Tipps für den Wahlkreis 160

[Tipps und Tricks 2005]

Wahltaktische Empfehlungen für die Wähler im Wahlkreis Dresden I

Für Anhänger der CDU

Für Gegner der CDU

Für Kostenreduzierer, die einen kleinen und billigeren Bundestag ohne viele Überhangmandate wollen

Hier gilt dasselbe wie für Gegner der CDU (da es um zwei Überhangmandate geht).

Für Lokalpatrioten

Diese wäre

Wie verhindert man, dass die CDU den Wahlkreis Dresden I gewinnt?

Wählen sie die Favoritin unter den Gegenkandidatinnen, also die Kandidatin, die mit der größeren Wahrscheinlichkeit genug Gegenstimmen auf sich vereinen kann. Das heißt, im Zweifel die Kandidatin des anderen Lagers auf dem Stimmzettel markieren. Für diese Kandidatin oder ihre Partei bringt es auch keinen Vorteil, da beide Kandidatinnen schon über die Landesliste gewählt sind und ihre Partei keinen weiteren Sitz bekäme. Es geht nur darum, daß die CDU diesen Sitz nicht bekommt.
Eine Einschätzung der Wahlchancen für der beiden Kandidatinnen ist schwierig. Für die Wähler besteht hier ein Selbstorganisationsproblem, damit sich die Stimmen nicht gleichmäßig auf beide Kandidatinnen verteilen und keine gewinnt. Bei der letzten Wahl lag die SPD vorne, eine Hochrechnung des Rest-Wahlergebnisses der Bundestagswahl lässt einen deutlichen Vorsprung der Linkspartei erwarten. Am Ende zählt auch die Überlegung „Der Klügere gibt nach“. Welche Kandidatin wird eher von den Anhängern der anderen Kandidatin gewählt? Kann man sich auf eine aktuelle Umfrage der SZ verlassen? Vielleicht gibt es noch eine strategische Wahlempfehlung von prominenter Seite.

Anhänger der GRÜNEN und der SPD

Umfrage eine Woche vor der Nachwahl

Eine „repräsentative“ Umfrage des Instituts für Meinungsforschung Leipzig im Auftrag der SZ unter 802 Wahlberechtigten (SZ vom 24. September 2005) kommt zu folgendem Ergebnis:

Erststimmen
 Andreas Lämmel (CDU)  32 %
 Marlies Volkmer (SPD) 29 %
 Katja Kipping (LINKE) 18 %
 Peggy Bellmann (FDP)   9 %
 Stephan Kühn (GRÜNE)   8 %
 Franz Schönhuber (NPD) 3 %

Zweitstimmen
 CDU     29 %
 SPD     28 %
 LINKE   17 %
 FDP     12 %
 GRÜNE   10 %
 Sonstige 4 % 

Solch eine Umfrage ist natürlich mit besonderer Vorsicht zu genießen, für die CDU wären das bei einer Wahlbeteiligung von über 65 % immer noch zu viele Zweitstimmen (allerdings wurde den Befragten vorher sicher nicht das Wahlsystem erklärt). Wenn es aber so knapp wird, macht es für Gegner der CDU Sinn, der CDU die Zweitstimme zu geben um sie gerade so über die schädliche Schwelle zu heben.

Wahlkampfkostenerstattung

Unabhängig von diesen Tipps erhalten die Parteien, die am 18. September mehr als 0,5 % der Zweitstimmen im Bundesgebiet bekommen haben, für die Zweitstimmen (ob schädlich oder nicht) staatliche Parteienfinanzierung.


von Martin Fehndrich, Matthias Cantow und Wilko Zicht (erstellt am 23.09.2005, Links aktualisiert am 28.09.2005)