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Archiv bis 10. Oktober 2010

Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Neue Wahlumfragen (etwa zur Europa- und zur Bundestagswahl) » Archiv bis 10. Oktober 2010 « Zurück Weiter »

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PNK
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 22. September 2010 - 18:52 Uhr:   

Die Forsa-Debatte ist ja so alte, wie dieses Forum. Warum sich also die Daten überhaupt noch anschauen? Im Endeffekt kann man ja immer mitteln und so dann Allensbachs enorme Überbewertung der FDP und die diversen Überbewertungen bei Forsa und emnid ausgleichen. Das Bild bleibt: die Grünen holen in den letzten Monaten aus allen Lagern (ohne Nichtwähler behaupte ich mal) Stimmen, CDU und SPD stabilisieren sich aber auf niedrigem Niveau, die Linke schwächselt leicht und die FDP steht am 5%-Abgrund und würde wohl wieder auf eine Leihstimmenkampagne hoffen müssen, die die SPD im Falle einer BTW zur stärksten Partei verhelfen könnte. Für rot-grün könnte es dann reichen, für schwarz-grün in jedem Falle, für schwarz-gelb und rot-gelb in keinem Falle. So ist die aktuelle Lage und da ist es nur normal, dass sich Anhänger des bürgerlichen Lagers, insbesondere der CDU, über überhöhte Werte der Grünen ärgern. Aber auch die werden sich normalisieren.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 24. September 2010 - 14:00 Uhr:   

Selbst bei der Forschungsgruppe Wahlen vom ZDF-Politbarometer liegen die Grünen bei der Stimmung nun bei 22%. Da bei Forsa die Stimmungen immer sehr stark ausfallen ist der Wert von 24% vielleicht gar nicht sooo stark überbewertet. Und wenn Forsa die SPD stark runter gewichtet müssen deren % ja irgendwo ankommen :-)
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 01. Oktober 2010 - 20:03 Uhr:   

infratestdimap #Sonntagsfrage Bundesweit von Infratest dimap: CDU/CSU 33% / SPD 29% / FDP 5% / Linke 10% / Grüne 18% / Sonstige 5%

Quelle: http://twitter.com/infratestdimap da die Homepage zur Zeit nicht verfügbar ist.
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Engel
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 06. Oktober 2010 - 10:34 Uhr:   

Oh, wie überraschend, jetzt stehen die Grünen beim unabhängigsten und objektivsten Meinungsforschungsinstitut der Welt "Forsa" vor der SPD. Na wer hätte denn das gedacht, das hat sich ja in keiner Art und Weise angedeutet. Na dann wollen wir mal auf die klugen politischen Hinweise des Herrn Güllner hören....
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Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 06. Oktober 2010 - 11:50 Uhr:   

Na dann müssen die Bündnisgrünen jetzt ’mal überlegen, wer ihr Kanzlerkandidat wird. Es muss bestimmt eine Frau sein, wegen der Quote. Claudia Roth wäre bestimmt in weiten Teilen der Bevölkerung mehrheitsfähig. ;-)
Schließlich vermag sie auch ins linksextremistische Lager hinein zu integrieren.
Eine Kostprobe (http://www.youtube.com/watch?v=hma2iRmmysk), ab 4:16 ein O-Ton von Claudia Roth:
„Was mir gefällt ist, dass ähm breite Bündnisse heute unterwegs waren. Da waren die Antifas, da waren die Autonomen … Also das hat mir sehr gefallen.“
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 06. Oktober 2010 - 16:16 Uhr:   

Güllner am 22.09.2010:
"Die "wirklichen Probleme" der SPD-Wähler seien sichere Arbeitsplätze und Renten, vernünftige Bildungspolitik, Abbau der Staatsverschuldung, Bekämpfung der Armut, Angehen der Ausländerproblematik."

Güllner am 06.10.2010:
"Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem stern, die SPD spreche die falschen Themen an und schneide deswegen schlecht ab. Güllner: "Die Klage gegen die Energiebeschlüsse der Regierung oder die Kritik an den Hartz-IV-Sätzen scheinen nicht die Probleme zu sein, die vielen früheren SPD-Mitgliedern aus der Mitte der Gesellschaft wichtig sind."..."

?

http://www.stern.de/politik/deutschland/stern-rtl-wahltrend-gruene-haengen-die-spd-ab-1610857.html
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Wahlticker
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Veröffentlicht am Mittwoch, 06. Oktober 2010 - 16:18 Uhr:   

Bitte helft mit, und beschwert euch regelmäßig bei allen Onlinezeitungen die die bescheuerten Güllner-Zahlen weitertragen. Ich habe mich heute bei Spiegel und Focus beschwert, beim Focus wurde der Kommentar aber nicht angenommen.

"Ihr Beitrag: Auch diese Umfrage
Ist wieder einmal "einzigartig", weil nur Forsa diese Zahlen hat. In der zeitgleichen Umfrage von Emnid liegt die SPD 8 Punkte vor den Grünen, ähnlich wie in den 4 anderen großen Umfragen. Also mal wieder kalter Kaffee von Güllner, kann der Focus nicht mal über dieses merkwürdige Gebahren von Stern und RTL aufklären? Das wäre doch ein interessantes Thema!

wurde von uns nach Prüfung durch einen Administrator nicht veröffentlicht.
"
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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 06. Oktober 2010 - 19:40 Uhr:   

Forsa Umfragen sind noch viel mehr als alle anderen gleizusetzten mit einer Wettervorhersage von heute bis in 3 Wochen.Völliger Käse, also.

Auffällig ist schon, das die Forsa Werte generell irgendwie Extreme darstellen.

....................

--Wer kontrolliert eigentlich die Umfrageinstitute ob wirklich "sauber" gearbeitet wurde?

--Oder darf jeder irgendeine Umfrage machen und sie dann nach seinem "Gusto" der Öffentlichleit präsentieren?

Diese Frage würde mich einmal interessieren ob es da irgendwelche Regelungen gibt, nach der Umfrageinstitute verfahren sollen....

Weil alles Andere wäre reines stichprobenartiges Kaffeesatzlesen mit eventueller geschmacklicher Nachbearbeitung, bei zu wenig Aroma !!!
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 06. Oktober 2010 - 20:39 Uhr:   

Lasst doch den Qualitätsjournalisten ihren Sandkasten und sie weiter von einer grünen BundeskanzlerIn träumen. Es steht jedem frei, wieviel er auf Umfragen gibt. Meinetwegen können die eine rot-grüne Mehrheit in Bayern herbeidemoskopieren. Auf zwei Dinge ist Verlass: kurz vor der Wahl (egal welche) werden die Umfragen viel dichter beieinander liegen. Und nach den Landtagswahlen werden die Bundesumfragen "korrigiert", je nachdem, wie weit man bei den Landtagswahlen daneben lag.
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tg
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 07. Oktober 2010 - 09:51 Uhr:   

Aber die Vorstellung, daß nach den derzeitigen Umfragen in 4 Jahren auf einem EU-Gipfel die Bundeskanzlerin Claudia Roth und der niederländische Ministerpräsident Geert Wilders aufeinandertreffen, hat schon was Interessantes ;-)
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 07. Oktober 2010 - 11:07 Uhr:   

@SaaleMAX,

"Weil alles Andere wäre reines stichprobenartiges Kaffeesatzlesen mit eventueller geschmacklicher Nachbearbeitung, bei zu wenig Aroma !!!"

Eine sehr schöne Beschreibung der Umfrageinstitute.
Meines Wissens veröffentlicht nur die Forschungsgruppe Wahlen die ermittelnden Rohdaten (der Befragung). Positiv ist dabei das man Rohdaten und gewichtete Daten vergleichen kann. Die anderen Institute veröffentlichten nur die "gewichteten Daten". Wie diese Gewichtung vorgenommen wird ist geheim und von Institut zu Institut unterschiedlich.
Wobei man im Fall Forsa sich manchmal die Frage stellt ob sie überhaupt eine "Gewichtung" vornehmen. Bei den dortigen Ausschlägen könnte man meinen das sie fast unverändert ihre Rohdaten wiedergeben......
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Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 07. Oktober 2010 - 11:09 Uhr:   

Forsa muss seine Mitarbeiter besser bezahlen, dann werden die Ergebnisse auch belastbar.

So machen sie sich nur lächerlich.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 07. Oktober 2010 - 19:31 Uhr:   

Auch bei Infratest wird der Abstand SPD:Grüne kleiner von 29:18 auf 27:20.

Wenn man bedenkt, dass Forsa schon immer die Stimmungen deutlicher als die anderen Institute abgebildet hat sollten wir vielleicht nicht mehr ganz so stark auf Forsa drauf hauen (vielleicht nur halb so doll).
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 08. Oktober 2010 - 01:41 Uhr:   

@SaaleMAX:
"Forsa Umfragen sind noch viel mehr als alle anderen gleizusetzten mit einer Wettervorhersage von heute bis in 3 Wochen."

Bei anderen sind es 3 Jahre. Da weiß man immerhin, dass das Wetter mehr oder weniger wieder herbstlich sein wird.

"Wer kontrolliert eigentlich die Umfrageinstitute ob wirklich "sauber" gearbeitet wurde?"

Es gibt den Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung. Der kontrolliert aber in der Regel nur auf Beschwerde, die nur Befragte, Auftraggeber, die Konkurrenz und klagebefugte Verbraucherverbände (infrage kommt hier wohl am ehesten der Fachverband Glücksspielsucht) einreichen können. Forsa ist wie die meisten Institute, die Wahlumfragen durchführen, Mitglied im ADM (die FGW ist stattdessen Mitglied in der weniger kommerziellen ASI).

Es gibt eine eigene Richtlinie für die Veröffentlichung von Ergebnissen der Wahlforschung, die eigentlich halbwegs strikt ist, an die sich aber niemand hält. Demnach müssten die Institute insbesondere von sich aus protestieren, wenn ihre Ergebnisse irreführend dargestellt werden (was ja die Regel ist). Eigene Veröffentlichungen macht Forsa nicht und ist deshalb von den Vorschriften dazu nicht betroffen, aber selbst bei den relativ gut gemachten der FGW und von Infratest dimap kann man nicht wirklich von einer Bereitstellung der geforderten "Grundinformationen" sprechen (insbesondere sind die Gewichtungsverfahren höchstens rudimentär dokumentiert). Den Stern werden die von Forsa bereitzustellenden Hintergrundinformationen eh nicht interessieren. Güllners eigene wissenschaftlichen Publikationen, die teils auf Forsa-Ergebnissen beruhen, dürften insoweit kaum angreifbar sein.

Nachdem Forsa nach der FGW das am transparentesten arbeitende Institut in Deutschland ist, muss es aber damit rechnen, wissenschaftlich kontrolliert zu werden. Die (wirklichen) Rohdaten der Umfragen sind seit 1991 bei der Gesis hinterlegt und der "akademischen Forschung und Lehre" ohne Einschränkungen zugänglich (und zwar aktueller als bei der FGW). Der Vergleich der "House Effects" von FGW und Forsa ist zumindest schon angeregt worden, wenngleich die vorhandenen Daten bisher erstaunlicherweise weitgehend ignoriert werden.

Nachdem Forsa in erster Linie mit unpolitischen Umfragen Geld verdient und das wohl auch in Zukunft will, würd ich nicht damit rechnen, dass dabei irgendwas auffliegt, was Forsa nicht plausibel erklären könnte. Wobei selbst die offensichtliche Tatsache, dass Forsa erklärtermaßen die Zahlen der anderen Institute relativ wenig in die eigene Projektion einfließen lässt (was die anderen Institute angesichts der annähernd identischen Zahlen bei der Vielfalt möglicher Szenarien abseits von realen Wahlen ebenso offensichtlich tun), eigentlich schon geschäftsschädigend sein dürfte.

"Oder darf jeder irgendeine Umfrage machen und sie dann nach seinem 'Gusto' der Öffentlichleit präsentieren?"

Eigentlich ziemlich selbstverständlich, dass er das darf. Wobei es aber z.B. immer noch die Beschränkungen von § 54 RStV und § 32 BWG gibt (Regeln wie in § 30a BDSG privilegieren dagegen eher alles, was sich "Meinungsforschung" nennt). In der Regel fallen auch Durchführung und Publikation der Umfrage auseinander. Das Hauptproblem liegt auf der Publikationsseite, und da vorallem insofern, als den Medien irgendwelche Qualitätsstandards (die zudem ihre Position als Originalquelle schwächen würden) völlig egal sind.

Im schon oben verlinkten Buch gibts übrigens auch Aussagen zur Art, wie Forsa die Sonntagsfrage stellt. Demnach hat Forsa im Gegensatz zur FGW keine vorgeschaltete Frage, ob der Befragte überhaupt wählen will, und stellt die Sonntagsfrage ganz am Schluss (des ziemlich beschränkten politischen Fragenkatalogs), insbesondere nach der Frage nach der kompetentesten Partei und der Recallfrage. Wenn man dem Befragten dadurch suggeriert, dass eine gewählte Partei auch gewisse Kompetenzen haben sollte, wird er womöglich leichter auf Alternativen ausweichen, wo er das noch nicht für widerlegt hält. Grob deckt sich das auch mit der aktuellen Datensatzbeschreibung (kaum verändert gegenüber 2005). Unklar ist jedenfalls die Position des Blocks im ganzen Forsa-Omnibus. Infratest dimap ist neuerdings auch bei der Gesis archiviert (aber ohne halbwegs freien Zugang zu den Daten); die Datensatzbeschreibung legt ein ähnliches Vorgehn wie bei Forsa nahe. Bemerkenswert ist allerdings, dass Infratest dimap offenbar keine Recallfrage stellt.

Falsch ist jedenfalls die Aussage im Buch zur Reihenfolge der Parteien (die vermutlich durchaus relevant ist, sofern überhaupt Antwortkategorien vorgegeben werden). Die FGW scheint die Reihenfolge nach jeder Bundestagswahl an die Stärke der Parteien bzw. Fraktionen anzupassen (möglicherweise erst beim folgenden Jahreswechsel).
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 08. Oktober 2010 - 12:27 Uhr:   

Ich finde die Ergebnisse schon sehr krass, die Herr Schönenborn gestern im Deutschland-Trend präsentiert hat. Solch extrem hohen Werte über die Abgehobenheit der Politik hätte ich nun auch wieder nicht vermutet. Wenn 98% der Meinung sind, die Politiker müssten wieder eine Nähe zum Volk aufbauen, dann sollte das schon zu denken geben. Dass die Zahlen in dem Bereich hoch sind, ist mir schon klar, aber in dem Maße habe ich es doch nicht erwartet.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 08. Oktober 2010 - 12:50 Uhr:   

Wenn man die Rede des Bundespräsidenten betrachtet ist das nicht überraschend.
Dieser hat in seiner Rede 5% der Bevölkerung geradezu hofiert.
Die Sorgen und Befürchtungen die in der deutschen Mehrheitsbevölkerung weit verbreitet sind wurden von ihm hingegen völlig ignoriert. Und das in einer Rede zum Nationalfeiertag. Viel unpassender geht es gar nicht.....
Anstelle von Minderheitenthemen aus der Minderheitenperspektive müssen wieder Mehrheitsthemen aus der Mehrheitsperspektive betrachtet werden. Bei einer Rede zum Nationalfeiertag wäre weiterhin das Ost-West-Verhältnis zu thematisieren gewesen anstatt Minderheitenprobleme wegzureden bzw. schönzureden...
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Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 09. Oktober 2010 - 02:25 Uhr:   

In der Bonner Republik waren die Politker irgendwie bescheidener und bodenständiger.

Jetzt heben die alle etwas zu sehr ab.
Das ist wohl auch ein Preis der Einheit.
Etwas mehr provinzielle Bescheidenheit wäre angebracht, finde ich.

Das kann man schon als Fazit zum Tag der Deutschen Einheit sagen

Ein Feiertag ist der meiner Ansicht nach aber nicht wirklich.
Für mich ist und BLEIBT der 9. November der FESTTAG, kein anderer.

Da zeigt sich schon, wie abgehoben die Politik ist.
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nowhereman
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 09. Oktober 2010 - 02:39 Uhr:   

@ Marc K.

...Mehrheitsthemen aus der Merheitsperspektive betrachtet werden.

Das glauben Sie doch nicht im Ernst? Bundespräsident gegen S21?
Das ist nun mal das Mehrheitsthema. Ich bin für S21, aber so denken derzeit die Wenigsten. Jeder sieht darin nur den Versuch der Regierenden: Augen zu und durch, koste es was es wolle.
Das Thema "Steuer senken" ist derzeit definitiv kein Thema! Sie bewegen sich auf glatten Eis mit Ihrer Argumentation. Ihr Duktus legt zudem den Gedanken nahe, dass nur Sie und Ihnen Nahestehende wissen, was Mehrheitsthema ist in diesem unserem Lande.
Zudem darf jeder sagen, was er will, auch ein Bundespräsident. Ich will nicht schon wieder einen Neuen haben, nur weil er etwas sagte, was anderen nicht gefällt, das hatten wir gerade bei Köhler.
Übrigens ein gewisser Özil hat gegen die Türkei ins Tor getroffen. Da sind wir uns hoffentlich einig - Fußball ist ein Mehrheitsthema,deswegen gab es diese Woche Orden für u.a. Özil und Khedira aus der Hand des Bundespräsidenten und sicher viele lobende Worte dazu. Und er hatte recht, weil diese Spieler sich als Team zeigten, dem es Spaß machte, unser Land zu vertreten und sich dafür reinzuknien.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 09. Oktober 2010 - 14:38 Uhr:   

@nowhereman,

der Bundespräsident soll eine Integrationsfigur sein und einen anstatt zu spalten. Daher sollte er sich aus der Tagespolitik heraushalten. Von daher wäre es völlig verfehlt wenn er sich zu den von ihnen genannten tagespolitischen Themen äußern würde.

Die Rede von Bundespräsident Wulff zur Deutschen Einheit ist dem Anspruch dieses Amtes zur Überparteilichkeit nicht gerecht geworden. Er hat mit seiner Rede klar Partei ergriffen und die Befürchtungen großer Teile der deutschen Bevölkerung ignoriert. Von einem Bundespräsidenten würde ich eine ausgewogenere Rede erwarten, die auch Probleme anspricht. Im übrigen war auch das Thema der Rede zu dem Anlaß völlig verfehlt. Gerade am 20 Jahrestag der Einheit wäre es angemessen gewesen Bilanz zu ziehen, zurückzublicken auf die mutige Bürgerbewegung in der ehemaligen DDR, zu bilanzieren was nach der Einheit gut geklappt hat und was nicht.

Die Rede von Wulff zeigt hingegen eine große Ignoranz gegenüber diesem historischen Datum und gerade auch gegenüber Ostdeutschland.

Eine kleine Minderheit, in der es zudem sehr problematische Strömungen gibt, zum Hauptthema der Rede zu machen und dabei auch noch alle Probleme zu ignorieren und wegzureden ist nun wahrlich nicht angemessen. Da stellt sich doch die Frage welche Interessen der Bundespräsident vertritt. Er erweckt den Eindruck das es im hauptsächlich um 5% der Bevölkerung geht, während er die Befürchtungen die laut allen Umfragen bei große Teile der Bevökerung bestehen ignoriert. Solche Reden zeigen nur die Abgehobenheit einer politischen Klasse. Es wäre Aufgabe des Bundespräsidenten mit seinen Reden zu versuchen diese zu überbrücken anstatt diese durch so eine Rede - die völlig abgehoben ist von der Stimmung in der Mehrheitsbevölkerung - noch zu verschärfen.
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Frank Schmidt
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 10. Oktober 2010 - 22:12 Uhr:   

Von den Einwanderer-Gegnern vermisse ich schon lange, dass sie nie sagen, wie ein Einwanderer denn Deutscher werden kann. Damit meine ich nicht den Erwerb der Staatsbürgerschaft, sondern die Anerkennung als Deutscher.

Es wird gesagt "sie sollen sich integrieren" - aber was heißt das genau? Wenn man sagen würde, sie sollten gut deutsch sprechen können, einen Job haben, die Frau und die Tochter nicht unterdrücken und sich auch sonst an die deutsche Rechtsordnung halten, dann wäre das ein Ziel, auf das Einwanderer hinarbeiten könnten.

Aber wenn zu denen, die die Kriterien erfüllen, einerseits gesagt werden kann, sie seien immer noch Ausländer, und andererseits, dass sie sich über Kritik an "den Ausländern" nicht beschweren dürften, sie seien schließlich nicht gemeint, dann frage ich mich, ob es überhaupt ein Angebot gibt, die Einwanderer in Zukunft zu respektieren.

Wenn ich das Gefühl, das hinter dieser Einstellung steht, in einem Satz zusammenfassen sollte, wäre das: "Die Ausländer sind erst dann integriert, wenn mir auf der Straße keine Ausländer mehr unangenehm auffallen". Und da Fehlverhalten überall vorhanden ist und auffällt, und normales angepasstes Verhalten nicht auffällt, bedeutet diese Einstellung, dass Einwanderer auch bei eigener Anstrengung nicht verhindern können, dass sie durch ihr Einwanderer-Sein schon in der Falle stecken. Das mag ja eine "Stimmung in der Mehrheitsbevölkerung" sein - es ist aber totaler Blödsinn.

Wenn die Deutschen von außen ähnlich beurteilt worden wären, dann wären sie nach "Schlesien bleibt unser" oder Kohls Entschluss, mit Reagan unbedingt auch an Waffen-SS-Gräbern stehen zu wollen, als üble Revanchisten gebrandmarkt worden, und es hätte nie eine deutsche Einheit oder den Abzug der Besatzungstruppen gegeben.

Nochmal zusammengefasst: ich will keine Akzeptanz für diejenigen, die gar nicht auf dem Boden der Verfassung stehen wollen. Aber denjenigen, die die Bedingungen erfüllen wollen, die sollten auch als Deutsche akzeptiert werden - wie früher die Hugenotten in Preußen und die Polen im Ruhrgebiet. Dann gibt es in Zukunft eben eine Menge gut integrierter Deutsche, die in die Moschee gehen statt in die Kirche. Das ist Einheit. Die Integrierten unbedingt draußen lassen zu wollen, ist Spaltung.

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