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Ratinger Linke Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Dezember 2009 - 22:27 Uhr: | |
Im Übrigen sieht man schon am separat ausgewiesenen Haushaltsgewicht, dass es noch andere Gewichtungskriterien geben muss (auch schon vor Februar 2007). Neben der Anzahl der Befragbaren im Haushalt wird da offenbar auch noch nach anderen Eigenschaften des Haushalts (unabhängig von der konkret befragten Person, z.B. Kinderzahl) gewichtet. |

Hausgast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Dezember 2009 - 23:12 Uhr: | |
@Ratinger Linke: Stimmt, es sieht ganz so aus, dass die FGW irgendwann eine Art Bildungsgewichtung eingeführt hat, die Zahlen lassen kaum eine andere Interpretation zu. Wäre nun interessant, ob die anderen Institute zumindest bei der politischen Gewichtung ("Sonntagsfrage") ähnlich verfahren. Ich halte die Bildungsgewichtung für absolut fahrlässig. Die realisierte Stichprobe weicht so stark von der Soll-Struktur ab, dass eine Gewichtung mit solch großen Gewichtungsfaktoren kaum zu rechtfertigen ist. Hier wird zurechtgebogen, was mehr als schief ist. Der Fakt, dass die Telefon-Netto-Stichprobe schief ist, wird einfach hingenommen |

Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Dezember 2009 - 00:18 Uhr: | |
@Hausgast: Das bezweifle ich allerdings, dass die Befragten ausgerechnet beim Bildungsabschluss so großartig schwindeln sollten - Es ist natürlich erfreulich, dass Du so ein positives Bild von den Befragten bei Meinungsumfragen hast, da möchte ich eigentlich gar nicht eingreifen. Aber warum sollte ein Befragter am Telefon überhaupt die Wahrheit sagen? Und dass das "Notabitur" im Zweiten Weltkrieg später nicht anerkannt wurde, wird man dem Fragesteller ebensowenig auf die Nase binden wie den Abgang in der 12. Klasse wegen anhaltender Lustlosigkeit (oder Erfolglosigkeit), wenn man sich als 50jähriger darüber ärgert. Ich halte die Bildungsgewichtung für absolut fahrlässig. - Fahrlässigkeit kann eigentlich nicht sein, wenn schon, dann ist es Vorsatz. Natürlich ist die Telefonstichprobe schief wie jede andere Umfrage auch. Bei persönlichen Hausbesuchen fehlen beispielsweise ebenfalls grundsätzlich die Insassen von Justizvollzugsanstalten, die Patienten in Rehakliniken und Leute, die gerade ein Auslandssemester absolvieren. Die dürfen (überwiegend) alle im Ernstfall wählen und stellen durchaus eine beträchtliche Personenmenge dar. Entweder biegt man die schiefen Umfragen so gut oder schlecht es geht mit Gewichtungen zurecht, wie Du zutreffend feststellst, oder man muss es eben komplett lassen. Da die Umfrageinstitute davon leben, entfällt die zweite Alternative. |

Max Stern
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Dezember 2009 - 16:33 Uhr: | |
Gibt es eigentlich irgendwo eine genauere Unterteilung der 8% "Sonstigen" in der neuesten Forsa-Umfrage? |

Matthias Cantow
Moderator
| Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Dezember 2009 - 18:24 Uhr: | |
Zumindest wurde keine Aufschlüsselung der „Sonstigen“ veröffentlicht, wenn das geschieht, stellen wir die Werte auch in die Tabellen. |

SaaleMAX
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 08. Januar 2010 - 15:20 Uhr: | |
ARD DEUTSCHLANDTREND Januar 2010: http://service.tagesschau.de/infografik/deutschlandtrend/dt08/index.shtml?2010_01 |

Saarländer Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 11:44 Uhr: | |
Hat jemand eine Erklärung, warum die Grünen bei Forsa auf 14 % kommen?? Sie sind doch gar nicht in Erscheinung getreten in den letzten Wochen... |

Hausgast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 12:38 Uhr: | |
Vielleicht die: Schwarz-Gelb hat einen desaströsen Auftakt hingelegt, allerdings sieht es bei den anderen Oppositionsparteien auch nicht allzu rosig aus: Die SPD ist kaum wahrnehmbar und ringt derzeit vor allem mit sich selbst, was die Rücknahme der selbst eingeführten Hartz-IV-Regelungen angeht. Die Linke wiederum zerfleischt sich gerade in aller Öffentlichkeit. Da bleiben nur die Grünen, die augenblicklich sogar als vergleichsweise geschlossen und kaum streitsüchtig wahrgenommen werden. Noch dazu legen wohl spätestens seit der Regierungsbeteiligung im Saarland konservative Wähler ihre Grundbedenken gegen den einstigen Lieblingsfeind ab. Selbst in Schleswig-Holstein und sogar in Bayern werden die Landwirte allmählich "grün". |

Tim Spier
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 13:32 Uhr: | |
Die Grünen sind gerade viel in den Medien wegen ihres 30jährigen Jubiläums. Das könnte eine Erklärung sein. Bei Infratest, die ich mit der FGW zu den zuverlässigsten Instituten zählen würde, haben sie allerdings nur 12 %. |

Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 14:20 Uhr: | |
Bei der Umfrage von Forsa haben ja die CDU, die Grünen und die Sonstigen gegenüber der Bundestagswahl gewonnen, dagegen SPD, FDP und Linke verloren. Bei Emnid ist so ziemlich alles gegenüber der Bundestagswahl unverändert, nur die FDP hat an die Grünen abgegeben. Beides passt nicht zum Interpretationsversuch von Hausgast, schon eher zu dem von Tim Spier. |

Thomas Frings
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 15:55 Uhr: | |
"Bei Emnid ist so ziemlich alles gegenüber der Bundestagswahl unverändert, nur die FDP hat an die Grünen abgegeben." Es gab wohl kaum eine nennenswerte Wanderung von der FDP zu den Grünen. "Da bleiben nur die Grünen, die augenblicklich sogar als vergleichsweise geschlossen und kaum streitsüchtig wahrgenommen werden." Sie werden zur Zeit ja auch wenig beachtet. "Vielleicht die: Schwarz-Gelb hat einen desaströsen Auftakt hingelegt, allerdings sieht es bei den anderen Oppositionsparteien auch nicht allzu rosig aus:" Streit zwischen Koalitionspartnern ist normal. Gäbe es mal keinen, hieße es, die FDP habe kein Profil. Die Umfragewerte sind auch nicht desaströs zu nennen. "Die Linke wiederum zerfleischt sich gerade in aller Öffentlichkeit." Kriegt doch kaum jemand mit. Die meisten ihrer Wähler kennen Bartsch wahrscheinlich nicht einmal. Ein größeres Problem für sie ist, daß die SPD jetzt auch in der Opposition ist. "Hat jemand eine Erklärung, warum die Grünen bei Forsa auf 14 % kommen?? Sie sind doch gar nicht in Erscheinung getreten in den letzten Wochen..." Richtig, so fällt man auch nicht negativ auf. Die SPD hat einen neuen Chef, den viele nicht für voll nehmen, das könnte auch helfen. 14% sind aber Ende der Fahnenstange. |

Hausgast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 17:10 Uhr: | |
Selbstvertändlich hat die neue Regierung einen desaströsen Start hingelegt, dies kann auch Thomas Frings in sämtlichen Medien von links bis rechts nachlesen. Selbst schwarz-gelb gewöhnlich nahestehende Wirtschaftsexperten lassen nahezu geschlossen kaum ein gutes Haar am umstrittenen Wachstumsbeschleunigungsgesetz. In allen aktuellen Umfragen besitzt derzeit zudem Schwarz-Gelb keine parlamentarische Mehrheit. Infratest dimap zufolge sind knapp zwei Drittel der Bundesbürger mit der Regierung "unzufrieden" (ARD-DeutschlandTREND 1/2010). Und gerade in diesem Moment wurde die neueste Umfrage aus Bayern (von Infratest dimap) veröffentlicht: CSU 41% SPD 17% Grüne 15% FDP 11% FW 6% Linke 5% Sonstige 5%. Seehofer hat auch gleich wieder in irgendein Mikrofon vom miesen Erscheinungsbild der Koalition in Berlin als Grund für das blamable Ergebnis gesprochen. Desaströs genug? Ach ja: "Streit zwischen Koalitionspartnern ist normal". Das sieht aber die Mehrheit der Unions- und FDP-Anhänger garantiert anders. Die sehnen sich nämlich nach Ruhe und nach einer überzeugenden Regierung. |

Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 17:58 Uhr: | |
@Hausgast: Nach den Zahlen in Deinem Posting würden ja CSU und FDP in Bayern beide deutlich besser abschneiden als erwartet, denn der CSU waren ja "klar unter 40 %" vorhergesagt worden und die FDP hatte bei der Landtagswahl zuletzt 8 %. Die bayrische Regierungskoalition würde sogar insgesamt noch gewinnen. Ist Dir da ein Fehler unterlaufen? Sonst würden Deine Zahlen ja zeigen, dass die bayrischen Wähler ganz zufrieden mit der Regierungskoalition in Berlin und mit der in München sind. |

Thomas Frings
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 19:20 Uhr: | |
@Hausgast "Selbstvertändlich hat die neue Regierung einen desaströsen Start hingelegt, dies kann auch Thomas Frings in sämtlichen Medien von links bis rechts nachlesen." Ich kann mir selbst ein Urteil bilden und brauche dafür keine Kommentatoren - offenbar im Gegensatz zu Ihnen. "Desaströs genug?" Wo ist das Desaster? CSU und FDP bekamen bei der letzten Landtagswahl zusammen 51,37%, nach dieser Umfrage wären es 52%. |

Hausgast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Januar 2010 - 23:25 Uhr: | |
@Good Entity: Vielleicht gehörte es ja zur Strategie der CSU, im Vorfeld möglichst häufig das "unter-40%-Ergebnis" zu streuen. Kann man 41% fast schon als Erfolg verkaufen. ;-) Im Ernst: Der Anspruch der CSU ist keineswegs, zusammen mit der FDP eine knappe Mehrheit zu erlangen. Hierzulande gilt weiterhin der Maßstab 50+x, zumindest Mandatsmehrheit - alles andere ist eine Niederlage. Und da hat es die CSU tatsächlich geschafft, ihre Niederlagen bei Landtags- und Bundestagswahlen nochmals im negativen Sinne zu toppen. Also wenn das nicht desaströs ist... Und nur mal nebenbei: Infratest dimap zufolge sind 61 Prozent der Bürger in Bayern mit der Landesregierung unzufrieden. Nachzulesen hier: http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/kontrovers/bayerntrend-januar-2010-DID1263396368627/index.xml Wenn sich die Unzufriedenheit manifestiert, gehen vielleicht auch die Werte für die CSU noch weiter runter. Und jetzt folgt auch noch der Untersuchungsausschuss. Kann heiter werden... |

Werner Fischer
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Januar 2010 - 09:16 Uhr: | |
Die CSU hat es in Bayern leicht, dem Wähler fehlt schlicht eine wählbare Alternative. Was bleibt ihm anderes übrig, als "dann halt doch noch einmal" sein Kreuz bei der CSU zu machen. Genau das deutet die Umfrage an. Die SPD wirkt ausgelaugt und kraftlos. Sie wird als größte Oppositionspartei kaum wahrgenommen und ist außerhalb der Städte hinter andere Parteien zurückgefallen. Ihr fehlen bekannte Gesichter und klare Alternativpositionen. Die Zeit der GRÜNEN ist noch nicht gekommen. Doch sie könnten das Erbe der SPD antreten, denn sie werden inzwischen als fortschrittlich wahrgenommen und sind auf dem Weg zur Mitte der Gesellschaft. Gut möglich, dass sie bald an der SPD vorbeiziehen und führende Oppositionspartei werden. Den FW fehlt bisher fast alles - die politische Erfahrung, die Organisation, eine überzeugende Idee, bekannte Köpfe, mediale Unterstützung und besonders bundespolitische Anbindung. Es kann nicht klappen, sich als "bessere" CSU zu positionieren. Da sollte schnell etwas passieren, sonst ist der Weg der STATT- oder SCHILL-Partei vorgezeichnet. Die LINKE hat es in Bayern schwer; sie wird sich nur auf Kosten der SPD etablieren können. Strategisch bleibt die FDP der gefährlichste CSU-Gegner - sie ist es immer schon gewesen. Das erklärt die ständigen Angriffe der CSU. |

tg
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Januar 2010 - 13:28 Uhr: | |
Na, die FW ist doch eine Alternative zur CSU, wie es sie in anderen Bundesländern nicht gibt. So weit ich das als Westfale beurteilen kann, wurde die FW von vielen Wählern als eine Art "weniger arrogante CSU" gesehen; darum auch die hohen Verluste der CSU. Ich stimme Ihnene aber absolut zu, daß dies für die FW nicht reicht, um sich auf Dauer zu etablieren - da muß man schon eigene Positionen entwickeln, die sich einerseits von CSU und FDP unterscheiden, andererseits aber auch noch eine Koalition ermöglichen. Ob es da eine programmatische Nische gibt, in der sich die FW etablieren können, weiß ich nicht. |

Martin Dauser
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Januar 2010 - 20:09 Uhr: | |
Ich würde nicht für ausgeschlossen halten, dass die ÖDP an Bedeutung gewinnt. Für eher konservative eingestellte Leute die mit der CSU unzufrieden sind, die vom "Mehr Netto vom Brutto"-Populismus der FDP nicht halten, die aber keine linke Partei wählen wollen, ist die ÖDP schon eine Option. Dazu gehört auch ein Teil der FW-Wähler vom letzten Mal. Die FW haben auf Landesebene bisher nichts bewirkt und werden meiner Ansicht nach bis zum Ende der Legislaturperiode nichts bewirken. Die ÖDP bewirkt da weitaus mehr, obwohl sie nicht im Parlament sitzt (Stichwort: Nichtrauchervolksbegehren). Das wird von den Leuten sicher wahr genommen und könnte die Chancen der ÖDP erhöhen. |

tg
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 15. Januar 2010 - 10:29 Uhr: | |
Bei der ÖDP könnte die psychologische Barriere zu hoch sein. Die existieren doch schon so lange als Splitterpartei, daß ihnen niemand mehr einen Sprung über die 5 % zutraut. Das alte Diolemma mit dieser Hürde: Selbst wenn eine Partei ein Wählerpotential von >5 % hat, wird sie von vielen nicht gewählt, da man Angst hat, seine Stimme zu verschwenden. Wenn die ÖDP diesen Teufelskreis durchbrechen will, müßte sie schon etwas ganz spektakuläres schaffen, zum Beispiel einen landesweit auffälligen Erfolg bei den nächsten Kommunahlwahlen. |

Thomas Frings
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 15. Januar 2010 - 12:59 Uhr: | |
@Martin Dauser Klingt nicht ganz unplausibel, ist aber offensichtlich nicht der Fall. Sah man ja bei der letzen Landtagswahl: CSU -17,3, ödp +0,05, in Niederbayern (Hochburg beider Parteien): CSU -19,4, ödp +0,06 Das Problem der ödp ist, daß das ökoideologische Wählersegment schon weitgehend von den Grünen bedient wird. Und wer Forderungen nach Entlastung der Bürger für Populismus hält, der wählt eh links. |