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Öffentlich-rechtliche Inkompetenz

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Thomas Frings
Veröffentlicht am Sonntag, 05. September 2004 - 22:57 Uhr:   

Die Wahlberichterstattung war mal wieder nicht frei von Peinlichkeiten. Da sollte z.B. zur FDP-Wahlfete geschaltet werden und sie Moderatorin meinte, die FDP hätte sich im Gegensatz zur SPD über Unterstützung durch Bundesprominenz wie Joschka Fischer gefreut. Dümmer geht's wirklich nicht, daß Fischer nicht in der FDP ist, weiß der dümmste BILD-Leser.

Erbärmlich war auch, daß die FDP die Sperrklausel nur ganz knapp genommen hat, aber den ganzen Abend wurde so getan, als sein die FDP sicher drin. Im Saarland muß man 5% der ABGEGEBENEN stimmen holen, und die FDP lag da nur 197 Stimmen drüber.
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c07
Veröffentlicht am Sonntag, 05. September 2004 - 23:22 Uhr:   

Bei den 197 Stimmen gibt es sogar noch ein gewisses Risiko, dass das endgültige Ergebnis um mehr abweicht. Ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber durchaus möglich.

Bei den momentan relativ vielen ungültigen Stimmen (hier 2,5%) ist der Unterschied zwischen 5% der abgegebenen und 5% der gültigen Stimmen übrigens deutlich größer als früher, aber ganz vernachlässigen hat man ihn nie können.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Sonntag, 05. September 2004 - 23:24 Uhr:   

Da muß ich mich doch korrigieren. Das Landeswahlgesetz ist vor einem Jahr geändert worden, jetzt sind 5% der gültigen Stimmen erforderlich.
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Torsten Schoeneberg
Veröffentlicht am Sonntag, 05. September 2004 - 23:52 Uhr:   

War das dieselbe Moderatorin, die sich verwundert zeigte, daß die FDP sich so deutlich von den Grünen abgegrenzt hätte (oder umgekehrt)? - Dann hätte das wenigstens eine gewisse innere Logik.
Unangenehm aufgefallen ist mir zudem die Schlachtung Lafontaines. Ich bin nun wahrlich kein Freund dieses Herrn, aber die Penetranz, mit der die Öffentlich-Rechtlichen ihn zum Hauptschuldigen der SPD-Niederlage erklärten, deutet doch auf eine gezielte Aktion hin.
Außerdem will ich jetzt auch Parteienforscher (Professor Falter) werden. "Die Verluste der SPD haben mit Hartz IV zu tun ... Die CDU hat dazugewonnen, aber nicht so hoch, wie sie erwartet hatte ... Die Wahlbeteiligung sinkt, Kleine und Radikale werden gestärkt" - wenn das für eine Habilitation ausreicht ...
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 00:07 Uhr:   

"Unangenehm aufgefallen ist mir zudem die Schlachtung Lafontaines."

Lafontaine ist ein gnadenlos überschätztes einfaches Parteimitglied, das nur etwas öffentliche Aufmerksamkeit für sein Ego braucht. Und genau die Aufmerksamkeit schenken ihn ein paar dumme Journalisten auch- politisch wird der definitiv nie mehr eine Rolle spielen. Auch eine Lieblingsbeschäftigung von Medien und Herrn Falter ist eine neue Linkspartei. Jeder halbwegs realistische Mensch weiß, daß daraus sowieso nichts wird.
Was Parteienforscher erzählen, kann jeder aufmerksame Zeitungsleser erzählen. Politologen sind eine der überflüssigsten Spezies.
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Frank Schmidt
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 01:44 Uhr:   

Lafontaine hatte mehrmals seine Chance und hat mehrmals hingeschmissen. Auch jetzt ist er nur destruktiv tätig; wenn er für die, denen er angeblich helfen will, wenigstens Aufbauarbeit leisten würde, könnte ich ihn vielleicht noch respektieren, aber so wie es jetzt aussieht, sitzt er bloss störrisch in der SPD und redet sie kaputt.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 10:02 Uhr:   

Kann mich der Kritik nur anschließen.
Wie schon so oft haben die Öffentlich-Rechtlichen auch gestern wieder massiv versucht, Parteipolitik zu betreiben.
Der Hype um Lafontaine ist ja nur der Sahneklecks auf eine Berichterstattung, in der wochenlang die eigentlich recht schwachbrüstigen Hartz-Proteste zur großen Volksbewegung hochzustilisieren.

Sehr ärgerlich ist auch immer der Umgang mit Parteien außerhalb des üblichen Spektrums.
Ob es nun damals Schill war oder jetzt die NPD: Die persönlichen Abneigungen der Journalisten haben da keine Rolle zu spielen, nach solchen Wahlergebnissen müssen sich auch solche Parteien normal präsentieren dürfen.
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Sole
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 10:18 Uhr:   

Ich habe nur de Phönix Sendung gestern gesehen. Bis auf den Einzug der Grünen war der Wahlabend ganz erfreulich für mich. Die SPD ist nicht unter das schlechteste Saar-Ergebnis gefallen, die CDU nicht exorbitant hoch, die PDS konnte sich verdreifachen (zugegeben, meine Frau hätte sich mehr gewünscht) und das Zweiparteienparlament ist gebrochen. Die NPD ist draußen. Negativ ist das hohe Ergebnis der Familienpartei. Gibt es Ergebnisse zur OB-Wahl?

Die Inkompetenz der ÖR ist schlimm. Ich habe aber letztens einen "Politikbeitrag" mit einem Bekannten von mir gesehen, auf GIGA TV. War im Längen schlechter. Immerhin eine NBC Sendung.

Die Wahlnachlese heute in der WELT war recht mager.

Wären wir ohne die ÖR wirklich besser bedient?
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Florian
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 10:25 Uhr:   

Ich interpretiere einmal die Präferenzen von Sole in seinem letzten Beitrag:

(a) Es ist gut, dass es nicht nur 2 Parteien im Parlament gibt.
(b) Es ist schlecht, dass die Grünen im Parlament sind.
(c) Familienpartei oder NPD hätte sich Sole nicht ins Parlament gewünscht und einen Einzug der PDS hätte er selbst für unwahrscheinlich gehalten.

Daraus folgere ich messerscharf, dass Sole heimliche Symphatien für die FDP hegt (als einzige realistische und akzeptable Partei, mit der das Zweiparteienparament gebrochen werden kann).
Wer hätte das gedacht... ;-)
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 10:28 Uhr:   

@Sole:
> Wären wir ohne die ÖR wirklich besser bedient?
Viel schlechter auf jeden Fall nicht ...
Und ich wäre wenigstens nicht mehr gezwungen, diesen Quatsch auch noch zu bezahlen.

Ansonsten gehe ich davon aus, daß ohne die Konkurrenz der vollsubventionierten Staatssender (noch dazu mit dem völlig unberechtigtem Nimbus von "Qualität") sich auch gute Nachrichtensender etablieren könnten - für die würde ich schon Geld abdrücken.
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Sole
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 11:45 Uhr:   

Meine Sympathie für die FDP ist eher begrenzt - verglichen mit den Grünen der letzten Jahre sind sie aber das kleinere Übel.

Es gibt aber tatsächlich mehrere Argumentationen für die FDP und gegen die Grünen - ungeachtet dessen ist beides nicht meine Wahl.

Ich möchte hier nur mal die wahltaktische/parteipolitische Argumentation umreißen.

Die Grünen binden heute ein breites Klientel, das mehrheitlich großstädtisch, "liberal" (Vorsicht hier!), persönlich eher gut situiert ist. Man gibt auch eine hohe formale Bildung an.

Die Grünen sind eine Partei der gehobenen Dienstklasse der alten BRD, schwerpunktmäßig von Menschen, die ihre Karrieren in den 80er Jahren begannen.

Liberal meint hier den Gegensatz zu den überkommenen Familien- und Menschenbildern der 60er Jahre. Daraus speist sich eine Selbstdarstellung als "modern", "gegen rechts[extrem]", als anerkennend gegenüber neuen Formen des Zusammenlebens und als Lobby von Ausländern und von Firmen der "alternativen Energie".

Die Grünen stellen sich noch immer als "frischer Wind" dar, obwohl ihre wichtigen Vertreter längst in der Ganufink-Phase angekommen sind.

Die FDP hingegen kommt her von mehreren Wurzeln, von einem Wirtschaftslobbyismus, von einer Partei des Schutzes der Bürger vor dem Staat.

Eine ihrer wichtigen Wählergruppen war das Bildungsbürgertum, der Handwerker-Mittelstand. Wenn man so will die "alte Mitte".

Der FDP wird sicher nicht ohne Grund nachgesagt, sie wirke altbacken, auch, wenn dieser Vorwurf in letzter Zeit eher dem Gerede von der Spaßpartei gewichen ist.

Die Wählerschaft der PDS im Westen überschneidet sich teilweise mit der der Grünen, kaum aber mit der der FDP.

Gleichzeitig gibt es aber eine Gruppe, die eher zwischen FDP und Grünen schwankt als zwischen Grünen und SPD.

Ein weiteres Segment ist irgendwo in einem Dreieck, das FDP, Grüne und SPD umfasst, PDS und CDU aber eher abgeneigt ist.

Es gibt natürlich für alle hier betrachteten Parteien weitere sehr wichtige Wählergruppen. Die sind mir aber erst mal egal.

Günstig für die Linke ist, wenn der Einzug der PDS wahrscheinlicher wird oder unnötig wird.
Günstig für die PDS ist, wenn der Einzug kleiner Parteien nicht für unwahrscheinlich gehalten wird, wenn sie zu den vertretenen und wahrscheinlich einziehenden Parteien sowohl nach Klientelen als auch nach dargestellten Aussagen eine Alternative darstellt und möglichst ähnliche Formationen nicht als wesentlich aussichtsreicher gelten.

Ein Einzug der FDP aber nicht der Grünen eröffnet die Chance, dass die FDP mehrere hier geschilderte Anhänger-Segmente (nahezu) monopoliseren kann. Den aus linker Sicht günstigen Effekt, den ein Wildern einer FDP im CDU-Klientel haben kann lasse ich hier mal außen vor.

So schmälert die FDP die Einzugs-Chancen der Grünen. Die wiederum können entweder nach links rücken - soweit sie das glaubwürdig tun sind sie bei altgrüner, wohlstandslinker oder "68er" Klientel dann gegenüber der PDS im Vorteil - oder sich auf den Kampf um die Mitte konzentrieren. Dort wäre eine Parlament-FDP aber für eine APO-Grüne ein schwerer Gegner, gleichzeitig wird links Platz frei für eine PDS.

Am 5. September 2004 errang ein 19jähriger Spitzenkandidat bei einem lächerlichen Wahlbudget und - im Vergleich zu Bremen - geringer materieller oder personeller Unterstützung drch die Ost-PDS/Bundes-PDS zwischen 2,2 und 2,4 % je nach vorläufigem Ergebnis. Schade, dass er nicht zeitnah noch einmal kandidiert.

Das ist - bei positivem Bundestrend, aber fehlender Bundes-Präsenz der PDS - das zweitbeste Westergebnis insgesamt und das Beste seit 2002.

Ich hatte angenommen, dass die NPD weniger von der allgemeinen Proteststimmung profitiert.
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Frank Schmidt
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 12:04 Uhr:   

@Ralf:
Und wo sollen die guten Nachrichtensender herkommen? Wer hat denn das Geld, sie zu bezahlen? Wenn die ÖR weg wären, würde ich wetten, dass die beiden großen Familien RTL und P7S1 auch da den Markt beherrschen werden, jeweils natürlich mit ihrer eigenen Agenda. Andere wird es auch geben, aber die landen in Nischen und gehen vielleicht bankrott, obwohl sie auf lange Sicht höhere Qualität anbieten könnten.

In der Geschichte der deutschen Privatsender ist schon zu oft hohe Qualität durch Wettbewerb versprochen worden, und dann haben die gewonnen, die mit Billigware Profit machen konnten.
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Immanuel Goldstein
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 12:06 Uhr:   

@sole
Ihre Überlegungen zur parteipolitischen Lage der PDS und ihrer Anhänger in Westdeutschland sind sehr vernünftig. In wie weit sie stimmen, hängt aber noch von einem anderen Faktor ab: aus allen statistischen Angaben lässt sich nicht herauslesen, wie hoch der Anteil von in Westdeutschland lebenden ostdeutschen PDS-wählern ist.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 12:13 Uhr:   

@Sole:
Deine taktische Analyse scheint mir sehr plausibel zu sein.
Ich weiß nur nicht, in welche "Ganufink"-Phase die Grünen sein sollen.

@Frank:
> Und wo sollen die guten Nachrichtensender herkommen?
Sobald durch Wegfall der Staatskonkurrenz Platz frei wird (genau das fehlte bisher bei Einführung von Privatsendern!), wird es lukrativ, solche zu gründen.

> Wer hat denn das Geld, sie zu bezahlen?
Jeder, der daran interessiert ist und seinen GEZ-Beitrag frei zur Verfügung hat.
Der Löwenanteil dieser Gelder geht doch in überzogene Sportübertragungskosten, Bürokratie, dummfeilen Unterhaltungsschmonz und anderen Humburg - für die will ich nicht zahlen.

Es gibt ja auf dem Zeitungsmarkt auch eine FAZ oder SZ - die wären aber sofort pleite, wenn jeder Haushalt täglich per Zwangsabonnement eine staatliche Zeitung zugestellt bekäme.
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Sole
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 12:44 Uhr:   

Immanuel:

Das ist zunehmend auch ein Definitionsproblem. Wer ist "Ossi im Westen"?

Geborene DDR-Bürger? Wer bis zum 16. Lebensjahr durchgängig im Osten lebte?

Was ist mit (Ost-West)Berlinern?

Was ist mit den 16-20jährigen, die in den nächsten 5 Jahren gen Westen aufbrechen?

Das ist schon sehr schwammig, unabhängig davon ob man schon PDS-Wähler ist, wenn man sie einmal ankreuzt.

"Don Juan" Sanchez Brakebusch , mittlerweile ausgetreten, hat in seinen beißenden Schriften zur West-PDS behauptet, jeglicher Wahlerfolg im Westen sei Zuzügen aus dem Osten geschuldet.

Ich zweifle daran. Seit der Europawahl im Juni hat die Saar-PDS rund 2000 Stimmen hinzugewonnen in einem sehr kleinen Land.
Unmöglich alles frische Ossis, oder?

Ralf: Trittin, Fischer & Co gehen straff auf ein Alter zu, in dem sich eigentlich nicht mehr viel über Jugend und frischen Wind sagen läßt. Aktuell formiert sich die Seniorenorganisation der Grünen. Der lange verhinderte Jugendverband der Grünen hat sein 10. Jahr auch schon hinter sich.
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Immanuel Goldstein
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 13:14 Uhr:   

@sole
Zugegeben: ein Zugewinn von 2000 Stimmen basiert nicht auf Zuzug (allerdings könnten auch in Westdeutschland lebende "Neubürger" Wechselwähler sein).
Auch wollte ich nicht über die inhaltlichen Qualitäten der PDS hinwegsehen, die durchaus auch einigen westdeutschen Wähler attraktiv erscheinen. Ebensowenig wollte ich einem irgendwie doch noch vorhandenen westdeutschen, linken Milieu seine Existenz absprechen.
Was die statistischen Einwände angeht: eine Staffelung nach Alter,Herkunft und Aufenthaltsplatz dürfte nicht zu schwer zu erstellen sein, doch hat es bisher hierzu mir keine seriös erscheinende Statistik gegeben.
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Sole
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 13:20 Uhr:   

Wie definierst du denn nun "Ossis im Westen" und "PDS-Wähler" ?
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Immanuel goldstein
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 13:47 Uhr:   

@sole
Erst (möglichst neutrale) Kategorien zur Datenerhebung schaffen,dann Daten erheben, dann Ergebnis sorgfältig analysiereun und diskutieren, dann Definitionen suchen.
Definitionsversuch X-Wähler:
1.Person, die bei jeder Walh X wählt (mitverantwortlich fühlender Stammwähler)
2.Person, die immer,wenn sie wählt,X wählt (einfacher Stammwähler)
3.Person, die immer zur Wahl geht, und meisten X wählt (schwacher Wechselwähler mit starker Sympathiebindung)
4.Person, die manchmal zur Wahl, und meistens X wählt (schwacher Wechselwähler mit schwacher Sympathiebindung)
5.Person, die immer zur Wahl geht, keine Partei bevorzugt und u.a. X wählt (starker Wechselwähler)
6.Person, die manchmal zur Wahl geht, keine Partei bevorzugt und u.a. X wählt (schwacher Wechselwähler)
7.Person, die manchmal oder immer zur Wahl geht, andere Parteien bevorzugt,aber doch schon mindestens einmal X gewählt hat (Wechselwähler mit Sympathiebindung an andere Partei)
8.Person,die aus mathematischen Erkenntnissen, wahltechnischen Gründen, nach Bündnissabsprachen, aus Versehen, aus Spaß oder Unfähigkeit x gewählthat (spezuieller Wähler)
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Immanuel Goldstein
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 14:07 Uhr:   

Nachtrag
Ich könnte analog auch in "Westdeutschland lebende Ostdeusche" analysieren. Ich komme durch Kategorisierungen wie Alter(in 5 Stufen),
relativer Umsiedlungszeitpunkt(in 6 Kategorien und spezieller Kategorie vor und nach der "Wende"), mehrfaches Hin- und Hersiedeln, ausbildungs- undarbeitplatzbedingtes Pendeln und Familiengründe auf 132 Varianten eines in Westdeutschland lebenden Ostdeutschen. Es wäre sehr umständlich und Umfangreich dies hier alles nun Auszuführen.
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c07
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 14:33 Uhr:   

Ralf:
> Die persönlichen Abneigungen der Journalisten haben da keine Rolle
> zu spielen, nach solchen Wahlergebnissen müssen sich auch solche
> Parteien normal präsentieren dürfen.

Die Öffentlichrechtlichen sind ja nicht unabhängig, sondern eine Tendenzorganisation aus diversen Lobbyisten. Zwar relativ breit gestreut, aber eben nur aus den traditionellen Lobbys.

Immanuel:

Derart aufgegliederte Statistiken brauchen aber extrem viele Befragte, um irgendeine Aussagekraft zu haben. Der Nutzen ist im Verhältnis zu den Kosten ziemlich klein. Abgesehn davon bleibt immer noch das übliche Problem, dass die Antworten der Befragten nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen.
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Frank Schmidt
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 14:42 Uhr:   

@Ralf:
Einmal angenommen, die ÖR und der GEZ-Beitrag fallen weg. Dann werden die Leute, die bisher ÖR gesehen haben, erstmal zu den privaten Free-TV-Sendern wechseln. Selbst wenn es einen Pay-TV-Wettbewerb gäbe, werden sich die meisten dreimal überlegen, ob sie solche Kanäle abonnieren, wenn sie ähnliche Inhalte auch im Free-TV finden können.

Ich bleibe bei meiner Vorhersage, dass in einem solchen Fall die RTL- und P7S1-Familien den Nachrichtenmarkt beherrschen werden und für den Rest nur Nischen bleiben.
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Martin Jurgeit
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 14:52 Uhr:   

Also ich kann mich zu großen Teilen der Kritik an der Berichterstattung von ARD+ZDF nicht anschließen. Ich war eigentlich positiv überrascht, wie offen z.B. auf die "kleinen" Parteien eingegangen wurde. Ich befürchtete schon, dass wieder allenfalls die extremistischen Parteien NPD und PDS vorkommen würden. Stattdessen war die Familienpartei teilweise sogar im Laufband genannt und mitunter wurde sogar noch der Stimmanteil der Grauen genannt. Ich kann mich noch gut an frühere Wahlen erinnern (z.B. die letzte Sachsen-Wahl), wo ohne jeden Kommentar einfach mal 10 Prozent für "Sonstige" ausgewiesen wurden.

Beim privaten Ex-Kirch-Block (SAT1, N24 etc.) wurde übrigens alles jenseits der "4 Großen" mal wieder in den Sonstigen-Topf geschmissen. Gerade bei Wahlberichterstattung sollte man sich keine großen Hoffnungen auf private Sender machen, zumal diese - gerade auch dann, wenn die Öffentlichen als Konkurrenz fehlen würden - sehr stark von der von (großen) Parteien geschalteten Wahlwerbung abhängig wären. Wahlzeiten sind aus diesen Gründen immer die Hochzeiten für das öffentliche Fernsehen in den USA. Die privaten Networks werden gerade dann selbst für die "normalen" US-Zuschauer fast unerträglich, die sich sonst kaum mal in ihr Public-TV verirren.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 15:10 Uhr:   

"Gerade bei Wahlberichterstattung sollte man sich keine großen Hoffnungen auf private Sender machen, zumal diese - gerade auch dann, wenn die Öffentlichen als Konkurrenz fehlen würden - sehr stark von der von (großen) Parteien geschalteten Wahlwerbung abhängig wären."

Die öffentl.-rechtlichen kriegen aber Zwangsgebühren, da erwarte ich dann auch sehr viel mehr als von Privaten. Wer sich fundierter informieren will, kann das via TV auch bei den ÖR nur sehr eingeschränkt, da muß man andere Quellen nutzen.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 15:18 Uhr:   

@Sole:
> Trittin, Fischer & Co gehen straff auf ein Alter zu, in dem sich
> eigentlich nicht mehr viel über Jugend und frischen Wind sagen
> läßt. Aktuell formiert sich die Seniorenorganisation der Grünen.
Inhaltlich alles klar.
Nur der Begriff "Ganufink" sagt mir nichts.
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Sole
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 15:22 Uhr:   

Ein Tippfehler meinerseits. Gemeint ist Granufink, ein Produkt, das gegen gewisse Fehlfunktionen bei älteren Menschen helfen soll.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 15:25 Uhr:   

@Frank:
> Einmal angenommen, die ÖR und der GEZ-Beitrag fallen weg.
Dann gibt es eine längere Übergangsphase, in der sich der ganze Medienmarkt nach und nach umstrukturiert.
Es wird auf jeden Fall nicht so sein, daß die Leute hlflos von einem Tag auf den anderen nur noch RTL und Co. ausgeliefert sind.

Im übrigen sehe ich die Zukunft nicht bei komplett zu abonnierenden Kanälen, sondern bei Verrechnungsmodellen per Sendung (technisch mit einer gewissen Vorlaufphase kein Problem).
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Torsten Schoeneberg
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 15:30 Uhr:   

@Frank Schmidt: "Ich bleibe bei meiner Vorhersage, dass in einem solchen Fall die RTL- und P7S1-Familien den Nachrichtenmarkt beherrschen werden und für den Rest nur Nischen bleiben."

Nischen reichen doch. ntv und N24 existieren jetzt schon und könnten bei Wegfall der ÖR noch besser und erfolgreicher sein. Die Masse kann jederzeit Massenware sehen.
Außerdem ist das doch bei ÖR ähnlich: die wirklich interessanten und qualititiv wertvollen Sachen (arte, Phoenix) führen auch ein Nischendasein. Aber wie gesagt, das reicht doch.
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Martin Jurgeit
Veröffentlicht am Montag, 06. September 2004 - 16:07 Uhr:   

Dass mit den "Nischen" ist aber auch so eine Sache. Gerade bei ntv kann man gerade sehen, wie der Sender nach dem Anschluss an die RTL-Gruppe aber auch alles an Niveau verspielt, was dieser Sender - zumindest ansatzweise - mal hatte. Wenn überhaupt bräuchten wir also "unabhängige" Nischensender.
Außerdem will ich zumindest nicht die Qualität von Nachrichtensendern einzig und allein in Abhängigkeit vom aktuellen Erfolg der Börse sehen. Solange nämlich noch die Werbemillionen aus dem "Neuen Markt" rüberschwappten, war auch bei ntv noch alles relativ in Ordnung. Und ohne diese Aussichten auf einen dicken Reibach wäre auch Leo Kirch niemals auf die Idee gekommen, einen Nachrichtensender aufzumachen. Weiß eigentlich jemand, ob es noch den deutschen CNN-Ableger gibt, den ich mal eine zeitlang - zumindest als Sendefenster - im NRW-Kabelnetz sehen konnte?
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Februar 2013 - 20:25 Uhr:   

"Lafontaine ist ein gnadenlos überschätztes einfaches Parteimitglied, das nur etwas öffentliche Aufmerksamkeit für sein Ego braucht."

Dem stimme ich zu.

"politisch wird der definitiv nie mehr eine Rolle spielen. Auch eine Lieblingsbeschäftigung von Medien und Herrn Falter ist eine neue Linkspartei. Jeder halbwegs realistische Mensch weiß, daß daraus sowieso nichts wird."

Aber da lagen Sie nun wirklich falsch.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 03. März 2013 - 23:00 Uhr:   

@Norddeutscher:

Da dürfte Thomas Frings 2004 mit "neuer Linkspartei" wohl die weiland WASG gemeint haben, im Gegensatz zur "alten Linkspartei", damals noch PDS.

Damit konzentriert sich die Fragestellung darauf, wie man "daraus sowieso nichts wird" interpretiert. Die WASG ist weg, aber wurde aus ihr "nichts"?
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Ralf Lang
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 04. März 2013 - 14:45 Uhr:   

Die WASG wurde nichts - aber eine geringe Teilmenge ihrer Interessenten ist im reformierten PDS-Apparat aufgegangen und die Einstellung einiger Wähler zu dieser ist weiter verändert worden. Das wäre vielleicht auch so über die Zeit passiert, so die PDS die Wahl überlebt hätte.
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Maik Otter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 05. Juli 2016 - 12:10 Uhr:   

Ausgerechnetet Frau Atai muss so kräftig auf dem russischen Staatsfernsehen herumhacken! Bei der ARD wird mit, meistens echten Informationen, eher einseitig politisch links, berichtet!

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