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J.A.L.
| Veröffentlicht am Sonntag, 08. Januar 2006 - 17:30 Uhr: | |
Hat jemand genaue Informationen darüber, wie das Abstimmungsergebnis in Brandenburg beim Volksentscheid über die Vereinigung mit Berlin 1996 sich geographisch verteilt hat? Es müsste doch eine wahlkreisgenaue Statistik gegen, doch beim Statistischen Landesamt kann ich da irgendwie nichts finden. |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Sonntag, 08. Januar 2006 - 18:01 Uhr: | |
"Politisch unvereinbar" mit dem Ergebnis "Keine Fusion", aber hilfreich: http://www.statistik-berlin.de/wahlen/vorwahlen/va-96/bra-ergt.htm |
J.A.L.
| Veröffentlicht am Montag, 09. Januar 2006 - 13:44 Uhr: | |
Danke, MMA. Wobei ich deine Aussage nicht ganz nachvollziehen kann. |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Montag, 09. Januar 2006 - 14:00 Uhr: | |
Ich meinte, dass es seltsam ist, wenn ausgerechnet das Stat. Landesamt des Landes, mit dem Brandenburg n i c h t fusioniert. die Zahlen besser bereithält als die Brandenburger Kollegen. |
Good Entity (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Samstag, 14. Januar 2006 - 18:35 Uhr: | |
Geographisch ergibt sich interessanterweise fast kein Schwerpunkt. Potsdam fällt noch mit überdurchschnittlicher Wahlbeteiligung und leicht überdurchschnittlicher Ablehnung auf. Die ablehnende Haltung der Wähler hat offenbar weder etwas mit ihrer Entfernung von Berlin noch mit der Frage "Stadt oder Land" und entgegen anderen Gerüchten anscheinend auch nichts mit der sonstigen Präferenz für politische Parteien zu tun. Sonst müssste man ja Ähnlichkeiten der Verteilung mit den Hochburgen erkennen können. Oder übersehe ich etwas? |
MMA (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Dienstag, 17. Januar 2006 - 13:16 Uhr: | |
Ein wesentliches Problem bei der Interpretation liegt im Zuschnitt der Brandenburger Kreise, der kartografisch einem Tortenschnitt ähnelt. 8 der 14 Landkreise haben Anteil am Berliner Umland, 7 von diesen reichen sogar bis zur äußeren Landesgrenze. Insofern sind Aussagen über Berlin-nahe und Berlin-ferne Regionen anhand der Kreis-Ergebnisse schwer zu treffen. Auffällig finde ich gleichwohl, dass die an West-Berlin angrenzenden Kreise Havelland, Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark hohe Zustimmungswerte hatten. Hier ist die PDS schwächer als im Ost-Berliner Umland, es sind auch mehr Westberliner hierhin gezogen. In der PDS-Hochburg Stadt Potsdam fiel die Zustimmung niedrig aus, ähnlich in der Ex-Bezirksstadt Frankfurt(Oder). |
Good Entity (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Freitag, 20. Januar 2006 - 20:48 Uhr: | |
Ja. Potsdam und Frankfurt (Oder) haben unmittelbar etwas zu verlieren, nämlich das Image der "bedeutendsten Städte eines Bundeslandes". Das kann man gegenüber Berlin natürlich vergessen. Erstaunlich ist, dass das gerade 'mal 3% Abweichung vom Landesdurchschnitt bringt. Dass die Frage von Potsdamer Wählern als besonders wichtig eingestuft wurde, kann man stattdessen an der tatsächlich deutlich überdurchschnittlichen Wahlbeteiligung ablesen, 76 % gegenüber gerade 60 % um Prenzlau oder Perleberg oder Finsterwalde. Offenbar haben sich eine Reihe von Einflüssen im Ergebnis gegenseitig aufgehoben. Ob in Eberswalde und den anderen Gebieten östlich Berlins außerdem noch alte Animositäten gegenüber dem unmittelbar benachbarten Berlin als "besserversorgte Hauptstadt der DDR" eine Rolle spielen? Eine noch geringere Zustimmung zur Fusion gab es allerdings in der Prignitz und im Ruppiner Land, also in den äußersten nordwestlichen Bereichen des Landes, die eher als SPD-Hochburgen gelten. Die Schwankungen liegen aber durchweg bei wenigen Prozenten, der Ausdruck "hohe Zustimmungswerte" ist da schon sehr relativ, zumal bei einem Maximum von 39,4% (Landesdurchschnitt 36,3%). |
kpschi (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Mai 2006 - 08:19 Uhr: | |
An der Situation der Randgebiete hat sich bisher wenig verändert. Der Gegensatz ist immer größer geworden. Die Ablehnung besteht nach wie vor. Unbegreiflich die Tatsache von damals. Bei der Wahl mußte Ja oder Nein angekreuzt werden sowie das Vereinigungsjahr. Wer nein ankreuzte, meinte nein. In der Auswertung wurde dazu u.a. argumentiert, daß viele Stimmen ungültig seien weil das Jahr nicht angekreuzt war. So ist das mit der Interpretation von "Nein". |
mma
| Veröffentlicht am Montag, 31. Juli 2006 - 15:15 Uhr: | |
@kpschi "In der Auswertung wurde dazu u.a. argumentiert, daß viele Stimmen ungültig seien weil das Jahr nicht angekreuzt war. So ist das mit der Interpretation von "Nein"." Mag sein, dass irgendwer so arguementiert, das ist aber eine Legende: In den amtlichen Bekanntmachungen, http://www.statistik-berlin.de/wahlen/framesets/va-1996.htm findet sich der Satz: "Die zur Abstimmungsfrage abgegebene Stimme bleibt gültig, wenn die Zusatzfrage offengelassen wird." |
Ralf Lang
| Veröffentlicht am Montag, 27. November 2006 - 22:45 Uhr: | |
Auf ein Rekordtief ist die Zustimmung der Märker zur Länderfusion mit Berlin gefallen. Sprachen sich im Mai noch 44 Prozent der Befragten für einen Zusammenschluss mit dem Nachbarland aus, so sind es gegenwärtig gerade mal noch 33 Prozent - so wenig wie nie zuvor. Hintergrund für diese Entwicklung dürfte die Ablehnung von Bundeshilfen für Berlin durch das Bundesverfassungsgericht sein. (Infratest Dimap / RBB 1000 Befragte 17.-20. November; V: 22. November) |
Michael U.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 04. Juli 2008 - 16:20 Uhr: | |
Was wäre eigentlich bei einer Fusion aus der Stadt Berlin geworden? Wäre sie EINE Stadt mit diversen Bezirken geblieben oder hätte man die Stadtbezirke in Kommunen umgewandelt? Oder gab es da sogar völlig andere Pläne? Im Netz konnte ich dazu nichts finden... |
mma
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 04. Juli 2008 - 16:43 Uhr: | |
@Michael U. Unter dem Link, den ich vor zwei Jahren hier zwei Absätze über Ihrer Frage gesetzt habe, können Sie sich über "Gesetze und Verträge" zu dem Staatsvertrag durchklicken. Da steht das Wesentliche drin, z. B. Art. 49. Ob die Spandauer sich trotzdem irgendwie selbständig gemacht hätten, ist eine andere Frage, man kann ja den Vertrag auch nachträglich abändern. Versucht hätten sie es bestimmt irgendwann. (Beitrag nachträglich am 04., Juli. 2008 von MMA editiert) (Beitrag nachträglich am 04., Juli. 2008 von MMA editiert) |
Michael U.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 04. Juli 2008 - 17:51 Uhr: | |
@mma oh... dankeschön :-) |