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Landtagswahl in Brandenburg

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The Joker
Veröffentlicht am Dienstag, 18. Januar 2005 - 15:41 Uhr:   

Weiß nicht, ob folgendes hier schon mal thematisiert wurde:
Bei der Landtagswahl in Brandenburg hätte beinahe ein "unabhängiger" Kandidat den Einzug in den Landtag geschafft: Im Wahlkreis 29 (Oder-Spree II) erreichte der parteilose Werner Ruppert 24,0 % der Erststimmen, nur 3,9 % weniger als die PDS-Kandidatin Helga Böhnisch: http://www.wahlen.brandenburg.de/lt2004/ergebnis/029/index.html

Ein Erfolg Rupperts wäre wohl der erste derartige Coup bei Bundes- oder Landtagswahlen seit 1949.

Von den politischen Positionen ähnelt Ruppert so ziemlich Ronald Schill; der Brandenburger Flüchtlingsrat rügte bereits 1999 den "Schnellrichter von Eisenhüttenstadt", der von Asylbewerbern und Multikultur nichts hält: http://217.175.249.254/fluechtlingsrat-brandenburg/2denkneu.asp?id=43&fk=3&ti=Denkzettel%20des%20Brandenburger%20Fl%C3%BCchtlingsrats%201999

So gesehen war es doch ganz gut, dass Ruppert nicht gewählt wurde!
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Juwie
Veröffentlicht am Dienstag, 18. Januar 2005 - 17:30 Uhr:   

Bei der Bundestagswahl 1949 gab es drei "parteilose" Bewerber, die ihren Wahlkreis gewannen. Wirklich unabhängig waren sie aber nicht.

Im WK 2: Flensburg unterstützten CDU, FDP und DP den Vorstand des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, der gegen die damals einen Anschluss an Dänemark präferierenden SSW antrat. Ebert wurde Gast der CDU/CSU-Fraktion. Stimmverteilung in %:

48,0 Eduard Ebert
31,4 SSW
15,1 SPD
3,8 RSF (Radikal-Soziale Freiheitspartei, später FSU)
1,7 KPD

Im WK 168: Esslingen repräsentierte Franz Ott eine Notgemeinschaft von Vertriebenen, die später den BHE mitbegründeten. Im Bundestag konnte sich Ott an kein politisches Lager dauerhaft binden. Stimmverteilung in %:

28,0 Franz Ott
27,0 SPD
26,2 CDU
11,5 FDP
7,3 KPD

Im WK 180: Mannheim-Land trat der langjährige Landesvorsitzende der DDP aus Zeiten der Weimarer Republik an. Da er ein Mehrheitswahlrecht anstrebte, sah er sich außerstande, für die FDP anzutreten. Die FDP verzichtete in seinem WK aber auf einen Gegenkandidaten. Freudenberg wurde Mitglied der FDP-Fraktion. Stimmverteilung in %:

43,8 Richard Freudenberg
25,5 CDU
20,7 SPD
10,0 KPD

Quelle: Peter Schindler, Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949 bis 1999, Baden-Baden 1999, S. 284-286.
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Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Dienstag, 18. Januar 2005 - 19:02 Uhr:   

http://www.wahlrecht.de/lexikon/parteilose.html
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Martin Jurgeit
Veröffentlicht am Dienstag, 18. Januar 2005 - 20:12 Uhr:   

Eine Anmerkung noch zu den Vertriebenen bei der BTW 1949: Dass die Vertriebenen seinerzeit noch nicht mit einer "richtigen" Partei antraten, war einzig und allein dem Umstand geschuldet, dass sie noch bis Anfang 1949 unter das sogenannte Koalitionsverbot für Vertriebene fielen, sich also nicht organisieren durften. Auch nach dem Wegfall des Verbots der Besatzungbehörden wurden die Lizensierungsverfahren für Vertriebenen-Parteien (als "Notgemeinschaft/NG" im Süden und als "BHE" im Norden vertreten) systematisch von den etablierten Parteien behindert und verschleppt. Der einzige Weg für die schon mit großem Erfolg bei Kommunalwahlen angetretenen Vertriebenen-Parteien bestand also darin, sich mit zugelassenen Parteien zu verbünden (z.B. der WAV in Bayern) oder aber als "unabhängige" Kandidaten anzutreten. Das Parteien-Handbuch geht davon aus, dass mehr als 1 Million Stimmen für "unabhängige" Vertriebenen-Kandidaten abgegeben wurden.
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Holger Birne
Veröffentlicht am Sonntag, 23. Januar 2005 - 18:56 Uhr:   

Bei der Bundestagswahl gab es auch in der 2. und 3. Periode äußerst erfolgreiche Einzelbewerber, auch wenn sie keine Mandate gewannen. The Joker irrt hier.
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The Joker
Veröffentlicht am Dienstag, 25. Januar 2005 - 15:58 Uhr:   

@Holger Birne

Ich schrieb, dass es der erste Erfolg (also Platz 1, direkt gewählt) seit 1949 gewesen wäre. Dass es auch in der Zwischenzeit beachtliche Ergebnisse "Unabhängiger" (aber eben keinen Sieg im Wahlkreis!) gab, habe ich gar nicht bestritten!
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Bürger
Veröffentlicht am Montag, 24. Oktober 2005 - 20:30 Uhr:   

@The Joker
Für einen unabhängigen Kandidaten sind aber im Regelfall schon 10% der Stimmen (und die damit verbundene Wahlkampfkostenerstattung) ein Erfolg und nicht nur der erste Platz (und der damit verbundene Mandatsgewinn). Sie irren also weiterhin. Schließlich schrieben Sie im Ausgangsposting von Erfolg und nicht von Sieg.
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Tim Spier
Veröffentlicht am Mittwoch, 02. November 2005 - 10:57 Uhr:   

@Bürger und Holger Birne: Wie kann man nur so borniert sein, und weiterhin von "irren" sprechen. Es ist doch vollkommen klar, was the Joker gemeint hat: Den Einzug eines "unabhängigen" Kandidaten in den Bundestag.
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Marco (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Freitag, 18. Mai 2007 - 15:53 Uhr:   

Martin Hohmann hat bei der Bundestagswahl 2005 in Fulda als Einzelkandidat auch mehr als 20 % geholt. Aber der war natürlich durch seine Vorgeschichte bekannter.
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Mitdenker
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. Februar 2009 - 15:07 Uhr:   

Werner Ruppert sammelte in Eisenhüttenstadt 4 125 der auf ihn entfallenden 7 058 Erststimmen.

Quellen
Wahlkreis 29 http://www.wahlen.brandenburg.de/lt2004/ergebnis/029/index.html
Eisenhüttenstadt http://www.wahlen.brandenburg.de/lt2004/ergebnis/029/gemeinde_833.html
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Maik Otter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 07. Oktober 2016 - 22:49 Uhr:   

Wie wird im Nachfolgegebiet der DDR gewählt?

Ergebnisse der Landtagswahlen im Land Brandenburg seit dem 14.10.1990

Das Land Brandenburg wird manchmals als "die kleine DDR" bezeichnet! Die linken Parteien sind hier am stärksten! Die SPD hat bislang jede der sechs Landtagswahlen seit dem Jahr 1990 gewonnen!

Partei: Landesstimmen im Summe; Prozente und Sitze
SPD: 2.648.061; 38,29% und 219 Sitze
CDU: 1.596.628; 23,09% und 130 Sitze
Die Linke. (PDS ...): 1.515.832; 21,92% und 125 Sitze
FDP: 281.903; 4,08% und 13 Sitze
Bündnis 90/Die Grünen: 233.851; 3,38% und 11 Sitze
DVU: 145.191; 2,10% und 11 Sitze
AfD: 120.077; 1,74% und 11 Sitze
Bündnis 90: 81.725; 1,18% und 6 Sitze
NPD: 66.952; 0,97%
BVB + FW: 49.553; 0,71% und 3 Sitze
Grüne: 36.328; 0,53%
REP: 31.927; 0,46%
FAMILIE: 30.843; 0,45%
Piraten: 14.595; 0,21%
DSU: 14.484; 0,21%
GRAUE: 13.939; 0,20%
50 Plus: 11.875; 0,17%
AfW: 11.006; 0,16%
Bürgerbündnis: 10.405; 0,15%
AUB-BB: 9.993; 0,14%
RRP: 6.986; 0,10%
BRB: 5.990; 0,09%
VMBW W: 4.452; 0,06%
DBU: 4.362; 0,06%
Offensive D: 4.338; 0,06%
UW VB: 4.240; 0,06%
JA zu BB: 4.114; 0,06%
Liga: 2.721; 0,04%
ödp: 1.952; 0,03%
Domowina: 1.177; 0,02% => Dachverband der Sorben
Summe: 6.915.947; 100,00% und 529 Sitze

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