Themen Themen Profil Profil Hilfe/Anleitungen Hilfe Teilnehmerliste Teilnehmerliste [Wahlrecht.de Startseite]
Suche Letzte 1|3|7 Tage Suche Suche Verzeichnis Verzeichnis  

Unterschied "nicht zur Wahl gehen" u....

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Bundestagswahl 2005 » Unterschied "nicht zur Wahl gehen" u. Stimme ungültig machen? « Zurück Weiter »

Autor Beitrag
 Link zu diesem Beitrag

Enrico (Soncek)
Veröffentlicht am Dienstag, 02. August 2005 - 13:45 Uhr:   

Hallo All,

so ganz zufrieden bin ich mit den Antworten aus 2004 die ich über die Suche gefunden nicht, daher die Frage noch mal explizit, da iwr auf Arbeit eine kleine Disskusion darüber haben:

Macht es einen Unterschied ob ich nicht zur Wahl gehe oder aber hingehe und meine Stimme mittels Querstrich über das/ die Wahlblätter ungültig mache?
Speziell geht es hier um eine mögliche Prozentuale Aufteilung der Nichtwähler"stimmen" auf die Parteien im Gegnsatz zur garantierten Ungültigkeit und damit Verlust einer abgegebenen aber ungültigen Stimme.

Ist das evtl. auch von den Wahlen abhängig. Also bei den Bundestagswahlen anders als bei den Landagswahlen?

Für eine kurze, klare AW wären wir dankbar ;)

Gruß
Soncek
 Link zu diesem Beitrag

lars
Veröffentlicht am Dienstag, 02. August 2005 - 14:13 Uhr:   

hmm...

bin mir nicht ganz sicher, was du hören willst? natürlich macht es einen unterschied, somal ich finde, dass das erstes eher ein beitrag bzw. eine nutzung der demokratie ist. ansonsten wird so auch deutlicher, dass den menschen ihre stimme etwas bedeutet und sie halt doch demokratisch abstimmen, aber halt für keine partei.
dahingegen find ich das nicht hingehen ziemlich scheiße.
ansonsten weiß ich auch net so recht, was ich dazu sagen soll... glaub da hat jeder ne eigene meinung.

was vielleicht noch interessant ist: hat mir letztens ein soziologie professor erzählt, im westen machen die menschen eher ihre stimmzettel ungültig, im osten gehen sie eher nicht zur wahl. ich hab jetzt keine zahlen parat, die das belegen... aber kanns mir doch von der gesamtsituation recht gut vorstellen.
 Link zu diesem Beitrag

SHler
Veröffentlicht am Dienstag, 02. August 2005 - 14:54 Uhr:   

"Macht es einen Unterschied ob ich nicht zur Wahl gehe oder aber hingehe und meine Stimme mittels Querstrich über das/ die Wahlblätter ungültig mache?"

Nein (außer Abgeordnetenhaus Berlin, siehe unten). Begründung: für alle wahlrechtlichen Folgen (Zusammensetzung des Parlaments, Sperrklauseln, Parteienfinanzierung,...) sind nur abgegebene, gültige Stimmen von Belang.

siehe z.B. das Bundeswahlgesetz (für die Bundestagswahl):
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bwahlg/inhalt.html
http://www.wahlrecht.de/bundestag/index.htm

siehe z.B. zur Parteienfinanzierung:
http://www.wahlrecht.de/lexikon/wahlkampfkostenerstattung.html

"Ist das evtl. auch von den Wahlen abhängig. Also bei den Bundestagswahlen anders als bei den Landagswahlen?"

Nein (außer Abgeordnetenhaus Berlin).

Das Wahlrecht in den Ländern ist ähnlich, siehe
http://www.wahlrecht.de/landtage/index.htm

Eine Ausnahme ist Berlin, hier zählen auch ungültige Stimmen für die Sperrklausel, siehe
http://www.wahlrecht.de/landtage/berlin.htm

Hier unterstützt man also bei einer ungültigen Wahl keine Partei direkt, aber vielleicht indirekt (weil eine andere an der Sperrklausel scheitert).

Wählt man im Osten eher nicht, im Westen eher ungültig?

Laut Bundeswahlleiter (BTW 2002):

Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2002 – Bundesergebnis

Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2002 – Länderergebnisse


Wahlbeteiligung bundesweit: 79,1%
Wahlbeteiligung Thürigen : 74,8%
Wahlbeteiligung Sachsen: 73,7%
Wahlbeteiligung Brandenburg: 73,7%
Wahlbeteiligung Meck-Pom: 70,3%
Wahlbeteiligung Sachsen-Anhalt: 68,8%
(dabei ist Wahlbeteiligung bezogen auf Zweitstimmen, einschließlich ungültigen Stimmen)

Ungültige Stimmen bundesweit: 1,2%
Ungültige Stimmen Thürigen : 1,4%
Ungültige Stimmen Sachsen: 1,7%
Ungültige Stimmen Brandenburg: 1,4%
Ungültige Stimmen Meck-Pom: 2,4%
Ungültige Stimmen Sachsen-Anhalt: 1,4%
(dabei sind ungültige Stimmen bezogen auf die abgegebenen Zweitstimmen)

Also wählen die ostdeutschen Wähler sowohl eher gar nicht als auch eher ungültig (wenn sie wählen) als im Westen.
 Link zu diesem Beitrag

SHler
Veröffentlicht am Dienstag, 02. August 2005 - 15:02 Uhr:   

Ich habe mal eben die unterschiedlichen Wahlbeteiligungen rausgerechnet.

ungültige Stimmen bezogen auf Wähler:
budesweit: 1,0%
Thürigen: 1,0%
Sachsen: 1,3%
Brandenburg: 1,3%
Meck-Pom: 1,7%
Sachsen-Anhalt: 1,0%
 Link zu diesem Beitrag

Soncek
Veröffentlicht am Dienstag, 02. August 2005 - 20:17 Uhr:   

Danke SHler, so ungefähr wollte ich das wissen.
Ergänzungsfrage noch dazu: Es ist also _nicht_ so, dass die "Stimmen" der Leute die nicht zur Wahl gehen prozentual auf die zur Wahl stehenden Parteien verteilt werden? Es gibt ja Wahllisten wo die Namen drauf stehen und man sieht ja wer bzw. wieviele Wahlberrechtigte nicht erschienen sind. Die gelten ergo ebenso wie eine mit Strich ungültig gemachte Stimme und erscheint dann auch nirgendwo als Prozentzünglein an der Waage oder so.

Woher habe ich diese Info dann nur? Ich meine mal so etwas im TV gesehen zu haben. War wohl ne klassische Fehlinfo :(
 Link zu diesem Beitrag

MMA
Veröffentlicht am Mittwoch, 03. August 2005 - 15:03 Uhr:   

@SHler: Wie mag wohl bei den ungültigen Stimmen der auffällig hohe Wert in Mecklenburg-Vorpommern zustande kommen? Besteht evtl. ein Zusammenhang mit dem Umstand, dass gleichzeitig mit der BT-Wahl der Landtag gewählt wurde?
 Link zu diesem Beitrag

MMA
Veröffentlicht am Mittwoch, 03. August 2005 - 15:16 Uhr:   

@Soncek:
Wer nicht zur Wahl geht, unterstützt indirekt das Ergebnis, das die Wählenden herbeiführen (indem es es nicht mit seiner Stimme verändert).
Insofern unterstützt er alle Parteien in der Stärke, die sie jeweils erreichen.

Vielleicht steht dieser Gedanke hinter der Fehlinformation.
 Link zu diesem Beitrag

d
Veröffentlicht am Sonntag, 14. August 2005 - 11:44 Uhr:   

Hallo,
je mehr Wähler ungültig wählen, um so weniger Geld bekommen die Parteien. Aber die Anzahl der Bundestagsabgeordneten von 539 ändert sich nicht. Das heißt, dass die gewählten Parteien mit weniger Geld für die neue Periode ausgestattet werden.

d
 Link zu diesem Beitrag

Mister K
Veröffentlicht am Sonntag, 14. August 2005 - 11:51 Uhr:   

"je mehr Wähler ungültig wählen"

Anstatt was zu tun? Nichtwählen wirkt auf die Parteienfinanzierung genauso wie ungültig wählen.

"Aber die Anzahl der Bundestagsabgeordneten von 539 ändert sich nicht."

539?
 Link zu diesem Beitrag

d
Veröffentlicht am Sonntag, 14. August 2005 - 12:25 Uhr:   

Hallo,
Korrektur. Es sind nicht 539, sondern 598 Bundestagsabgeordnete ab der 15. Wahlperiode.

d
 Link zu diesem Beitrag

spoilt
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. September 2005 - 16:51 Uhr:   

die zahl der abgeordneten bleibt immer gleich, auch wenn nur 10% aller deutschen eine gültige stimme abgeben....

denkt mal darüber nach!! was für ein system ist das, in dem wir leben? demokratie will ich das nicht nennen, eher "scheindemokratie"!!

ich wähle keine partei, auch keine kleine, weil ich nicht das geringere übel wähle, denn das ist auch keine freie wahl und würde nicht meiner meinung entsprechen.

die stimme "BEWUSST UNGÜLTIG" drückt meine meinung schon eher aus und ist eine wahlmöglichkeit, die wir garnicht erst bekommen. denn ungültige stimmen zählen leider wie stimmen von nichtwählern!!
 Link zu diesem Beitrag

Jo
Veröffentlicht am Samstag, 10. September 2005 - 19:22 Uhr:   

Seltsame Einstellung. Demokratie lebt von Volkssouveränität, jeder hat die gleiche Stimme, egal wie Viele wählen gehen. Wenn weniger wählen gehen, wird das Gewicht der Einzelstimme größer im Vergleich zur Gesamtheit. Jder Deutscher darf frei, geheim, dirkt us. wählen, manch Andere in "Scheindemokratien" würden sich das wünschen. In manchen demokratischen Staaten gibt es übrigens eine Wahlpflicht, in Bolivien z.B. muss man wählen, darf dann aber "blanco" - also ungültig- wählen. Geringe Wahlbeteiligung muss nicht an einer schlechten Demokratie liegen, ist aber meist ein Hinweis darauf, dass das Interesse an der Demokratie sinkt, oder eben nicht alle die gleiche Chance haben, wählen zu dürfen (vgl. Wählerregistrierung in den USA). Wenn ich mit der Nichtwahl oder ungültigen Wahl etwas Politisches ausdrücken möchte, würde ich nicht wählen. Die Mehrheit der ungültigen Stimmen ist meiner Erfahrung nach auf unkorrektes Ausfüllen und Doofheit zurückzuführen, nicht auf Opposition zum Wahlsystem.
 Link zu diesem Beitrag

LCF
Veröffentlicht am Dienstag, 13. September 2005 - 18:00 Uhr:   

spoilt schrieb:

die zahl der abgeordneten bleibt immer gleich, auch wenn nur 10% aller deutschen eine gültige stimme abgeben....

SICHER??

laut : http://www.wahlrecht.de/bundestag/index.htm

heißt es:
Abgeordnetenzahl

Der Deutsche Bundestag besteht seit der Bundestagswahl 2002 aus mindestens 598 Sitzen (zuvor: 656). Davon werden 299 Mandate (zuvor: 328) in Einerwahlkreisen nach relativer Mehrheitswahl und die restlichen Mandate über die Landeslisten der Parteien vergeben.

also könnens schon ein wenig mehr werden wg. den Überhangmandaten...

oder???

Gruß LCF
 Link zu diesem Beitrag

Görd
Veröffentlicht am Dienstag, 13. September 2005 - 18:34 Uhr:   

Die Anzahl der Überhangmandate hängt aber nicht von der Wahlbeteiligung ab.
 Link zu diesem Beitrag

MAtthias
Veröffentlicht am Dienstag, 13. September 2005 - 18:56 Uhr:   

@Spoilt:
Wenn es keine Partei gibt, die deine Interessen vertritt, warum gründest du sie dann nicht einfach?

Wer nicht zur Wahl geht, darf sich danach auch nicht beschweren wenn eine Politik gemacht wird, die einem selbst nicht passt.

Beitrag verfassen
Beitrag:
Fett Kursiv Unterstrichen Erstelle Link Clipart einfügen

Benutzername: Hinweis:
Dies ist ein öffentlicher Bereich. Wenn Sie kein registrierter Benutzer sind, geben Sie lediglich Ihren Namen in das "Benutzername"-Eingabefeld ein und lassen das "Kennwort"-Eingabefeld leer. Die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse ist freiwillig.
Kennwort:
E-Mail:
Optionen: HTML-Code anzeigen
URLs innerhalb des Beitrags aktivieren
Auswahl:

Admin Admin Logout Logout   Vorige Seite Vorige Seite Nächste Seite Nächste Seite