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Germany-Pirate
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Montag, 30. Juli 2012 - 13:52 Uhr: | |
Hallo, als Laie schildere ich mal meine Erlebnisse mit dem Wahlrecht ... Die Aufgabenstellung war scheinbar "Wie kann über ein Wahlverfahren möglichst viel Einfluss auf das Wahlergebnis ausgeübt werde" Hier gab es dann in der Lösung und 1. Durchführung die Idee ein 50% Quorum zu schaffen und in möglichst kleinen Blöcken zu wählen. Das machte zwar in der Praxis eine hohe Anzahl von zusätzlichen Wahlgängen erforderlich und sprengte den Zeitrahmen jedoch verhalf es zu einem relativ gut gesteuerten Ergebnis. Wenn eine gut vernetzte Gruppe von Anwesenden sich relativ einig ist das nur max. 2-3 Kreuze gemacht werden und wer ein Kreuz erhält und wer nicht und der unkontrollierbare Rest im Verhältnis in etwa gleichgroß ist ...lässt diese Wahlverfahren eine gute Kontrolle über das 50% Quorum zu. So schaffen es dann von z.B. knapp 60 Bewerbern eventuell gerade mal 3- 4 im 1. Wahlgang über das Quorum und die von der Gruppe favorisierten sind höchst wahrscheinlich dabei...Wenn man dann im zweiten Gang ein Score - Wahlverfahren einsetzt z.B. 0 - 5 Wertung kann man hier bei der Vergabe der Platzierung wiederum über eine entsprechende Gruppe Einfluss auf gewünschte Reihenfolge nehmen. Hier wird der Favorit mit 5 Bewertet und der 2. Favorit mit 4 der Rest bekommt 0. Wichtig bei Score ist nur möglichst kleine Platzgruppen einzeln zu wählen. Als stetige und nicht nachvollziehende Kommunikation in der Gruppe sind Twitter,Foren,Emails usw. jederzeit möglich. Ein weiteres interessantes verfahren was ich kennenlernen dürfte ist die Bestimmung um wie vielen Plätzen es geht zB. 30 Plätze insgesamt zu wählen und ein Ja / Nein verfahren zu nehmen welches ein 50 % Quorum benötigt und mehr ja als Nein braucht auch hier kann dann durch Gruppenabsprache die 30 Personen festgelegt werden und konsequent mit Ja bewertet werden - den Rest mit Nein schon hätten die Freien Stimmen erst mal eine riesen Hürde zu nehmen und die Wahrscheinlichkeit stützt den Wahlausgang. Danach ein Score Verfahren in kleinen Wahlgruppen z.B. Platz 2-6 oder so und schon ließe sich gut die Reihenfolge justieren ... Das Schöne diese Art Wahlverfahren sind legal ... Das Schöne es funktioniert - selbst erlebt... Das Schöne es lässt sich nichts beweisen ... Das Schöne selbst wenn jemand den verdacht hegt einfach als Verschwörungsirren abtun ... Das Schöne so werden Kandidaten für den Landtag gesucht ... Selbst nach dem ersten Verfahren 50% Quorum und kleine Gruppen wurde nach Anfechtungen lediglich bei der Wiederholung ein Verfahren entwickelt welches wieder nur die Ergebnisse sichert jedoch nicht eines welches wo möglich gerechter oder gar die Chancengleichheit gewährleistet ... willkommen in der Politik und man kann nichts gegen machen außer es hier zu schreiben und zu hoffen, dass andere die ein solches Verfahren unterbreitet bekommen sich dagegen zu Wehr setzen .. Und der immer dargestellte Anspruch dieser Gruppe die diese Wahlverfahren entwickelten , war: .. "wir wollen ja nur die Besten ... deshalb machen wir das so !" ..Die Masse folgte den Darbietungen der einflussreichen Gruppe .. und so kam es zustande ...trotz lautstarker Opposition und fast 2 Monaten darauf hinweisen .. Letztlich hat die Macht und Funktionen sowie deren Sympathisanten gesiegt ...und Ihr Ziel erreicht .. Da meine Einstellung zu diesem Wahlverfahren bekannt ist brauche ich mich auch nicht zu verstecken .. jedoch lasse ich in diesem Text weitere Bezüge absichtlich heraus. Es handelt sich hier um meine pers. Meinung und ich kann das natürlich nicht beweisen ... jedoch sind bei zwei Wahlen (zweite Wahl war wegen Anfechtung nötig) auf den ersten 30 Plätzen fast alle Identisch trotzdem fast 3 Monate dazwischen lagen ... Gruß |
Frank Schmidt
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 30. Juli 2012 - 22:02 Uhr: | |
Gegenfrage: hattest du ein Wahlrecht nach dem Muster einer Kommunalwahl oder STV erwartet, um die Liste zu füllen? So dass, wenn 15% der Leute hinter einem Kandidaten stehen, ein Platz unter den ersten 6 drin ist, und wahrscheinlich ein Landtagssitz (da der Bürger dann nur noch die Landesliste vorgesetzt bekommt)? Ähnliche Verfahren wie beschrieben dürften in allen größeren und den meisten kleineren gang und gäbe sein. Die Mehrheit hält die Minderheit ganz aus der Liste raus, oder es gibt zwei oder mehr Gruppen, die die Vergabe vorher abgesprochen haben, und dann konsequent so abstimmen. (Im letzten Jahrtausend nahm ich mal an einer Aufstellung teil, da wurde auch jeder Listenplatz einzeln abgestimmt, und es gab Flügel, aber es war nicht so straff organisiert, so dass sich während der Abstimmung noch die Flügelstruktur änderte und einige Leute innerhalb eines Flügels weiter vorn landeten als vorher erwartet - andere Leute desselben Flügels allerdings als Ausgleich dazu weiter hinten) |
Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 01. August 2012 - 18:25 Uhr: | |
> Hier gab es dann in der Lösung und 1. Durchführung die Idee ein > 50% Quorum zu schaffen und in möglichst kleinen Blöcken zu wählen. Das erscheint erst einmal problemlos. Die grundlegende Methode bei einer Listenaufstellung wäre ja, jeden Platz einzeln zu wählen. Das wäre dann die kleinstmögliche Blockbildung (jeder Block nur ein Kandidat) und selbstverständlich braucht jeder Kandidat auch eine Mehrheit (also 50%-Quorum). Mir ist nicht klar, welche Blöcke hier gebildet wurden und wieso das Manipulationen ermöglicht haben soll. > Wenn eine gut vernetzte Gruppe von Anwesenden sich relativ einig ist ... Dann wird sie bei jedem Wahlsystem ziemlich gute Aussichten haben, ihre Vorstellungen durchzusetzen - wenn die übrigen Anwesenden sich zufällig verstreuen. > das nur max. 2-3 Kreuze gemacht werden und wer ein Kreuz erhält und > wer nicht und der unkontrollierbare Rest im Verhältnis in etwa > gleichgroß ist ... ??? Wie groß war der Block? Wieviele Stimmen durfte man verteilen? Wieso soll es ein Vorteil sein, weniger Stimmen abzugeben? > Hier wird der Favorit mit 5 Bewertet und der 2. Favorit mit > 4 der Rest bekommt 0. Und wieviele Kandidaten waren zu wählen? Wenn es nur zwei sind, dann kann man so abstimmen - das können auch die Leute jenseits der ominösen Gruppe machen. Wenn es mehr sind, verschenkt man Einfluß, wenn man nur zwei wählt und der Rest bekommt 0. > man kann nichts gegen machen außer es hier zu schreiben ... Das Schreiben hier nutzt auch nichts wenn Du nicht erklärst, was genau passiert ist, nach welcher Satzung gewählt wurde, um welchen Landtag es ging usw. > jedoch sind bei zwei Wahlen (zweite Wahl war wegen Anfechtung nötig) > auf den ersten 30 Plätzen fast alle Identisch trotzdem fast 3 Monate > dazwischen lagen ... Das ist erst einmal unverdächtig. Die meisten Leute wechseln innerhalb von 3 Monaten nicht grundsätzlich ihre Meinung zu irgendwelchen Kandidaten. Und wenn man die Wahl nur aus formalen Gründen wiederholt, werden sehr viele ganz grundsätzlich die Liste der ersten Wahl bestätigen, auch wenn sie vielleicht nicht mit jedem Kandidaten übereinstimmen. |
Ralf Lang
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Dienstag, 14. August 2012 - 10:00 Uhr: | |
Haben nicht die Piraten in Niedersachsen drei Anläufe gebraucht, um eine gesetzkonform zustande gekommene Landesliste zu erstellen? |
Norddeutscher Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 14. August 2012 - 10:05 Uhr: | |
Haben sie denn die Landesliste überhaupt schon regelkonform aufgestellt? |
Ralf Lang
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Dienstag, 14. August 2012 - 11:41 Uhr: | |
Das weiß ich nicht genau, ich habe Niedersachsen diesmal nicht mehr so verfolgt wie noch vor einigen Jahren. Momentan interessieren mich Thüringen und Hessen mehr. http://www.piraten-nds.de/aktuelles/news/article/piratenpartei-waehlt-team-fuer-die-niedersaechsische-landtagswahl.html Die Piraten wollen es wohl Ende August mal wieder versuchen. |
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