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HH Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 12. April 2013 - 20:27 Uhr: | |
Hm, so langsam bin ich ratlos. Heute morgen weckt mich das Morgenmagazin mit einem Interview mit Henkel zur AfD (die Moderatorin spricht von "heller Aufregung im politischen Berlin" wegen der AfD), in den letzten Tagen ist die Partei Thema unzähliger internationaler, überregionaler und regionaler Medien inklusive Leitartikel und Kommentare, die jeweils von ungewöhnlich vielen Foristen (meist positiv) kommentiert werden. Die CDU will sich am Montag in ihrer Vorstandsitzung mit einer Strategie zur AfD befassen und 130 Journalisten akkrediereten sich bisher zum Bundesparteitag. Und das alles ob einiger "Internet-Trolle" und "0,1 der Wahlberechtigten%"? Naja ..., das darf man wohl zumindest bezweifeln. |
HH Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 12. April 2013 - 20:46 Uhr: | |
Nachtrag: Folgende Daten und subjektive Erlebnisse ungeordnet. NRW-Landesverband gegründet. Anwesende knapp 500, Stimmberechtigte 300plus, gewählt Prof. Dr. Alexander Dilger (Ex-FDP). HH-Landesverband gegründet, Landesliste gewählt, alle sechs Direktkandidaten nominiert: Vorsitz und Spitzenkandidat: Prof. Dr. Jörn Kruse (Ex-FW) Bundesparteitag: Größter zusammenhängener Saal mit 1300er Kapazität reicht nicht aus, daher weiterer Saal plus Videoübertragung angemietet. 7.600 Mitglieder aufgenommen, 7.000 in Bearbeitung. Persönlich: Mit-Gesellschafter: Mitglied geworden, guter Geschäftspartner: Mitglied geworden, dessen getrennt lebende Eltern: jeweils Mitglied geworden, meine Eltern: wollen Mitglied werden, meine Freundin: will Mitglied werden. Alle völlig unabhängig von einander, ohne voneinader zu wissen und ohne das ich sie pro-aktiv darauf ansprach, nur durch ihre Rezeption der Berichterstattung. Muß aber alles nichts bedeuten. Wahrscheinlich alles Trolle, oder mein Umfeld ist in den 0,1% zufällig massiv überrepräsentiert. |
Jan W.
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| Veröffentlicht am Freitag, 12. April 2013 - 21:07 Uhr: | |
@HH Also nach Ihrer Schilderung ist eigentlich die halbe Republik schon Mitglied, nur einige hier im Forum hat es noch niemand mitbekommen. In meinem Umfeld liebäugelt niemand mit dieser Gruppierung. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen den beiden subjektiven Wahrheiten. Und ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum ein Umfrageinstitut ernsthaft darauf verzichten sollte, eine neue Partei als allererstes als "offiziell messbar" zu vermelden ... Übrigens ist es ein ganz billiger Trick, durch den Verzicht auf ein Delegiertensystem zu versuchen, den Eindruck eines überfüllten Parteitags zu erwecken. Union oder SPD könnten mit der Methode Stadien füllen, vielleicht sogar mehrfach. |
Björn
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| Veröffentlicht am Freitag, 12. April 2013 - 23:51 Uhr: | |
"In meinem Umfeld liebäugelt niemand mit dieser Gruppierung. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen den beiden subjektiven Wahrheiten." Das geht mir ebenso. Ich kenne niemanden in näherer und weiterer Umgebung für den AfD überhaupt ernsthaft Thema ist. Und ich wage mal zu behaupten, dass ich mich in einem Umfeld bewege, der ein recht breites Spektrum an politischen Ansichten vertritt. Daher erscheint mir das doch sehr als Medienhype, der eigentlich kaum eine reale Basis hat. Vielleicht sollten die Medien sich einfach mal in der normalen Bevölkerung umsehen und nachschauen, ob ihre Berichterstattung das wirkliche Leben repräsentiert. Es sieht doch sehr nach der üblichen medialen Verstärkerfunktion aus, die das Bild reichlich verzerrt. |
HH Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 12. April 2013 - 23:58 Uhr: | |
Gut Jan W., verfahren Sie gerne weiter nach der Methode: "es kann nicht sein, was nicht sein darf" und erlauben mir dann zum geeigneten Zeitpunkt Ihnen aus ihren Postings zu zitieren. Mit ihrer Rabulistik mögen Sie einstweilen anderweitig versuchen zu reüssieren. |
Jan W.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 13. April 2013 - 00:27 Uhr: | |
Ist Ihre Methode dann "es muss sein, weil ich das so will"? Inzwischen haben Sie ja wieder die Grenze zur offensiven Parteienwerbung überschritten, auch wenn Sie sich in Ihrer Aufzählung verschwiegen haben ... Übrigens sehr unspektakulär sind Angaben wie "Landesverband gegründet, Landesliste gewählt, alle sechs Direktkandidaten nominiert" ... sowas schaffen viele Parteien - das ist noch kein Indiz für ein überspringen der 5%-Hürde. |
Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 13. April 2013 - 03:36 Uhr: | |
Direkt als "Medienhype" würd ich das bisher nicht betrachten. Dass die AfD momentan eine recht große Medienpräsenz hat, ist der Sache schon angemessen. Das ist keine total belanglose Parteigründung wie zig andere, sondern da ist ein Thema, das aktuell ist und wo eine relevante Position bisher praktisch kaum eine politische Vertretung hat. Und es ist auch ausreichend Substanz dahinter, dass man das nicht ignorieren kann. Eine wirklich tragfähige Basis muss das vorerst nicht haben; die Medien sind auch dazu da, deren Schaffung zu ermöglichen, wo ein Bedarf vorhanden sein könnte. Was draus wird, wird sich zeigen. Nächste Woche wird die Sache wohl noch aktuell bleiben, aber dann wird das hauptsächlich selber laufen müssen, wenn es was werden soll und kein wirklicher Medienhype kommt. Einiges wird auch von günstigen oder ungünstigen Zufällen abhängen. Bisher würd ich die Schlagkraft aber auch schon vergleichbar mit der PBC oder der Tierschutzpartei einschätzen. Ich glaub aber nicht, dass die AfD eine Zukunft hat, wenn sie da bei der Bundestagswahl nicht deutlich drüber hinauskommt. Das sind keine Idealisten mit hoher Frustrationstoleranz, und sie haben auch keine thematische Grundlage, um etwa von der kommunalen Ebene aus was aufzubauen. Jedenfalls ist bis zur Wahl genügend Zeit, dass sich das ausreichend rumsprechen kann, und zu wenig, dass die Luft bis dahin wieder raus ist (zum Selberzerlegen reicht es aber immer). Wenn Leute sowas wählen wollen, werden sie es auch tun, soweit nicht die vorhandene Eintrittsschwelle dagegenspricht, die sich aber vermutlich auch bis 2017 nicht ändert. Wenn nicht, dann müsste schon der Leidensdruck noch deutlich größer werden, damit es für das gleiche Konzept mit ähnlichem Personal eine zweite Chance gibt. Es ist ja auch kein direkter Generationenkonflikt, der sich im Lauf der Zeit aufbauen könnte. Praktisch ist wohl das größte Problem, dass die AfD nicht populistisch genug ist, und wenn sie es wird, würd ihr leicht der seriösere Teil wegbrechen. Sinnvoll für so ein Vorhaben wären sicher auch ein paar wirklich bekannte Politiker gewesen, aber auf sowas lassen sich in Deutschland wohl nur ganz hoffnngslose Fälle ein. |
Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 13. April 2013 - 22:08 Uhr: | |
Das Problem ist: die Zustimmung zu den Euro-Rettungspaketen wird von Teilen der Bevölkerung abgelehnt. Es gibt die Büher von Hans-Werner Sinn oder auch Starbatty zum Thema. Und im Parlament spiegelt sich diese Ablehnung zur Zeit nur bei der Linkspartei wieder. Die "Gefahr" der AfD für die Regierungsparteien Union und FDP liegt m.E. daran, dass potentielle Wähler dieser Partei mehrheitlich aus diesem Lager kommen dürften. An den Umfragen fällt ja auf, dass es zwar innerhalb der "Lager" Union/FDP einerseits und SPD/Grüne/Linkspartei andererseits zu Verschiebungen kommen kann, aber wohl nicht zwischen diesen Lagern. Wenn aber die AfD nur 1-2% der Stimmen erhält, dürften sie Union und FDP fehlen. Und dann reicht es bei der derzeitigen Umfragesituation nicht für eine eigene Mehrheit Union/FDP, die - nach Forsa - immerhin möglich scheint. Und genau darin liegt die Gefahr dieser Partei für Union und FDP - auch wenn sie nur wenige Stimmen aus diesem "Lager" holt. |
Mops Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, 14. April 2013 - 13:05 Uhr: | |
Gemäß Umfragen könnte die AfD am Ehesten der Linkspartei Wähler abjagen. Daher rührt wohl auch das Hyperventilieren von Herrn Jan W. hier in diesem Thread. |
Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, 14. April 2013 - 20:23 Uhr: | |
Praktisch ist wohl das größte Problem, dass die AfD nicht populistisch genug ist, und wenn sie es wird, würd ihr leicht der seriösere Teil wegbrechen. (Ratinger Linke). - Das sehe ich auch so. Bisher kenne ich AfD-bezogen nur Leute aus der Regiogeldszene, die diesbezüglich von den "zu wenig alternativ denkenden €-freundlichen" Grünen enttäuscht sind und daher jetzt von den Grünen zur AfD wechseln wollen, und solche, die bis zur Frustration bei den Piraten mitgearbeitet haben und nun einen Neuanfang bei der AfD suchen. Ich wünsche ja allen persönliche Zufriedenheit, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, das sie sich mit Prof. Cromme, Herrn Hankel und den Eltern von HH auf die Dauer vertragen werden oder das alle vorerwähnten mit der AfD auch wirklich dasselbe Ziel verfolgen wollen. |
Björn
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 14. April 2013 - 21:11 Uhr: | |
@Ratinger Linke: "Direkt als "Medienhype" würd ich das bisher nicht betrachten." Ich habe mich da wohl etwas unklar ausgedrückt, was ich mit Medienhype gemeint hatte. Mir ging es hier nicht darum, dass die AfD keine politische Nachricht wert sei. Das ist sie sehr wohl, gerade weil sie "Euro(pa)"-politisch gesehen einen anderen Weg fährt als die übrige Parteienlandschaft. Mit Medienhype meinte ich eigentlich nur, dass Journalisten jetzt von einer ernsten Gefahr für das politische Berlin sprechen, weil sie angeblich so viele Unzufriedene anlocken würden usw. Ich sehe diese "Gefahr" (wenn man das aus Sicht der politischen Parteien im Bundestag sieht) eigentlich gar nicht, da die euro(pa)-kritische Haltung in Deutschland auch nach etlichen Jahren Dauernegativberichterstattung seitens der Medien eigentlich immer noch erstaunlich gering ist. Wenn ich mich so umsehe, will kaum jemand den Euro ernsthaft gar nicht haben und von denen, die die "D-Mark" zurückhaben wollen (wie man immer das auch realpolitisch umsetzen will mit allen Konsequenzen...), da kenne ich persönlich nur eine einzige Person und bezeichnenderweise in einem fortgeschrittenen Alter. Und wenn ich mir die Bilder von heute anschaue, scheint die Partei ja eher Senioren anzusprechen...irre ich mich, dass da fast ausschließlich Männer zugegen waren? Ich hätte doch weitaus mehr jüngeres Volk erwartet, wenn man die ganzen Onlineforisten-Kommentare sich vor Augen führt. Die Ironie könnte vielleicht am Ende wirklich sein, dass wie B. Nowak schon ausführte, die Konservativ-Liberalen das Nachsehen haben und eine Regierungsmehrheit für Rot-Grün zustande kommen könnte, die die AfD garantiert noch weniger unterstützen würde als die von CDU/FDP. Zudem dürfte fraglich sein, dass das Euro-Thema dann in 4 Jahren immer noch so permanent Thema sein wird wie derzeit. Auch das Abstumpfen des Lesers/Zuschauers/Zuhörers durch die mediale Dauerberichterstattung könnte doch eher nachteilig werden für die AfD, da etliche sich schon jetzt nicht mehr mit dem Thema auseinandersetzen wollen (ob es nun wichtig ist oder nicht). |
Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 01:10 Uhr: | |
Ein guter Teil liegt sicher daran, dass die Medien weniger zur Informationen als zum Verkaufen von Sensationen da sind. Das tun sie halt auch hier. Abgesehn davon haben sie häufig eine seltsame (und erstaunlich uniforme) Auffassung davon, was im Detail wichtig ist, aber was sie für wichtig halten, wird meistens automatisch wichtig. Dass die AfD (mit) wahlentscheidend sein kann, auch wenn sie unter 1% bleibt, ist aber auch richtig (wie du selber sagst), weil es ja keine Alternativstimmen gibt. Letztlich kann das so enden, dass die AfD bloß wegen der Sperrklausel wichtig wird. Wenn die Koalition in den Umfragen nah an 50% der Sitze bleibt, bleibt auch die AfD ziemlich zwangsläufig ein Thema. Das könnte dann damit enden, dass die Leute die FDP übersehn und ein paar entscheidende Leihstimmen vergessen. Andererseits ist nicht sicher, ob es der Koalition schadet. Je besser die AfD abschneidet, desto mehr wird auch von den Anderen dabei sein. Und sie setzt halt ein Thema, das geeignet ist, den Schwerpunkt insgesamt nach rechts zu verlagern und insbesondere der SPD das Wasser für ihr schönes neues Motto abzugraben. So wie die Linke zwar die SPD als Partei geschwächt hat, ihre Positionen aber gestärkt. Grob daneben übrigens der Kommentar von Hilmer (Tagesthemen), wonach die AfD zwar thematisch nicht direkt populistisch ist, aber jeder Populist ist, der die Bundestagsparteien als verkrustet bezeichnet oder gar die Demokratie für verbesserungsfähig hält. Da sollte er lieber noch etwas an der Fragestellung für seine Umfragen feilen. Klingt jedenfalls nicht danach, dass Infratest dimap die AfD puschen wird. |
Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 10:33 Uhr: | |
@Mops: > Gemäß Umfragen könnte die > AfD am Ehesten der Linkspartei > Wähler abjagen. Ich habe ja schon viel an unglaubhaften Umfragebehauptungen gesehen - aber keine so abstruse. Würde mich überraschen, wenn es dafür auch Belege gäbe ... Natürlich sammelt eine Neugründung wie die AfD unzufriedene Mitglieder und Wähler von allen möglichen Parteien ein. Aber der Schwerpunkt des Wählerzustroms werden "bürgerliche" Wähler sein. Derzeit noch von Union und FDP - aber wenn sich verfestigt, daß die AfD außerhalb des Eurothemas nur konservative Themen im Programm hat, wird sich der Aderlaß auf die Union konzentrieren. Wobei ich da in erster Linie Leute sehe, die früher einmal Union gewählt haben und schon eine Weile unzufrieden wahlabstinent geblieben sind. Bei der Wählerwanderung in Bezug auf 2009 wird die AfD wohl fast nichts von anderen Parteien abziehen, selbst wenn sie auf 2-3% Prozent kommen sollte (was schon viel wäre ...). @Ratinger Linke: > Ein guter Teil liegt sicher daran, > dass die Medien weniger zur Informationen > als zum Verkaufen von Sensationen da sind. > Das tun sie halt auch hier. Völlig richtig. Die AfD-Gründung ist natürlich eine Nachricht. Aber die journalistische Dramatik bekommen man nur, wenn man zitternde Altparteien als Kontrast bietet. Wobei es einigen Journalisten durchaus gelegen kommen könnte, wenn die AfD für eine rot/grüne Regierung sorgt. Da hilft natürlich die völlig unbegründete Unterstellung rechtsextremer Neigungen - das mobilisiert empörte bürgerliche Wähler für die AfD und hält linke Euro-Gegner von einer Abwanderung ab. |
Jan W.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 13:53 Uhr: | |
@Mops Angesichts der Tatsache, dass meine Mutter als Kind schon vor dem SED-Regime geflohen ist, finde ich es dreist, dass mir hier Sympathien für die Rechtsnachfolgerin unterstellt werden. Hier müssen verschiedene Dinge unterschieden werden: die generelle Neigung (und nur die wurde von Infratest dimap abgefragt), eine euroskeptische Partei zu unterstützen, ist bei Menschen, die sich derzeit in Sonntagsfragen zur Linkspartei bekennen, deutlich höher. Die AfD ist nur eine mögliche Ausprägung eines solchen Parteientyps und wählt offenbar die Positionierung als Partei rechts der Union, wenn man den Andeutung in Sachen Zuwanderungspolitik glauben kann ... Ein richtiges Programm scheint ja online immer noch nicht zur Verfügung zu stehen ... |
Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 15:09 Uhr: | |
Infratest dimap hat schon einen konkreten, wenn auch nicht ausschließlichen Bezug auf die AfD dringehabt (wobei unklar ist, wie viele von den Befragten sie zu der Zeit gekannt haben) und die Charakterisierung als "eurokritisch" war relativ weich. Beim Politbarometer war die Frage härter und ohne expliziten Bezug auf die AfD: "Würden Sie bei der Bundestagswahl eine Partei wählen, die den Austritt Deutschlands aus dem Euro will?" Dass da Konservative eher skeptisch sind, ist schon einsichtig. Und ziemlich sicher sind zuvor die Fragen gestellt worden, die deutlich proeuropäisch beantwortet werden. Wobei man bedenken muss, dass in der Umfrage die Union mit 48% sehr hoch war und SPD und vorallem Linke sehr niedrig. Wahrscheinlich sind da also viele Wechselwähler dabei; insofern sind 11% davon schon recht wenig. Aus dem engeren Bereich der Union sind jedenfalls praktisch keine 5% zu holen, solang sich die Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern. Dafür würd es sicher viele diffus Unzufriedene brauchen, die sich gerade auch bei der Linken finden. Die dürfen aber das Programm nicht kennen (wobei ich nicht weiß, was der Parteitag letztlich beschlossen hat; es gibt online noch keine neuen Dokumente). Noch weniger sind wirklich konservative oder liberale Nichtwähler. Was die Union in der Vergangenheit verloren hat, ist in erster Linie demografisch bedingt und sind außerdem Leute, die ursprünglich von der SPD kommen, letztlich fast nur daran interessiert sind, was für sie selber rauskommt, und die inzwischen erkannt haben, dass dafür das Wahlergebnis keine wesentlich Rolle spielt. Die sind aber grundsätzlich empfänglich für alles, was Verbesserungen verspricht, egal ob links oder rechts. Was bisher als Programm der AfD umrissen war, ist jedenfalls nicht rechts der Union. Überwiegend würd ich das als Unionsmainstream betrachten, mit etwas Parteienkritik und direkter Demokratie. Die Aussagen zur Integrationspolitik sind aber für normale Unionswähler deutlich zu liberal. Für FDPler ist das insgesamt sicher akzeptabel; insbesondere dürfte da der Zuspruch zum kirchhofschen Steuermodell heute wesentlich größer sein als in der Union. Zu vielen Themen gibts halt keine Aussagen, was aber belanglos ist. Das heißt letztlich bloß, dass sie da so ziemlich alles mittragen können, was ein eventueller Koalitionspartner will (das gilt auch für die Piraten). In die Verlegenheit einer Alleinregierung werden sie ja wohl nicht annähernd kommen, und im Fall einer Koalition hätten sie sicher schon Mühe, überhaupt was von ihren Kernforderungen durchzusetzen. |
Demokratie statt FDP Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 16:28 Uhr: | |
"Angesichts der Tatsache, dass meine Mutter als Kind schon vor dem SED-Regime geflohen ist, finde ich es dreist, dass mir hier Sympathien für die Rechtsnachfolgerin unterstellt werden." Fehler, die die Eltern machen, müssen Kinder ja nicht wiederholen. |
Jan W.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 21:04 Uhr: | |
@Demokratie statt FDP Ihr Posting ist mehr als unverschämt! Wie kann man die Flucht aus der DDR nur als Fehler bezeichnen!!! Sie sind ein verbaler Mauerschütze. Ekelerregend. |
Demoskop Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 22:22 Uhr: | |
Was wird allgemein eigentlich von "twittprognosis"https://twitter.com/twittprognosis gehalten? Ich bin kürzlich erstmals auf das gestoßen, man findet fast nichts über sie. Und natürlich (darum geht es ja eigentlich), die AfD taucht hier tatsächlich auf. |
Jan W.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 15. April 2013 - 22:38 Uhr: | |
@Demoskop Wie immer die Methode ist ... wenn dabei herauskommt, dass angeblich 30% Holger Apfel als Präsidenten der EU-Kommission wollen, ist da irgendwie der Wurm drin ... ;) Bei einem früheren Zwischenstand hat man sein 13% übrigens auch ganz bierernst als seriös gemessenes Ergebnis präsentiert http://twittprognosis.wordpress.com/2013/03/28/eu-prasidentschaftswahl-umfrage-marz-2013-eu-presidency-poll-march-2013/ - sehr trocken kommt übrigens auch die Tabelle gegen Ende rüber ... ;) Hier wird der Eindruck erweckt, man würde alles offenlegen, aber wie aus wievielen gezählten Hastags nun welche Prognose wird, bleibt ein Rätsel. |
HH Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 16. April 2013 - 00:43 Uhr: | |
So, hier die erste Erwähnung in einer Sonntagsfrage: http://www.bild.de/politik/inland/alternative-fuer-deutschland/alternative-fuer-deutschland-kommt-aus-dem-stand-auf-3-prozent-30015620.bild.html Told you so. |
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