Arrows Unmöglichkeitstheorem

[Wahlrechtslexikon]

Unmöglichkeitssatz von Arrow

Es gibt kein Wahlverfahren, daß folgende vier (fünf) Forderungen erfüllt:

  1. Transitivität: Das Wahlverfahren soll aus individuellen Präferenzen eine transitive Gruppenpräfernzliste ermitteln.
  2. Pareto-Bedingung: Wenn alle Wähler einen Kandidaten einem anderen bevorzugen, dann gilt das auch für die Gruppe.
  3. Rangfolgenkonsistenz: Die Wahl zwischen zwei Alternativen ist unabhängig von anderen Alternativen und deren individuellen Stellungen in den Präferenzen.
    [Dies ist die no way Bedingung]
  4. Nicht-Diktator Bedingung: Es gibt keinen Wähler, dessen Präferenzordnung automatisch die Gruppenpräferenz ist.
  5. Monotonie: Erhöht sich ein Kandidat (und nur einer) in individuellen Präferenzordnungen, so erhöht sich oder bleibt seine Stellung in der Gruppenpräferenzordnung.
    Da schon die ersten vier Bedingungen nicht alle gleichzeitig erfüllt werden können, muß Monotonie nicht mehr explizit gefordert werden.

Als kritische Bedingung muß man dabei die Rangfolgenkonsistenz sehen.

Der Kenneth J. Arrow (*1912) bekam für dieses Theorem 1972 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

Condorcet Paradoxon

Es gibt 3 Wähler mit folgender Präferenzordung:
A>B>C
B>C>A
C>A>B
Hier gibt es keine relative Mehrheit und eine zyklische Präferenz. Wenn man paarweise abstimmen lassen würde, ergäbe sich
A>B
bzw.
B>C
oder
C>A
d.h. die Präferenz der Gruppe ist nicht transitiv.

Condorcet Sieger

Definition: Condorcet Sieger ist wer in einer Abstimmung bei paarweiser Betrachtung alle Gegner schlägt.

Analog ist der Condorcet Verlierer, wer in einer Abstimmung bei paarweiser Betrachtung gegen alle Gegner verliert.

Das Condorcet Paradoxon zeigt, daß es nicht bei jeder Wahl Condorcet Sieger oder Verlierer geben muß.

Nach dem Wahltheoretiker Marquis des Concordet (1743-1794)


von Martin Fehndrich(Juni 2001, letzte Aktualisierung: 12.11.2009)