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Starke SPD im Osten - Auswirkungen au...

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Hamster
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 11:16 Uhr:   

Die Bundestagswahl ist zwar noch offen, aber eins ist schon jetzt klar: In den Neuen Bundesländern wird die SPD ein sensationelles Ergebnis einfahren.

1998 hat die SPD fast alle ihrer Überhangmandate im Osten geholt.

Wird der große Vorsprung der SPD im Osten zu vielen Überhangmandaten führen? Oder hätte ein hoher SPD-Wert im Osten keine Auswirkungen auf die Zahl der Überhangmandate, weil damit auch die Zahl der Zweitstimmen steigt?
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Moersberg
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 11:31 Uhr:   

Sowohl als auch:
Brandenburg: Mehr Zweitstimmen, dadurch vsl. nur eines statt zwei Überhängern.
Sachsen-Anhalt: So oder so vsl. zwei Überhänger.
Sachsen: Immerhin kein Überhänger der CDU mehr.
Thüringen: Vsl. ein SPD-Überhänger mehr.
Mecklenburg-Vorpommern: Wahrscheinlich keine Auswirklungen. Entscheidender Wahlkreis ist der WK 15 Stralsund, wo Angela Merkel üblicherweise mit einem Promibonus von 4% zu rechnen hat. Legt man das 98er Ergebnis und die jüngste Dimap-Umfrage zugrunde und geht von einem gleichbleibenden Verhältnis Erst-/Zweitstimmen aus (ähnliche WK-Kandidatensitiation wie 98), so ergibt sich für den WK 15 folgendes Erststimmenergebnis:
CDU 39,1%
SPD 38,9% (absolut 296 Stimmen weniger als CDU)

Andererseits bedeutet der große Ost/West-Unterschied auch, dass die CDU in Baden-Württemberg eher drei oder vier als zwei Überhänger erzielt. Man beachte auch die geänderte Kandidatensituation in Heidelberg (Kandidatur Kuhn) und Karlsruhe-Stadt (im Gegensatz zu 98 keine Kandidatur Kinkel), die sich zu Ungunsten der SPD auswirken könnte.
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jonas
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 12:50 Uhr:   

@Moersberg
Interessante Infos/Thesen.
Was heisst denn Vsl.?
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ts aus ka
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 17:23 Uhr:   

Zusätzliche Anmerkungen zum Wahlkreis Karlsruhe. (Zwar nicht im Osten, aber möglicherweise einer der entscheidenden für Überhangmandate in BaWü):

Sehr zum Leidwesen der CDU in Karlsruhe, hat die lokale FDP 1998 eine massive Erststimmenkampagne für Klaus Kinkel gefahren. Und meines Wissens hat er auch mehr Erststimmen im Wahlkreis Karlsruhe-Stadt geholt, als irgendein anderer FDP-Direktkandidat in Deutschland.

1998 bin ich auch dieser Wahlempfehlung gefolgt, obwohl sie an sich taktisch unklug in Hinblick auf den möglichen Erhalt einer schwarz-gelben Mehrheit im Bundestag war (auch damals waren Überhangmandate in BaWü nicht ganz unwahrscheinlich). Aber 1998 war mir wichtiger der bedrängten FDP den Rücken zu stärken und sie gegen den pauschalen Verdacht in Schutz zu nehmen, es handle sich bei ihr nur um verkappte CDU-Wähler. Meine Zweitstimme sollte keinesfalls als "Leihstimme" uminterpretiert werden.

Auch diesmal hat die FDP einen starken Kandidaten in Karlsruhe aufgestellt, mit dem sie gezielt um Erststimmen wirbt. Ullrich Eidenmüller ist zwar bundespolitisch weniger bekannt, aber als Bürgermeister durch seine Verwurzelung in der Lokalpolitik sehr populär. Bei der letzten OB-Wahl erreichte er immerhin 24%. Als Persönlichkeit ist er mir sogar lieber als Kinkel. So viel schlechter verglichen mit 1998 sehe ich also die Chancen des FDP-Kandidaten im Wahlkreis nicht.

http:www.eidenmueller.de

Ich überlege aber jetzt dennoch, ob ich der FDP wieder den Gefallen tun werde und meine Erststimme an sie "verschenke". Ich fand Schröders Wahlkampf mit Kriegsangst bezüglich des Iraks derart abstoßend, daß ich meine "Äquidistanz" zwischen ihm und Stoiber vielleicht aufgeben werde. Wenn ich schon in einem "kritischen" Wahlkreis wohne, kann ich ja meine bescheidenen Erststimme vielleicht doch dazu verwenden, dem amtierenden Kanzler eins auszuwischen.

Wäre dann aber mal eine "Leihstimme" in die andere Richtung.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 17:43 Uhr:   

Einen Einfluss auf die Zahl der Überhangmandate hat auch, ob die PDS es schafft oder nicht. Wenn nicht, wird die Zahl der Überhangmandate kleiner sein.

Und den Bundestrend kann man nun wirklich nicht auf alle Wahlkreise umrechnen und so die Zahl der möglichen Überhangmandate ermitteln. Ich habe das mal gerade für die letzte Wahl ausgerechnet. Wäre damals der (Zweitstimmen-)Bundestrend auch in allen Wahlkreisen eingetreten, hätte die SPD damals 8 Überhangmandate weniger bekommen. Und 8 Sitze können die Wahl durchaus entscheiden.
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Moersberg
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 20:55 Uhr:   

Um die Zahl der Überhangmandate halbwegs korrekt einschätzen zu können, ist nicht der Bundestrend zu Grunde zu legen, sondern die Trends für einzelne Länder (soweit bekannt) oder wenigstens getrennte Berechnungen Ost/West, was in den hier angestellten Prognosen meistens berücksichtigt wird (im Gegensatz zur meiner Meinung nach wertlosen "Wahlkreis-Prognose" bei www.election.de).

@ts: Kinkel-Erststimmen in KA 1998 über 14%, ging zu Lasten der CDU, aber 1998 hätte es auch so zum SPD-Direktmandat gereicht. Nur ist diesmal in BW von Verschiebungen zuungunsten der SPD auszugehen. OB-Wahlergebnisse taugen erfahrungsgemäß wenig zur Vorhersage von Erststimmenpräferenzen, selbst wenn es dieselben Kandidaten sind.
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ts
Veröffentlicht am Montag, 16. September 2002 - 10:46 Uhr:   

Hallo Moersberg,

die 24% von der OB-Wahl sollten natürlich nicht eine Erststimmen-Prognose für die BTW sein. Nur ein Hinweise an Nicht-Karlsruher, dass die FDP hier keinen Nobody aufgestellt hat.

Meines Wissens war Kinkel auch schon 1994 Direktkandidat für die FDP und hat damals 7% Erststimmen erhalten. Mit der Erststimmenkampagne von 1998 konnte er nochmal 7% hinzugewinnen. Und 7% waren es auch, die dem CDU-Kandidaten fehlten. Der SPD-Kandidatin Brigitte Wimmer reichten knappe 40%, um den Wahlkreis der CDU abzunehmen.

Ich denke aber auch, dass es diesmal eng für sie werden könnte. Den vollen Kinkel-Effekt von 1998 wird die FDP für Ullrich Eidenmüller wohl nicht hinüberretten können. Und diesmal schätze ich auch den CDU-Kandidaten Ingo Wellenreuther stärker ein, als den CDU-Kandidaten von 1998 (Name fällt mir gerade nicht ein).

Nach meinem Eindruck haben allerdings die Grünen 1998 intensiver für ihre eigene Direktkandidatin geworben. Durch den rot-grünen Koalitionswahlkampf jetzt denke ich, dass mehr Erststimmen von dort an den großen Partner gehen, was wiederum Wimmer einen Vorsprung verschaffen könnte.
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Moersberg
Veröffentlicht am Montag, 16. September 2002 - 11:13 Uhr:   

Grünen-Wahlkampf 98 in KA: Stimmp, da trat für die Grünen mit Monika Knoche immerhin eine amtierende BT-Abgeordnete an. Die Einschätzung des größeren anzunehmenden Stimmensplittings der Grünen-Wähler teile ich, auch wenn die Karlsruher Grünen meines Wissens nicht explizit zur Wahl der SPD-Kandidatin aufrufen - im Gegensatz zu Freibung (sehr sinnvoll), Tübingen (war schon bei der letzten Wahl sehr erfolgreich) und Waiblingen (bringt trotzdem nichts).
Das Unbefriedigende an Baden-Württemberg ist, dass es bis jetzt keine landesspezifischen BTW-Umfragen zu geben scheint und das Bundesland damit eine der großen Unbekannten darstellt. Gerade auf das ABschneiden der FDP in ihren drei Hochburgen BaWü, Rheinland-Pfalz und NRW darf man gespannt sein, zumal hier auch drei unterschiedliche FDP-Strategien (Schwarzgelb, Rotgelb, Westerwelle-Möllemann-Spaß-und-Schokolade) zur Wahl stehen.

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