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Claus
| Veröffentlicht am Donnerstag, 18. August 2005 - 13:41 Uhr: | |
Da bei Allensbach nach Quote (stets die gleichen) Befragten aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zu Rate gezogen werden, sind die Ergebnisse der Umfrage erneut als unseriös einzustufen. Immerhin haben sie sich diesmal im Ergebnis der Realität genähert, anders sind die starken Abweichungen zum Vormonat nicht zu erklären. @RWagler: Deine Ausführungen zur Stichprobengüte und zu den Standardabweichungen sind prinzipiell richtig, nur treffen sie bei Allensbach leider nicht zu. Denn Grundvoraussetzung für die Anwendung der Abweichungsmaße ist eine Zufallsstichprobe (Random) und die ist nun mal bei Allensbach nicht gegeben (Quotenstichprobe). Dass die Feldzeit bei den Allensbachern so lange ist, hat einen ganz einfachen Grund: Persönlich-mündliche Interviews (wahrscheinlich noch Paper-Pencil und kein CAPI -> höherer Codierungs- und Auswertungsaufwand). |

Thomas Frings
| Veröffentlicht am Donnerstag, 18. August 2005 - 18:15 Uhr: | |
7% für die FDP in Bayern??? Schön wär's, aber unrealistisch. Die 4% für die Linkspartei sind auch zu hoch gegriffen. |

Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Donnerstag, 18. August 2005 - 19:16 Uhr: | |
@Claus: > Da bei Allensbach ... sind die Ergebnisse der Umfrage erneut > als unseriös einzustufen. Hatten wir glaube ich schon einmal diskutiert: Da die übrigen Institute sich mit ihren jedesmal neuen, unbekannten Telephonkandidaten beständig neue Abweichungsfehler an Bord holen, sind diese eher noch unseriöser einzustufen ... > 7% für die FDP in Bayern??? Schön wär's, aber unrealistisch. Bei Bundestagswahlen meine ich hätte es solche Ergebnisse schon gegeben. Die echte Regionalstärke der CSU spielt sie bei Landtagswahlen aus (und natürlich 2002 mit Stoiber). |

Martin Fehndrich
| Veröffentlicht am Donnerstag, 18. August 2005 - 19:26 Uhr: | |
@RWagler Eine größere Stichprobe bringt größere Genauigkeit, wenigstens wird der statitische Fehler kleiner. Bei einer großen Partei und 500 Befragten insgesamt kommt man auf einen Fehler von 4,5% -bei 1.000 Befragten 3%. D.h. anhand der o.g. Zahlen aus Bayern, kann man nicht beurteilen, ob sich was verändert hat oder nicht. |

Claus
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 12:30 Uhr: | |
Wenn man in der "Sonntagsfrage" die kleinen Parteien (FDP, Linkspartei) die ausweisen will, sollte man schon über eine entsprechende Stichprobengröße verfügen. Um es plastisch zu machen: Bei 500 Befragten fallen ca. 150 raus, die zur Zeit keine Parteipräferenz angeben (Wahlverhalten nicht sicher, Nichtwähler und Verweigerer). Es verbleiben ca. 350 Befragte mit Parteipräferenz. Ein Wähleranteil von 4% bezieht sich demnach auf die Angaben von ca. 15 Befragten und da beginnt dann schön langsam die Keffesatzleserei. Daher sollte eine Nettostichproben größe von mind. 1000 Befragten (besser 1500) schon angestrebt werden, um halbwegs valide Ergebnisse ausweisen zu können. Aber das spielt ja bei Allensbach keine so große Rolle, denen geht es ja doch mehr um Stimmungsmache. @Arnemann: Klar hatten wir ds schon mal diskutiert, aber deswegen wird dein Einwand nicht besser: Grundvoraussetzung für eine ernstzunehmende Repräsentativbefragung ist nun mal eine Zufallsstichprobe und dazu gehören nun mal "jedesmal neue, unbekannte Telephonkandidaten". |

m.g.s.
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 14:28 Uhr: | |
Das sollten wir schon auseinanderhalten: - Die fachliche Kritik an den Methoden eines Instituts (da kann resp. will ich nur begrenzt mitreden)- Die persönliche Brandmarkung eines Instituts a la "denen geht es ja doch nur um Stimmungsmache". Letzteres lässt meist eher vermuten, dass die fachliche Kritik nur als Vorwand für den Beleg der persönlichen Behauptung dient (ohne das in diesem Falle explizit zu behaupten). Insbesondere fallen mir da auch gleich weitere Institute ein, die die letztere Behauptung eher besser als schlechter erfüllen. Aber ja, das hatten wir alles schon. (Im Übrigen sollte für weiteres wie immer ein eigener/anderer Thread benutzt werden.) |

m.g.s.
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 14:29 Uhr: | |
[Man denke sich einen Zeilenumbruch kurz vor Ende der zweiten Zeile.] |

Stoiber-Fan
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 15:24 Uhr: | |
@Thomas Frings Tja, man glaubt es kaum, aber ich bin auch kurz davor FDP mit Zweitstimme zu wählen, denn ich will keinesfalls eine Große Koalition wählen. Zudem scheinen die Plakate wirksam zu sein, die Aufmachung und die Sprüche hier. Sie verlangen auch nur nach der Zweitstimme. |

Thorsten Faas
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 15:54 Uhr: | |
Sehr geehrte Damen und Herren, im Vorfeld der Bundestagswahl haben wir das Online-Umfrageprojekt www.wahlumfrage2005.de gestartet. Denn aus der Sicht der Wahlforschung ergeben sich gerade bei dieser Wahl höchst interessante Fragestellungen, denen wir mit der Umfrage rund um das Thema Politik und Wahlen auf den Grund gehen möchten. Die Umfrage wird vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen durchgeführt und dient rein wissenschaftlichen Zwecken. Das Ausfüllen dauert ca. 10 Minuten. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: http://www.wahlumfrage2005.de/informationen.php Wir würden uns freuen, wenn der eine oder andere die Zeit findet, an unserer wissenschaftlichen und anonymen Umfrage teilzunehmen. Mit besten Grüßen Thorsten Faas |

Florian
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 21:00 Uhr: | |
Zur Allensbach-Umfrage: So, so: 500 Befragte und die CSU kommt auf 58,5%. Demnach haben also genau 292,5 ihr Kreuz bei der CSU gemacht. Wie man aus einer Stichprobe, die - selbst im theoretischen Optimal-Fall, dass sie "perfekt" gezogen wurde, d.h. keinerlei Verzerrung zur Realität aufweist - aufgrund ihrer Größe eine maximale Auflösung von 0,2% ermöglicht, eine Genauigkeit von 0,1% destillieren kann, das hätte ich nun wirklich gerne gewusst... Fazit: Vielleicht sollte sich Allensbach die Peinlichkeit ersparen, Nachkommastellen anzugeben, wenn man unter 1.000 Leute befragt hat. |

SHler
| Veröffentlicht am Freitag, 19. August 2005 - 21:44 Uhr: | |
Vielleicht gab es ja "Verweigerer" unter den 1000? Oder man hat mal wieder (wie es alle Institute machen) die "längerfristigen Überzeugungen" der Wähler einfließen lassen? |

Florian
| Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2005 - 15:23 Uhr: | |
@ SHler: Ja, mir ist natürlich schon klar, dass die Umfrage-Rohdaten von Allensbach noch einmal nachbearbeitet wurden. Nur bleibt das mathematische Grundproblem bestehen: Wer 500 Leute befragt, der kann - selbst wenn die anschließende Weiterbearbeitung der Daten noch so perfekt ist und ein perfektes Abbild der Realität schafft - diese Realität nur mit einer Genauigkeit von höchstens 1/500 darstellen. Und das ist schon das theoretische Optimum, mehr ist aus mathematischen Gründen nicht möglich. 1/500=0,2% Eine Genauigkeit von 0,1% ist einfach nicht möglich. Soweit die Theorie. In der Praxis ist die Unschärfe natürlich viel höher. Eine Aussage "58,5% für die CSU" ist also einfach nur unseriöser Schwachsinn. |

Angorakater
| Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2005 - 15:47 Uhr: | |
Neue Umfrage von Infratest im Auftrag vom Spiegel (Zeitraum: 16. und 17. August; Befragte: 1000) Für das Bundesgebiet CDU/CSU: 42% SPD: 30% GRÜNE: 8% F.D.P.: 7% Die Linke.PDS: 10% Sonstige: 3% Für Ostdeutschland CDU: 28% SPD: 27% GRÜNE: 6% F.D.P.: 5% Die Linke.PDS: 29% Sonstige: 5% http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,370590,00.html http://www.ftd.de/pw/de/19023.html |

zigzag
| Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2005 - 16:50 Uhr: | |
Psephos-Umfrage für "Die Rheinpfalz": (Vergleich mit den Psephos-Zahlen vom Mai (Land) bzw. mit der Bundestagswahl 2002 (Bund)) Landtagswahl: SPD: 41% (?) CDU: 39% (-1) FDP: 8% (-1) Grüne: 5% (+-0) Linke+WASG: 4% Sonstige: 3% Bundestagswahl: CDU: 43% (+2,8) SPD: 33% (-5,5) FDP: 8% (-1,3) Grüne: 7% (-0,9) Linke: 6% (+5,0) Sonstige: 3% http://de.news.yahoo.com/050819/336/4nmav.html |

Hugo
| Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2005 - 22:08 Uhr: | |
Für den «Rheinpfalz»-Trend hat Psephos in einer repräsentativen Stichprobe zwischen dem 11. und 15 August insgesamt 1002 wahlberechtigte Rheinland-Pfälzer befragt. |

Frederic
| Veröffentlicht am Sonntag, 21. August 2005 - 01:30 Uhr: | |
In der Abendzeitung (AZ) ist nach der heute von mir gehörten Radiowerbung in Zukunft wöchentlich eine Forsa-Umfrage für Bayern zu finden. Vielleicht liest ja jemand diese Zeitung? |

zigzag
| Veröffentlicht am Sonntag, 21. August 2005 - 14:40 Uhr: | |
Infratest-dimap für den WDR Bundestagswahl CDU: 45% SPD: 34% Linke: 7% Grüne: 6% FDP: 6% Landtagswahl CDU: 45% SPD: 34% Grüne: 7% FDP: 6% Linke: 5% Quelle |

Fragender
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 07:57 Uhr: | |
@Redaktion Auf Ihrer Umfragen-Seite haben Sie die oben von zigzag genannte Umfrage für die "Rheinpfalz" (LTW R-Pf) aufgenommen. Leider haben sie dort die Zahlen für Grüne und FDP vertauscht. Ich bitte höflich um Korrektur. |

Matthias Cantow
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 08:37 Uhr: | |
@Fragender Ist berichtigt, vielen Dank! |

Niederbayer
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 09:02 Uhr: | |
Ich finde die Umfragen bezüglich der Bundesländer im Vergleich zum westdeutschen Gesamtergebnis ziemlich merkwürdig. Bedenkt man, dass ca. die Hälfte der westdeutschen Bevölkerung in Bayern und NRW lebt, und dass die Umfragen die Union dort bei 58% und 45%, im Westen insgesamt aber bei 43%-44% sehen, frägt man sich, wie das paßt. Da laut umfragen Rheinland-Pfalz, das Saarland und Schleswig-Holstein im Bundestrend sind, frage ich mich, wo denn die Union so unterdurchschnittlich abschneidet. In Baden-Württemberg wohl kaum. Allerdings bleiben dann nicht mehr viele Bundesländer. Mich würde mal die Meinung des Forums hierzu interessieren. |

RWagler
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 09:24 Uhr: | |
@Niederbayer: Die neueren West-Zahlen, die ich gehört habe, waren aber alle auch bei 45-46%. Siehe auch http://www.wahlrecht.de/umfragen/west.htm, obwohl da leider auch nicht für alle Institute allerneueste Werte stehen. |

Patrik Star
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 09:27 Uhr: | |
Ich denke, daß der Osten die CDU runterzieht. Dort liegt die CDU bei 30%. Der Osten macht 1/5 (einfünftel) aus Bundesebene aus. Die PDS hätte im Osten 25% gebraucht um von weststimmen unabhängig zu sein. NRW liegt bei 45% CDU minus 3% macht 42%. (3% weil der CDU im Osten 15% "fehlen"). Also geht doch auf... |

RWagler
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 09:56 Uhr: | |
@Patrik: die Frage von Niederbayer bezog sich ja ausschließlich auf den Westen. Zitat: "im Westen insgesamt aber bei 43%-44% sehen" Dass der Osten die CDU im Bundesergebnis runterzieht, ist klar. |

RWagler
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 12:30 Uhr: | |
Wahlumfrage: Absolute Mehrheit für Union und FDP Montag, 22. August 2005, 12.01 Uhr Knapp vier Wochen vor der geplanten Bundestagswahl hat sich die Union in der Wählergunst stabilisiert. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von „Stern“ und RTL kamen CDU und CSU wie in der Vorwoche auf 43 Prozent. Die FDP legte um einen Punkt auf 8 Prozent zu. Gemeinsam erreichen sie damit 51 Prozent. Die Linkspartei verlor einen Punkt und kommt nun auf 9 Prozent. SPD und Grüne verharren bei 29 und 7 Prozent. Quelle: bild.de |

C.-J. Dickow
| Veröffentlicht am Montag, 22. August 2005 - 15:19 Uhr: | |
@RWagler Schön war dazu die Aussage in den Nachrichten eines Hamburger privaten Rundfunksenders: "Das bedeutet, daß die FDP bei ca. 60 Millionen Wahlberechtigten der Linkspartei ca. 600.000 Wähler abgenommen hat." Als ob erstens alle Wahlberechtigten zur Wahl gehen, zweitens es keine statistischen Schwankungsbreiten gäbe, in die diese Veränderungen locker fallen, und drittens die Wähler direkt von der verlierenden zur gewinnenden Partei wechseln würden. Sowas kan man doch nicht anders als Volksverdummung nennen. |