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Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Dienstag, 15. Februar 2011 - 22:43 Uhr: | |
Wenn sie vor der Wahl keine Vorhersagen machen, lassen sie sich auch nicht verifizieren. Wobei Vorhersagen eigentlich eh nicht Sinn der Sache sind; das behaupten ja nichtmal die kommerziellen Institute von ihren Werten (obwohl sie natürlich davon leben, dass sie fast jeder für Vorhersagen hält). Vermutlich halten sie die Ergebnisse für so unglaubwürdig, dass sie sie lieber erst dann veröffentlichen, wenn es das allgemeine Publikum nicht mehr interessiert. |
Matthias Cantow
Moderator
| Veröffentlicht am Samstag, 26. Februar 2011 - 09:55 Uhr: | |
Es gibt eine neue Umfrage der Universität Freiburg zur Landtagswahl in Baden-Württemberg, die für die Badische Zeitung durchgeführt wurde. In der heutigen Ausgabe sind die Befragungsergebnisse veröffentlicht, uns fehlen aber noch einige davon. Da die Zeitung nur regional verkauft wird, geht die Bitte an unsere Leser aus dem Verbreitungsgebiet der Badischen Zeitung, uns die fehlenden Werte mitzuteilen. |
Matthias Cantow
Moderator
| Veröffentlicht am Samstag, 26. Februar 2011 - 10:37 Uhr: | |
Die Werte sind online, vielen Dank! |
Bernhard Nowak
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| Veröffentlicht am Samstag, 26. Februar 2011 - 12:46 Uhr: | |
Zumindest zeigt die Meinungsumfrage einen Trend: die Linkspartei wird mit ziemlicher Sicherheit nicht in den Landtag in Stuttgart einziehen. Und dies führt dazu, dass a) Anhänger von rot-grün bei diesen Parteien bleiben werden b) Anhänger der Linken aufgrund des knappen Ergebnisses rot-grün wählen werden. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte es m.E. doch eine rot-grüne eigene Mehrheit geben. Die stärkeren Werte der SPD erkläre ich mit einem "Umfragehoch" nach der Hamburg-Wahl, die schwächer werdenden Werte der Grünen mit einem längerfristigen Abwärtstrend, befeuert durch das schwache Abschneiden der Grünen in Hamburg. Was den Wert der Linkspartei angeht, halte ich ihn für realistisch, auch wenn ich die Linken eher bei 4% sehe. Hamburg war ein Stadtstaat mit sozialdemokratischer Tradition. Baden-Württemberg ist strukturell konservativ. Außerdem wurde die Linkspartei in Hamburg von unzufriedenen Grünen-Anhängern gewählt, die in Hamburg den Grünen die Koalition mit der dortigen CDU übel genommen haben. Dennoch kam die Linkspartei in Hamburg nur auf 6,7%, was an absoluten Zahlen - aufgrund der niedrigeren Wahlbeteiligung - einen Rückgang bedeutete. Aufgrund der Polarisierung, die das Thema "Stuttgart 21" in Baden-Württemberg bewirkt und aufgrund der knappen Umfrageergebnisse rechne ich mit stärkerer Mobilisierung der Wähler und somit einer höheren Wahlbeteiligung als vor 5 Jahren und nicht mit einer sinkenden Beteiligung wie in Hamburg. Auch dies schwächt die Linkspartei, denn tendentiell gehen ihre Wähler geschlossen wählen. Eine höhere Wahlbeteiligung dürfte sie daher schwächen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht im Landtag vertreten sein wird, erhöhen. Dies wäre anders, wenn die Linke bei 4,8 oder 4,9% prognostiziert werden würde, die Unsicherheit über einen möglichen Einzug in den Landtag potentiell bestünde. Aber bei diesem Umfrageergebnis wird sie mit Sicherheit draußen sein - mit den oben genannten Konsequenzen für Wähler von rot-grün und den Anhängern der Linkspartei, die einen Regierungswechsel in Baden-Württemberg wollen und daher bei rot-grün bleiben bzw. rot-grün wählen werden. |
zigzag
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| Veröffentlicht am Samstag, 26. Februar 2011 - 19:09 Uhr: | |
Ergänzung zu der Umfrage: Wunschkoalition: rot-grün: 26,9% schwarz-gelb: 20,9% CDU-SPD: 13,5% schwarz-grün: 6,7% Direktwahl: Mappus: 39,4% Kretschmann: 15% Schmid: 13,3% Zeitraum: Letzte drei Wochen, also zum Großteil vor der HH-Wahl http://www.badische-zeitung.de/waehler-fuer-wechsel-doch-schwarz-gelb-ist-knapp-vorn (Beitrag nachträglich am 26., Februar. 2011 von zigzag editiert) |
Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Sonntag, 27. Februar 2011 - 01:01 Uhr: | |
Bei einer Umfrage, bei der die Werte auf Promill genau angegeben werden, und die von einer Universität stammt, kann man allerdings davon ausgehn, dass das im Gegensatz zu den anderen Umfragen die realen Zahlen der Umfrage sind. Zumindest die FGW auf Bundesebene stuft die Linke ziemlich erheblich hoch, und in Hamburg war das noch unter dem Wahlergebnis, also dürfte die Linke in einem Bereich sein, wo es sperrklauselbedingt noch eher vorteilhaft ist, sie zu wählen. Was die Stimme letztlich für die Regierungsbildung bedeutet, ist allerdings für die Wähler der Linken überwiegend sowieso nachrangig. In Hamburg hat es aber vielleicht ein zusätzliches Potenzial von Wählern gegeben, die nur deshalb weiter links gewählt haben, weil es gefahrlos möglich war. Interessant übrigens die Zahlen zur Ausschöpfungsquote: 30'000 gewählte Telefonnummern, 11'000 Gespräche, 1'400 realisierte Interviews (siehe Video der Badischen Zeitung). Möglicherweise sind aber die bis zum Erreichen der Zielperson in einem Haushalt nötigen Gespräche alle einzeln gezählt. Ein Proseminar hat wahrscheinlich auch nicht die Mittel, untaugliche Nummern von vornherein auszuschließen (und wenn die Nummern rein zufällig sind und deren Länge nicht vorher bekannt, beeinträchtigt das potenziell auch die Repräsentativität). Die angegebene Befragtenzahl (1'126) wäre demnach wohl schon netto (also ohne bekennende Nichtwähler und Unentschlossene, anders als die übliche Praxis der Institute). Bei der Uni Freiburg kann ich nichts finden, außer im Vorlesungsverzeichnis: "Das angebotene Seminar soll in Theorien und Methoden der empirischen Wahlforschung einführen. Ausgangspunkt sind unterschiedliche theoretische Konzepte, die einen Erklärungsbeitrag für das Wahlverhalten liefern. Schwerpunkt in dem Wahlforschungsseminar sind die anstehenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg. In dem Seminar soll eine Umfrage von A bis Z konzipiert und durchgeführt werden. Daher wird ein besonderes studentisches Engagement erwartet. Anschließend sollen die Ergebnisse medienwirksam veröffentlicht werden. Der empirische Teil wird am Computer (CIP-Pool) in der Werthmannstraße durchgeführt. Für einen Scheinerwerb ist die Anfertigung einer Hausarbeit erforderlich. Dabei können eigene Auswertungen des Datensatzes erfolgen." PS: Laut Badischer Zeitung waren es 1'361 Interviews, davon 1'233 vollständige, aber nur 1'126 angegebene "Befragte" bei der Sonntagsfrage. (Beitrag nachträglich am 27., Februar. 2011 von rli editiert) |
Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Sonntag, 27. Februar 2011 - 06:42 Uhr: | |
Die Umfrage hat eine eigene Website, die sie scheinbar geheim halten wollen, nachdem es von der Uni keinen Verweis drauf gibt. Daten gibts (noch?) keine. Ergebnisse werden erst am Montag präsentiert, die Badische Zeitung hat aber offenbar Vorabveröffentlichungsrechte für ihr Sponsoring bekommen ("Auftraggeber" ist sie wohl nicht wirklich). Auf der Site gibts aber den kompletten Fragebogen zum Ausprobieren in einer Onlineversion. Er orientiert sich sehr stark an den Fragebögen der FGW; der grundsätzliche Aufbau und viele Details sind identisch. Die Reihenfolge der Antwortmöglichkeiten (insbesondere bei den Parteien) ist oft randomisiert. Die konkrete Fragestellung zu den krassen Kompetenzwerten bei der Ausländerpolitik (CDU 28, Grüne 27, SPD 23, FDP 6, Linke 3, andere oder keine 13) ist: "Welche Partei kann in Baden-Württemberg am ehesten eine Ausländerpolitik machen, die in Ihrem Sinn ist?" (anders als die Badische Zeitung schreibt, aber dass es in Wirklichkeit eine Entscheidungs- und keine Bewertungsfrage war, kann man auch schon daran erkennen, dass die Summe 100% ergibt). Bei der Ministerpräsidentenfrage hat es (in der Onlineversion jedenfalls) nur die 3 wichtigen Kandidaten, "ich kenne keinen Kandidaten gut genug" und "sonstige Kandidaten" (mit Nennung) gegeben. Dass die Badische Zeitung "6,3 Prozent kannten sogar keinen einzigen der Bewerber" schreibt, lässt allerdings vermuten, dass der Onlinefragebogen doch nicht ganz mit dem am Telefon verwendeten übereinstimmt. Vielleicht ist die Antwort "keiner" auch nur als Spontanantwort registriert worden; online fehlt auch durchgehend die Möglichkeit zur Antwortverweigerung, die man am Telefon nicht verhindern kann (die man aber in der Regel nicht explizit zur Auswahl stellt). Bei den Koalitionspräferenzen kann man online beliebige Kombinationen aus den 5 größeren Parteien und eigenen Nennungen zusammenstellen. Obwohl die Frage lautet "falls nach der Landtagswahl keine Partei allein regieren kann [...]" wird eine einzelne Partei auch akzeptiert (nicht jedoch keine). (Eine der unsinnigsten Fragen überhaupt, nachdem unbekannt ist, wer im Szenario überhaupt eine Mehrheit hat, aber allgemein so oder so ähnlich üblich.) Die Frage zum Regierungswechsel (gut 55% dafür) ist ziemlich weich formuliert: "Einmal abgesehen davon, wie Sie die aktuellen Leistungen der Landesregierung bewerten: Was meinen Sie: Wäre es an der Zeit, (1) dass in Baden-Württemberg andere Parteien an die Regierung kommen, oder (2) meinen Sie das nicht?" Der Onlinefragebogen ist übrigens deutlich besser gemacht als das, was bei den professionellen Onlineumfragern üblich ist (die oft mäßige bis unbenutzbare Fragebögen haben). Bei den Materialien ist die Präsentation zur Fragebogengestaltung ganz interessant; eine Darstellung des negativen Stimmengewichts gibts auch. |
Bernhard Nowak
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| Veröffentlicht am Mittwoch, 02. März 2011 - 12:58 Uhr: | |
FTD berichtet von neuer Umfrage: Pattsituation in BW: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:wahltrend-schwarz-gelb-in-baden-wuerttemberg-auf-der-kippe/60019939.html |
Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Dienstag, 08. März 2011 - 22:36 Uhr: | |
Von der Umfrage der Uni Freiburg gibts jetzt noch ein paar Ergebnisse (aber keine Rohdaten). Interessant ist, dass Nils Schmid bei Sympathie und Sachverstand deutlich hinter Kretschmann liegt, Dr. Nils Schmid aber deutlich vor ihm (bei der Sympathie ist der Unterschied noch etwas größer als beim Sachverstand). Bei so krassen Unterschieden ist es nicht ganz abwegig, dass der ehemalige Doktortitel von Dieter Jasper in Steinfurt III wahlentscheidend war. Wobei der Kandidat der SPD trotz frischem (echtem) Doktortitel ziemlich stark verloren hat, wenn man bedenkt, dass die Grünen im Gegensatz zu 2005 nicht kandidiert haben. (Wahleinspruch ist wegen Verfristung inzwischen abgewiesen.) |
Matthias Cantow
Moderator
| Veröffentlicht am Freitag, 11. März 2011 - 15:09 Uhr: | |
Wahlumfrage zur Landtagswahl in Baden-Württemberg Umfrageinstitut: Forsa Auftraggeber: Stuttgarter Nachrichten, Reutlinger General-Anzeiger Befragte: 1004 Befragungszeitraum: 03.–08.03.2011 Veröffentlicht: 11.03.2011 CDU: 40 % SPD: 26 % GRÜ: 20 % FDP: 5 % LIN: 4 % Son: 5 % Quellen: dpa, Stuttgarter Nachrichten Meldungen zu der Umfrage: Rot-Grün hat die Nase leicht vorn, „Fast die Hälfte schwankt“ |
nevermore
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 24. März 2011 - 09:56 Uhr: | |
Ist nicht eine Woche vor der Wahl Umfragensperre? Hier ist Forsa mit einer neuen Umfrage für BW: http://www.stern.de/politik/ausland/sternde-umfrage-zu-baden-wuerttemberg-rot-gruen-liegt-klar-vorn-1666981.html 38:33 für Rot-Grün, die Linke draußen. 40 Prozent geben an, sie seien noch unentschieden. |
Lensen
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 24. März 2011 - 14:32 Uhr: | |
Die Umfragesperre haben sich meines Wissens nach die FGW ind Infratest dimap selbst auferlegt, der Rest (also auch Forsa) glaube ich nicht. |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 24. März 2011 - 15:15 Uhr: | |
1. Wie Lensen schon schrieb, betrifft dies nur Infratest dimap und die FGW: "Zwischen ARD und ZDF gibt es eine freiwillige Vereinbarung, nach der in der Woche vor der Wahl keine Umfrageergebnisse veröffentlicht werden. „Wir erheben natürlich“, sagt Andrea Wolf. „Aber wir dürfen nicht damit rausgehen.“ " http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/482343 2. Steht es in dieser Umfrage 48:43 3. Ist dies der Thread zu Umfragen aus Bayern und 4. Trotzdem danke für den Link! |
nevermore
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 24. März 2011 - 15:20 Uhr: | |
Danke für die Antworten. Tut mir leid, dass ich versehentlich den falschen Thread erwischt habe. Vielleicht kann das ja ein Moderator verschieben? |
Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 24. März 2011 - 15:50 Uhr: | |
Ein Verbot von Umfragen vor der Wahl, wie z.B. in Italien, gibt es nicht. Wenn aber schon Forsa Rot-Grün bei 48 sieht, und fünf Punkte vor Rot-Grün, dann sollte Mappus schon mal den Umschlag mit der Verliererede aufmachen. Der ist ja schon fast 60 Jahre alt, und wird hübsch verstaubt sein. |
nevermore
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 25. März 2011 - 15:08 Uhr: | |
Emnid hat anscheinend auch nochmal eine Neue. http://www.welt.de/aktuell/article12959449/Gruene-liegen-vor-der-SPD-Schwarz-Gelb-droht-Abwahl.html CDU 38 Prozent SPD 23 Prozent Grüne 25 Prozent FDP 5 Prozent Linke 4 Prozent |
nevermore
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 25. März 2011 - 18:08 Uhr: | |
Und noch eine, diesmal yougov im Auftrag der Bild: http://www.bild.de/BILD/regional/stuttgart/dpa/2011/03/25/weitere-umfrage-sagt-mappusniederlage-voraus.html |
Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 25. März 2011 - 20:11 Uhr: | |
@Ingo Zachos: "Wenn aber schon Forsa Rot-Grün bei 48 sieht" Ganz im Gegensatz zu den bundesweiten Umfragen hat Forsa die SPD aber konsistent höher als der Rest (dafür überwiegend die Grünen niedriger). |
Geheimagent Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Samstag, 26. März 2011 - 23:44 Uhr: | |
Hier noch eine letzte, bisher geheimgehaltene Umfrage. Bild zitiert "interne Zahlen der Parteien": CDU 36 Prozent SPD 21 Prozent Grüne 28 Prozent FDP 5 Prozent Linke ?? Prozent http://www.bild.de/politik/inland/landtagswahlen-baden-wuerttemberg/wahl-in-baden-wuerttemberg-retten-die-linken-mappus-vor-machtverlust-17098592.bild.html |
Björn
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 26. März 2011 - 23:49 Uhr: | |
Also, hier mal der Text, der in Bild steht, da sind ein paar Zahlenfehler bei Ihnen: "Eine neue Umfrage von YouGov macht Mappus Hoffnung: Das Institut sieht die CDU nur bei 36 Prozent, die FDP bei 6 Prozent. Die Grünen kommen auf 26 Prozent, die SPD auf 22. Und jetzt kommt's: YouGov sieht die Linke bei 5 Prozent – also DRIN im Landtag!" Edit: Sorry, da habe ich wohl den Text zu schnell gelesen. Dachte die internen Zahlen wären die YouGov-Zahlen, die ich zitiert habe. Naja...kommt im Endeffekt auf das Gleiche heraus. (Beitrag nachträglich am 26., März. 2011 von siveste editiert) |
Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 27. März 2011 - 04:14 Uhr: | |
@Björn: Wenn Grüne 26 + SPD 22, macht das 48 CDU dann 36 + FDP 6 + Linke 5 macht 47, gibt also immer noch wenig Hoffnung. Vor allem, da Überhang bei nur 8 Prozent Differenz zu den Grünen in der Tendenz auch eher weniger wird. |
Hofius
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, 20. November 2011 - 11:30 Uhr: | |
Es gibt eine neue Umfrage von TNS Emnid zum Landtag Baden-Württemberg. Befragt wurden vom 15.-17.11. 1002 Wahlberechtigte Baden-Württemberger. Die Ergebnisse: CDU 34% Grüne 32% SPD 20% FDP 4% Piraten 4% Linke 3% Quelle: http://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/pl/Regierung-Baden-Wuerttembergs-Gruene-derzeit-bei-32-Prozent;art19070,2298045 |
Fragender Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, 20. November 2011 - 15:52 Uhr: | |
Wenn man das mit aktuellen Saarland-Umfrage vergleicht, ist das schon unglaubwürdig. warum sollte die FDP im Saarland (wo sie in den 1990er Jahren schon mal auf unter 3% gefallen war) stärker sein, als in Baden-Württemberg, dem einzigen Bundesland, in dem die FDP nie an der 5-%-Hürde gescheitert ist? |
Thomas Frings
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 20. November 2011 - 16:05 Uhr: | |
@Fragender Natürlich dürfte der FDP-Wert im Saarland überhöht sein, ebenso der für die Grünen in BW. Auch sonst sind Umfragen mit Vorsicht zu genießen. Es ist z. B. nicht glaubhaft, dass die Piraten in NRW bei 9% stehen sollen, in BW aber nur bei 4%. Bei der BTW war der Stimmenanteil in BW sogar höher. |
Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 20. November 2011 - 17:20 Uhr: | |
Beide Länder haben unkonventionelle Regierungen; da muss man schon mit Sondereffekten rechnen, zumal da die Wahlergebnisse auch zuvor oft nicht besonders im Bundestrend waren. In Baden-Württemberg kann man inzwischen wohl auch davon ausgehn, dass die politische Landschaft gekippt ist und die Wahl weder ein Zufallsergebnis war noch die Wähler sofort wieder enttäuscht hat. Kann natürlich auch wieder zurückkippen, aber ich zweifle nicht dran, dass auch eine reale Wahl momentan im Groben wieder wie die letzte ausgehn würd. Bei den Piraten muss man halt bedenken, dass die Extremwerte zu einem guten Teil aus Protestpotenzial gespeist werden, das es in Baden-Württemberg derzeit kaum gibt. Im Saarland kann der FDP nutzen, dass die CDU lokal ziemlich skandalgebeutelt ist. Dafür hält sie sich eh noch recht gut. |
nevermore
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 08. Januar 2012 - 16:53 Uhr: | |
Ich bin heute durch Zufall noch auf eine Wahlumfrage Landtagswahl BW gestoßen, die schon im Dezember gemacht wurde, aber irgendwie wohl unterging. Sie ist von infratest im Auftrag von SWR/Stuttgarter Zeitung/Uni Stuttgart Bertelsmann-Stiftung und Teil einer größeren Studie nach dem Voksentscheid. Sie ist hier auf der Webseite der Bertelsmann-Stiftung zu finden: http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_35291_35292_2.pdf Seite 11, Tabelle 1 in der pdf-Datei. Ergebnisse kurz vor/kurz nach der VA: CDU 36/41 SPD 23/22 Grüne 32/31 FDP 3/2 Linke 1/0 Piraten 3/2 Sonstige 2/2 Erhebungszeitraum: Vor VA: 8.11.-16.11. und 21.11.-24.11. (der zweite Zeitraum begründet wahrscheinlich die Unterschiede zur letzten infratest-Umfrage, publiziert am 17.11.) Nach VA: 28.11.-5.12. |
Wahlrecht.de-Administrator
Forum-Administrator
| Veröffentlicht am Montag, 16. Januar 2012 - 14:19 Uhr: | |
Bei der am 22. Dezember 2011 veröffentlichten Umfrage handelte es sich um eine erneute Befragung eines Panels, deren Teilnehmer größtenteils eine Untermenge der Befragten zur am 17. November 2011 veröffentlichten Umfrage sind. Bereits in der Umfrage vor der Volksabstimmung wichen die gewichteten Ergebnisse der Panelteilnehmer von denen der größeren Gruppe ab. Hinzu kommt, dass es sich laut Infratest dimap nicht um eine – sonst übliche – Projektion handelt. Daher lässt sich die Umfrage in unserer Übersicht nicht sinnvoll darstellen, ohne den Eindruck einer Vergleichbarkeit zu erwecken, die tatsächlich nicht gegeben ist. Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, haben wir die Daten wieder aus der Übersicht entfernt. Nach unseren Informationen wird auch die Bertelsmann-Stiftung die Zahlen zur Sonntagsfrage aus der veröffentlichten Auswertung herausnehmen. |
Hoffmann
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Montag, 30. Januar 2012 - 12:06 Uhr: | |
Sehr geehrte Wahlumfragen-Veröffentlicher, ich wundere mich schon länger, dass es im Saarland bis letzte Woche keine Umfragen gegeben hat. Auch für Niedersachsen und Schleswig-Holstein waren selten aktuelle Ergebnisse auffindbar, obwohl diese Wahlen doch am ehesten anstehen bzw. -standen. Kann es sein, dass die Umfragen nur veröffentlicht werden, wenn das Ergebnis dem Auftraggeber behagt? |
Wilko Zicht
Moderator
| Veröffentlicht am Montag, 30. Januar 2012 - 17:43 Uhr: | |
Jein. Bei Umfragen, die von Parteien, Landtagsfraktionen oder Landesregierungen in Auftrag gegeben wurden, hängt die Veröffentlichung in der Tat oft davon ab, ob die Ergebnisse dem Auftraggeber einigermaßen in den Kram passen. Die meisten Landtagswahl-Umfragen werden aber von Medienunternehmen (Zeitungen, Rundfunk etc.) in Auftrag gegeben und dann natürlich auch immer veröffentlicht. In einigen Bundesländern gibt es halt keinen Medienpartner, der regelmäßige Umfragen in Auftrag gibt. |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. Februar 2013 - 14:43 Uhr: | |
Es gibt eine neue Umfrage zu Stuttgart 21. Umfrageinstitut: Emnid Auftraggeber: taz, Kontext Befragte: 1500 (750 in Stuttgart und 750 im Rest des Bundeslandes) Befragungszeitraum: 18. bis 20. Februar 2013 Veröffentlicht: 24.02.2013 Soll Stuttgart 21 gebaut werden? JA: 39 % NEIN: 54 % Quellen sowie viele weitere Daten: http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2013/02/mehrheit-gegen-stuttgart-21/ http://www.taz.de/Exklusive-taz-Umfrage/!111689/ |
Norddeutscher Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. Februar 2013 - 16:09 Uhr: | |
"Soll Stuttgart 21 gebaut werden? JA: 39 % NEIN: 54 %" Die Chance das zu entscheiden hatte man ja bereits und da hat die Bevölkerung sich andersherum entschieden. |
Arno Nymus
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. Februar 2013 - 19:59 Uhr: | |
Na ja, genau genommen ist das Ergebnis doch sehr ähnlich, bei der Volksabstimmung waren es JA: 41% NEIN: 59% Nur die Fragestellung war halt anders (bei der Volksabstimmung: 'Stimmen Sie der Gesetzesvorlage "Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 (S 21-Kündigungsgesetz)" zu?'. Bei der Wahlbeteiligung hätte es aber knapp 70% "JA"-Stimmen bedurft, um das Kündigungsgesetz durchzubringen. Mit wirklich guten Chancen, dass die Volksabstimmung ein anderes Ergebnis liefert, hatte wohl kaum jemand gerechnet. Wie dem auch sei: Die Baukosten zu Stuttgart 21 wurden ja neulich wieder nach oben korrigiert und die Bahn verlangt, dass der Steuerzahler das tragen soll. Es ist also kein Wunder, wenn sich die öffentliche Meinung gegenüber Stuttgart 21 weiter verschlechtert. Sofern die Reißleine nicht gezogen wird, ist das sicherlich auch nicht das letzte Mal, dass die Baukosten-Schätzung "überraschend" nach oben korrigiert werden muss. Dass bei einer derartigen (wahrscheinlich absichtlichen) Fehlplanung die Zustimmung zu entsprechenden Großprojekten mehr und mehr abnimmt, ist dann auch nicht verwunderlich. Freundliche Grüße, Arno Nymus |