Erste Beschlussempfehlung
des Wahlprüfungsausschusses |
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zu 51 gegen die Gültigkeit der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen |
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A. Problem |
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Gemäß Artikel 41 Abs. 1 Satz 1 des Grundgesetzes ist die Wahlprüfung Sache des Deutschen Bundestages. Dieser hat nach den Bestimmungen des Wahlprüfungsgesetzes (WPrüfG) auf der Grundlage von Beschlussempfehlungen des Wahlprüfungsausschusses über die Einsprüche zur Gültigkeit der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag zu entscheiden. Insgesamt sind 194 Wahleinsprüche eingegangen. Die jetzt zur Beschlussfassung vorgelegten Entscheidungen behandeln 51 Einsprüche. Die Beschlussempfehlungen zu den übrigen Einsprüchen werden jeweils nach Abschluss der Beratungen im Wahlprüfungsausschuss vorgelegt.. |
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B. Lösung |
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- Zurückweisung von 32 Wahleinsprüchen ohne mündliche Verhandlung wegen offensichtlicher Unbegründetheit (§ 6 Abs. 1a Nr. 3 WPrüfG) oder wegen Unzulässigkeit (§ 6 Abs. 1a Nr. 1 und 2 WPrüfG) – vgl. Nr. 1 der Beschlussempfehlung;
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- Verfahrenseinstellung bei 19 Wahleinsprüchen wegen Rücknahme des Einspruchs (§ 2 Abs. 6 WPrüfG) oder sonstiger Erledigungsgründe – vgl. Nummer 2 der Beschlussempfehlung.
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Offensichtlich unbegründet sind Einsprüche,
a) die einen Sachverhalt vortragen, der einen Fehler bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahl nicht erkennen lässt;
b) die sich auf die Behauptung der Verfassungswidrigkeit von Rechtsvorschriften stützen (nach ständiger Praxis des Deutschen Bundestages in Wahlprüfungsangelegenheiten bleibt die Feststellung einer Verfassungswidrigkeit dem Bundesverfassungsgericht vorbehalten);
c) die mangels ausreichender Angabe von Tatsachen nicht erkennen lassen, auf welchen Tatbestand der Einspruch gestützt wird;
d) die sich auf nachprüfbare Mängel bei der Vorbereitung oder Durchführung der Wahl stützen, ohne dass diese Mängel aber einen Einfluss auf die Mandatsverteilung haben können. |
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C. Alternativen |
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Keine hinsichtlich der Ergebnisse der Entscheidungen. |
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Der Wahlprüfungsausschuss ist entsprechend seinem Selbstverständnis und seiner ständigen Praxis allen behaupteten Wahlmängeln nachgegangen, auch wenn sie keinen Einfluss auf die Mandatsverteilung im 16. Deutschen Bundestag hatten. Diese Art der Behandlung soll dafür Sorge tragen, dass sich festgestellte Wahlmängel bei künftigen Wahlen möglichst nicht wiederholen. |
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D. Kosten |
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Keine |
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Beschlussempfehlung |
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Der Bundestag wolle beschließen,
- aus den Anlagen 1 bis 32 ersichtlichen Beschlussempfehlungen zu Wahleinsprüchen anzunehmen,
- die Verfahren zu folgenden 19 Wahleinsprüchen einzustellen:
WP 01/05, WP 03/05, WP 04/05, WP 05/05, WP 10/05, WP 11/05, WP 16/05, WP 18/05, WP 19/05, WP 20/05, WP 21/05, WP 22/05, WP 24/05, WP 29/05, WP 59/05, WP 68/05, WP 119/05, WP 164/05, WP 169/05. |
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Berlin, den 9. März 2006 |
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Der Wahlprüfungsausschuss |
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Thomas Strobl (Heilbronn) Vorsitzender und Berichterstatter
Klaus-Uwe Benneter Berichterstatter
Ernst Burgbacher Berichterstatter
Dr. Carl-Christian Dressel Stellv. Vorsitzender und Berichterstatter
Dr. Wolfgang Götzer Berichterstatter
Bernhard Kaster Berichterstatter
Ulrich Maurer Berichterstatter
Petra Merkel (Berlin) Berichterstatterin
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Inhaltsverzeichnis zum Anlagenteil: |
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Beschlussempfehlungen zu den einzelnen Wahleinsprüchen |
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Aktenzeichen | Betreff | Berichterstatter/in Anlage | Nr. | Seite |
WP 93/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
1 |
5 |
WP 31/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
2 |
7 |
WP 46/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
3 |
9 |
WP 47/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
4 |
11 |
WP 48/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
5 |
13 |
WP 51/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
6 |
15 |
WP 53/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
7 |
17 |
WP 83/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
8 |
19 |
WP 122/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
9 |
21 |
WP 136/05 |
Dortmunder Briefwahl |
Abg. Kaster/Abg. Maurer |
10 |
23 |
WP 57/05 |
Überhangmandate |
Abg. Strobl (Heilbronn) |
11 |
27 |
WP 177/05 |
Überhangmandate |
Abg. Strobl (Heilbronn) |
12 |
29 |
WP 180/05 |
Überhangmandate |
Abg. Strobl (Heilbronn) |
13 |
31 |
WP 99/05 |
5-Prozent-Sperrklausel |
Abg. Benneter |
14 |
33 |
WP 86/05 |
Unterschriftenquoren |
Abg. Maurer |
15 |
35 |
WP 172/05 |
Ausgestaltung Wahlsystem |
Abg. Maurer |
16 |
39 |
WP 105/05 |
Zulassung Partei u.a. |
Abg. Dr. Dressel |
17 |
45 |
WP 06/05 |
Allgemeine Gründe |
Abg. Dr. Dressel |
18 |
47 |
WP 113/05 |
Wahlkampf u.a. |
Abg. Burgbacher |
19 |
49 |
WP 125/05 |
Nichtzulassung zur Stimmabgabe |
Abg. Burgbacher |
20 |
51 |
WP 55/05 |
Identitätskontrolle im Wahllokal |
Abg. Merkel (Berlin) |
21 |
53 |
WP 148/05 |
Identitätskontrolle im Wahllokal |
Abg. Merkel (Berlin) |
22 |
55 |
WP 37/05 |
Verwendung von Bleistiften |
Abg. Merkel (Berlin) |
23 |
57 |
WP 27/05 |
Gestaltung des Stimmzettels |
Abg. Merkel (Berlin) |
24 |
59 |
WP 70/05 |
Verwendung von Bleistiften |
Abg. Merkel (Berlin) |
25 |
61 |
WP 75/05 |
Einrichtung der Wahlzellen |
Abg. Merkel (Berlin) |
26 |
63 |
WP 115/05 |
Allgemeine Gründe |
Abg. Merkel (Berlin) |
27 |
65 |
WP 131/05 |
Allgemeine Gründe |
Abg. Merkel (Berlin) |
28 |
67 |
WP 132/05 |
Allgemeine Gründe |
Abg. Merkel (Berlin) |
29 |
69 |
WP 153/05 |
Einspruchsfrist |
Abg. Benneter |
30 |
71 |
WP 50/05 |
Einspruch per E-Mail |
Abg. Kaster |
31 |
73 |
WP 12/05 |
Einspruch per E-Mail |
Abg. Benneter/Abg. Dr. Götzer |
32 |
75 |
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