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19.04.2003

Landtagswahl in Bremen am 25.05.2003 (in fünf Wochen)
Erste Verwendung des Divisorverfahrens mit Standardrundung (Sainte Laguë) in der BRD

Bei der Landtagswahl in der Freien Hansestadt Bremen am 25.05.2003 wird zum erstenmal überhaupt bei einer Wahl in der Bundesrepublik Deutschland das Divisorverfahren mit Standardrundung (Sainte Laguë) verwendet, das die Wahlgleichheit unter dem Gesichtspunkt der Minimierung der quadratischen Abweichungen optimal gewährleistet.

Bisher wurde bei allen Landtagswahlen, der Bundestags- und Europawahl nur die folgenden beiden Verfahren benutzt:

Die Wahl findet in den zwei getrennten Wahlgebieten der Stadt Bremen (67 Sitze) und der Stadt Bremerhaven (16 Sitze) jeweils mit eigenen Listen und eigener 5%-Hürde statt.

Zusätzlich ist die Landtagswahl auch eine halbe Kommunalwahl. Die Stimmen für die Bremische Bürgerschaft (Landtag) sind in der Stadt Bremen gleichzeitig auch Stimme für die Stadtbürgerschaft der Stadt Bremen (Kommunalparlament), die Abgeordneten kandidieren gleichzeitig für Bürgerschaft (Landtag) und Stadtbürgerschaft.

Da bei Kommunalwahlen (aber nicht bei Landtagswahlen) auch Staatsangehörige eines Mitgliedstaates der Europäischen Union (EU-Bürger) wählen dürfen, kann die Sitzverteilung in der Stadtbürgerschaft leicht von der Sitzverteilung der in der Stadt Bremen gewählten Landtagsabgeordneten abweichen. Auch dürfen für die Stadtbürgerschaft (nicht aber für den Landtag) EU-Bürger kandidieren, wobei wegen der Verbindung beider Wahlen, auf jedem Wahlvorschlag mindestens ein Deutscher kandidieren muß.

Bisher waren alle Mitglieder der Stadtbürgerschaft immer auch Landtagsabgeordnete.
Wahlergebnis Stadtbürgerschaftswahl 6. Juni 1999 (Landtagswahl Stadtbremen + Stimmen der EU Bürger)

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von Martin Fehndrich