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Neue Umfragen von Emnid & Infratest-d...

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Michail
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 01:10 Uhr:   

In der ARD-Sendung "Report aus München" wurden folgende
Umfragewerte von Infratest-dimap geliefert:

CDU/CSU... 38 %
SPD.......... 39 %
FDP.......... 8,5 %
GRÜNE...... 7,5 %
PDS.......... 4,0 %

Allerdings muss dazu gesagt werden, dass diese Umfrage mehr
eine Momentaufnahme ist, die noch stark vom TV-Duell beeinflusst ist.
Ob dieser SPD-Vorsprung sich noch zwei Wochen hält, oder ob diese -
wie die Aufholjagd von Kohl im September '98 - wieder verpufft, ist unklar.
Im Herbst '98 gab es auch nicht viel, was Kohl wieder nach vorn hätte
spülen können, jetzt für den (noch ?) zurückliegenden Schröder schon.


In der NDR-Sendung "Talk vor Mitternacht"
erwähnte der Emnid-Geschäftsführer Klaus-Peter Schöppner,
dass bei der neuesten Umfrage des Emnid-Instituts, die
wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch in der WELT und
am Donnerstag dann bei n-tv veröffentlicht wird,
die Union mit 39 % vor der SPD (38 %) liege.
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Peter Fleming
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 08:44 Uhr:   

Da die FDP deutlich stärker sein wird als die Grünen,
wird Schwarz/Gelb auf jeden Fall einen Vorsprung vor Rot/Grün haben,
und somit - wenn die PDS nicht wieder in den Bundestag einzieht -
sich eine abs. Mehrheit für CDU/CSU-FDP ergeben
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alberto
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 10:24 Uhr:   

{{
Demokratie ist das in Zeit und Umfang beschränkteGewaltmonopol
}}

Quote:

@ Peter Fleming
     Da die FDP deutlich stärker sein wird als die Grünen, …


… ist dies leider die einzige Möglichkeit, die Grünen wenigstens rotieren zu lassen (aus erzieherischen Gründen).
rotieren
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Sascha Völkening
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 12:19 Uhr:   

Also ich sehe das nicht wie Peter. Ich denke, dass FDP und Grüne ziemlich gleichauf liegen und es durchaus auch noch möglich ist, dass die Grünen vor der FDP liegen, besonders da bei der FDP noch die unsichersten Wähler sind (37% wissen noch nicht, ob sie wirklich FDP wählen, laut infratest).
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 13:12 Uhr:   

Um Gottes Willen, jetzt gibt es schon Zahlen, wie viele der Wähler einer Partei sichere Wähler sind! Denkt ihr nicht, dass das jetzt nun wirklich in Kaffeesatzleserei ausartet?
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Cram
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 15:45 Uhr:   

Eike,

Demoskopie ist immer Kaffeesatzleserei. Anonsten müßten die Institute z.B. Forsa sagen CDU 36,7%-41,3%, SPD 36,7%-41,3%, FDP 7,6%-10,4%, Grüne 5,6%-7,4%, PDS 2,6%-5,4%, Sonstige 0,4%-3,6% (ich halte die Sonstigen die im Mittel bei Forsa mit 2% angegeben werden für viel zu niedrig gegriffen; Bsp. 1994: 3,5%, 1998: 5,9%).

Mit diesen Zahlen ließe sich natürlich nichts anfangen (es wäre eine deutliche Schwarz-Gelbe Mehrheit wie eine knappe rot-grüne möglich (woran ich nicht glaube), das gilt natürlich für alle Institute (auch emnid und infratest. Die Institute verwenden jenseits der Rohdaten eine Gewichtung. Diese Gewichtung ist letzlich pure Kaffesatzleserei (Vergleich mit Entwicklungen der Vergangenheit; Spekulationen bzw. Vermutungen über den Mobilisierungsgrad der Wähler; somit sind auch die z.T. recht großen Unterschiede zwischen den Instituten erklärlich).
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 16:20 Uhr:   

@Cram:
> Mit diesen Zahlen ließe sich natürlich nichts anfangen ...
Und mit den jetzt veröffentlichten pseudo-genauen Zahlen läßt sich im Prinzip auch nichts anfangen bzw. nicht mehr, als wenn ehrlich die Spannen veröffentlich würden.

Institute und Medien treiben mit den Umfrage"ergebnissen" Schindluder und eigentlich belügen sie damit die Bürger.
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 16:38 Uhr:   

Ich hoffe, das werden vor den Wahlen ausreichend Leute einsehen und dann keinen "last-minute-swing" zulassen.
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alberto
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 16:47 Uhr:   

Da ist Schach wesentlich amüsanter

Quote:

@ Eike Um Gottes Willen, jetzt gibt es schon Zahlen, wie viele der Wähler einer Partei sichere Wähler sind! Denkt ihr nicht, dass das jetzt nun wirklich in Kaffeesatzleserei ausartet?


Der Spielstärkere kann tiefer denken
WahlRechtReform
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bürgerrechts björn
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 17:25 Uhr:   

Jetzt wo Schröder wieder eine reale Chance hat werde ich ihn wählen und darauf verzichten meine Stimme bei den Liberalen abzugeben. Meine größte Sorge, die einer großen Koalition, scheint mir nicht mehr allzu berechtigt. Schwarz-gelb wäre für mich das kleinere Übel gewesen, als eine Koalition des Stillstands, die nur LInks- und Rechtspopulisten Flügel verleiht. Am liebsten wäre mir natürlich eine wieder Auflage einer sozialliberalen Koalitionen. Dann würde auch wieder der Reform-Motor wieder brummen.
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 18:02 Uhr:   

Dann sind wir uns ja fast wieder einig hier. Sozialliberal scheint von den meisten bevorzugt zu werden (oder trage ich jetzt zu sehr eine gelbe Brille?)
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björn
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 18:17 Uhr:   

naja, sagen wir mal von den vernunftbegabten in diesem Forum hier schon. Bundesweit scheint diese Option lieder sehr unbeliebt zu sein, wie Umfragen uns weismachen (wollen.)
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Kaktus
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 19:27 Uhr:   

@Glutsch und Cram: Welch ein Zufall, daß die beiden konservativen Recken zu dem Zeitpunkt, an dem die SPD vor der Union liegt, plötzlich die Umfragen als Kaffesatzleserei bezeichnen, wo sie doch vorher immer dafür gut waren, die eigene Siegeszuversicht zu untermauern. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Mit vollen Hosen läßt sich eben kein Wahlkampf machen, egal wie sehr man auch versucht, den Dunst der Angst zu übertünchen, die Leute riechen´s.
NOCH EIN TIFSCHLAG FÜR DIE KONSERVATIVEN: IN DER ARBEITSPLATZKOMPETENZ DER BESAGTEN BR-UMFRAGE LIEGEN SCHRÖDER UND STOIBER GLEICHAUF!!! (35 zu 35%)
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Hamster
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 22:21 Uhr:   

Rückzugsgefechte von Allensbach: Nach der neuesten Umfrage liegen SPD und Union mit je 37 Prozent bei Allensbach gleichauf. Die CDU/CSU-nahen Institute Allensbach und Emnid hatten die Wahl noch vor kurzem als entschieden bezeichnet.
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Stephan Glutsch
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 22:48 Uhr:   

Nein Kaktus,

ich halte wirklich nicht viel von Umfragen. Ich habe heute einmal im Supermarkt den Focus durchgeblättert, da wurden die Prognosen der letzten Wahlen mit den tatsächlichen Ergebnissen verglichen, und Allensbach hatte tatsächlich die höchste Trefferquote. Danach würde ich mich noch am meisten auf Wahlstreet verlassen; diese Methode stammt von dem Ökonomienobelpreisträger und Kapitalismus-Apologeten Friedrich A. von Hayek, der auch sonst viel vernünftiges geschrieben hat.

Und Hamster,

das mit den Rückzugsgefechten ist natürlich Unsinn. Wahrscheinlich hat sich das Meinungsklima wirklich verschoben. Verhaltensforscher haben festgestellt, daß jemand, der sich unmoralisch verhält, häufig ein solches Verhalten auch anderen unterstellt. So hat man beobachtet, daß Vögel, die die Beute der anderen stehlen, ihre eigene Beute besser verstecken. Rot-Grün hat in den vergangenen Jahren nahezu jedes Amt und jede Institution mißbraucht, um Wahlkampf zu machen, zuletzt die Bundeswehr. Denen traue ich auch ohne weiteres zu, daß sie ein bißchen an der Umfrageschraube drehen. Da liegt es nahe, das auch Allensbach zu unterstellen.

Es ist richtig, daß Frau Noelle-Neumann eher Pro-CDU ist, aber damit ist sie noch nicht ihr verlängerter Arm. Die Elite tendiert nunmal stark zum liberal-konservativen Lager, wen wundert das?
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alberto
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 23:23 Uhr:   


Wer erinnert sich noch?

Quote:

@ Eike
     Dann sind wir uns ja fast wieder einig hier. Sozialliberal scheint von den meisten bevorzugt zu werden (oder trage ich jetzt zu sehr eine gelbe Brille?)


… an das Desaster von 1982?
WahlRechtReform
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Johannes 16
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 23:55 Uhr:   

ich bin der selben meinung wie Peter Flemming:
so stark wie die FDP vor den Grünen liegen wird, wird die SPD es nicht schaffen vor der Union zu liegen.
Eine sozialliberale Koalition wäre in ordnung gewesen, aber nur bei durchsetzung der sieben Punkte unserers Parteitages.
Da heute aber Müntefering die Forderungen als "mit uns nicht machbar" verurteikt hat und stoiber schon gestern die punkte sehr begrüßt hat, denke ich wird es äußerst knapp werden, vorallem wenn die PDS rausfällt - ansonsten ist ja sowieso nur eine Große Koalition möglich.

ich denke nicht dass das für die FDP negativ ausgeht, dass viele unsichere wähler im moment in die liberale richtung tendieren - im gegenteil , ich rechne letzten endes nochmal einen ordentlichen ruck der unabhängigen , noch unentschiedenen wähler in richtung FDP!
also, eike, kopf hoch - wir schaffen noch einiges !
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 23:55 Uhr:   

Das ist 20 Jahre her.
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Cram
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 02:15 Uhr:   

Kaktus,

nach deinem erneuten Wahl(kramf)getöse sollte man doch wieder etwas sachlicher werden. Im August lag die Union 5-7% vor der SPD. Selbst bei großzügigster Rechnung der Fehlertoleranz (Union 2,3% nach unten, SPD 2,3% nach oben) hätte die Union vorne gelegen. Also war der Optimismus und die Siegeszuversicht (CDU/CSU vor SPD, gute Chancen für Schwarz-Gelb) durchaus begründet. Ich bin immer von einem knappen Wahlergebnis ausgegangen und es wird auch so kommen. Es ist möglich, dass es für Schwarz-Gelb möglicherweise knapp nicht reichen könnte, wenn die PDS einzieht(es sei den sie fliegt raus (wovon ich nicht ausgehe), dann reicht es auf jeden Fall für Schwarz-Gelb). In dem Fall würde ich eine große Koalition unter Kanzler Stoiber präferieren, wobei Schröder das nicht machen würde und es dann entweder zu eine Ampel(wenn die FDP umfallen sollte) oder Rot-Grün gestützt auf die PDS kommt.


Übrigens nach dem zweiten Duell (FGW):
"Wer kann eher Arbeitsplätze schaffen?"
Schröder: 17%
Stoiber: 37%

Da liegt die Union vorn. Das begründet meine Hoffnung das sie es schaffen kann stärkste Kraft zu werden.
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Kaktus
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 19:34 Uhr:   

"Denen (ROT-GRÜN) traue ich auch ohne weiteres zu, daß sie ein bißchen an der Umfrageschraube drehen. Da liegt es nahe, das auch Allensbach zu unterstellen." (glutsch)

Hier leidet jemand eindeutig unter Wahnvorstellungen. So eine bekloppte Verschwörungstheorie hätte ich niemandem im Forum zugetraut. Dafür wird mir aber jeder im Forum (außer glutsch) in der eben geäußerten Einschätzung zustimmen. Für den Fall eines Rot-Grünen Wahlsieges harre ich in Erwartung des Vorwurfs der Wahlfälschung. Schließlich kann nicht sein, was nicht sein darf. Oder?
Zur Siegeszuversicht: 55% erwarten einen Sieg von Rot-Grün, nur noch 34% (nicht mal alle Unionsanhänger) einen Sieg von Schwarz-Gelb.
Erwartungen sind zwar keine Wählerstimmen, trotzdem hoffe ich, daß sich die Erwartungen erfüllen.
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Erich
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 22:07 Uhr:   

warum sprechen hier immer alle von Schwarz-Gelb? Es müßte doch schwarzbraun-braun lauten, denn CDU und FDP haben sich doch in der Vergangenheit als recht braun entpuppt. Wenn ich mich nur an diese braunen Minister erinnere, denn stand das braun ja schon förmlich ins Gesicht geschrieben. Ganz zu schweigen von ihrer braunen Vergangenheit. Dieses braune Gedankengut wird geschickt unter einem konservativen und neoliberalen Mantel gehalten und nur manchmal wird er etwas gelüftet.

Die werden auch vor Wahlbetug nicht zurückstecken. So z.B. 1994.
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Eike
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 22:23 Uhr:   

Ich verweise auf § 164 StGB - falscher Verdächtigung - und § 188 StGB - Üble Nachrede und Verleumdung gegen Personen des politischen Lebens. Erich macht sich also strafbar mit dieser Aussage, sofern er keine stichhaltigen Beweise vorlegt, was schwierig werden dürfte.
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dieterhirsch
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 23:08 Uhr:   

eike-baby,
lass die keule zuhause!


dieser teil des forums wird langsam ungemütlich, das muss doch nicht so sein. oder?
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alberto
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 09:51 Uhr:   

Immer diese Gesäßgeographen …

Quote:

@ Autor unwichtig
     Es müßte doch schwarzbraun-braun lauten,


Zur Sache tragen sie nichts bei; jeder Versuch wäre auch zwecklos.
WahlRechtReform
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Eike
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 12:19 Uhr:   

@Dieterhirsch: Ich bin weder ein Baby noch schwul.
Wenn du meinst, ein Forum sollte gemütlich sein, müsstest du auch die teilweise harten Diskussionen, die es hier gibt, verbieten. Das würde den Sinn des Forums ad absurdum führen.

Außerdem kann es ja nicht sein, dass jemand einfach hingenommen wird, der anerkannten demokratischen Parteien ein rechtsradikales Gedankengut andichtet und sie der Wählertäuschung bezichtigt.

Damit eines klar ist: Würden die Grünen oder die SPD derart bezichtigt, würde ich mich auch aufregen.
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Johannes 16
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 12:41 Uhr:   

solche behauptungen sind lächerlich, mich treffen sie zwar auch tief in meinem politischen herzen, weil ich mich da dann selbst ja auch mit beschuldigt fühlen muss, aber ich weiß ja, dass ich ganz bestimmt nicht dem braunen sumpf in deutschland zuzuordnen bin und 99% meienr liberalen und DEMOKRATISCHEN kollegen auch nicht, außer sie verraten ihre offiziellen dieale bzw. vorstellungen.
ich weiß es, weil ich selbst schon die körperliche gewalt jener hirnlosen rechten ecke unserer gesellschaft am eigenen leibe erfahren musste und nach einem solchen persönlichen erlebnis sicherlich NIE in diese politische richtung tendieren würde...

... warum rechtfertige ich mich überhaupt hier?

und erich, was tut das eigentlich zur sache?
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dieterhirsch
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 15:26 Uhr:   

@eike
von schwul hat hier keine gesprochen ausser du.
ich meine, man macht Polemik doch erst gerade wichtig, in dem man sich drüber aufregt.
Ich hätte auch schreiben können:
Keep cool!
Oder take it easy.

oder: In der Sache hart, im Ton moderat.
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Bimms
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 15:47 Uhr:   

Naja, dank Möllemann kann man doch wohl ungestraft von antisemitischen und somit wohl auch rechtsradikalen Tendenzen innerhalb der vorgeblichen "Spaß-Partei" FDP sprechen. Mölli wurde von der Parteispitze nicht abgestraft und hochkant aus der Partei geworfen. Vielmehr versucht(e) man mit rechtspopulistischen antiisraelischen Thesen bewusst Wählerstimmen zu ziehen. Diese Strategie ist(zum Glück) nicht aufgegangen, die Umfragewerte für die FDP sanken damals bekanntlich. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätten die sogenannten Liberalen ihren Nazikurs a la Haider knallhart durchgezogen, um das Wahlziel 18 Prozent zu erreichen.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 15:53 Uhr:   

@Bimms:
> dank Möllemann kann man doch wohl ungestraft von antisemitischen und
> somit wohl auch rechtsradikalen Tendenzen innerhalb der vorgeblichen
> "Spaß-Partei" FDP sprechen
Man darf ungestraft davon sprechen, richtig.
Weil die Meinungsfreiheit hierzulande auch solchen unqualifizierten Schrott wie diesen Beitrag zuläßt.

Wer den deutschen Liberalen einen Nazikurs unterstellt, hat sich als seriöser Diskussionspartner disqualifiziert.
Und genau das war wohl auch der Grund, wieso für diesen Mist plötzlich ein neues Pseudonym erfunden werden mußte - da wollte mal jemand anonym rumpöbeln.
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FleeMouse
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 19:14 Uhr:   

@Ralf

Niemand hat hier der FDP bislang einen "Nazikurs" unterstellt. Nur sollte man die Augen auch nicht vor der Tatsache verschließen, dass sich bereits in der Vergangenheit einige FDP-Kreisverbände rechtspopulistisch vervorgetan haben (z.B. Berlin-Spandau und Tempelhof oder der "Haider-Fanclub" in Bad Cannstadt; oder die Forderung der Berliner Jungliberalen nach Wiederherstellung Großdeutschlands und Großpreußens in Grenzen von Annodazumal).

Dann hätten wir Möllemanns wachsweiche Ausdruckskritik an Karslis abstrusen Verschwörungstheorien (um das -äh- zerrüttete Verhältnis Möllemanns und Friedmanns nicht auch aufzugreifen).
http://www.welt.de/daten/2002/05/08/0508de330821.htx?search=Karsli+Junge+Freiheit

Die FDP war seit Beginn der Bundesrepublik eine Partei mit "wandernden" Einstellungen (da wurde auch Adenauer gern mal rechts überholt und aus vielen Freiburger Thesen könnte auch die PDS ohne große Bauchschmerzen zitieren); und meist wanderte man einem erkannten Wählerpotential hinterher, auch gern mal den "Liberalismus" hinter sich lassend.

Insofern ist die Frage, ob die FDP gerade anderen europäischen Rechtspopulisten hinterwandert nicht von der Hand zu weisen. Möllemann scheint nach seinem "Emanzipation der Demokraten" jedenfalls dafür bereit zu stehen.
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Kaktus
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 19:24 Uhr:   

"Wer den deutschen Liberalen einen Nazikurs unterstellt, hat sich als seriöser Diskussionspartner disqualifiziert.
Und genau das war wohl auch der Grund, wieso für diesen Mist plötzlich ein neues Pseudonym erfunden werden mußte - da wollte mal jemand anonym rumpöbeln." (Arnemann)
@Arnemann: Weil mit dem "jemand" wohl ich gemeint bin, du allerdings zu feige bist, das offen zu sagen, hier die unmißverständliche Klarstellung: Die Beiträge von "Erich" und von "Bimms" stammen nicht aus meiner Feder. Dem Inhalt der Beiträge kann ich nicht zustimmen, weil Union und FDP des Jahres 2002 nicht mehr mit Union und FDP der zwei ersten Jahrzehnte der BRD zu vergleichen sind, wo es in der Tat braune Minister mit brauner Vergangenheit in beiden Parteien gab. Die Aussagen Möllemanns waren zwar antisemitisch, jedoch wurde die Strategie des Tabubruchs ohne Rücksicht auf Verluste von der Mehrheit der Parteifunktionäre nicht mitgetragen. Einige zustimmende Reaktionen an der Parteibasis, die ungeschnitten in mehreren Fensehbeiträgen gesendet wurden, müssen jedoch jeden Demokraten mit Abscheu oder Angst erfüllen. Trotzdem: Erich und Bimms dürfen FDP und Union bezüglich der rechtsradikalen Gefahr durchaus mit erhöhter Wachsamkeit kritisieren. Das ist sogar im Interesse beider Parteien. Allerdings geht das nicht auf so überzogene und in der Tat partiell unqualifizierte Weise wie in den beiden Beiträgen. Damit macht man sich selbst als Diskussionspartner unmöglich und verprellt potentielle Adressaten, die man doch eigentlich durch mehr Sachlichkeit für ein wichtiges Thema sensibilisieren könnte.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:07 Uhr:   

@FleeMouse:
> Niemand hat hier der FDP bislang einen "Nazikurs" unterstellt.
Doch, genau das hat Bimms gesagt. Und nur die Umfragewerte haben seiner Unterstellung nach die FDP daran gehindert, diesen ihren Kurs auch durchzuziehen.
Ansonsten sind die Einzelfälle wie in Berlin ja gar nicht bestritten (und Möllemann-Kritik war mir sowieso schon immer eine Herzensangelegenheit) - aber der mit übergroßer Mehrheit klare FDP-Kurs kann doch deswegen nicht in Zweifel gezogen werden.

@Kaktus:
> Weil mit dem "jemand" wohl ich gemeint bin ...
Nein, das war ganz klar nicht so gemeint (sonst hätte ich auch keine Scheu gehabt, einen Namen zu schreiben).
Ich bin mir zwar sehr sicher, daß der Beitrag NICHT von einem absoluten Neuling hier im Forum ist - aber ich habe keinen Anhaltspunkt für irgendeinen konkreten Verdacht.

Ansonsten Zustimmung zu Deinem (unerwartet differenzierten) Beitrag.
> Einige zustimmende Reaktionen an der Parteibasis ...
Das müssen noch nicht einmal Mitglieder gewesen sein.
Die Zustimmung von so vielen Leuten zu den Möllemann-Äußerungen war genauso erschreckend wie die Unkenntnis über die genauen Zusammenhänge.
Kaum ein Bundesbürger scheint genau mitverfolgt zu haben, wer denn nun was wann zu wem gesagt hat. Und Medien waren alle viel zu sehr mit der großen Hysterie beschäftigt, um das nüchtern aufzuklären.

Das Fürchterliche ist doch, daß kaum noch jemand begreift, was denn nun Antisemitismus ist und was erlaubte Kritik, was notwendige und wichtige Tabus sind und was lächerliche PC-Übertreibungen.
Dieses Gefühl, man dürfe in Deutschland bestimmte Probleme nicht ansprechen (weil sie in der Regel unqualifiziert angesprochen werden, und die Betreffenden dann korrekt zur Sau gemacht werden) - das ist weit verbreitet.

Und wenn nun ausgerechnet zwei ausgewiesene Egomanen wie Friedmann und Möllemann, die auch beide jederzeit ihre Oma verkaufen würden, um mit einer krassen Formulierung in die Tagesschau zu kommen - wenn gerade die nun ein so heikles Thema diskutieren, dann hat das Thema ziemlich Pech gehabt.

Um den politischen Kurs von CDU und FDP muß man sich in dieser Frage wenig Sorge machen. Aber die krassen Verständnisdefizite in einem großen Teil der Bevölkerung sind eine echte Belastung für Deutschland.
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Kaktus
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:17 Uhr:   

@Arnemann:
1. Friedmann hätte seine Oma sicherlich nicht verkauft. Nach 1945 hatte er nämlich nur noch eine Oma und seine Eltern. Der komplette Rest der weitverzweigten Großfamilie, der nicht mehr von Oskar Schindler gerettet wurde, fiel der Barbarei der Nazis zum Opfer.
2. Wer die Persönlichkeitsstruktur Friedmanns mit der Möllemanns gleichsetzt, hat von beiden Personen wenig bis nichts begriffen.
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Kaktus
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:38 Uhr:   

Verständnisdefizite der dt. Bevölkerung? Alles, was man über das deutsch-jüdische Verhältnis wissen muß steht in folgenden Zeilen (von Jakob Wassermann, 1921):

Es ist vergeblich, das Volk der Dichter und Denker im Namen seiner Dichter und Denker zu beschwören. Jedes Vorurteil, das man abgetan glaubt, bringt, wie Aas die Würmer, tausend neue zutage.

Es ist vergeblich, die rechte Wange hinzuhalten, wenn die linke geschlagen worden ist. Es macht sie nicht im mindesten bedenklich, es rührt sie nicht, es entwaffnet sie nicht.: Sie schlagen auch die rechte.

Es ist vergeblich, in das tobsüchtige Geschrei Worte der Vernunft zu werfen. Sie sagen: was, er wagt es aufzumucken? Stopft ihm das Maul.

Es ist vergeblich, beispielschaffend zu wirken. Sie sagen: wir wissen nichts, wir haben nichts gesehen, wir haben nichts gehört.

Es ist vergeblich, die Verborgenheit zu suchen. Sie sagen: der Feigling, er verkriecht sich, sein schlechtes Gewissen treibt ihn dazu.

Es ist vergeblich, unter sie zu gehen und ihnen die Hand zu bieten. Sie sagen: was nimmt er sich heraus mit seiner jüdischen Aufdringlichkeit?

Es ist vergeblich, ihnen Treue zu halten, sei es als Mitkämpfer, sei es als Mitbürger. Sie sagen: er ist der Proteus, er kann eben alles.

Es ist vergeblich, ihnen zu helfen, Sklavenketten von den Gliedern zu streifen. Sie sagen: er wird seinen Profit schon dabei gemacht haben.

Es ist vergeblich, das Gift zu entgiften. Sie brauen frisches.

Es ist vergeblich, für sie zu leben und zu sterben. Sie sagen: er ist ein Jude.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:45 Uhr:   

Ach, Kaktus - da ist viel dran. Aber was hilfts?
Trotzdem muß man sich doch überlegen, wie man etwas für mehr Verständnis machne kann.

Hast Du doch oben noch vorgehabt:
"potentielle Adressaten, die man doch eigentlich durch mehr Sachlichkeit für ein wichtiges Thema sensibilisieren könnte."

Genau dies sollte man tun - aber im Juni ist das leider nicht ansatzweise gelungen.
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Kaktus
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 21:01 Uhr:   

@Arnemann: mit "potentielle Adressaten" meinte ich Menschen, die jeder Form von Antisemitismus eine klare Absage erteilen und überdies wissen, was antisemitisch ist. Sie zu sensibilisieren ist auch das Anliegen Friedmanns.
Antisemiten selbst sind durch nichts zu überzeugen, schon gar nicht von einem Juden (in diesem Fall Friedmann). Genau das sagte Jakob Wassermann, ein Deutscher jüdischen Glaubens (siehe Zitate weiter oben).
Aber laß uns die Diskussion, in der wir uns ja prinzipiell einig sind, nun beenden, sonst löscht man noch den spannenden, kleinen Exkurs.
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Demokratie statt FDP
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 29. März 2014 - 20:05 Uhr:   

Das Thema Friedmann ist seit dem Lucke-Eklat übrigens ja wieder in aller Munde. Verhält sich Friedmann in seinem Diskussionsverhalten seriös? (ich meine nein) Oder regt sich Lucke zurecht auf? (Ich meine ebenfalls nein)

Wer zu Friedmann geht, der weiß doch, was passiert. Insofern passen die Beiden doch gut zueinander: Friedmann polarisiert um der Einschaltquote wegen und pestet Talkgäste zur Not auch Vorwürfen an, die überhaupt nicht stimmen (hier das angebliche Zitat einer Parteifreundin von Lucke) und Lucke geht in dem Wissen dorthin, dass genau das passiert, um das Verhalten von Friedmann dann öffentlich auszuschlachten. Ich bin mir noch nicht sicher, wem das in diesem Fall mehr genutzt hat. Ich habe aber den Eindruck, dass es beiden jedenfalls in ihrer öffentlichen Wahrnehmung nicht geschadet hat.
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 29. März 2014 - 21:52 Uhr:   

@D.s.F.
In einem Punkt muss ich zustimmen - wer dorthin geht, weiß doch, wie Friedman Interviews führt. Schon Müntefering berichtete vor Jahren, dass man in etlichen Restaurants im Regierungsviertel den Friedman-Teller bestellen konnte - die Überdosis Knoblauch sorgte wenigstens dafür, dass er räumlichen Abstand hielt.
Frau von Storch hat als redaktionell Verantwortliche den fraglichen Text unkommentiert weiterverbreitet. Von einem Zitat war in der Sendung gar nicht die Rede. Der eigentliche Eklat entzündete sich aber an der Frage, ob Lucke die Passage für rassistisch hält oder nicht. Ein einfaches "JA" hätte die Situation entschärft - zumal er doch, wenn er Beatrix von Storch nicht für die Urheberin gehalten hat, ja noch nicht einmal illoyal gewesen wäre.
Lucke fand aber das Zitat offenbar gar nicht so arg - und das sagt doch einiges über ihn selber aus.

Übrigens ist interessant, dass Lucke sich selber um die Teilnahme am weiteren Verlauf der Sendung gebracht hat - da wären durchaus noch Themenkomplexe gewesen, an denen er hätte glänzen können.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 29. März 2014 - 23:00 Uhr:   

Egal, was man von dem Zitat hält (und ob mit Zusammenhang oder ohne), "rassistisch" ist jedenfalls nur passend, wenn es eine reine Beleidigung ohne inhaltliche Aussage sein soll. Wer da "ja" sagt, outet sich jedenfalls als Medienmarionette, wenn nicht direkt als Idiot.

Im Übrigen ist Lucke in der Beziehung nicht so zurückhaltend: Das hier (ziemlich am Ende) wär durchaus noch interpretationsfähig gewesen. Entscheidend sind nicht einzelne Zitate, sondern das Gesamtbild. Da gibts sicher bedenkliche Fälle, aber der Hauptunterschied zum Mainstream ist bloß, dass sie die politisch korrekte Wortwahl noch nicht so drauf haben.

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