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Welche Länder haben Wahlpflicht?

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Andreas Oswald
Veröffentlicht am Donnerstag, 14. Dezember 2000 - 13:54 Uhr:   

Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir eine Liste mailen könnten. Bitte an

Ich bedanke mich.
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Martin Wilke
Veröffentlicht am Samstag, 08. September 2001 - 17:55 Uhr:   

Ägypten, Albanien, Australien, Belgien, Bolivien, Brasilien (für die 18-70jährigen), Chile, Costa Rica, Demokratische Republik Kongo (früher Zaïre), Dominikanische Republik, Ecuador (für 18-65jährige Alphabeten), Griechenland, Honduras, Libanon (für Männer), Libyen, Luxemburg, Mexiko, Nauru, Österreich (bei Präsidentschaftswahlen), Panama, Paraguay (bis 60 Jahren), Singapur, Thailand, Uruguay
(aus "Factbook 1999" zusammengestellt)
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Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 08. September 2001 - 18:57 Uhr:   

und Liechtenstein
http://www.wahlrecht.de/ausland/liechtenstein.html
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Andreas Oswald
Veröffentlicht am Dienstag, 17. Juni 2003 - 14:35 Uhr:   

Wird die Nichtteilnahme an der Wahl denn auch bestraft? So nach dem Motto: Wenn Du nicht wählst, kommst Du ein Jahr in den Knast?
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Dienstag, 17. Juni 2003 - 14:57 Uhr:   

Also ich habe letztens zufällig beim zappen in den VRT-Nachrichten (das ist der flämische Sender) einen Beitrag dazu gesehen und dort wurde gesagt, daß die Nichtwähler in Belgien wegen des großen Aufwandes und der geringen Strafen von den Staatsanwaltschaften seit langem nicht mehr verfolgt werden. Nur Wahlvorstände, die nicht oder verspätet erscheinen, haben mit Sanktionen zu rechnen.
In Österreich werden die Nichtwähler traditionell vom Bundespräsident als erste Amtshandlung begnadigt.
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Ruedi
Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Juni 2003 - 08:09 Uhr:   

In der Schweiz kennt einzig der Kanton Schaffhausen die Wahlpflicht, weshalb dieser Kanton traditionell die höchste Wahlbeteiligung bei den nationalen Abstimmungen (und einen grösseren Einfluss auf das Ergebnis) hat.
Erst vor wenigen Jahren wurde diese Regelung in einer Volksabstimmung bestätigt.
Alle anderen Kanton haben die Wahlpflicht nach und nach abgeschafft.
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Juni 2003 - 10:24 Uhr:   

Obwohl die Geldbuße von drei Franken im Kanton Schaffhausen nicht unbedingt geeignet scheint, die Wahlpflicht auch durchzusetzen, wie man an der Wahlbeteiligung von rund 62% bei den Nationalratswahlen 1999 sehen kann. Immerhin liegt diese aber weit über dem Landesdurchschnitt von 43%. Hängt die Höhe der Wahlbeteiligung bei den Nationalratswahlen nicht eigentlich davon ab, ob in kleinen Kantonen z.B. das dritte zu besetzende Mandat unsicher und damit hart umkämpft ist?
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Martinus
Veröffentlicht am Donnerstag, 19. Juni 2003 - 19:44 Uhr:   

Zu Martin Wilkes Liste: Ich meine auch, zu erinnern, daß Malta Wahlpflicht hat, möchte das aber nicht beschwören.

Zu Mexiko: Meine Frau ist Mexikanerin, ich habe ihr die Frage nach der Wahlpflicht auch gestellt. Sie hat sie bejaht, meinte aber, es wäre eher eine moralische Pflicht, deren Verfehlung nicht allzuschwer bestraft wird, wenn überhaupt. Meine Frau ist auch immer nur zu den Präsidentenwahlen wählen gegangen.
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Ruedi Lais
Veröffentlicht am Freitag, 20. Juni 2003 - 10:40 Uhr:   

@Matthias Cantow

Selbstverständlich hängt die Wahlbeteiligung von der Auswahlmöglichkeit und der Resultaterwartung ab. In Schaffhausen wird - im Gegensatz zu den Einerwahlkreisen Uri, Glarus, Obwalden, Nidwalden und Appenzell-Innerrhoden immer um die NR-Sitze gekämpft, meist auch gleichentags um die beiden Ständeratssitze.
1999 gab es in SH ein sehr knappes NR-Resultat.
Wenn in Proporz-Kantonen nicht mehr Bewerbungen eingehen als Sitze verteilt werden, findet eine "Stille Wahl" (=keine Wahl) statt. Das gleiche kann das kantonale Gesetz bei 1-Sitz-Kantonen vorsehen. 1999 war das im Kanton Obwalden der Fall.

Ruedi
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Martinus
Veröffentlicht am Montag, 07. Juli 2003 - 12:28 Uhr:   

Noch eine Ergänzung zur Liste: Argentinien hat wohl auch Wahlpflicht, die da sehr ernst genommen wird. Eine Freundin meiner Frau sagte jedenfalls, wenn sie nicht zur Wahl ins Konsulat nach Hamburg fahren würde, würde sie gleich bei der Einreise in Argentinien abgefangen.
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Maik Otter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2016 - 07:35 Uhr:   

In meinem Geburtsstaat, der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), wurde die Wahlpflicht durchgesetzt. Die Wahlvorstandsmitglieder kamen sogar nach zu den Leuten nach Hause, um diese zum Erscheinen im Wahllokal zu zwingen!
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2016 - 16:00 Uhr:   

@Maik Otter: Nur gab es im Wahlgesetz der DDR keine Wahlpflicht. Das war lediglich eine moralische Pflicht, die aber mit Hinweis auf sonst zu erleidende Nachteile contra legem durchgesetzt wurde.
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 20. August 2016 - 16:43 Uhr:   

Dafür muss man in der BRD Mitglied einer Partei des demokratischen Blocks sein, wenn man zB Richter werden will oder grillen will (https://jungefreiheit.de/?p=176564).

Ist zwar auch nicht Gesetz, aber halt Praxis.
Ich glaub mittlerweile die DDR wär mir lieber.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 22. August 2016 - 15:51 Uhr:   

"Ich glaub mittlerweile die DDR wär mir lieber" - Das kann ich mir in der Tat gut vorstellen.

Die übersichtlichen Stimmzettel ließen keine unklare Ankreuzmöglichkeit zu, sehr vorbildlich.

Man musste sich auch selten mit Leuten herumärgern, die einem eine andere Meinung ins Gesicht sagten als man selbst äußerte, das machte das Leben natürlich leichter. Auch die Auswahl zwischen den Fernsehprogrammen war viel einfacher. Die aktuelle Kamera und der Schwarze Kanal boten alles, was ein Wechselwähler braucht.

Die Lebenserwartung für deutlich kürzer als etwa im Westen, da die medizinische Technik und Versorgung suboptimal war und die pharmazeutische Forschung andere Schwerpunkte setzte. Das sparte Rentenzahlungen, da wäre die heutige Rentenversicherung neidisch drauf. Und es ersparte einem ein von Rentenzahlungen abhängiges Leben im Alter.

Es gab keinen Ärger bei der Auswahl eines neues Kfz und man wusste schon zwanzig Jahre vorher, wie es aussieht und fährt, da kann man sich lange drauf einstellen. Da Du ohnehin keinen technischen Fortschritt erkennen kannst oder willst, würdest Du das nicht einmal merken.

Und dieses ganze ausländische Zeug zum Essen und Trinken wie Pizza, Gyros, Döner, Hamburger, Rumpsteak, Wiener Schnitzel, Bananenmilch, Pfirsiche, Mandarinen, Kokoszeug, Caipirinha, Pina Colada, gab es auch nicht, so dass man aus den HO-Läden viel schneller draußen gewesen wäre, wenn man nicht so lange hätte anstehen müssen, um wenigstens die Bückware zu bekommen, beispielsweise mit Zucker verschnittenen bulgarischen Rotwein mit Schraubverschluss.

Dafür aber konnte jeder mit einer Waffe umgehen und war mehrere Jahre in der NVA und/oder den Grenzsicherungstruppen, die die Grenze gegen den imperialistischen Feind verteidigten, der merkwürdigerweise immer von Ost nach West wollte. Oder man war Sportler, dann kam man doch in den Genuss neuester Forschungsergebnisse aus den pharmazeutischen Labors. Das hatte doch was, wenn die Mädels mit ihren tiefen Stimmen über ihre Medaillen lachten. Das passte auch zu den schwermetallhaltigen Flüssen. Vielleicht magst Du Mädels mit sehr tiefen Stimmen? Dann war doch nicht alles schlecht.

Und ein Richter war damals in der Tat üblicherweise Mitglied einer Partei. Heute nur selten.
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 22. August 2016 - 19:48 Uhr:   

Hm, wo würdest du lieber Kinder bekommen und aufziehen?
(ohne die Möglichkeit bei Bedarf zu flüchten)
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 23. August 2016 - 18:55 Uhr:   

Die Attraktivität und Lebensqualität eines Landes oder einer Stadt hängt aus meiner Sicht ganz wesentlich davon ab, ob und wie man sie auch verlassen kann, wenn man dies will oder möchte.

Das ist nicht neu: Schon seit dem Mittelalter boten die vormaligen Hansestädte die Möglichkeit, sie auf eigenen Entschluss zu verlassen, um sich andernorts niederlassen zu können. Das gab es anderswo nicht unbedingt, dort musste der Landesherr gefragt werden, der konnte seine Untertanen gegebenenfalls auch als Söldner vermieten. Das machte die Hansestädte attraktiv und frei und war auch Teil ihres offenkundigen Erfolgs.

Die DDR ist hier wieder in einen gesellschaftlichen Zustand aus monarchischer Zeit zurückgetreten, und zwar nicht nur vor 1918, sondern vor etwa 1750, allerdings technisch und hinsichtlich der Überwachung perfektioniert.

Es ist anzuerkennen, dass die Menschen in der DDR (ebenso wie vor langer Zeit auch die vor 1750) in der Lage waren, trotzdem ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen, fleißig, kreativ und innovativ zu sein, ihre Probleme zu meistern und tolle Kinder aufzuziehen. Mit einigen dieser ehemaligen Kinder arbeite ich erfolgreich, gern und täglich zusammen.

Aber bei aller Nostalgie: Für eine fiktive Familiengründung würde ich weder die Zeit vor 1750 noch die DDR in Betracht ziehen wollen.
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. August 2016 - 00:50 Uhr:   

Die Alternative bewegt sich in diese Richtung: https://www.youtube.com/watch?v=uC6qAnt506w (Spiegel TV von vor ein paar Tagen über Duisburg Marxloh)

Mülheim-Styrum bewegt sich auch stark in die Richtung.

Also ich verstehe das ausreisen-wollen-können Argument, allerdings hat die DDR deutlich mehr in ihr Humankapital investiert als die BRD (wie zB an den Geburtsraten sichtbar war). Daher war die Lebensqualität weniger toll, und weil man die kulturell identische BRD direkt daneben hatte bestand ein grosser Anreiz zur Ausreise. Mit offenen Grenzen hätte es bzgl. Humankapitalinvestitionen wohl ein Race-to-the-button gegeben.
Genau das ist nach der Wiedervereinigung ja auch passiert. Der Westen profitiert jetzt immer noch von den Jungen, gut ausgebildeten Leuten aus dem Osten, die in Scharen umgezogen sind.

Daher fänd ich einen Vergleich fairer, wo die Fluchtmöglichkeit ausgeschlossen ist für beide. Man will ja normal auch nicht unbedingt Heuschreckenartig immer dahin ziehen wos grade am besten ist.

Ich hatte dieses WE wieder ein Katastrophendemographie-in-der-Disco-Erlebnis :-( (diese Minidisco neben der T-Halle in OB).
Und meine Ex aus Ungarn die in Köln wohnt wurde am WE nachts auf dem Heimweg von zwei Nafris angegrapscht und ihr der Lolli aus dem Mund gerissen :/ zum Glück kann sie gut kreischen und es ist nicht mehr passiert.
Hab trotzdem irgendwie ein schlechtes Gewissen.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. August 2016 - 18:41 Uhr:   

Die Geburtenrate ist kein Indiz für eine "Investition in Humankapital", Dein diesbezügliches Argument Unsinn. Die Fruchtbarkeitsrate in Somalia beträgt aktuell 6,6 Kinder je Lebenszyklus einer Frau (Deutschland 1,4). Ich glaube nicht, dass in Somalia überhaupt von irgendjemand irgendetwas in Menschen investiert wird, abgesehen von einer großzügigen Abgabe von Sprengstoffgürteln. Die Geburtenrate dort liegt konsequent bei 44 je 1000 Einwohner und Jahr (Deutschland 9). Wenn eine Mutter in Somalia möchte, dass überhaupt eines ihrer Kinder das Erwachsenenalter erreicht, muss sie die Zahl der Chancen erhöhen. Die Kindersterblichkeit in Somalia liegt bei 146 von 1000 geborenen Kindern in den ersten 5 Lebensjahren. Das spielt in Deutschland keine Rolle. Die gleiche Zahl beträgt bei uns 4 von 1000, davon 3 als Säugling, meist als Frühgeburten.

Die Geburtenrate in der DDR war übrigens in den 1950er und 1960er Jahren keineswegs höher als die im Westen, wo es die Babyboomerjahre gab. Ebenso ist es Unfug, dass in der DDR mehr in "Humankapital" investiert wurde. Natürlich waren die Rüstungsausgaben in der DDR pro Kopf höher und die Sportförderung weit kostspieliger und die zu militärischen Zwecken verbrachte Lebenszeit länger.

In der DDR wurde in den 1950er Jahren jeder Landwirt oberhalb der Kleinstbauernschaft enteignet, und das traf sehr viele. Diese waren zu einem erheblichen Teil praktisch gezwungen das Land zu verlassen, da ihnen die Existenzgrundlage gleich mit weggenommen wurde und die Alternativen auch für ihre Kinder angesichts des aus sozialistischer Sicht bedenklichen Lebenslaufs eher unattraktiv waren. Das diese Maßnahme im Ergebnis ziemlich dämlich war, weil logischerweise aufgrund der nun fehlenden landwirtschaftlichen Kenntnisse auf den Höfen und völlig fehlenden Planungssachverstandes Nahrungsmangel in der DDR auftrat, sollte nun auch hinlänglich bekannt sein. Die Volksrepublik China meinte das ja später kopieren zu müssen, mit dem identischen Ergebnis (und vielen Toten, das hielt sich in der DDR in Grenzen).

Die Ereignisse von 1953 sind Dir offenbar auch nicht bekannt.

Ich empfehle, statt der offenbar ohnehin unergiebigen Discobesuche in Oberhausen stattdessen mit Deiner Ex den ehemaligen Grenzübergang Marienborn (an der A2 vom Ruhrgebiet über Hannover nach Berlin, bei Helmstedt) mit den restaurierten Resten der Kontrollanlagen oder das Checkpoint Charlie Museum in Berlin oder auch das vor ein paar Jahren neu gestaltete Museum auf der Rückseite des Bahnhofs Berlin Friedrichstraße zu besuchen, wo interessante Dinge zu der Ausreise aus der DDR ausgestellt sind. Zu dieser Internetseite noch besser passend wäre vielleicht auch in Berlin ein Besuch im ehemaligen Deutschen Dom am Gendarmenmarkt mit der Geschichte der deutschen Demokratie. Da hat Deine Ex mehr von, als von Deinem schlechten Gewissen. Und Du auch.
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 28. August 2016 - 11:57 Uhr:   

Ach GE, manchmal will ich auch einfach nur rumheulen. Das müsstest du doch mittlerweile bemerkt haben.

Bzgl. der DDR hab ich trotzdem Recht. Zu dem Thema empfehle ich dir Volkmar Weiss zu lesen.

Bestreitest du, dass die DDR bei der Wiedervereinigung eine bessere demographische Struktur als die BRD hatte?
Bestreitest du, dass die DDR sehr erfolgreich Kinderreichtum bei Akademikerinnen gefördert hat?

Ist nicht die aktuelle Verleumdung der Bedeutung der Genetik für IQ und Charakter ein moderner Lysenkoismus, der bzgl. der Bevölkerung das gleiche anrichtet wie in der Landwirtschaft damals?


Siehst du nicht zumindest einen kleinen inneren Widerspruch darin, die Präferenz für einen Ort damit zu begründen, dass man ihn verlassen kann, dass man seine Freunde und Verwandten die einen aufgezogen haben im Stich lassen kann?


Bis vor wenigen Jahren gab es übrigens auch in Deutschland keine unbegrenzte Ausreisefreiheit für Männer, die der Wehrüberwachung unterlagen (also fast alle bis zu einem gewissen Alter).
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 28. August 2016 - 12:18 Uhr:   

Defakto existiert in der BRD kein Grundrecht auf Ausreise. Siehe http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/kampf-gegen-islamisten-ausreisefreiheit-fuer-dschihadisten-13237389.html

"Die Preußische Verfassung von 1850, die Weimarer Reichsverfassung und viele andere deutsche Territorialverfassungen sowie einige aktuelle Landesverfassungen kannten beziehungsweise kennen ausdrückliche Garantien der Auswanderungsfreiheit. Das Grundgesetz enthält ein solches ausdrückliches Grundrecht nicht. Nach ganz überwiegender Auffassung unter den Juristen lässt sich eine solche Ausreisefreiheit auch nicht dem Grundrecht der Freizügigkeit (Artikel 11) entnehmen, das Freizügigkeit im Bundesgebiet gewährleistet, aber nicht über dieses Gebiet hinaus.

Immerhin hat das Bundesverfassungsgericht relativ früh, im berühmten „Elfes-Urteil“, entschieden, dass die Ausreisefreiheit als eine unter vielen Freiheiten im sogenannten „Auffanggrundrecht“ des Artikel 2 Absatz 1 des Grundgesetzes (freie Entfaltung der Persönlichkeit) verankert ist. Das war (und ist) allerdings erkennbar eine juristische Notlösung, die gerade nach der Karlsruher Rechtsprechung zu einem praktisch grenzenlosen Beschränkungsvorbehalt durch jedes Gesetz führt.

Durch diesen weiten Beschränkungsvorbehalt wird zwar ein Handeln der Verwaltung ohne Gesetz verhindert, die Beschränkungsmöglichkeiten des Gesetzgebers werden aber grundsätzlich überhaupt nicht begrenzt. Das stellte sich schon im Elfes-Urteil selbst heraus, bei dem ein Ausreiseverbot zum Zwecke der Verhinderung regierungskritischer Äußerungen im Ausland letztlich unbeanstandet blieb.

Der inzidente Schutz der Ausreisefreiheit durch Artikel 2 Absatz 1 GG erweist sich so praktisch weitgehend als leere Hülse. Die Ausreisefreiheit wird nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts im Ergebnis nur schwach geschützt, so wie etwa banale Vorgänge, wie zum Beispiel das Reiten im Walde, die vom Gesetzgeber relativ problemlos verboten werden können. Karlsruhe fehlte dabei das Gespür für das besondere menschenrechtliche Gewicht der Ausreisefreiheit. Mit diesem Konzept der fast grenzenlos beschränkbaren Ausreisefreiheit sind zur Prävention von Gewalttätigkeiten bei Demonstrationen beziehungsweise Fußballspielen im Ausland Ausreiseverbote für vermutlich gewaltbereite Demonstranten oder Fußballfans im Ergebnis verfassungsrechtlich unbeanstandet geblieben."


Von daher ist es auch nur noch ein kleiner Schritt zu einer Wahlpflicht.
Wird dann auch noch die NPD und AfD verboten (50% done) sind die Zustände genau wie in der DDR.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 28. August 2016 - 17:05 Uhr:   

Danny, der saudumme Sympathisant der SED-Mauermörder erzählt mal wieder soviel Quatsch, dass er sich nicht zu kommentieren lohnt, zumal er auch nichts mit dem Thema Wahlrecht zu tun hat.

Solchen Müll in der Form abzusondern wäre in der DDR übrigens unmöglich gewesen mangels Internet. Selbst ein Telefon hatte die überwältigende Mehrheit der DDR-Bürger 1989 nicht.
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 28. August 2016 - 19:16 Uhr:   

Ich bin kein "Sympathisant der SED-Mauermörder".

Ansonsten hast du Recht:

In der DDR gab es 1990 etwa 0.11 Telefone pro Person.
In der BRD gab es 1990 etwa 0.46 Telefone pro Person.
Differenz: 0.35 Telefone mehr

In der DDR gab es 1985 etwa 1.73 Kinder pro Frau (TFR).
In der BRD gab es 1985 etwa 1.28 Kinder pro Frau (TFR).
Differenz: 0.45 Kinder weniger

Die westdeutsche Frau hatte also tatsächlich 0.35 Telefone mehr als die Ostdeutsche, allerdings fast ein halbes Kind weniger.
Die BRD ihren Bürgern also für jedes Kind weniger 1.55 Telefone mehr ermöglicht.

Man muss eben Prioritäten setzen.


NB: Nach der Wende sank die TFR in Ostdeutschland auf 0.77 Kinder pro Person, der niedrigste jemals gemessene Wert.
Mittlerweile hat man sich allerdings etwas erholt und bekommt heute etwa gleich viele (bzw. wenige) Kinder wie im Westen.

Quellen:
Telefone: SPIEGEL 32/1990 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13500084.html)
TFR: Statistisches Bundesamt; Schwarz (1991) (http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Bevoelkerung/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVII1b.pdf)
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 28. August 2016 - 19:34 Uhr:   

"Ich bin kein "Sympathisant der SED-Mauermörder"."
Lüg nicht. Du beweist mal wieder das Gegenteil und mit Logik hast du es auch nicht.
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Wechselwähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 28. August 2016 - 21:02 Uhr:   

Weil ich sage, dass die DDR in einigen Aspekten der BRD vorzugswürdig war, sympathisiere ich nicht mit unbedingt mit "SED-Mauermördern" - wer immer das auch sein mag (die Politiker? die Soldaten? BRD Soldaten "mordeten" auch, zB im Kosovo).

Selbst wenn ich die Beschränkung von Auswanderung (wie sie ja aktuell auch in der BRD praktiziert wird) gutheissen würde (ich bin mir da selbst nicht ganz sicher), heisst das nicht dass man die Leute erschiessen muss. Man kann auch Zäune oder Betäubungsmittelpfeile nutzen, oder die Verwandtschaft benachteiligen (wie die BRD indirekt beim Unterhaltsrecht).
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 29. August 2016 - 17:14 Uhr:   

@Danny
Fairerweise solltest Du bei der Fruchtbarkeit ebenfalls die Zahlen von 1990 verwenden.
West 1,45 Ost 1,52 (Quelle BPB)
Die Kinder wurden ja alle noch zu DDR-Zeiten gezeugt.

Warum muss man eigentlich die eigenen Bürger bei der Ausreise erschießen, um die sie zur Fortpflanzung zu animieren? Das wurde mir noch nicht klar.
Übrigens war die "Kinderförderung" nicht ohne Schattenseiten. Den Kredit zum abkindern, gab es zum Beispiel für unverheiratete Paare gar nicht.
Und die Qualität der Kinderbetreuung kann man ja auch eher hinterfragen, wenn die Kindergärtner für ein Paket Bohnenkaffee die Kinder die Uhr malen ließen, die daheim vor den Nachrichten läuft, dem Stasi-Offizier dann die Bilder aushändigten, damit in der Akte vermerkt werden konnte, ob in den Familien Westfernsehen geschaut wurde.

@Thomas Frings
Das siehst Du komplett falsch. Danny ist kein spezieller "Sympathisant der SED-Mauermörder". Er ist ein Fan aller Diktaturen und findet alle autoritären Systeme richtig knorke.
Und er möchte auch Unfreiheit und Unrecht hier in Deutschland.

Interessant wäre die Frage, ob er sich das auch in einer Konstellation wünschen würde, in der er zu den meist unterdrückten Gruppe gehört. Ob er etwa eine Apartheid oder ein Kastensystem gut fände, in dem er zu den niedersten Menschen gehören würde. Oder eben an Kim Jong Uns Schweine verfüttert wird. Der hat übrigens ein ordentliches Bevölkerungswachstum und damit ist Nordkorea für Danny ein viel lebenswerterer Ort.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 29. August 2016 - 18:26 Uhr:   

@Jan W.
"Das siehst Du komplett falsch. Danny ist kein spezieller "Sympathisant der SED-Mauermörder". Er ist ein Fan aller Diktaturen und findet alle autoritären Systeme richtig knorke."
Schon klar. Er ist ein Pantoffelheld, der nur so blöd daherlabert, weil er die negativen Folgen seiner Wünsche nie wird ausbaden müssen. Opfern der SED-Diktatur würde er seine wirren Theorien nicht ins Gesicht zu sagen trauen. Wer wirklich vor der Demokratie flüchten will, hat auf der Welt ein breites Angebot an autoritären bis totalitären Staaten, in die man problemlos auswandern kann, sofern der betreffende Staat einen reinlassen will.

Ich denke, dass es nicht sinnvoll ist, die Spinnereien ernsthaft zu diskutieren.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 30. August 2016 - 17:33 Uhr:   

Was eine "bessere demographische Struktur" sein soll, liegt im Auge des Betrachters. In der DDR starben die Menschen schneller und jünger als in Westeuropa. Das gibt bereits eine andere demographische Struktur. Eigentlich müsste Dir, @Wechselwähler, dann die demographische Struktur etwa von Somalia noch viel besser gefallen. Dann muss das wohl ein toller Staat sein, in dem es sich zu leben lohnt.

Die DDR hat nicht "sehr erfolgreich Kinderreichtum bei Akademikerinnen gefördert". Die Kinder der Akademikerinnen hatten systembedingt Pech: Da ihre Mütter Akademikerinnen waren, durften sie im Regelfall selbst nicht studieren, waren also benachteiligt. Das war durchaus eine Demotivation für einige Akademikerinnen, Kinder zu bekommen.

Ausgerechnet die DDR als Musterland für eine gute demographische Entwicklung heranzuziehen, um sich dann über "die aktuelle Verleumdung der Bedeutung der Genetik für IQ und Charakter" zu beschweren, ist dann aber ein knallhartes Eigentor, das sogar Dir selbst nach kurzem Nachdenken auffallen sollte.

Volkmar Weiss als Inspiration für den mathematischen Teil Deiner Argumentation hatte ich schon bisher erwartet. Er passt. Es ist interessant, welche Auffassungen Professoren in der DDR so alles entwickelt haben.

Ich sehe weder einen kleinen noch einen anderen "inneren Widerspruch darin, die Präferenz für einen Ort damit zu begründen, dass man ihn verlassen kann, dass man seine Freunde und Verwandten die einen aufgezogen haben im Stich lassen kann". Jeder verlässt zum Studium seinen Heimatort, viele auch zur Ausbildung generell. Auch Du warst in London. Im 18. und 19. Jahrhundert war es von den Innungen quasi Vorschrift, nach bestandener Gesellenprüfung auf Wanderschaft zu gehen und dabei möglichst weit herumzukommen, um von anderen Meistern in anderen Landschaften und auch im Ausland Handwerkskniffe zu lernen, die der heimische Ausbilder nicht kannte. So schlecht ist die Idee nicht. Das gibt es eher folkloristisch angehaucht auch heute noch, in der DDR wäre das natürlich klar gegen die Planwirtschaft gewesen. Ach ja, und zum Thema Wahlrecht: Ich habe keine Ahnung, ob und wie die wandernden Gesellen heute wählen. Ich vermute, sie messen dem keine große Bedeutung bei, wären aber am heimischen Wohnsitz wahlberechtigt, auch wenn sie dort seit Jahren nicht gewesen sind.
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 30. August 2016 - 19:03 Uhr:   

"Jeder verlässt zum Studium seinen Heimatort" Das stimmt nun wirklich nicht. Ich kenne genügend Hamburger und Berliner, die zum Studium ihre heimatstadt nicht verlassen haben (in beiden Fällen sind es mehr Daheimgebliebene als Weggezogene). Bei Münchnern und Kölnern dürfte es ähnlich sein, aber die kenne ich nicht, weil die ja von da nicht weg- und ich dort nicht hingekommen bin. Aber ansonsten hast Du mit Deiner Argumentation natürlich recht.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 31. August 2016 - 21:54 Uhr:   

@Norddeutscher: yep, da habe ich den klassischen Schnellschuss abgegeben und von meinem Umfeld und mir selbst zu pauschal auf "alle" geschlossen.
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. September 2016 - 18:27 Uhr:   

@Good Entity: Passiert. Du kommst im Zweifel nicht aus einer Universitätsstadt. Richtig?

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