hatten bei der BTW 7,3% (2002 7,9%), D.h. selbst bei der BTW, bei deutlich besseren Rahmenbedingungen (Joschka-Bonus, Splitting wg. Koalition mit SPD) haben die Grünen die 8% nicht geschafft. > die SPD liegt in der bundespolitischen Stimmung > bei unter 30%, was den Grünen traditionell zu > gute kommt ... Das ist so automatisch nicht, dazu müssen sich die Grünen auch aktuell bei den enttäuschten SPD-Wählern attraktiv machen. Dafür sehe ich weder im Bund noch konkret in RLP irgendwo Indizien. > und dazu kommt der Effekt den Tim > beschrieben hat. Der - wie schon ausgeführt - schon bei der letzten LTW genauso hätte greifen müssen, aber da hatten die Grünen nur 5,x %. > auch wenn Sie das jedes Mal über die > Umfrageergebnisse der Grünen sagen :-) Mit Verlaub, ich habe auch jedes Mal recht behalten. Es ist mir unbegreiflich, warum manche Institute die Grünen über Jahre hinweg systematisch zu hoch bewerten - was soll das bringen? |

Sole (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 12:59 Uhr: | |
Systematischer Irrtum. Gepaart mit der Unbelehrbarkeit von Experten kann man so auch ohne bösen Willen jahrelang Blödsinn behaupten. |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 15:38 Uhr: | |
Naja, die Zahlen einer forsa-Umfrage würde ich sowieso nicht auf die berühmt-berüchtigte Goldwaage legen, das sind sie eigentlich nie Wert. Und zur "Prognose" taugen solche Zahlen sowieso nichts, da angeblich noch über 30 Prozent der Wahlberechtigten "unentschlossen" sind. Viel interessanter: Die noch unglaubwürdigere forsa-Umfrage von Ende Januar wird nun endgültig als völliger Quatsch enttarnt: Angeblich kann die SPD gegenüber damals 2 Punkte zulegen, während sie bundesweit im Vergleichszeitraum 4 Punkte verliert. Bei der Union 3 Punkte runter trotz Anstieg auf Bundesebene (+2). Wer's glaubt wird seelig oder heißt Güllner... |

Sole (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 17:12 Uhr: | |
Ich kann den Claus-Beitrag nicht nachvollziehen. Wenn ihm die Umfragen nicht gefallen kann er auch selber würfeln. |

Pfalz (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 17:36 Uhr: | |
Die SPD in RLP hat jetzt anderthalb Wochen vor der Wahl eine beispiellose Wahlkampagne gestartet. Angefangen von kleinen Flyern bis hin zu Broschüren im Zeitungsformat, die beinahe täglich im Briefkasten liegen - und das alles in der - bzgl. Landes- und Bundestagswahlen - SPD-Hochburg Ludwigshafen. Bei der FDP ist übrigens nahezu das Gleiche zu beobachten. Die CDU ist hier was Wahlplakate und Broschüren angeht nicht sehr präsent, obwohl sie die Oberbürgermeisterin stellt. Was meint ihr? Hält sich die CDU aus "sicheren" SPD-Wahlkreisen zurück, um dort präsenter zu sein, wo die Chance höher ist ein Mandat zu holen? |

Tim Spier
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 18:04 Uhr: | |
Sole schrieb: "Ich kann den Claus-Beitrag nicht nachvollziehen. Wenn ihm die Umfragen nicht gefallen kann er auch selber würfeln."
Super, Sole! Und da sich das ganze ja nun zum typischen Umfrage-Bashing entwickelt, wiederhole ich hier noch mal meine Standard-Schlussfolgerung: Eigentlich müsste es ein Bundesgesetz geben, dass die Umfrageinstitute zur Offenlegung der Rohdaten bei politischen Meinungsumfragen verpflichtet. Dann haben die Ruhe, weil ihnen nicht mehr Manipulation vorgeworfen wird, und wir haben Ruhe, weil wir nicht immer wieder die gleiche Diskussion führen müssen ... |

Tim Spier
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 18:13 Uhr: | |
Ach ja: Übrigens gibt es auch eine wissenschaftliche Erklärung für die Überbewertung der Grünen in Umfragen. Die versteckt sich unter dem Begriff "sozial erwünschtes Verhalten". In Interviewsituationen spielt es auch eine Rolle, was der Befragte von der Bewertung seiner Antwort durch den Interviewer erwartet. Etwas konkreter: Man traut sich z.B. nicht immer, die Wahlabsicht zugunsten einer rechtsextremen Partei zu äußern. Weil das gesellschaftlich nicht anerkannt ist. Deswegen werden NPD, REPs & Co in Umfragen immer systematisch unterbewertet. Das Gegenstück zu den "Schmuddelkindern" sind die Grünen, die in diesem Sinne eine "Rundum-Wohlfühl-Partei" sind. Selbst wenn ich gar keine Lust habe, zur Wahl zu gehen, macht es sich doch immer gut, die Grünen als mögliches Wahlobjekt zu nennen. Dann täuscht man der netten Interviewerin politisches Interesse vor und outet sich nicht als Politmuffel und Wahlverweigerer. |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 19:39 Uhr: | |
@Pfalz Was meint ihr? Hält sich die CDU aus "sicheren" SPD-Wahlkreisen zurück, um dort präsenter zu sein, wo die Chance höher ist ein Mandat zu holen?" Wegen der Zweitstimmen und der Ausgleichsmandate ist das doch nicht so wichtig. Zunächst mal würde ich vermuten, dass die CDU in einer SPD-Hochburg einfach weniger Personal hat als in einer eigenen. "Die CDU ist hier was Wahlplakate und Broschüren angeht nicht sehr präsent, obwohl sie die Oberbürgermeisterin stellt." Mal streng gefragt: Worin soll eigentlich genau der Zusammenhang bestehen? Sie meinen hoffentlich nur, dass eine Partei, die das Stadtoberhaupt stellt, eine beträchtliche, engagierte Anhängerschaft in der Stadt haben dürfte. Wenn eine Partei genau deswegen, weil sie das OB-Amt besetzt, besonders viele Plakate und Broschüren zur Verfügung hätte, würde irgendwas nicht stimmen. |

m.g.s (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 21:48 Uhr: | |
Tim: Aber sind die Grünen die bzw. die einzige politisch korrekte Rundum-Wohlfühl-Partei? Ich habe persönlich zu dem angesprochenen Phänomen eher den Eindruck, dass es einer "Seht-mal-wir-haben-aus-2002-gelernt"-Haltung geschuldet ist. Da war nämlich Stoiber wegen der vermeintlich schlechter als erwartet abschneidenden FDP und den besser als erwartet abschneidenden Grünen (ob das nun entscheidend war hin oder her) am Ende der Verlierer. Allerdings habe ich keine schlüssige Begründung, warum diese Demonstration vermeintlicher Einsicht sich gerade am Ergebnis der Grünen manifestiert. |

Ralf Arnemann
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2006 - 22:11 Uhr: | |
@Tim: > Übrigens gibt es auch eine wissenschaftliche > Erklärung für die Überbewertung der Grünen ... Ja sicher - es gibt für ALLES irgendeine "wissenschaftliche" Erklärung ;-) Und schon richtig, den beschriebenen Effekt gibt es auf jeden Fall (vor allem den Rechtsextremen). Nur: Wenn die Demoskopie überhaupt zu irgendetwas taugen soll (bei Wahlumfragen - nur dort sehe ich sie wirklich kritisch), dann müßte sie zumindestens fähig sein, diesen bekannten und aus Erfahrungen einschätzbaren Effekt rauszurechnen. Da das offenbar nicht geht, können wir in der Tat wieder zum allgemein beliebten Umfrage-Bashing übergehen. Das kann halt nichts werden. > Das Gegenstück zu den "Schmuddelkindern" sind > die Grünen, die in diesem Sinne eine > "Rundum-Wohlfühl-Partei" sind. Nu, wer die Grünen IMMER noch so sieht, dem ist wohl nicht mehr zu helfen ... |

Pfalz (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 10:25 Uhr: | |
@ MMA "Sie meinen hoffentlich nur, dass eine Partei, die das Stadtoberhaupt stellt, eine beträchtliche, engagierte Anhängerschaft in der Stadt haben dürfte." Genau! |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 10:39 Uhr: | |
@sole: Danke für den äußerst geistreichen und qualifizierten Kommentar. Bin ich wohl einem forsa-Mitarbeiter und/oder Güllner-Freund auf die Füße getreten... Was meine Anmerkungen mit Glückspiel zu tun haben sollen bleibt wohl ein exklusives Geheimnis von senor sole. Zu den Grünen: Wenn es für die anhaltende Überschätzung der Grünen einen plausiblen Grund geben sollte, dann dürfte der in deren Sozialstruktur zu finden sein: Grünen-Wähler (und FDP-Anhänger) verfügen im Schnitt über eine höhere formale Schulbildung. Höher Gebildete sind durchschnittlich stärker an Politik interessiert und legen sich früher auf eine Wahlentscheidung fest und werden dann häufig "überschätzt". |

Tim Spier
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 10:41 Uhr: | |
@mgs und Ralf: Das sollte keine Wertung über die Partei selbst sein, sondern nur sagen, dass in der Vergangenheit häufiger zu beobachten war, dass die Grünen in Umfragen besser abschneiden, als es dann im Ergebnis der Fall war. |

Sole (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 12:12 Uhr: | |
Tim, mir geht es nur auf die Nerven, wenn hier ständig jemand ankommt mit "dieses Institut steht xy nah und liegt ja sowieso immer verkehrt" oder mal originell anders: Die Umfrage wird unglaubwürdig, weil sie einen anderen Trend darstellt als andere. Das ist doch alles Käse, auf den ich dann auch mal polemisch antworte. Die systematischen Probleme teilen die Institute. Dass mir ausgerechnet Forsa besonders gut gefallen soll, ist dabei Blödsinn. Dazu hätte ich angesichts der Zahlen (zB Berlin) und meines politischen Standortes auch gar keinen Grund. Wenn an Umfragen überhaupt gedreht wird, dann wohl im Auftrag des Bezahlers. |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 12:51 Uhr: | |
@Pfalz Ein weiterer Grund könnte allerdings auch noch sein, dass manche Ludwigshafener CDU-Leute es nicht so ganz verkehrt fänden, wenn die CDU diesmal nicht an die Macht kommt und dann 2011 mit Oberbürgermeisterin Eva Lohse als Spitzenkandidatin in den Landtagswahlkampf zieht ... |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 13:00 Uhr: | |
Neuste Umfrage http://www.swr.de/landtagswahl/rp/-/id=1033808/nid=1033808/did=1145352/p0kdty/index.html |

Kommentator (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 14:06 Uhr: | |
Zu den Grünen: Wenn B90/Grüne ein relativ schlechtes Ergebnis hatten, haben sie beim nächsten mal immer zugelegt. Sie sind immer noch die einzig wachsende Partei in Deutschland (von den 5 "Großen") - sie generiert jedes Jahr über 2000 neue Mitglieder. Es scheint nur eine Frage von wenigen Jahren zu sein, wann sie die Mitgliederzahlen von FDP und Linkspartei übertreffen. Ein weiterer Effekt ist, dass sie bei den älteren relativ unbeliebt und bei den jüngeren relativ beliebt sind. Das führt wiederum dazu, dass bei jeder Wahl mehr Erstwähler für B90/Grüne dazukommen, als Letztwähler weggefallen sind. Die Basiswählerschaft dieser Partei ist also ständig am wachsen. Also 3 Effekte die in RLP für eine Steigerung von B90/Grüne sprechen.( und eigentlich auch für BaWü und Sachsen-Anhalt; wobei sie´s in letzterem wohl kaum über die 5% schaffen werden) Im übrigen waren B90/Grüne bei den BTW 2002 und 2005 in den Umfragen unterbewertet. Ich glaube also nicht an die generelle Überbewertung dieser Partei. |

Sole (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 14:22 Uhr: | |
"Sie sind immer noch die einzig wachsende Partei in Deutschland (von den 5 "Großen")" Stimmt nicht. Die SPD hat in einigen Landesverbänden deutliche Zuwächse. Zu den sechs Großen gehört nach wie vor die Linkspartei mit einigen hundert Mitgliedern Zuwachs. Auch die FDP hatte in den letzten Jahren Zuwächse, nicht zu vergessen die WASG mit jetzt 12000 Mitgliedern. |

Tim Spier
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 14:29 Uhr: | |
@Sole: Dein Kommentar weiter oben bezog sich wohl auf "Claus" und nicht auf mich. Ich bin der letzte, der den Umfrageinstituten politisch gefärbte Beeinflussung unterstellt. |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 15:17 Uhr: | |
@Sole: gleiches gilt für mich. Völliger Blödsinn, mir solch einen Vorwurf zu machen. Ich habe mit keiner Silbe eine parteipolitisch gefärbte Beeinflussung unterstellt. |

Sole (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 15:19 Uhr: | |
Tim, der oben nicht, aber das war ja auch die Reaktion auf die (deine) Reaktion. Alles halb so wild. |

wirtschaftsexperte (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2006 - 23:28 Uhr: | |
Mein Senf zu Rheinland-Pfalz: Überraschungspotential besteht Wie könnte die Wahl ausgehen? Für mich sind 3 Punkte wichtig: 1) Der Bundestrend 2) Die Situation im Land 3) Die Spitzenkandidaten zu 1) Im Vergleich zu März 2001 liegt die CDU ca. 6% besser, die SPD ca. 10% schlechter, FDP und Grüne auf ähnlichem Niveau, die LP ca. 4% besser, die Sonstigen/Rechten ungefähr auf gleichem Niveau. zu 2) Rh-Pf geht es relativ gut, die Regierung macht eine gute Arbeit. Auch hier keine Skandale. Keine Wechselstimmung, obwohl dien FDP-Wähler eher zu schwarz-gelb tendieren. zu 3) Beck ist beliebt, macht auch gute Arbeit. Böhr ist- mit Verlaub- eine Pfeiffe. Aber Beck war auch vor 5 Jahren beliebt und Böhr... Fazit: Das es seit der letzten Wahl bei CDU und SPd kaum Veränderungen gibt ( laut letzter Umfrage) halte ich für erstaunlich. Beck müsste den Bundestrend kompensieren und das erscheint mir sehr fraglich. Das FDP und Grüne leicht zulegen ist durchaus möglich. Wobei es für die Grünen durchaus kanpp werden kann. Ich glaube nicht, dass die WASG über 5% kommt, es ist aber nicht auszuschließen. Fazit: Ich glaube eher, dass SPD und CDU ungefähr gleich viele Stimmen holen werden, so ca. um die 38-40%. Die FDP sollte vor den Grünen liegen, allerdings könnten einige "FDP-Wähler" zur CDU abwandern. Die WASG könnte evtl. 5% erreichen. Die Sonstigen sind unerheblich. Superfazit: Beck sollte es schaffen, aber knapper als erwartet. Von SPD alleine ( SPD wirklich bei 43%, CDU 35%, FDP 8%, Rest drausen), über schwarz-gelb ( CDU leicht vor der SPD, FDP nur knapp vor den Grünen; wegen abwandernder FDP-Wahler), bis zu einer Großen-Koaition ( WASG kommt rein) alles nicht auszuschleißen. Hyperfazit: Spannender als gedacht |

MMA (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Freitag, 17. März 2006 - 13:15 Uhr: | |
@wirtschaftsexperte Wie kommt denn in Ihrem Modell der "Bundestrend" zustande? Setzen Sie als Wert für März 2001 einen Landes- oder einen Bundeswert ein? Die können sich ja durchaus unterscheiden. Starke Abweichungen zwischen Bundes- und Landes-Parteipräferenz - wie sie z. B. in Berlin bei den SPD-Werten beim Vergleich Bund/Land festzustellen sind - können Sie doch mit einen simplen Bundestrend gar nicht erfassen. |

wirtschaftsexperte (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Samstag, 18. März 2006 - 13:51 Uhr: | |
Natürlich bedeutet Bundestrend, die Ergebnisse der Umfragen auf Bundesebene. Es ist erwiesen, dass Ergebnisse von Landtagswahlen stark mit der entwicklung des Bundestrends korrelieren. Viele Wähler geben dies auch explizit an. Manchmal ist dieses Abhängigkeit größer manchmal kleiner, aber ganz selten kann sich eine Landtagswahl davon vollkommen abkoppeln. Zu den anderen Gründen zählen die Spitzenkandidaten und spezielle Situationen im Land. Dies sind für mich die offensichtlichen Einflussfaktoren. |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Montag, 20. März 2006 - 12:03 Uhr: | |
@wirtschaftsexperte: Ein aussagekräftiger Bundestrend wäre das Ergebnis der Bundestagswahl-Sonntagsfrage auf Landesebene, also für Rheinland-Pfalz. Alles andere ist Nonsens, da es keinen einheitlichen Bundestrend gibt und ein Vergleich für das gesamte Bundesgebiet überhaupt keine Aussagekraft besitzt. Abgesehen davon ist Ihre Aussage schlicht falsch. Bei Landtagswahlen hat sich in Rheinland-Pfalz bei den vergangegen Urnengängen stets die SPD durchgesetzt, während die Union bei Bundestagswahlen die stärkste Partei blieb. |

Tim Spier
| | Veröffentlicht am Montag, 20. März 2006 - 12:19 Uhr: | |
Mein Tipp für Rheinland-Pfalz: SPD 41 CDU 35 FDP 9 Grüne 6 WASG 4 Sonstige 5 |

(Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Montag, 20. März 2006 - 15:13 Uhr: | |
Hier mein Tipp für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz: SPD: 41,0 % CDU: 32,9 % FDP: 7,5 % GRÜNE: 6,5 % WASG: 3,5 % REP: 1,9 %, NPD schwächer als REP ödp: 0,7 %. Daraus folgt, dass SPD und FDP weiter regieren könnten. |

Fenech (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Montag, 20. März 2006 - 20:58 Uhr: | |
Ich sach mal: SPD :40,5 CDU :38,6 Grüne: 7,5 FDP: 8,3 WASG: 3,5 Sonst.: Rest Damit eindeutiges Wählervotum für eine Rot-Grüne Regierung und die FDP fliegt raus. Brüderle kann dann Westerwelle in Berlin ablösen. |

Pfalz (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Montag, 20. März 2006 - 21:09 Uhr: | |
@ Fenech Wo steckt denn in diesen Zahlen das rot-grüne Wählervotum? Es kann wohl eher als ein rot-gelbes angesehen werden. Außerdem würde Beck mit diesen Grünen nie eine Koalition machen. Schließlich hätte er 2001 schon die Möglichkeit dazu gehabt. Zudem liegen thematisch in RP Welten zwischen SPD und Grünen. Man beachte nur die derzeitige Gentechnikdebatte... |

J.A.L. (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Dienstag, 21. März 2006 - 12:14 Uhr: | |
"Damit eindeutiges Wählervotum für eine Rot-Grüne Regierung und die FDP fliegt raus. Brüderle kann dann Westerwelle in Berlin ablösen" Manche Leute haben auch ihren Kopf nur, damit der Hut nicht direkt auf dem Halsende aufsitzt. |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Dienstag, 21. März 2006 - 12:38 Uhr: | |
Du sagst es. Aber gegen Dummheit ist nun mal kein Kraut gewachsen und eine Lizenz zum Posten ist leider auch nicht in Aussicht. |

Good Entity (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Dienstag, 21. März 2006 - 17:45 Uhr: | |
Bitte beachten: Fenech hatte sein Posting mit "Ich sach mal" eingeleitet. Da sollten wir die Kirche im Dorf lassen. |

wirtschaftsexperte (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 22. März 2006 - 00:08 Uhr: | |
Claus, es geht mir um die VERÄNDERUNG der Umfragewerte auf Bundesebene, nicht um das absolute Ergebnis. Und es geht um die Veränderung im Bezug auf das letzte Landtagswahlergebnis. Wenn eine Partei im bundestrend zulegt, so sollte sie das tendenziell auch auf Landesebene und vice versa. Mein Tipp: CDU: 39% SPD: 40% FDP: 8% Grüne: 6% WASG: 4% REST: 3% Es sollte also für SPD/FDP reichen, dank Beck und Böhr. aber es kann schon eine Überraschung geben, auch wegen der WASG. So klar wie in den Umfragen wird es m.E. nicht. |

Claus (Unregistrierter Gast)
| | Veröffentlicht am Mittwoch, 22. März 2006 - 10:12 Uhr: | |
@Wirtschaftsexperte: Dann reden wir am besten nach der Wahl noch einmal darüber, ob solch eine - in meinen Augen unsinnige Theorie - der Realität stand hält. |