Autor |
Beitrag |

Michail
| Veröffentlicht am Mittwoch, 14. August 2002 - 23:36 Uhr: | |
Ich habe aus dem Umfrageseiten von Wahlrecht.de die Umfragen von Mitte August '98 mit den aktuellsten von 2002 hier zusammengetragen. In Klammern stehen die Abweichungen vom endgültigen Wahlergebnis '98. (- bedeutet, die Partei wurde zu schwach eingeschätzt), (+ bedeutet, die Partei wurde zu stark eingeschätzt). => ALLENSBACH am 12.08.1998: CDU 33,0 % (- 2,2) SPD 43,8 % (+ 2,9) (Differenz in Umfrage: 10,8 %) (Diff. bei der Wahl: 5,7 %) am 14.08.2002: CDU 39,7 % SPD 33,0 % (Differenz in Umfrage: 6,7 %) => EMNID am 14.08.1998: CDU 38,0 % (+ 2,8) SPD 41,0 % (+ 0,1) (Differenz in Umfrage: 3,0 %) (Diff. bei der Wahl: 5,7 %) am 12.08.2002: CDU 41,0 % SPD 34,0 % (Differenz in Umfrage: 7,0 %) => FORSA am 13.08.1998: CDU 37,0 % (+ 1,8) SPD 43,0 % (+ 2,1) (Differenz in Umfrage: 6,0 %) (Diff. bei der Wahl: 5,7 %) am 14.08.2002: CDU 41,0 % SPD 35,0 % (Differenz in Umfrage: 6,0 %) => FORSCHUNGSGRUPPE WAHLEN am 14.08.1998: CDU 38,0 % (+ 2,8) SPD 42,0 % (+ 1,1) (Differenz in Umfrage: 4,0 %) (Diff. bei der Wahl: 5,7 %) am 09.08.2002: CDU 41,0 % SPD 36,0 % (Differenz in Umfrage: 5,0 %) => INFRATEST-dimap am 15.08.1998: CDU 37,0 % (+ 1,8) SPD 42,0 % (+ 1,1) (Diff. in Umfrage: 5,0 %) (Diff. bei der Wahl: 5,7 %) am 09.08.2002: CDU 41,0 % SPD 34,0 % (Differenz in Umfrage: 7,0 %) FAZIT: Forsa (Abstand zwischen SPD und CDU am Besten eingeschätzt), sowie Infratest-dimap und Emnid (Parteiwerte am Besten eingeschätzt) hatten Mitte August '98 die zuverlässigsten Wahlergebnisse. Am weitesten daneben lag Allensbach, hatte aber schon die CDU- Niederlage in der Deutlichkeit gut vorausgesagt. |

Wilko Zicht
| Veröffentlicht am Mittwoch, 14. August 2002 - 23:41 Uhr: | |
Da man nicht wissen kann, wie eine Wahl Mitte August 1998 wirklich ausgegangen wäre, ist so eine Rechnung wenig sinnvoll. Vielleicht lag Allensbach ja schon damals goldrichtig und Forsa total verkehrt. Eine Vorhersage für die Zukunft kann eine Umfrage nicht sein - und man sollte sie darum auch nicht an zukünftigen Ergebnissen messen. |

Jim
| Veröffentlicht am Donnerstag, 15. August 2002 - 01:09 Uhr: | |
@Michail Ich kann Wilko Zicht nur zustimmen. Die Frage der Meinungsforschungsinstitute lautet "Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre..." und nicht "was werden Sie bei der kommenden Bundestagswahl wählen?" Wie soll eine 6 Wochen vor der Wahl gemachte Umfrage denn die Entwicklungen in den noch ausstehenden 6 Wochen berücksichtigen? Die Demoskopen sind doch keine Hellseher. Allensbach lag bei der letzten Bundestagswahl sehr dicht am Wahlergebnis, und das mehr als deutlich. Folgende Zahlen machen dies deutlich. Absolute Abweichungen in der Summe für Union, SPD, Grüne, PDS und Sonstige der letzten Umfrage zum Wahlergebnis: Allensbach: 2,4 % Infratest: 6,4 % FGW: 6,8 % Forsa: 8,0 % Emnid 8,4 % quadriert man die einzelnen Abweichungen ergibt sich folgendes: Allensbach: 1,6 FGW: 10,1 Infratest: 13,4 Forsa: 13,8 Emnid 19,8 Getrennt nach Ost und West kenne ich leider nur die Daten für Allensbach und Infratest: West/OST: Allensbach: 2,8 %/7,2 % Infratest: 5,4 %/15,4 % quadriert man das wieder: West/OST: Allensbach: 2,3/14,0 Infratest: 7,9/54,5 Bei der Bundestagswahl 1994 soll Allensbach mit seinen Umfragen auch sehr gut gelegen haben, dazu fehlen mir aber die Daten. Insgesamt finde ich das schon erstaunlich um wieviel genauer Allensbach als die anderen Institute war. An einen Zufall glaube ich da nun nicht mehr, irgendwas muss dieses Institut anscheinend besser machen als die anderen. Vielleicht liegt es an dem Konzept der Meinungsführerschaft, das Allensbach bei seinen Umfragen anwendet. Gruß Jim |

Michail
| Veröffentlicht am Donnerstag, 15. August 2002 - 10:29 Uhr: | |
Diesmal liegen aber fast sämtliche Institute relativ dicht beeinander. Auch Allensbach ist diesmal nicht so weit entfernt von den anderen vier Instituten. Einzige Ausnahme ist, dass bei Allensbach die FDP 3 % mehr kriegt, dafür CDU und SPD jeweils etwa 1,5 % weniger Natürlich lässt sich die '98er-Situation nicht mit der heutigen vergleichen, heuer kippt die Stimmung viel leichter als damals, aber der Abstand zwischen CDU und SPD ist bei allen Instituten zwischen 5 und 7 Prozent - 1998 lag er Mitte August zwischen 3 (Emnid) und fast 11 Prozent. (Allensbach) |

Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Donnerstag, 15. August 2002 - 11:20 Uhr: | |
Im Kern hatten also alle Institute schon im August 1998 den Regierungswechsel selber richtig vorhergesagt - nur die genaue Größenordnung war noch unklar. Für die grundsätzliche Richtung ist ja eher wichtig, wie sich der politisch interessierte Teil der Bevölkerung mittelfristig festlegt, das sind dann auch die Meinungsführer in den typischen Kleindiskussion am Arbeitsplatz, in der Familie, im Verein. Für die Prozente gerade der großen Parteien am Wahlabend ist aber dann auch wichtig, wieviele der "Randwähler" (also der politisch nur wenig interessierten) dann wirklich wählen gehen. 1998 war entscheidend, daß die SPD im Wahlkampfendspurt die vorher schon gute Stimmung in eine Motivationswelle umsetzen konnte, bei der ziemlich jeder zur Urne ging, der auch nur entfernt mal sich vorstellen konnte SPD zu wählen. Allensbach konnte diesen Effekt besser messen als die Konkurrenz, weil dort die Frage "wer geht wirklich zur Wahl" intensiver untersucht wird. Im diesjährigen Endspurt wird sich m. E. vor allem entscheiden, ob a) die SPD die durchhängende Motivation ihrer normalen Wähler (vor allem in NRW) noch beleben kann und b) ob die FDP es schafft, das eher unzuverlässige Sympathiepotential auch zu halten und an die Urne zu bringen. |

Daniel
| Veröffentlicht am Donnerstag, 22. August 2002 - 17:23 Uhr: | |
Was ist das denn für ein komischer Vergleich? Sie sollten die Übereinstimmung der Prognosen mit dem tatsächlichen Wahlergebnis betrachten, wenn Sie die Qualität der Prognosen einschätzen wollen. Da lag Allensbach definitiv am nächsten dran, mit maximal - wenn ich mich recht erinnere - 0,9 % Abweichung. Ihr Schluß, Allensbach habe am weitesten danebengelegen, ist für mich nicht nachvollziehbar. |

Fragender
| Veröffentlicht am Sonntag, 16. Januar 2005 - 22:28 Uhr: | |
@Jim "Die Demoskopen sind doch keine Hellseher." Sie gerieren sich aber gerne so. Dann müssen sie sich auch daran messen lassen. |

monnemer
| Veröffentlicht am Montag, 17. Januar 2005 - 01:34 Uhr: | |
@Fragender Muss des denn seu, dassd imma de Uralt-Threads nauf holscht? Des bringt des ganzi Forum hia durschenanna. Alla hopp, reiß disch dochemol nen bisel zsamme!!! |

Fragender
| Veröffentlicht am Montag, 17. Januar 2005 - 08:30 Uhr: | |
@Monnemer Versprochen, sobald Du hochdeutsch schreibst. |

monnemer
| Veröffentlicht am Montag, 17. Januar 2005 - 21:52 Uhr: | |
@Fragender Also isch versuch´s mal uf Hochdeutsch! Abba s´klappt noch nicht gut. Bald wird des bessa. |

Sole
| Veröffentlicht am Dienstag, 18. Januar 2005 - 08:45 Uhr: | |
Das erinnert mich an ein altes Schulbuch vom bsv Verlag. Es handelt sich um eine historische Quelle im Randtext, die ich mir wegen der lustigen Schreibweise abgeschrieben habe. Liebe Eltern. Ich Ergreife die Feder an eich den ersten Brief aus Amerika zu schreiben. Liebe Eltern ich war den 31 März bei den Färmer Andreas Schneider in Frankfurt in Dienst eingeschtanten und geht mir ganz gut ich habe das Monat jetzt 8 Dolar ich muß jetzt ale Arbeit erst wieder frisch lernen wan ich einmal die Arbeit ganz gut kan dan erhalte ich einen größeren Lohn es haben die Knechte 12./15 und 20 Dolar das Monat. Aber mit der Englischen Schbrache geht es mir jetzt nicht gut bis ich einmal lenger hir bin. Liebe Eltern hir wirt Englisch und Deitsch gesprochen aber auf den schief den ferfluchten Habsburger Dampfer war es mir nicht gut gegangen. Einen Tag von England gefaren haben wier Sturm bekomen und dauerte bis wier in Neuorg angekomen waren durch das schwanken des Schifes wurde ich so Sekrank das ich 4 Tage lang keinen bißen gegesen und keinen Dropfen getrunken habe. |
|