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Und jetzt die entscheidende Frage...

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Bundestagswahl 2002 » Und jetzt die entscheidende Frage... « Zurück Weiter »

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Daniel
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 11:41 Uhr:   

Hätte die CDU mit Merkel gewonnen?
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Jan aus Berlin
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 11:44 Uhr:   

Ja.
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Daniel
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 11:49 Uhr:   

Dann muß man ja dem Stoiber dankbar sein... Hmm....
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Matthias Kuenzer
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 11:57 Uhr:   

H"atte die CSU mit Merkel 59% der Stimmen in Bayern geholt?
W"are die CDU mit Merkel im Osten stagniert? Ich denke, das
w"are ein komplett anderer Wahlkampf gewesen, auch mit mehr Potential
f"ur Schill und f"ur die FDP. Schwer zu sagen.
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Stephan Glutsch
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 12:04 Uhr:   

Sie hätte auf jeden Fall prozentual mehr Stimmen im Osten und weniger im Westen bekommen. Andererseits ist der Westen größer, so daß eine Aussage schwierig ist.

Ich glaube aber nun, daß der Osten ein so hoffnungsloser Fall ist, außerdem wird der Leidensdruck in vier Jahren noch stärker werden.
Deshalb sollte Merkel beim nächsten Mal unbedingt kandidieren; Koch könnte sich um den Westen kümmern. Das wird sich sich bald zeigen, nämlich dann, wenn Merkel den Fraktionsvorsitz übernehmen sollte.
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Olli
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 12:15 Uhr:   

Die Union hätte im Süden mit Angela Merkel weniger Stimmen bekommen, im Osten ganz klar mehr, im Norden sicherlich auch mehr und im Westen vermutlich mehr. Angela Merkel wäre eben das gewesen, was Stoiber nicht war. Eine echte (also nicht vorgespielte) Kanzlerkandidatin der Mitte. Ich glaube schon, daß Angela Merkel die Union zum Sieg geführt hätte.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 12:27 Uhr:   

Wenn die Union im Endspurt die Kandidaten gewechselt hätte (was natürlich praktisch Selbstmord gewesen wäre), dann wäre Merkel beim Duelle, bei der Flut und bei den Wahlergebnissen im Norden und Osten deutlich besser gewesen als Stoiber.
Und sie hätte im Süden nicht so viel schlechter ausgesehen (vor allem, weil Stoiber die Südstimmen teilweise nicht von rot/grün, sondern von der FDP geholt hat).

Aber ich bezweifele, daß Merkel die Union in der ersten Jahreshälfte so schnell in die Gänge gebracht hätte, da hat Stoiber überraschend gut gezogen.

Na ja, die Chancen auf die erste Bundeskanzlerin stehen 2006 nicht schlecht.
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Daniel
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 14:25 Uhr:   

@ Ralf

Nix gegen eine Bundeskanzlerin, aber muß es ausgerechnet die Merkel sein?

Lieber Heide Simonis (falls Schröder keine Lust auf dritte Amtszeit hat)...
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 14:40 Uhr:   

@Daniel:
> Nix gegen eine Bundeskanzlerin, aber muß es ausgerechnet die Merkel
> sein?
Von den möglichen Unionskandidaten ist die mir eindeutig am liebsten.

> Lieber Heide Simonis ...
Die ist doch schon in S-H amtsmüde und will nach dieser Periode aufhören.
Und ihre Rolle in den diversen Skandalen da oben war wohl auch nicht so doll.
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anna
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 15:53 Uhr:   

Ich glaube nicht, dass Fr. Merkel geg. Schröder gewonnen hätte. Das war (wie sich ja am Ergebnis feststellen läßt) eine reine Sympathienwahl und keine Kompetenzenwahl. Fr. Merkel hätte bei den Frauen aus den neuen Bundesländern gepunktet, jedoch bei allen anderen
hätte sie in Sachen Sympathie geg. den "Hol-mir-mal-ne-Flasche-Bier-Kanzler" schrecklich hoch verloren. Schade, das der Ede Stoiber in 4 Jahren schon etwas zu alt ist.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 16:51 Uhr:   

@anna:
> Fr. Merkel hätte bei den Frauen aus den neuen Bundesländern
> gepunktet,
In den neuen Ländern generell wohl schon.
Aber speziell bei den Frauen nicht unbedingt.
Eigentümlicherweise sind es eher Männer, die weibliche Kandidaten wählen - und umgekehrt.

> Schade, das der Ede Stoiber in 4 Jahren schon etwas zu alt ist.
Stoiber wirkt wegen seiner weißen Jahre so alt - und Schröder wegen seiner wie auch immer farbigen Haar so viel jünger, daß man intuitiv an einen Generationsunterschied glaubt.
De facto sind sie aber nur zwei Jahre auseinander!
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mgs
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 17:21 Uhr:   

Ich seh das so: Stoiber war fuer den ersten Teil des jahres der richtige Mann. Mit Merkel haetten sich da wieder Streitereien ergeben, auch Unzufriedenheit in der CSU. Dann haette es gar nicht dieses Hoch in den Umfragen gegeben und somit haette die CDU verloren, auch wenn Merkel vielleicht bei der Flut und mit den Duellen besser abgeschnitten haette. Anfang des Jahres war Merkel noch nicht reif fuer die Kandidatur. Aber jetzt, wo Stoiber knapp gescheitert ist, hat sie die Chance, auch von ihm (und den anderen konservativen Kraeften der Union) offensiv unterstuetzt zu werden, und sie hat auch als Parteichefin schon mehr Erfahrung gesammelt in diesem Wahlkampf. Jetzt hat sie die Chance, zur starken Freau in der Union aufzusteigen, und Merz geht da ja wie man liest schon mehr oder minder freiwillig aus dem Weg.

Noch etwas zu Merz: Das ist die richtige Entscheidung, wenn er Merkel die Fraktion ueberlaesst. Der ist zwar ein scharfsinniger Finanzpolitiker, aber bei ihm war es auch so, dass es zu schnell ging. Und dann stand er ploetzlich in der oeffentlichkeit und hat sich Patzer erlaubt. Das ist nicht falsch wenn er mal aus der Schusslinie kommt. Er hat noch genug Zeit um so oder so ein Woertchen mitzureden.
Genau wie Westerwelle.
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Stoiber
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 18:52 Uhr:   

Merkel lag im direkten Vergleich immer hinter Stoiber, im Vergleich zu Schröder war Stoiber besser als Merkel, v.a. hat man Stoiber viel eher Arbeitsmarkt-und Wirtschaftskompetenz zugerechnet als Merkel. Aber die Wahl hat ja gezeigt, daß die Mehrheit der Nord-und Ostdeutschen eher nach Gefühl als nach Kompetenz wählen (natürlich meine ich nur einen bestimmten Teil, viele haben richtig gewählt).
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Michael
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 21:02 Uhr:   

@Stoiber

Ich glaube, niemand sollte Frau Merkel unterschätzen. Sie hat die CDU nach 1999 wieder gut auf die Beine gestellt und auch für diese BTW geschickt positioniert. Möglicherweise hätte sie als Spitzenkandidatin bei einigen wichtigen Wählergruppen (Frauen, Ostdeutsche) besser abgeschnitten. Mit ihr als Spitzenkandidatin hätte die CSU aber keine 58% geholt. Da hätte es in Bayern halt kulturelle Barrieren gegeben.
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Stephan Glutsch
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 21:53 Uhr:   

Stoiber:

"Merkel lag im direkten Vergleich immer hinter Stoiber"

Das ist zwar richtig, aber den Sozialsuchtkranken im Osten geht es nicht um Kompetenz. Die CSU-Wähler werden, nachdem Stoiber es ihnen erklärt hat, einsehen müssen, daß ihre 60% den Wechsel nicht herbeiführen, nicht einmal 100% CSU würden das. Sie werden in vier Jahren also brav die Frau aus dem Osten, die sogar vor kurzem noch in wilder Ehe gelebt hat, wählen müssen. Es ist notwendig, hier von der reinen Lehre abzuweichen.
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Juwie
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2002 - 22:54 Uhr:   

STOIBER ODER MERKEL?

Es ist natürlich schon auffällig, dass die Union auch im Westen - außerhalb von BY (+10 PP) und BaWü (+5 PP) gegenüber dem Ergebnis von 98 (übrigens das schlechteste seit 1949!) gerade mal 1 PP dazugewonnen hat!

Sollte i-dimap zumindest mit seiner Info Recht haben, dass Rot-Grün bei den Frauen +3 PP eingefahren hat, würde mir das an Stelle so manches CDUlers, der zu Jahresanfang den Bayern gegen seine Parteivorsitzende unterstützt hat, doch zu denken geben.

Andererseits wäre dann das Lager rechts der Union nicht so effizient aufgesogen worden - hätte deshalb dann wohl auch nicht für Schwarz-Gelb gereicht.

Ich hege eh schon lange den Verdacht, dass der deutsche Wähler jeder großen Regierungspartei zwei Wahlperioden zubilligt (Ausnahmen bilden nach meiner Datenlage nur Hessen und Sachsen-Anhalt).
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Patrick
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 03:22 Uhr:   

Mindestens 2 Wahlperioden würde ich sagen, siehe Helmut Kohl!
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Juwie
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 09:23 Uhr:   

> Mindestens 2 Wahlperioden würde ich sagen, siehe Helmut Kohl!

Ohne Vereinigungseffekt wäre Kohl aber wohl 1990 nicht wiedergewählt worden (und auch die 94er Wahlen sind von Koalition im Osten gewonnen worden).
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Daniel
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 09:59 Uhr:   

@Juwie
Wahlen können im Osten nicht gewonnen werden, schließlich sind da nur ca. 1/4 der Gesamteinwohner, man kann also nicht mal mit 100 % der Ost-Stimmen eine Wahl gewinnen. Richtig ist, dass man sie dort verlieren kann, wie die 2002 Wahl beweist.

@Arnemann
Stoiber ist in vier Jahren 64 - und das ist nun meiner Meinung nach wirklich zu alt, um zum ersten Mal gewählt zu werden. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die jetzige Regierungskoalition keine vier Jahre durchhält - und dann könnte es Stoiber doch noch packen.
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Eduard
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 10:57 Uhr:   

@Daniel
Es gibt keinen Grund wieso es die Regierung nicht durch die Zeit bringen sollte. Es wird sehr hart werden, aber der süße Nektar der Macht wird sie disziplinieren.

Für mich sind die nächsten 12 Monate sehr interessant. Denn nach meiner Einschätzung wird sich die nächste Stufe der Ökosteuer und die Verschiebung der Steuerreform und ein möglicher Konflikt im Irak schrecklich auf die Wirtschaft und die Staatseinnahmen in Deutschland auswirken. Wenn dann noch die Sozialnebenkosten steigen, dann Guten Nacht. Es ist davon auszugehen, das Stoiber und Merkel sich glücklich schätzen können in der Opposition zu sein.
Denn dort kann man sich ohne große Gefahr profilieren.
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Daniel
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 11:42 Uhr:   

@Eduard
Im zweiten Absatz hast du genau beschrieben, weshalb die Regierung die nächsten vier Jahre nicht überstehen wird.
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Daniel F.
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 11:47 Uhr:   

Will nur mal feststellen, daß der, der jetzt als Daniel postet, nicht mit mir identisch ist (Ich bin der, der den Thread eröffnet hat) ...

Ich bin nicht der Meinung, daß Rot-Grün nicht durchhält.
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Stoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 12:28 Uhr:   

@Eduard
Stimmt, Stoiber ist doch auch zufrieden, daß er knapp verloren hat, am Abend sagte er fast wörtlich das:
"Eine Gerechtigkeit hat dieser Abend: Jetzt dürfen diejenigen den wirtschaftlichen Niedergang ausbaden die ihn verursacht haben: Schröder und Rot-Grün!"
Die CSU Anhängerschaft in München tobt nach dieser Aussage.
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Daniel F.
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 12:54 Uhr:   

Naja, Stoiber lügt halt so vor sich hin... Er hämt, daß die SPD auch viele Sitze im BT verloren hat, ohne die globale Verringerung der Sitzanzahl zu erwähnen... Etc..

Und dann spielt er sich noch als Retter der Nation auf und will als "anständiger Deutscher" die Amis beschwichtigen, die Armen... In welcher Eigenschaft tut er solches, was hat er für ein Mandat, in der Außenpolitik rumzupfuschen? Soll er dahoam im Bierzelt bleiben...
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Stoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 24. September 2002 - 13:47 Uhr:   

Was wird Schröder als nächstes machen?
Ich habe eine Vermutung: Heute Abend erzählt ihm Blair wie kritisch die Irak Lage ist, wie gefährlich die Situation werden könnte und schon ist Schröders gelaber von vor der Wahl vergessen sein, er wird einen Militärschlag unter diesen Umständen unterstützen, er wird sich wie Stoiber verantwortlich verhalten, aber eben erst nach der Wahl. Schröder wird sich sagen, vergessen wir die Stimmungsmache von gestern mit der wir die Wahl gewonnen haben, jetzt ist der Wahlkampf erstmal vorbei.
Dass die USA Stoiber mittlerweile lieber bei sich sehen als Schröder kann mich nur freuen.
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anna
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. September 2002 - 09:34 Uhr:   

Stoiber:Klar, denn so wankelmütig kennen wir ja unseren Kanzler.

Daniel F.: "Und dann spielt er sich noch als Retter der Nation auf und will als "anständiger Deutscher" die Amis beschwichtigen, die Armen... In welcher Eigenschaft tut er solches, was hat er für ein Mandat, in der Außenpolitik rumzupfuschen? Soll er dahoam im Bierzelt bleiben...". (------ du bedienst ja alle Klischees eines Bayern. Wie arm. Meiner Meinung nach hat einer der genauso viele Sitze im BT hat genauso viel Mitspracherecht wie die Gegenpartei, ob dir das nun gefällt oder nicht.
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dieterhirsch
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. September 2002 - 16:55 Uhr:   

@anna
Mitspracherecht schon, aber nicht Mitentscheidungsrecht. Zur Erinnerung die CDU/CSU-Fraktion hatte die gesamte sozialliberale Äre mehr Sitze als die SPD-Fraktion, aber weniger zu entscheiden. Sagen konnten die Konservativen natürlich viel in dieser Zeit.
In der Verwendung von Klischees bist auch du, nicht ohne, liebe Anna.
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anna
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. September 2002 - 17:14 Uhr:   

Lieber dieterhirsch: Zitat von Daniel F."Und dann spielt er sich noch als Retter der Nation auf und will als "anständiger Deutscher" die Amis beschwichtigen, die Armen... In welcher Eigenschaft tut er solches, was hat er für ein Mandat, in der Außenpolitik rumzupfuschen?
Soll er dahoam im Bierzelt bleiben...".

Wo will Stoiber denn da MITENTSCHEIDEN??? Die Amis, die nun Groll hegen geg. Deutschl., zu beschwichtigen ist doch nichts schlechtes, oder??? Also wo genau willst du da eingreifen? Die Realität ist nun einmal, das die Amis von Schröder aus Wahlkampfgründen verprellt wurde und sich dann noch wundert, warum er nun nicht mehr von Bush informiert wird. Also nun jemanden anzugreifen, der wenigstens im Stande ist zu beschwichtigen ist falsch.

"In der Verwendung von Klischees bist auch du, nicht ohne, liebe Anna."(--------- Dieter, wenn du nun sowas schreibst, worauf stützt du das?
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Michael
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. September 2002 - 21:47 Uhr:   

Zum bayerischen Ministerpräsidenten einige wenige Bemerkungen.

1.Er hat die Wahl verloren und bleibt in Bayern. Er betrachtet sich zwar weiter als Kanzlerkandidaten und damit als Kanzler in spe, doch da die rot-grüne Regierung in den nächsten Jahren nicht auseinanderfallen wird (das Lehrgeld haben sie in der letzten Legislaturperiode bezahlt), bedeutet das in Bezug auf das Kanzleramt nichts. Er kann damit für eine Weile allerdings eine dominante Position in der Union für sich und die CSU reklamieren, aber auch Dauer wird sich das stärkere Gewicht der CDU bemerkbar machen. Niemand sollte den Machtwillen von Frau Merkel unterschätzen!

2. Dass Stoiber nach Washington fahren will, um das deutsch-amerikanische Verhältnis zu kitten, ist eine Albernheit. Er hat keine offizielle Funktion, kein Mandat, einen Schattenkanzler gibt es nicht, für die deutsche Regierung sprechen kann er ohnehin nicht. Was will er also in Washington verhandeln? Außerdem sollte man es auch anders: Schröder hatte das ganze Porzellan zerschlagen, dann soll er es auch selber wieder kitten.
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Christian
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. September 2002 - 01:15 Uhr:   

@ Michael

Zustimmung: Den Machtwillen von Frau Merkel sollte wirklich niemand unterschätzen. Mann sollte nicht vergessen, wie Friedrich Merz 2000 als Fraktionsvorsitzender gestartet ist, mit Vorschußlorbeeren und allem. Eigentlich geht es bei Frau Merkel nach einem Zeitplan: 1,5 Jahre Generalsekretärin und in der Partei Schäuble den Vortritt lassen - und dann ist sie auf einmal Parteichefin. Dasselbe mit Merz: 2,5 Jahre ihm in der Fraktion den Vorsitz lassen - und auf einmal ist sie Vorsitzende. Jetzt noch mal 3,5 Jahre und sie ist Kanzlerkandidatin. Nicht das ich Unionsanhänger bin, aber irgendwie hat die Frau den Dreh raus, im Zweifel es für sich zu entscheiden OHNE das irgendein Putschgeruch auf sie fällt. Sie hat das Gespür für die richtige Situation. Kann ich nur sagen - Respekt.
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Hamster
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. September 2002 - 11:24 Uhr:   

Jein. Die CDU hätte mit Merkel gewonnen, wenn Sie die volle Unterstützung in der Partei gehabt hätte. Doch die hätte Sie im Bundestagswahlkampf - anders als Stoiber - nicht bekommen. Durch ihre Loyalität zu Stoiber hat sie jetzt die Unterstützung in Ihrer Partei und dürfte daher auch absoluter Favorit auf die Kanzlerkandidatur 2006 sein. Ich glaube auch nicht, dass Roland Koch ihr gefährlich werden kann.

Stoiber sieht sich zwar selbst noch als Kanzlerkandidat, genauso wie er sich als Wahlgewinner sieht (obwohl die CDU all ihre Ziele verfehlt hat). Doch die Union weiß, dass der Zick-Zack-Kurs Stoibers bei der Bewertung der Hartz-Vorschläge, in der Irak-Politik oder beim Thema Flutfinanzierung Rot-Grün zum Wahlsieg verholfen hat. Im übrigen wird Stoiber in vier Jahren 65, da dürfte er als Hoffnungsträger nicht mehr in Frage kommen. Stoiber bleibt also in Bayern!
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anna
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. September 2002 - 12:41 Uhr:   

Micha: deine obige Stellungnahme ist ansich ja auch richtig. Bin gespannt, ob unsere jetzige Regierung nicht doch in den nächsten Jahren an den Gesetzesvorschlägen und an der Weiterführung der Ökosteuer stolpert. Der Machtwillen von Fr. merkel ist wahrscheinlich sehr groß, doch wie kann sie Kanzlerin werden, wenn sie es nicht mal schafft in ihrer alten Heimat Meckl./Vorp. zu punkten?

"Außerdem sollte man es auch anders: Schröder hatte das ganze Porzellan zerschlagen, dann soll er es auch selber wieder kitten."
Darin gebe ich dir 100%-tig Recht, nur kann er das, wenn es doch aus der geschichte heraus so tief verwurzelt ist?
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reporter
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. September 2002 - 16:02 Uhr:   

Die US-Amerikanische Regierung macht auch ein bisschen Propaganda in eigener Sache. Jetzt einen auf beleidigte LEberwurst zu machen, wenn mal ein Land aus der Nato nicht spurt, halte ich für ziemlich albern. Hier soll auch ein Exempel statuiert werden nach dem Motto: "Wer nicht mitmacht, ist gegen uns und gehört isoliert!"
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Daniel F.
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. September 2002 - 22:02 Uhr:   

@ anna

Michael hat es auf den Punkt gebracht... Stoiber hat keinerlei Mandat, Amt oder Funktion, das ihn dazu befugt, außenpolitisch eigenständig tätig zu werden. Und er selbst hat ja mit seinen Sprüchen wg. US-Basen kurz vor der Wahl auch noch für Verwirrung gesorgt, darüber hat von der scheinheiligen Bush-Truppe niemand ein Wort verloren...

Aber das mit dem Mandat und so hat der Stoiber noch nie begriffen. War ja genau so bei seinem oberpeinlichen Auftritt bei den Trauerfeiern in Erfurt (Schulmassaker). Daß der Bundeskanzler da vor Ort sein mußte, war klar, aber der bayer. Ministerpräsident hat dort nix anderes gewollt als billige Medienpräsenz.

Naja, für mich sind die wichtigsten Punkte bei der Wahl diese zwei:
a) kein Stoiber (ich hätte wahrscheinlich meinen Pass abgegeben)
b) Fischer (weil er ein guter AM ist)

D.
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Michael
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. September 2002 - 22:09 Uhr:   

@Anna

"Darin gebe ich dir 100%-tig Recht, nur kann er das, wenn es doch aus der geschichte heraus so tief verwurzelt ist?"

Den Satz verstehe ich nicht.
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ts
Veröffentlicht am Freitag, 27. September 2002 - 10:09 Uhr:   

Daniel F.,

warum soll Stoiber nicht in die USA reisen, wenn er vom amerikanischen Präsidenten empfangen wird? Dass deutsche Oppositionspolitiker solche Kontakte pflegen ist doch schon seit JFK und Willy Brandt Tradition, und auch gut so.

In einer parlamentarischen Demokratie sollte die Opposition immer darauf vorbereitet sein, Regierungverantwortung übernehmen zu können. Sei's in zwei, vier oder acht Jahren. Da ist es im Interesse des Landes, wenn sie außenpolitische Erfahrungen sammelt. Zu glauben Stoiber werde Bush gegen Schröder "aufhetzen", ist eine Unterstellung. Das Gegenteil wird der Fall sein.

In meinen Augen hat Schröder im Wahlkampf den Fehler gemacht, über ein außenpolitisches Thema, in dem eine weitgehende Übereinstimmung zwischen Opposition und Regierung erreichbar gewesen wäre, zu emotionalisieren und sich so von seinen Herausforderer absetzen zu wollen. Dadurch, nicht durch Stoibers Besuch in Washington nach der Wahl, wurde die deutsche Position gespalten und nach außen geschwächt.
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anna
Veröffentlicht am Freitag, 27. September 2002 - 13:53 Uhr:   

Tja ts: wie meine Darstellung oben, ich kann dir in allem recht geben.
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anna
Veröffentlicht am Freitag, 27. September 2002 - 14:35 Uhr:   

@Michael:"Darin gebe ich dir 100%-tig Recht, nur kann er das, wenn es doch aus der geschichte heraus so tief verwurzelt ist?" ooops: da hat sich ein Fehler eingeschlichen (war eine andere Textnachricht). Ich meinte: ....nur KANN Schröder dass, obwohl man ihn ja nicht mit offenen Armen empfangen wird?!
ts hat auf jeden Fall recht bei dem was er dazu schreibt.
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Michael
Veröffentlicht am Freitag, 27. September 2002 - 14:47 Uhr:   

@Anna

Wenn Schröder so etwas nicht kann und sich nicht traut, kann er sein Amt aufgeben.
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anna
Veröffentlicht am Freitag, 27. September 2002 - 15:00 Uhr:   

@Michael: ich bin mal gespannt. Wir alle wissen doch (oder vermuten )es, dass Schröder nun nach der gewonnenen Wahl sich den Amis wieder nähern wird. Das wird noch sehr interessant.

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