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Philipp Wälchli (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Samstag, 25. März 2006 - 11:35 Uhr: | |
Nur mal dumm nachgefragt: Welche Vorteile steuerlicher Art bietet ein Wohnsitz in Deutschland für Leute, die in der Schweiz wohnen und steuern könnten? |
Good Entity (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Samstag, 25. März 2006 - 16:34 Uhr: | |
@Philipp Wälchli: Wenn Details wirklich interessieren, frag 'mal lieber direkt die, die das heute in der Gegend machen oder gleich einen dortigen Steuerberater. Mit Rechts- und Steuerberatung bringen wir nur die Redaktion des Forums in Teufels Küche. |
Philipp Wälchli (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Samstag, 25. März 2006 - 23:27 Uhr: | |
Eigentlich wollte ich nur zart darauf hinweisen, dass zwar Deutsche in die Schweiz kommen, weil die Steuern da tiefer sind, dass aber umgekehrt noch nie davon zu hören war, dass Schweizer nach Deutschland gehen, um dort Steuern sparen zu können. |
Good Entity (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Sonntag, 26. März 2006 - 11:32 Uhr: | |
@Philipp Wälchli: Der Arbeitsplatz muss natürlich in der Schweiz sein, der (feste) Wohnsitz in Deutschland, nicht etwa umgekehrt. Das nahezu tägliche Fahren über die Grenze ist steuerlich auch essentiell. Gemacht wird es. Wie gesagt: Bitte einen Profi fragen. Ich hörte auch von schweizer grenznahen Landwirten, die sich umgekehrt im Badischen relativ günstig Flächen dazugekauft haben. Auf diese Weise soll es wohl möglich sein, als Nicht-EU-Bürger trotzdem EU-Subventionen zu bekommen. Das soll für Unmut in der Gegend sorgen, wenn mir auch nicht ganz klar ist, wo der Nachteil für die anderen (badischen) Landwirte liegt, abgesehen davon, dass die Flächen teurer und knapper werden. |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Sonntag, 26. März 2006 - 16:20 Uhr: | |
@Pfalz So ganz historisch die Grenzen seit 1969 nicht mehr, man müsste etwa im Raum Kusel/Bad Kreuznach mehrere Gemeinden auseinanderreißen (etwa die Stadt Bad Münster-Ebernburg). Wenn man dann auch noch (was ziemlich wahrscheinliche Folge einer Abtretung der Pfalz wäre) auch Rheinhessen und das frühere rheinisch-preußische Gebiet unterscheidlichen Ländern zuteilen soll, sind auch die Städte Bingen und Bad Kreuznach mit Gebietsabtretungen an der Reihe. Will man hingegen die heutigen Gemeinden nicht antasten, muss man Landesgrenzen dort ziehen, wo früher nie welche waren. Und wenn man einen einheitlich zugeordneten Rhein-Neckar-Raum möchte, gerät man mit einer Wiederherstellung historischer Grenzen auch in einen generellen Widerspruch: Worms müsste dann durch eine Landesgrenze von Frankenthal und LU getrennt werden, obwohl es doch ökonomisch zum Rhein-Neckar-Raum gehört; oder man nimmt es mit hinein, muss dann aber wieder Rheinhessen teilen ... Nein, es klappt einfach nicht. |
Superreformer (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Dienstag, 25. April 2006 - 19:29 Uhr: | |
Eine Aufteilung von Bundesländern oder Großregionen aus rein wirtschaftlichen Aspekten geht an den Menschen vorbei. Nur eine Reform, die die regionalen Identität berücksichtigt, wird Zustimmung durch die Bürger finden können. Sachsen-Anhalt wird als das Land mit den größten Identitätsproblemen bezeichnet. Andererseits werden aber mit Verweis auf Schweizer Kantone Sprach- oder Dialektgrenzen als Abgrenzungsmerkmale ausgeschlossen. Das greift zu kurz. Sprache kann sehr wohl identitätsbildend wirken. Dabei sind bei einer möglichen Neugliederung der neuen Bundesländer die „Sollbruchstellen“ Sachsen-Anhalts durch historische und Dialektgrenzen vorgezeichnet. Das Bundesland wurde im Juli 1945 durch die Sowjetische Militäradministration durch Zusammenschluß des Gebiets der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen und dem in deren Mitte liegenden Land Anhalt gebildet. Besonders die nördlichen Gebiete weisen eine starke Affinität zu Brandenburg auf. Die Altmark war ein Kerngebiet des früheren brandenburgisch-preußischen Territoriums. Das ehemalige Erzbistum Magdeburg und das ehemalige Bistum Halberstadt, die gleichermaßen nördlich des anhaltischen Territoriums liegen, kamen durch den Westfälischen Frieden im 17. Jahrhundert endgültig zu Preußen. Zwischen diesen nördlichen Gebieten und dem Rest des Bundeslandes verläuft auch in etwa die Dialektgrenze zwischen märkisch-brandenburgischer und thüringisch-obersächsischer Dialektgruppe. Die restlichen, südlichen Gebiete der alten preußischen Provinz Sachsen erhielt Preußen 1815 durch den Wiener Kongress vom Königreich Sachsen. Bei Neugliederungsmodellen für Mitteldeutschland und Sachsen-Anhalt wird meist übergangen, daß es eine Aufteilung der Provinz Sachsen entlang der beschriebenen Grenze schon in dunkler Zeit ein Jahr vor der Bildung des Landes Sachsen-Anhalt gab. Aus der preußischen Provinz Sachsen entstanden damals die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg. Der zuvor zur preußischen Provinz Sachsen gehörende Regierungsbezirk Erfurt mit der heutigen thüringischen Landeshauptstadt wurde gleichzeitig an den Freistaat Thüringen angegliedert. Diese Gebietsreform wurde bei der Gründung der Bundesländer nach 1945 im Gegensatz zur Trennung der nördlichen und der südlichen ehemaligen Provinz Sachsen in separate Verwaltungseinheiten beibehalten. Als Matthias Platzeck im Dezember 2003 die Bildung eines ostdeutschen Nordlandes und eines ostdeutschen Südlandes vorschlug, rechnete er nicht ohne Grund das nördliche Sachsen-Anhalt zu Berlin-Brandenburg mit Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Eine gute Zusammenfassung der Politikervorschläge zur Länderneugliederung: http://kuechenkabinett.org/archives/2006/03/15/alle_jahre_wied.html |
Mitdenker (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 26. April 2006 - 11:33 Uhr: | |
Ich bin ein Gegner der Länderfusionen. Sowohl in Hamburg, als auch in Schleswig-Holstein, habe ich nie das Gefühl gehabt, dass eine Länderfusion nicht nötig sei. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, schlagen sogar geplante Gemeinde- und Kreisfusionen hohe Wellen. An einen Nordstaat ist daher, besonders in Mecklenburg-Vorpommern, überhaupt nicht zu denken. |
ja (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 26. April 2006 - 11:46 Uhr: | |
Sowohl in Hamburg, als auch in Schleswig-Holstein, habe ich nie das Gefühl gehabt, dass eine Länderfusion nicht nötig sei. Na dann mal her mit der Länderfusion! P.S.: Endlich einmal jemand, der die negatio negationis beherrscht. |
Görd (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 26. April 2006 - 11:56 Uhr: | |
Diese Länderfusionen sind ja auch erst für 2020 geplant. Bis dahin ist in einigen Regionen bzw. Bundesländern der Bevölkerungsrückgang bereits sehr spürbar. Da können dann Länderfusionen sinnvoll sein. Aktuell sehe ich bis auf Berlin, Brandenburg und Saarland, Rheinland-Pfalz, aber keine große Notwendigkeit dafür. |
Mitdenker (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 26. April 2006 - 16:11 Uhr: | |
Ich habe um 11:30, den Satz solange umformuliert, bis ich ihn vermurkst habe. Ich bin eindeutig gegen Länderfusionen. Im Zweifel würde ich lieber Nordrhein-Westfalen oder Bayern aufteilen. |
Mitdenker (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Donnerstag, 27. April 2006 - 20:22 Uhr: | |
Es gibt auch eine parallele Diskussion zum Thema Länderneugliederungen im Bereich Sonstiges. |
covellin (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Samstag, 06. Mai 2006 - 13:54 Uhr: | |
Ursprünglich stellte Peter hier die Frage, ob Niedersachsen mit Bremen und Berlin mit Brandenburg fusionieren sollten. Nun haben manche wieder die Saarland-Pfalz-Frage und die Mitteldeutschland-Variante ins Spiel gebracht. Leute: Ihr werdet niemals die Thüringer mit den Anhaltern zwangsverehelichen können, weil Thüringen zu viele Standortvorteile gegenüber S-A-Land hat. In einer Umfrage aus dem Jahre 2003 stimmten nur die Bürger aus S-A-Land für diese Fusionsidee als Gedankenexperiment. Und selbst dieses Ergebnis war ziemlich knapp. Wenn schon Fusion, dann Hessen-Thüringen, sage ich als Thüringer. Alles andere wäre fatal. |
(Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Montag, 08. Mai 2006 - 12:44 Uhr: | |
Hugh. Der Thüringer haben gesprochen. |
görd
| Veröffentlicht am Dienstag, 09. Mai 2006 - 00:36 Uhr: | |
Thüringen ist doch auch erst in den 20er Jahren durch die Reichsregierung entstanden. Theoretisch könnte man den Freistatt hier auch einfach an die Nachbarländer aufteilen wie man ich dies bei Sachsen-Anhalt vorgeschlagen habe. Gibt ja auch Teile Thüringens, welche eher eine Verbindung z.B. nach Franken haben. |
Good Entity (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Dienstag, 09. Mai 2006 - 20:14 Uhr: | |
Oder man könnte den alten thüringischen Kleinstaat Sachsen-Coburg-Gotha in einem neuen Großthüringen wiedervereinen ... das Eichsfeld ist auch ganz unnötig zweigeteilt und durch die A 38 entstehen prima Verbindungen von Göttingen bis Halle, die alle sehr gut zu einem einheitlichen Land Thüringen passen würden ... wie eigentlich der ganze Harzraum ... und Bayern ist mit Franken sowieso viel zu groß ... Lassen wir das ganze lieber wie es ist. Alles andere ist Stress und kostet Geld. |
Christian Schmidt (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Mai 2006 - 14:00 Uhr: | |
Was mich an den Fusionsdiskussionen oft nervt ist wenn Politiker zwar jede Menge Ämter zusammenlegen wollen (z.B. Statistikamt Nord, gemeinsame Raumplanung für Hamburg), aber unbedingt ihren eigenen Job behalten wollen. Also wenn es sinnvoll ist die Behörden zusammenzulegen, dann z.B. der Norden auch mit einem Ministerpräsidenten auskommen, und braucht nicht drei. |
Tim Spier
| Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Mai 2006 - 14:52 Uhr: | |
@Good Entity: Als Göttinger kann ich natürlich nur mit dem Kopf schütteln, wenn die seit Menschengedenken zu den welfischen Territorien gehörige Stadt plötzlich nach Thüringen eingemeindet werden soll. Und das wegen einer Autobahn, die noch nicht einmal fertig ist ... :-) |
tg (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Mai 2006 - 16:04 Uhr: | |
@Tim Spier: Wie würde man sich als Göttinger in einem Riesen-Nordstaat aller bisherigen Küstenländer fühlen, evtl. mit Regierungsbeteiligung des SSW? |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Donnerstag, 11. Mai 2006 - 12:27 Uhr: | |
Ich vermute,Good Entity ging es nur um das Untereichsfeld, also den Ostteil des Landkreises Göttingen. Wie man dieses Gebiet aus dem übrigen Kreisgebiet herauslösen könnte, wäre dann eigentlich die nächste Frage ... Apropos Kreisteilungen: Hat schon mal jemand "durchgerechnet", wie die zum 1. 7. 2007 in Kraft tretende Kreisreform in Sachsen-Anhalt sich auf die in Neuordnungsdebatten so gern diskutierten Teilungspläne für dieses Land auswirkt? Die lange geforderte Vereinigung der Kreise Wittenberg und Bitterfeld, die letztlich erst durch die Koalitionsvereinbarung vor ein paar Wochen ganz ad acta gelegt worden ist, hätte ein Gebiet geschaffen, das sich im Falle einer Vereinigung mit Brandenburg leicht - unter der Berufung auf den Kurkreis - nach Sachsen hätte abspalten können ... |
Good Entity (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Samstag, 13. Mai 2006 - 15:11 Uhr: | |
Wie man dieses Gebiet (Untereichsfeld) aus dem übrigen Kreisgebiet herauslösen könnte, ... - @MMA: Also die Duderstädter, die ich kenne, wären ganz begierig auf eine Wiederkehr ihres alten Kfz-Kennzeichens DUD ... aber das wäre dann eigentlich die nächste Frage ... welfische Territorien ... plötzlich nach Thüringen eingemeindet ... - @Tim Spier: ist Ilfeld und Umgebung ja vor ein paar Jahrzehnten auch schon passiert, zugleich kam Blankenburg (welfischer geht es kaum) zu Sachsen-Anhalt. Die durften nicht einmal zurück ins Braunschweigische, als sie das 1991/92 gerne wollten. Und war nicht vor ein paar Monaten ein Großhesse hier im Forum, der auch schon ein Auge auf Göttingen geworfen hatte? ... :-) @tg: Und das zusätzlich zu den Ostfriesen, Heidjern, Wendländern, Harzbewohnern und den bunten Gruppierungen im Göttinger Studentenparlament ... |
Tim Spier
| Veröffentlicht am Sonntag, 14. Mai 2006 - 11:22 Uhr: | |
@Good Entity: Also ne, zu den Hessen gehe ich nicht! Dann lieber schon zu den 'Fischköppen' im Norden oder zu den Thüringern im Osten ... :-) |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Sonntag, 14. Mai 2006 - 16:15 Uhr: | |
@Good Entity, Tim Spier Geht es überhaupt um welfische Territorien? Bad Sachsa, heute Niedersachsen, Kr. Osterode, hat seit 1648 zu Brandenburg, später Preußen gehört und ist erst im Sommer 1945 bei einer Grenzkorrektur zu Niedersachsen gekommen. Nicht einmal dort hat der Wiedervereinigungs-Schwung zu einer "Rückgliederung" an Thüringen gereicht. |
Tim Spier
| Veröffentlicht am Sonntag, 14. Mai 2006 - 19:55 Uhr: | |
@MMA: Du hast natürlich Recht, der Ostharz war schon im 16. Jahrhundert brandenburgisch, ist heute im wesentlichen in Thüringen. Im Osten der welfischen Territorien Braunschweig und Hannover gabe es immer wieder durchaus größere Gebietskorrekturen mit dem Ziel, Exklaven zu verringern und die Grenzen zu vereinfachen - häufig im Tausch mit Preußen oder zwischen den beiden welfischen Staaten. Die größten Veränderungen sind aber 1945 getroffen worden. |
meinereins (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Donnerstag, 20. Juli 2006 - 00:56 Uhr: | |
Geplante Fusion Mitteldeutschland. Die Bevölkerungsstruktur, Unterschiedlichkeit der Regionen führt dazu das die Kleinstädte mit ihrem Chorgesang gegen die Interessenspolitik der Großstadtbürgermeister nicht ankommen können. Thüringen, Sachsen und Sachsen Anhalt bedeuten Vielfalt. Viele Regionen mit unterschiedlicher Geschichte geeint durch die Erfahrung der Kleinstaaterei. (Warum muss Kleinstaaterei so schlecht sein?) Natürlich bedeutet Kleinstaaterei weniger in der Tasche haben. Aber das Bedeutet auch sich mehr Anstrengen müssen als Andere. Not macht Erfinderisch. Reichtum macht Träge. Beispiel Thüringen: Thüringen war durch die Geschichte ein Quell innovativster Produkte. Wussten Sie dass ein Thüringer die erste Röntgenröhre erfand? Ohne diesen Menschen hätte es Conrad Röntgen schwer gehabt. Britannien feiert Weihnachten mit Tannenbaum seit der Thüringer Gemahl Königin Viktorias den Tannenbaum aus dem Thüringer Wald/- Gothaer /Coburger-Forst Importierte. Die Brooklyn Bridge in New York wurde von einem ausgewanderten Thüringer erbaut. Friedrich Fröbel erfand den Kindergarten. Als begriff ist der Kindergarten Amerikanisch geworden und verbreitet sich somit sogar Weltweit. Der Schulmetodus wurde in Sachsen Anhalt 1607, Weimar 1619 und Gotha für Reich und Arm 1642 erlassen. Altenburger Skatkarten und Russische Venussonden mit Kameraobjektiven von Zeiss Runden die Kreativität ab. Weimarer Bauhausstil und Zeiss Optik hat Weltruf von Bach und Goethe ganz zu schweigen. Es ist zu bezweifeln das dies alles geschehen wäre ohne das Spannungsfeld aus Armut und Kleinstaaterei. Wenn Thüringen zu einem mitteldeutschen Großland gehört hätte, in welcher politische Nische hätten denn Luther und Schiller schutzsuchend Hilfe bekommen? Hätte überhaupt jemand die Bibel übersetzt? Von Thüringen ging das Protestantentum aus. Wäre die Trennung von Staat und Kirche jemals erfolgt? Hätte ein Freidenkertum ohne Lutherisch/protestantisch mäßigenden Einfluss auf den Katholizismus jemals einen Immanuel Kant hervorgebracht. Wären kritische Gedanken der Geisteswissenschaft jemals Europatauglich geworden in einen Klima ohne Freidenker? Hätte es den mit dem Freidenkertum begründeten Technologischen Aufschwung Europas überhaupt gegeben? Zugegeben das war jetzt extrem Thüringenfreundlich gesponnen aber große Entwicklungen gehen im Kleinen auf. Nur dort gibt es weniger zu Kontrollieren und damit weniger Bürokratie. Bürokratie kann Entwicklungen abwürgen. Thüringen hat als Einzelland einen kleineren Finanzhaushalt als ein Großmitteldeutschland. Große Haushalte tendieren eher zu Bürokratisieren als Kleine. Wie viel Prunk wird meist aus Steuergeldern gerade in Großen Staaten verbaut. Wie lange soll ein Thüringer aus Suhl denn zur nächsten Verwaltungseinrichtung fahren Wenn diese im zuge der Länderfusion zusammengelegt werden. Wahrscheinlich liegt dann natürlich die Verwaltungsseinrichtung da wo viele Bürger Wohnen, also vorteilhaft für Großstädte. Wer will schon in Gera, Nordhausen, Gotha, Suhl Investieren wenn das dann zuständige mitteldeutsche Wirtschaftsministerium im selben Atemzug Leuchttürme wie Dresden und Leipzig im Angebot hat. Sachsens Wohlstand ist mit der Bevölkerungszahl begründet und das gönne ich denen auch. In Amerika heißt es Konkurrenz belebt das Geschäft. An einer gesunden Konkurrenz zwischen Sachsen und Thüringern gewinnen Alle. Aber wenn es nur noch ein Kunststaatengebilde namens Mitteldeutschland ohne historische Tradition gibt, geht die Stimme des Rennsteigbewohners/Erzgebirgers/Harzers im 9 Millionenchor der anderen unter. Durch dieses dann entstehende Interessengewirr der Regionen geht der Konsens unter. Im Moment sind die Arbeitsplätze im Thüringer Wald noch Regierungsprogramm des Thüringer Landtages. Im Moment sind die Arbeitsplätze im Harz noch Regierungsprogramm des Anhaltinischen Landtages. Im Moment sind die Arbeitsplätze im Erzgebirge noch Regierungsprogramm des Sächsischen Landtages. Aber in einen Mitteldeutschland zieht sich dann jede Geldbewegung von ländlichen Randregionen weg in die boomenden Großstädten am Ostrand. Statt Einzeln eigene Wachstumsregionen zu entwickeln Wird dies zu einer dauernden Abhängigkeit zu den großen drei Städten führen. Und wenn dann das Geld knapp wird in Mitteldeutschland wo wird den zuerst gespart? In der Philharmonie Suhl, Gotha oder Dresden. Die Hauptstadt dieses Mitteldeutschlandes würde natürlich auch die Gelder für represantive Zwecke bekommen. Die Hauptstadt wäre natürlich die Größte….. In der jetzigen Form sind die Drei Bundesländer zwar Ärmer aber wenigstens auch Freier. Ein Wähler in Sachsen unter wenigen sächsischen Wählern hat mehr Gewicht als ein sächsischer Wähler unter dann ganzen 9 Millionen mitteldeutschen Wählern. Ebenfalls gilt das natürlich dann auch für Thüringer und Anhaltiner die ja nur Je die hälfte der Einwohner Sachsens haben. Prozentual sinkt also auch der Einfluss von Interessens und Bürgerinitiativen da die Bürgerinitiativen in Sachsen ganz andere Ziele verfolgen als die an der Werra. Die Protestschwelle an Stimmen die die Bevölkerung braucht um sich gehör zu verschaffen wird also immens höher. Wenn also in einem „unbedeutenden“ Dorf die Abwassergebühren Falsch waren kann die Bürgerinitiative in Mitteldeutschland einpacken. Wen Interessiert es dann noch wenn das Thema der Mehrheit sich dann nur noch mit dem Themensallat von ein paar Großstädten beschäftigt. Von Berichterstattung in den Medien dann ganz zu schweigen. Mitteldeutschland führ somit zu weniger Bürgernähe. Der Begriff „die da Oben“ wird sich festsetzen. Durch dieses Großland wird der Bürger noch weniger Einfluss auf die Politik seines Landes Ausüben können. |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Freitag, 21. Juli 2006 - 13:40 Uhr: | |
"In der jetzigen Form sind die Drei Bundesländer zwar Ärmer aber wenigstens auch Freier." Die sind Freier? Pfui Deibel, dafür auch noch Steuergelder zu verschleudern! Pathetische Großschreibung will gelernt sein. Aber inhaltlich haben Sie schon recht. In einem "mitteldeutschen" oder "großsächsischen" Staat wäre der politische Rückhalt für die kleinteilige kulturelle Vielfalt Thüringens mit seinen ehemaligen Residenzstädten ebenso durch Majorisierung gefährdet wie derjenige für die Leuchttürme Dresden und Leipzig im sächsischen Kerngebiet. |