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Archiv bis 09. Januar 2011

Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Neue Wahlumfragen (etwa zur Europa- und zur Bundestagswahl) » Archiv bis 09. Januar 2011 « Zurück Weiter »

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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 03. November 2010 - 16:56 Uhr:   

Zum Thema Forsa (wahrscheinlich nicht erstmals, aber doch seit langem?) ein Artikel aus der taz:

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/forsa-sorgt-fuer-gruenen-hoehenflug/
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 03. November 2010 - 23:20 Uhr:   

Wenn die FGW die Grünen immer noch so weit runtergewichtet, wie sie es 2007 eingeführt hat, müssten die Grünen in den nur mit der Haushaltsgröße gewichteten Rohdaten der FGW seit Ende September bei annähernd 30% sein. Seit Februar 2007, wo offenbar eine Gewichtung nach Bildungsniveau eingeführt worden ist, waren die Grünen in der "politischen Stimmung" konstant um ein Viertel (damals 3 Punkte von rund 12%) unter den Rohdaten, während es zuvor (vermutlich aufgrund von Altersgewichtung) ungefähr ein Zehntel (grob 1 Punkt) war. Im Gegenzug ist vorallem die SPD aufgewertet worden, bei der die Gewichtung zuvor relativ neutral war (Hauptgewinnerin der Gewichtung war zuvor die Union).

Ganz so krass wird es allerdings nicht sein, weil die Grünen bei zunehmenden Werten an Breite gewinnen und deshalb nicht mehr so anfällig für die Gewichtung sind. Laut Emnid (Flash-Video) wollen (bei insgesamt zu der Zeit 20%) nur 30% der Abiturienten die Grünen wählen und immerhin 10% der Hauptschüler. Zum Vergleich: Bei der FGW waren es 2007 im Durchschnitt 17,1% der Abiturienten und 3,5% der Hauptschüler (7,2% Realschüler, 7,7% ohne Abschluss, 17,5% Schüler = potenzielle Abiturienten), also ein deutlich größerer Abstand. Der Unterschied ist aber immer noch beträchtlich.

Außerdem hat die FGW die Gewichtung im Juni 2007 offenbar wieder etwas entschärft; seither bis zum Ende der veröffentlichten Daten (2008) hat die Runtergewichtung nur noch eher knappe 2 Punkte von 10-12 Prozent ausgemacht. Mitte 2008 scheint die FGW aber auch noch begonnen zu haben, nach Zahl der Telefonnummern zu gewichten (zweite Telefonnummer halbiert das Gewicht, alle weiteren werden ignoriert). Eigentlich ist das methodisch unumgänglich, aber die Auskünfte der Befragten dazu sind vermutlich nur mäßig zuverlässig. Jedenfalls führt das meist auch zu einer Runtergewichtung der Grünen (und noch mehr der FDP) um grob einen halben Punkt bei großen zufälligen Schwankungen. Dass die FGW vermutliche Nichtwähler voll mitzählt, geht auch zulasten der Grünen, aber das macht nicht viel aus.

2005 war die letzte veröffentlichte Umfrage der FGW vor der Wahl ohne die Gewichtung bei sämtlichen Parteien (inklusiv der Sonstigen) näher am realen Wahlergebnis als mit der Gewichtung. Für 2009 liegen die Rohdaten noch nicht vor, aber vermutlich wären Union und SPD ohne Gewichtung besser und Grüne und FDP schlechter getroffen worden (bei Linker und Sonstigen war das Vorzeichen der Differenz in der Vergangenheit schwankend).

Insgesamt ist es jedenfalls plausibel, dass die Rohdaten für die Grünen momentan bei rund 25% liegen und die veröffentlichten Daten von Forsa allein durch berechtigte methodische Unterschiede in der Datenverarbeitung erklärbar sind. Anders schaut es allerdings bei der SPD aus. Entweder hat da Forsa wesentlich andere Rohdaten als die FGW, oder man muss die Zahlen durch die Projektion auf ein (unbekanntes) Szenario erklären. Wobei das keine Spezialität von Forsa wär; auch die FGW hat 2002/2003 die Union über längere Zeit um 10 Punkte und mehr runterprojiziert (damals hat wohl jedes Institut Zahlen veröffentlicht, die mit den Umfrageergebnissen überhaupt nichts mehr zu tun gehabt haben).

Übrigens scheint Forsa die Sonntagsfrage im Gegensatz zur FGW offen zu stellen. (Hab ich auf der Suche nach etwaigen Forsaumfragen zur Europawahl gefunden, bezieht sich aber vielleicht auf eine normale Bundestagsumfrage, obwohl es leicht möglich ist, dass unveröffentlichte Umfragen speziell zur Europawahl existieren. Weiter daneben als die der anderen Institute wär sie wohl kaum gewesen, wenn man die Angaben zur Bundestagssonntagsfrage dieser Zeit betrachtet.)

Interessant an obigen Zahlen von Emnid sind übrigens noch die Wählerwanderungen zu den Grünen. Von 100 Befragten, die derzeit die Grünen wählen wollen, waren demnach bei der letzten Bundestagswahl 54 Wähler der Grünen (10,8 Punkte vom Wahlergebnis, also praktisch ohne Verluste zu den Nichtwählern), 13 (2,6) SPD, 10 (2,0) Nichtwähler, 9 (1,8) FDP, 8 (1,6) Linke und 6 (1,2) Union.

Dass die Union laut einer etwas älteren Emnidumfrage trotz marginaler Verluste in den Prozentwerten 20% ihrer Wähler an die Nichtwähler verlieren soll, legt außerdem nahe, dass die bekennenden Nichtwähler momentan außerordentlich stark sind.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 10. November 2010 - 20:13 Uhr:   

3 aktuelle Umfragen, wie die erwarteten zusätzlichen Geldmassen verbraten werden sollen:
 
Forsa Infr. Emnid (29- 50+)
Steuersenkungen 13 23 39 (61 21)
Schuldenabbau 45 57 37 (28 48)
Mehr Ausgaben 41 18 23 (11 29)

Infratest dimap hat letzte Woche Di/Mi befragt, Forsa Do/Fr; die Emnid-Daten sind am Freitag veröffentlicht worden, stammen aber u.U. von der Woche davor. Die altersspezifischen Angaben gehören zu Emnid (tun hier nichts zur Sache, aber die grobe Spreizung ist interessant).

Natürlich spielt bei den immensen Abweichungen auch die Fragestellung eine Rolle, die zwar nur von Infratest dimap genau bekannt ist, wo aber zumindest die zusätzlichen Ausgaben in deutlich verschiedene Richtungen gelenkt worden sind: Forsa wird mit "das Geld zum Beispiel in Infrastrukturprojekte oder in die Bildung zu investieren" zitiert (Bildung ist natürlich momentan attraktiv und um Infrastrukturprojekte mit Stuttgart 21 in Verbindung zu bringen, ist die Überrumpelung durch den Interviewer wahrscheinlich zu groß), bei Emnid sind es die "Sozialleistungen" und bei Infratest dimap soll es dazu dienen, "wichtige staatliche Aufgaben zu erfüllen".

http://www.stern.de/wirtschaft/geld/stern-umfrage-volksauftrag-schuldenabbau-1622298.html
http://www.infratest-dimap.de/typo3temp/pics/ARD-DeutschlandTREND_November2010_27_3393312d64.png
http://mediencenter.n24.de/ (nach "Emnid" suchen)

Am Freitag wird wahrscheinlich das Politbarometer nochmal ganz andere Zahlen veröffentlichen.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 12. November 2010 - 13:35 Uhr:   

Nun haben wir (neuere zuerst):
 
FGW Forsa Infr. Emnid
Steuersenkungen 29 13 23 39
Schuldenabbau 58 45 57 37
Mehr Ausgaben 11 41 18 23

Dass die Zahlen der FGW ungefähr die gleichen wie bei Infratest dimap sind, liegt wohl an der ähnlichen Lenkung der Ausgabenvariante. Hier sollen einfach "zusätzliche Staatsausgaben" zur Wahl gestellt worden sein. Wobei die Wortwahl "zusätzlich" statt "wichtig" die Alternative natürlich nicht attraktiver macht.
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Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 21. Dezember 2010 - 16:07 Uhr:   

Forsa schreitet ’mal wieder mutig voran und sieht die FDP jetzt bei nur noch drei Prozent. Damit sichert sich das Institut einen prominenten Platz in der Berichterstattung über die Führungskrise der Liberalen.
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 22. Dezember 2010 - 12:10 Uhr:   

"Forsa schreitet ’mal wieder mutig voran und sieht die FDP jetzt bei nur noch drei Prozent. Damit sichert sich das Institut einen prominenten Platz in der Berichterstattung über die Führungskrise der Liberalen."

Die Tendenz scheint tatsächlich eher unter 5% zu sein. Die politische Stimmung des letzten Politbarometers hat die FDP auch unter 5 gesehen. Nichtstdestotrotz glaube ich auch nicht an eine FDP unter 5.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 22. Dezember 2010 - 12:53 Uhr:   

Egal ob nun 3, 4, 5 oder 6% - ohne Zweifel hat die FDP ein Problem. Westerwelle dürfte erledigt sein. Als Person kam er nie gut an und taktisch und strategisch hat er total versagt - und das bei günstiger Ausgangslage vor gut einem Jahr. Wer selbst mit 93 Sitzen, schwarz-gelber Mehrheit und Aus den Fehlern der FDP in der Kohl-Zeit hat er rein gar nichts gelernt. Interessanter als irgendwelche genauen Umfragezahlen Jahre vor der Wahl ist, wer Westerwelles Nacholger wird und wie. Von den gehandelten Kandidaten ist m.E. Brüderle noch am ehesten geeignet und Lindner vollkommen ungeeignet. Er ist nicht nur als Generalsekretär mitverantwortlich für den bisherigen, wenig erfolgreichen Kurs, er will ihn ja sogar noch verschärfen. Wer meint, die FDP könne mit noch mehr Anbiederung an die Linken Erfolg haben, der wird sie genau dahin führen, wo das LiF in Österreich gelandet ist. Brüderle steht dagegen nicht für einen Linkskurs, er ist zumindest nicht unpopulär und ihm ist Stehvermögen gegenüber dem Koalitionspartner zuzutrauen.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 23. Dezember 2010 - 10:30 Uhr:   

Ich sehe dies genauso, nur scheint das Problem zu sein, dass Westerwelle dies nicht so sieht und nicht freiwillig aufgeben wird. Wenn die FDP klug beraten ist, sollte sie Brüderle als Nachfolger wählen. Der ist wenigstens seriös.

Zu den Umfragen: mich wundert schon, dass Allensbach die FDP mit 6% und damit doppelt so "hoch" verortet wie Forsa. 5% dürfte m.E. realistisch sein, da ich glaube, dass die FDP auf Stimmen von Wählern rechnen kann, die die FDP im Parlament sehen wollen und zwischen Union und FDP schwanken. Aber dies bleibt natürlich Spekulation.
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 23. Dezember 2010 - 13:21 Uhr:   

Es wäre doch ein wenig zu billig, das derzeitig schlechte Abschneiden allein an der Person Westerwelle festzumachen. Die FDP ist der Ein-Thema-Politik bereitwillig gefolgt und muss dafür Lehrgeld zahlen (wie übrigens jede Partei, die lange Jahre in der Opposition verbringt). Den Grünen und der Linken wird dieses Schicksal, so denn sie an die Regierung im Land oder Bund kommen sollten, ebenso mit größter Wahrscheinlichkeit auch ereilen. Sicherlich ist Westerwelle ein Problem, aber dass die FDP als Ganzes ebenso Probleme hat, ist ebenso offensichtlich. Man hat sich nur noch auf Steuersenkung fokussiert und das ist doch reichlich mager, zumal von vornherein klar war, dass die Rahmenbedingungen für solch eine Politik äußerst ungünstig sind.
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nevermore
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 23. Dezember 2010 - 14:12 Uhr:   

Die Forsa-Zahlen scheinen generell stärker "auszuschlagen" als die der anderen Institute. Umgekehrt scheinen bei Allensbach die Schwankungen unterdurchschnittlich. Könnte am Einsatz unterschiedlicher Glättungsverfahren liegen.

(Beitrag nachträglich am 23., Dezember. 2010 von nevermore editiert)
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 23. Dezember 2010 - 14:14 Uhr:   

"Die FDP ist der Ein-Thema-Politik bereitwillig gefolgt und muss dafür Lehrgeld zahlen"
Thematisch ist die FDP nicht einseitiger als andere und die Konzentration auf ein Thema im Wahlkampf ist auch keineswegs falsch. 6,3 Mio. Stimmen hätte die FDP ganz bestimmt nicht bekommen, wenn sie gesagt hätte, die Steuer- und Abgabenlast sei OK oder noch zu niedrig.

"Man hat sich nur noch auf Steuersenkung fokussiert und das ist doch reichlich mager, zumal von vornherein klar war, dass die Rahmenbedingungen für solch eine Politik äußerst ungünstig sind."
Ganz im Gegenteil. Die Rahmenbedingungen waren extrem günstig, nur hat es Westerwelle vergeigt. Einsparpotentiale gibt es reichlich (allein im Sozialetat ließe sich locker und relativ kurzfristig ein zweistelliger Milliardenbetrag einsparen, ohne damit allzuviele Leute zu ärgern) und hätte die FDP eine sofortige und Steuersenkung zur Bedingung für eine Koalition gemacht, hätte es sie auch gegeben.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und hier kann man auch den Umkehrschluss ziehen. Wer keinen Raum für eine Steuersenkung sieht, will in Wirklichkeit einfach nur keine Entlastung.
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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 03. Januar 2011 - 18:24 Uhr:   

Ein gesundes neues und vor Allem erfolgreiches und spannendes (auch Politik-) Jahr wünsche ich allen Lesern.

Es gibt eine neue Umfrage.
Diesmal keine direkte Wahlumfrage eher eine Frage zur allgemeinen Befindlichkeit der Deutschen von Infratest/Dimap und MDR.

Kurz die Ergebnisse:

80% der Deutschen spüren NICHTS vom Aufschwung
18% gaben an, davon etwas zu merken.

+++++++++
Positiver bewerten die Deutschen ihre Aussichten für das neue Jahr. 72 Prozent gehen davon aus, dass ihre wirtschaftliche Situation zumindest gleich bleiben wird. 13 Prozent glauben, dass es ihnen besser geht wird. Nur zwölf Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.
+++++++++
Die Bundesregierung kann ebenfalls nicht vom wirtschaftlichen Aufschwung und den gesunkenen Arbeitslosenzahlen profitieren. Nur 18 Prozent der Deutschen glauben, dass die schwarz-gelbe Koalition einen großen Anteil am Rückgang der Arbeitslosigkeit hat. Drei Viertel der Deutschen glaube das nicht

(c) MDR.de

Der gesamte Link mir einem Audiobeitrag der redaktion hier:

http://www.mdr.de/mdr-aktuell/8058617.html
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 04. Januar 2011 - 13:40 Uhr:   

Ich habe mal eine (vielleicht etwas dumme) Frage: Wird bei den Wahlumfragen auch berücksichtigt, dass der CSU-Anteil bundesweit über 5 % betragen muss, damit sie in den Bundestag reinkommen? Irgendwie fände ich mittlerweile so eine Aufschlüsselung des CDU/CSU-Umfrageergebnisses interessant, wenn immer von der Erosion der Volksparteien die Rede ist.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 04. Januar 2011 - 13:48 Uhr:   

Bei Bundestagswahlen reichen der CSU unabhängig von den 5% drei Direktmandate, was sie in absehbarer Zeit immer schaffen werden. Bei Europawahlen benötigt die CSU aber Bundesweit >5%, um ins Europaparlament einzuziehen.
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 04. Januar 2011 - 13:54 Uhr:   

Ups...dann habe ich da was verwechselt. Danke für die Klarstellung.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 04. Januar 2011 - 15:11 Uhr:   

Abgesehn davon machen Umfragen in der Regel sowieso keine Aussagen dazu, wie sich der Stimmenanteil in der Sitzverteilung auswirkt. Bei ausgewiesenen 4% oder 6% ist schon rein statistisch völlig unklar, ob die Realität oberhalb oder unterhalb von 5% liegt, und zusammen mit systematischen Fehlern ist mindestens auch bei 3% und 7% noch keine eindeutige Aussage möglich. Die CSU hat aber einen relativ großen Stammwähleranteil, so dass man unter normalen Umständen etwas wie eine Halbierung praktisch ausschließen kann (im Gegensatz zu FDP, Grünen oder Linken (im Westen)); bei bayerninternen Umfragen sind die Werte auch statistisch relativ stabiler, wenngleich dann der Wahlbeteiligungsfaktor unsicherer wird.

Bei der letzten Bundestagswahl wär die 5%-Grenze bei 32,6 % (wenn die Wähler stattdessen eine andere berücksichtigte Partei wählen) bis 35,8 % (wenn sie daheim bleiben) in Bayern erreicht gewesen. Nachdem die zuletzt 42,5 % schon sehr starke Verluste beinhalten, ist das bis zur nächsten Bundestagswahl sehr unwahrscheinlich, zumal das relative Gewicht Bayerns steigt und die Wahlbeteiligung zumindest nicht mehr überdurchschnittlich sinkt; Europawahlen sind aber u.A. wegen der niedrigen Wahlbeteiligung viel volatiler.

Bei der Grundmandatsklausel muss man damit rechnen, dass sie bis zur nächsten Wahl nicht mehr existiert, weil die Koalition bei der anstehenden Wahlrechtsreform auch das Problem der Berliner Zweitstimmen von 2002 lösen will. Dazu könnte man z.B. die Hürde auf 1 Sitz senken oder sie samt den erzielten Direktmandaten ganz streichen. Dass das so gelöst wird, ist aber wohl ziemlich unwahrscheinlich.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 04. Januar 2011 - 16:59 Uhr:   

"Nachdem die zuletzt 42,5 % schon sehr starke Verluste beinhalten, ist das bis zur nächsten Bundestagswahl sehr unwahrscheinlich, zumal das relative Gewicht Bayerns steigt und die Wahlbeteiligung zumindest nicht mehr überdurchschnittlich sinkt;"
Richtig, CSU unter 5% ist auf absehbare Zeit kein ernstzunehmendes Thema. Es ist zwar nicht gesagt, dass das immer so bleiben wird, aber ändern kann sich das nur, wenn ein großer bürgerlicher Konkurrent ihr sehr viel wegnimmt. Punktuell kann ihr die FDP durchaus nennenswert Stimmen wegnehmen, aber niemals so viel, dass die CSU wirklich in ihrer dominierenden Stellung gefährdet wird, es sei denn sie würde ihre Positionierung wesentlich ändern. Noch mehr ein Konkurrent sind die Freien Wähler, aber eben nicht auf Bundesebene und da ist 5%-Hürde für die CSU durchaus hilfreich. Ein weiteres Problem der FW ist ihr sehr schwaches inhaltliches Profil. Wirklich gefährlich geworden ist der CSU bisher nur die Bayernpartei und das ist 60 Jahre her. Es ist auszuschließen, dass umzufriedene CSU-Anhänger scharenweise nach links laufen. Solange sich das nicht-linke Parteienspektrum Deutschlands nicht grundlegend wandelt, wird die CSU locker über 5% bundesweit bleiben.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 06. Januar 2011 - 16:49 Uhr:   

Infratest dimap/ARD-Deutschlandtrend

Laut Twitteraccount von Reinhard Bütikofer und der Wiener Zeitung (andere Quellen sind (noch) nicht zu finden).

Union 36, SPD 26, GRÜNE 19, LINKE 9, FDP 4

http://twitter.com/search#search?q=deutschlandtrend
http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=3862&alias=wzo&cob=535009
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Matthias Cantow
Moderator
Veröffentlicht am Donnerstag, 06. Januar 2011 - 19:00 Uhr:   

Die Zahlen stimmen laut Jörg Schönenborn in den 18 Uhr-Nachrichten des Saarländischen Rundfunks.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 09. Januar 2011 - 12:57 Uhr:   

Bundestagswahl
Emnid/“Bild am Sonntag“, 09.01.2011

CDU/CSU: 35%
SPD: 26%
Grüne: 20%
FDP: 5%
Linke: 9%
sonstige: 5%

http://www.open-report.de/artikel/Wahltrend%3A+Union+kann+in+der+W%E4hlergunst+wieder+zulegen/95744.html

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