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Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Juli 2007 - 14:13 Uhr: | |
@Fragender: Für Bayern kann ich mir das FDP-Ergebnis ja auch noch vorstellen - da ist derzeit auch viel los und es sind größere Veränderungen möglich. Dort erscheint mir die Infratest-Umfrage nur vor allem wegen der SPD unglaubwürdig. Das liberale Hessen-Ergebnis war aber so überraschend nicht. Da war eher die vorletzte Wahl ein leichter Ausrutscher, ansonsten ist die FDP Hessen bei Landtagswahlen über die letzten 20 Jahre bemerkenswert stabil. Wie in Hessen fällt bei der Bayern-Umfrage von Infratest auch der krasse Unterschied zur letzten Umfrage eines anderen Instituts auf. Forsa hat die SPD dort noch vor wenigen Wochen bei 16% gesehen. Das muß man natürlich auch nicht auf die Kommastelle glauben - aber das liegt doch so halbwegs in vernünftiger Relation zu Wahlergebnissen und Trend. Wenn eine Umfrage wie hier von Forsa so aus dem Vergleich ausbricht, und gleichzeitig krasse Veränderungen prophezeit, für die gar keine politische Ursache erkennbar ist, dann halte ich das für sehr verdächtig. |
Niederbayer (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Juli 2007 - 18:29 Uhr: | |
Ralf Arnemann, Sie Schreiben: "Natürlich steht die CSU wegen ihrer Querelen derzeit schlecht da". Also das würde ich nicht so sehen, da die CSU bei allen Umfragen konstant 50% plus X steht, wobei das X gar nicht so klein ist. Mich stört viel mehr, dass bei zwei Umfragen, die nahezu gleichzeitig durchgeführt wurden, die SPD gewaltig variiert, wobei eine Umfrage im Auftrag der CSU, die andere im Auftrag der SPD durchgeführt wurde. Dies beweißt wieder einmal, dass die Institute einen so hohen Ermessensspielraum haben, dass die ganzen Umfragen nur als grobe Richtwerte, aber keinesfalls als mehr angesehen werden können. Die niedrigen FDP-Werte halte ich übrigens aufgrund des Schwäche des FDP-Landesverbandes bei Landtagswahlen für realistisch. |
Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Donnerstag, 26. Juli 2007 - 17:09 Uhr: | |
@Niederbayer: "Schlecht" war nur in Relation zum letzten Wahlergebnis gemeint. Das ein für die CSU schlechter Stand immer noch traumhaft für jede andere Partei ist, das ist eine andere Frage. Viel interessanter ist das mit den Auftraggebern. Darauf hatte ich gar nicht geachtet. Und das ist schon krass: Von den Rahmenbedingungen sind beide Umfragen sehr vergleichbar, die übrigen Parteien sind auch auf fast denselben Stand - nur die jeweiligen Auftraggeber haben 4% mehr. Das ist ja schon wirklich offensichtlich gelogen. |
Niederbayer (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Donnerstag, 26. Juli 2007 - 19:51 Uhr: | |
Ralf Arnemann, zu den Auftraggebern volle Zustimmung. Zur CSU: Die CSU hatte bei den LTW 94 und 98 jeweils knapp 53%. Das Ergebnis von 2003 war eher ein Ausreißer nach oben. Und im Vergleich zu den 53% steht die CSU momentan gut da, so dass 54% bis 55% auch für CSU-Verhältnisse zumindest ordentlich sind. |
Florian (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Donnerstag, 26. Juli 2007 - 20:42 Uhr: | |
Das CSU-Ergebnis 2003 hatte seine Wurzel sicher sehr stark in der BTW 2002, durch die die Persönlichkeit Stoiber beim bayerischen Wähler deutlich gepusht wurde. Umgekehrt war 2003 für die SPD mit 19,0% ein Debakel. Das bis dahin schlechteste SPD-Ergebnis war 1990 (knapp 2 Wochen nach der Wiedervereinigung und somit auf dem Höhepunkt der Unions-Sonderkonjunktur) 26% gewesen. Ansonsten waren für die SPD in der modernen bayerischen Parteienlandschaft (d.h. nach dem Ende der Bayern-Partei in den späten 50ern) die Ergebnisse im Schnitt über 30%. In sofern sind alle zur Zeit veröffentlichten Prognosen für die Bayern-SPD als historisch sehr niedrig einzustufen. Das gilt auch für die 22% von Infratest. Und erst recht für die lächerlich niedrigen 16% von Forsa. Hätte Forsa recht, dann hätte die SPD ihr Wählerpotenzial der letzten Jahrzehnte in jüngster Zeit glatt halbiert. Diese schlechten Werte sind eigentlich nicht ganz nachvollziehbar. Zumal die SED a.D. mit ihren ca. 3% zur Erklärung hier auch nicht taugt. |
E.H. (Unregistrierter Gast)
| Veröffentlicht am Freitag, 27. Juli 2007 - 10:51 Uhr: | |
SED a.D.? Die Ost-CDU tritt in Bayern doch gar nicht an! |
Ex-SPDler Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 11:17 Uhr: | |
Mich würde interessieren, wie hier v.a. bayerische User den Ausgang der Bayernwahl erwarten. Eventuell gibt es hier sogar aktive Kandidaten und/oder Wahlkäpfer, die hier ihre Endrücke schildern möchten. Verleiert die CSU eurer Einschätzung nach die absolute Mehrheit der Stimmen, gar der mandate? Sind Linke und Freie Wähler und FDP drin? Bleibt die SPD im 20%-Keller, sackt gar noch ab oder kann sie zulegen? Wie sind eure Einschätzungen dazu? Welche Meinungen kriegt ihr vom Wahlbürger zurückgespielt? |
Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 11:57 Uhr: | |
Prognosen sind ja schön - aber für die Zukunft doch recht schwierig ;-) Meine (recht indirekte, über diverse Bekannte) Eindrücke: > Verleiert die CSU eurer Einschätzung nach die > absolute Mehrheit der Stimmen, gar der mandate? Die CSU wird Stimmen verlieren (kein Wunder, angesichts der Ausgangslage), aber die Parlamentsmehrheit wohl knapp behaupten. Die Unzufriedenheit hat wohl etwas nachgelassen, weil diverse neue Themen die Leute beschäftigen. > Sind Linke und Freie Wähler und FDP drin? FDP bestimmt, Freie Wähler wahrscheinlich, Linke eher nicht. > Bleibt die SPD im 20%-Keller, sackt gar noch > oder kann sie zulegen? Sie wird wohl noch etwas absacken. Da schon die bundesdeutschen Umfragewerte sich den 20% nähern, wird das bayrische Ergebnis wohl deutlich drunter liegen. |
Thomas Frings
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 12:52 Uhr: | |
Ich würde sagen, die CSU behält in jedem Fall die absolute Mandatsmehrheit. FDP und FW kommen wahrscheinlich rein, die Linkspartei wohl eher nicht, damit läge die Schwelle zur absoluten Mehrheit bei ca. 45%. Die CSU wird deutlich darüber bleiben und auch weiter eine komfortable Mehrheit im Landtag haben. |
Semmelstoppler Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 21. August 2008 - 08:11 Uhr: | |
Ich denke das die CSU über 50 % liegen wird. Die FDP spielt in Bayern keine Rolle, die Kandidaten sind kaum bekannt und wird es nicht schaffen. Linke und Grüne sind in Bayern weit weg von der eher konserativen Einstellung der Bayern was regieren angeht. Die SPD kommt deutlich unter 20 %. Mehr kann man bei einer derart unglaublich dummen öffentlich dargestellten Führungsschwäche der Bundespartei kaum erwarten. Mir fällt auch kein Grund ein nochmal SPD zu wählen. FW könnten es schaffen, aber ich denke die meisten werden sagen CSU=Bayern FW=Kommune. Zu hoffen wäre das die ÖDP den Einzug schafft. Diese Partei hat Menschen mit Charakter und Gripps und wirklich konserativ und dennoch innovative und Zukunftsweisende Ideen. }} |
Mitdenker
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 22. August 2008 - 19:11 Uhr: | |
Semmelstoppler, Du bist ja im Sinne Becksteins ein echter Bayer! Diese Arroganz der CSU Politiker und der CSU Wähler ist - wie immer - absolut unangebracht! Dieses Mal werdet Ihr Euch umgucken! Zweidrittelmehrheit und Dreiparteienparlament waren gestern! Grüße aus dem Land zwischen den Meeren, Mitdenker |
Gast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Samstag, 23. August 2008 - 14:28 Uhr: | |
was hälst du davon einfach mal ein bisschen mitzudenken, Mitdenker. Dann würdest vielleicht sogar Du kapieren, was mit dem Ausspruch "anständiger Bayer" gemeint ist. Vielleicht würdest dann auch merken, dass es sich bei dem Post deines Vorredners um eine durchaus vernünftige analyse gehandelt hat. Was er sagt sind Fakten. |
Ralf Lang
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 23. August 2008 - 14:32 Uhr: | |
Dass ein CSU- und ÖDP-Fan für sich keine Gründe weiß, in Bayern SPD zu wählen, hat mit Analyse nicht mehr viel zu tun. |
Migan Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Samstag, 23. August 2008 - 16:12 Uhr: | |
Was Semmelstoppler da zusammengestoppelt hat, ist einfach nur Wahlwerbung für die ÖDP. |
Vermutender Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 26. August 2008 - 17:17 Uhr: | |
Verdächtig, verdächtig: Seit 1. August wird kein Umfrageergebnis mehr veröffentlicht (oder unter Verschluss gehalten???). Sollten Forsa-Güllner und Konsorten bei Auswertung der "Rohdaten" zu viele Linkswähler festgestellt haben, die man einfach nicht mehr auf 4 % runtermanipulieren kann?! |
Gast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 26. August 2008 - 22:47 Uhr: | |
Wenn jemand verdächtigt wird, müssten das die Auftraggeber in Bayern sein, denn Forsa, Emnid & Co. erstellen nicht einfach so Umfragen. In Bayern sind aber bis zum 15. September Ferien und die ersten, warmen Wochen werden eher zum Urlaub mit der Familie genutzt, als die September-Wochen. Wenn ein großer Teil der Leser, Hörer oder Zuschauer fehlt, lohnt sich keine Umfrage, da die damit zu erzielenden Werbeeinnahmen geringer sind, als Anfang oder Mitte September, wenn das Interesse sowieso größer ist. |
Gast-ritis Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 28. August 2008 - 16:04 Uhr: | |
klar, weil 3 leute im urlaub sind, lohnt sich die Umfrage nicht mehr... Warum wurde dann jemals in Bremen eine Umfrage durchgeführt? |
Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 28. August 2008 - 17:12 Uhr: | |
> klar, weil 3 leute im urlaub sind, lohnt sich > die Umfrage nicht mehr. Meinen jedenfalls die potentiellen Auftraggeber. Wer anderer Meinung ist, dem steht es frei, aus eigener Tasche eine Umfrage in Auftrag zu geben. Das machen die Institute jederzeit gerne. |
Mitleser Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 12. September 2008 - 11:35 Uhr: | |
Nach der wahren Flut von Umfragen in dieser Woche (bundesweit neun Umfragen bis heute, wenn ich mich nicht verzählt habe) eine Vorankündigung einer Politbarometer-Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen in Bayern für den nächsten Freitag (19. September 2008). |
Gast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 19. September 2008 - 10:18 Uhr: | |
Sind ja kaum Unterschiede zwischen der Wahlumfrage von Infratest dimap und der Forschungsgruppe Wahlen. Die Politbarometer-Umfrage gibt leider den Anteil der noch Unentschlossenen nicht an. |
WalterK Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 19. September 2008 - 10:48 Uhr: | |
Wieso liegen Meinungsumfragen so häufig daneben? Wer kann sich noch an die Umfragen vor der letzten Bundestagswahl erinnern? Alle Institute tippten haushoch daneben - z.B. beim Ergebnis der CDU, 35,2% anstatt 41,6 % = Durchschnitt der Institute! Danach dachte ich, das Geschäft mit Meinungsumfragen wäre gestorben, denn auch bei den meisten der anderen Wahlen lag man ziemlich daneben, z.B. lag die Linke bei dei der Landtagswahlen in Hessen sowie Niedersachsen eher unter 5 % als darüber, tatsächslich kam sie aber überall rein, in Niedersachsen mit 7,1 %! Gehören die Umfrageinstitute bei der Bayern-Wahl am 28.09. erneut zu den Wahlverlierern? Falls ja, wieso ist das so? Winston Churchill soll ja mal gesagt haben: “Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe. Und entsprechend betreibt die Agentur Butter nebenbei SPD-Wahlkampf, während die Auftraggeber der meisten anderen (Bayr. Rundfunk, aber auch ZDF, Privatsender wie SAT1, BILD-Zeitung,...) traditionell eher Rechts sind, und mit solchen Zahlen auch Meinungen zu manipulieren versuchen. Bezügliche der Linken grad in Bayern spielt neben dem Wunschdenken sicher auch eine Rolle, dass manche Leute am Telefon nicht sagen wollen, falls sie Links waehlen wollen. Durchaus verständlich, nachdem die Landesregierung die Linke zum Feind erklärt hat, haben die einfach Angst. |
Benutzer Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 19. September 2008 - 10:52 Uhr: | |
Mir scheint, dass der Autraggeber der Infratest dimap Umfrage vom 18.09.2008 falsch angegeben ist. Es soll "ARD" und nicht "BR" heissen. |