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1-25Ralf Arnemann25 11.09.02, 11:40h 
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Cram
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 11:55 Uhr:   

Ralf,

das ist durchaus realistisch. Die CDU ist in Kreuzberg und Friedrichshain sehr, sehr schwach (hängt auch mit der Sozialstruktur der Bezirke zusammen). Die FDP ist so gut wie gar nicht vorhanden.

Die Vorstellung als CDU-Anhänger Herrn Ströbele zu wählen ist nun absolut absurd (er hat auch keine Chance). Natürlich will die CDU die PDS loswerden, aber der Grüne Linksausleger Ströbele wäre ja wohl wie die Methode den Teufel mit den Belzebub auszutreiben oder die Pest mit der Cholera zu tauschen.

Also: dann doch lieber den SPD-Direktkandidaten, der hat auch größere Chancen als Ströbele.
Daher kann ich auch nur alle CDU-Anhänger auffordern in den betroffenen potentiellen PDS-Wahlkreisen (wo sie Siegchancen hat) mit der Erststimme den SPD-Kandidaten zu unterstützen und mit der Zweitstimme CDU zu wählen. Das ist kein Schaden für die Union, denn die Sitzverteilung im Bundestag wird ja auf Basis der Zweitstimmen festgelegt. Ich bin sicher das in den Wahlkreisen zahlreiche Wähler taktisch wählen werden. Aber: viele Wähler kennen den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme nicht und beschäftigen sich nicht damit. Die meisten Wähler werden kein Stimmensplitting betreiben, das macht immer nur eine Minderheit. Aber: auf diese Minderheit könnte es ankommen.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 12:21 Uhr:   

@Cram:
> Die Vorstellung als CDU-Anhänger Herrn Ströbele zu wählen ist nun
> absolut absurd ...
Wenns dem Wahlsieg hilft - warum nicht?

> (er hat auch keine Chance).
Das halte ich definitiv für falsch. Seine Chancen sind m. E. deutlich besser als die des SPD-Kandidaten.
Ströbele ist wohl bundesweit der einzige Fall, in der die persönliche Reputation und der Bekanntheitsgrad eines Einzelkandidaten ausreichen könnten, um ohne Rückenwind durch die Partei direkt gewählt zu werden.

> Natürlich will die CDU die PDS loswerden, ...
Jedenfalls solange sie hofft, stärker zu werden als die SPD.

> aber der Grüne Linksausleger Ströbele wäre ja wohl wie die Methode
> den Teufel mit den Belzebub auszutreiben ...
Meinetwegen.
Aber es wäre nur ein Bundestagsmandat für den "Belzebub" vs. einige Dutzend für die "Teufel".

OK, das soll Euer CDU-Problem sein.
Aber schlau wäre das nicht, nur auf die SPD zu setzen.
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Cram
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 12:35 Uhr:   

Ralf,

ich bin nicht Mitglied einer Partei um das nur klarzustellen.

Aber: die Vorstellung für CDU-Wähler einen Grünen zu wählen (besonders Ströbele, Fischer ist anerkannt, dem werden viele die Erststimme geben) ist schwer vorstellbar.
Dazu könnte man die Wähler niemals überzeugen. Das wäre das gleiche wie wenn (wenn die Lage anders wäre) die CDU ihre Wähler zu überzeugen versuchte mit der Erststimme PDS zu wählen um eine rot-grüne Mehrheit zu verhindern. Das würde absolut nicht funktionieren.

Einen SPD-Kandidaten ließe sich daher etwas leichter schmackhaft machen (CDU und SPD sind miteinander koalitionsfähig, CDU und Grüne auf absehbare Zeit nicht).
M.E. nach sind auch die Chancen für den SPD-Kandidaten größer als für den Grünen.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 13:28 Uhr:   

Ich frage mich, ob die beiden Wahlkreise in Ost-Berlin, die für die PDS als sicher gelten, wirklich so sicher sind. In beiden Wahlkreisen lag die SPD bei der letzten Wahl nach Zweitstimmen knapp vorne. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitstimme war in beiden Wahlkreisen extrem. Ob das diesmal wieder in diesem Ausmaß der Fall sein wird ist fraglich. Gysi und Christa Luft treten ja nicht mehr an und Gysis Fahnenflucht als Wirtschaftssenator haben die Chancen sicher nicht verbessert. Ausserdem verändert sich die Bevölkerungszusammensetzung rapide zuungunsten der PDS, sie hat in Ost-Berlin ja schon bei der letzten Wahl deutlich verloren, zumindest bei den Zweitstimmen.
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Eike
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 22:25 Uhr:   

@Cram: Wer einigermaßen Ahnung von Taktik und Bundestagswahlrecht hat, wird sich auch als Unionswähler überwinden, mit der (normalerweise recht wertlosen) Erststimme einen Grünen zu wählen, selbst wenn man mit dessen politischen Ansichten überhaupt nicht konform geht.
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björn
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 23:22 Uhr:   

@eike
Taktik ist zwar schön, aber sie sollte nicht über alles entscheiden, oder?
MAn wählt ja auch Positionen.
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Cram
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 00:31 Uhr:   

Eike

Da kann ich Björn nur zustimmen. Und Ströbele vertritt in der Außenpolitik die selben absolut unmöglichen und weltfremden Positionen wie die PDS. Aus taktischen Gründen könnte man sich durchaus überwinden den SPD-Kandidaten zu wählen (wenn Herr Fischer de Kandidat in dem Wahlkreis wäre möglicherweise sogar ihn; aber nicht Herr Ströbele).
M.E. nach hat er sowieso keine Chance. Joschka Fischer hat auch keine Chance ein Direktmandat zu gewinnen obwohl er viel bekannter und populärer ist. Die Leute wählen meist doch nach Partei und nicht nach Direktkandidat. Und da bietet sich für die linken Gegner der Außenpolitik der Regierung die PDS an. Die Grünen werben ja nur noch um die Zweitstimme und machen damit indirekt Wahlwerbung für die SPD (die Erststimme der SPD zu geben). Angesichts dessen wird Ströbeles Kandidatur durch die Wahlkampfstrategie seiner Partei (Zweitstimmenkampagne) sabotiert. Aus meiner Sicht gibt es in Kreuzberg-Friedrichshain nur zwei chancenreiche Kandidaten, den SPD-Kandidaten und den PDS-Kandidaten (Friedrichshain ist eine PDS-Hochburg und im linksalternativen Kreuzberg hat die PDS auch schon sich festgesetzt). Daher kann ich die wenigen CDU-Anhänger in den Bezirk nur auffordern mit ihrer Erststimme den SPD-Kandidaten zu wählen, dass ist kein Schaden für die Union sondern es ist zum Nutzen der Union, da dann die PDS rausfliegen könnte und es für Schwarz-Gelb reicht.
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alberto
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 09:42 Uhr:   

Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug …

Quote:

Von björn am Mittwoch, den 11. September 2002 - 23:22 Uhr:
     @eike Taktik ist zwar schön, aber sie sollte nicht über alles
entscheiden, oder? MAn wählt ja auch Positionen.


… doch sein höh'res Streben ist ein schöner Zug.
WahlRechtReform
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Eike
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 12:22 Uhr:   

@Björn, Cram: Natürlich sollte Taktik nicht über alles entscheiden. Aber ihr werdet mir zustimmen, dass es besser ist, sich einmal (am Wahltag) über sich selbst zu ärgern bzw. sich zu überwinden, als sich dann vier Jahre ärgern, dass die PDS drin ist, oder? Wir wissen leider überhaupt nicht, wie es in Ströbeles Wahlkreis aussieht. Ich würde auch lieber den SPD-Kandidaten als Ströbele wählen; das ist ja wohl klar.
Und außerdem: Wenn Ströbele reinkäme, hätten wir wenigstens was zu lachen.
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Moersberg
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 01:35 Uhr:   

Sowohl Ströbele als auch Grygier müssten gegenüber dem SPD-Kandidaten Matthae mehr als 15% gegenüber 1998 (Zweitstimmen, kann wg. WK-Reform nicht anders sinnvoll berechnet werden) aufholen. Man mag mit Ströbele mehr sympathisieren oder weniger: Alles andere als ein SPD-Direktmandat in Kreuzberg-Friedrichshain-Prenzlauer Berg Ost ist sehr unwahrscheinlich.
Wenn es tatsächlich nach Sympathiepunkten und Bekanntheitsgrad gehen sollte, dann hätte meiner Meinung nach das PDS-Maskottchen Täve Schur in Leipzig die besten Chancen auf das dritte Direktmandat.
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thomas30
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 09:30 Uhr:   

@moersberg
ist Täve Schur nicht der DDR-Radsportler.
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 10:52 Uhr:   

@thomas30

:-) Die Frage ist gut, als wenn hier jemand fragen würde, ob Beckenbauer der Fußballer ist :-).

Ja, Gustav Adolf "Täve" Schur ist der populärste Sportler der DDR. Sein selbstloses Handeln bei der WM 1960 ist schon legendär - als jungen Sportlern wurde es uns oft von den Trainern als "leuchtendes" Beispiel erzählt. Der Mann gilt als absolut integer (ob es so etwas gibt?), sicherlich werden ihm Wähler allein deswegen ihre Stimme geben.
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thomas30
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 11:11 Uhr:   

damit habe ich mich wohl als Wessi geoutet
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 11:19 Uhr:   

Macht nichts, dafür muss man sich nicht schämen :-).
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Eike
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 13:29 Uhr:   

Das ist wohl das gleiche Problem wie bei Erhard. Wie hieß es damals so schön: "Seit Erhard wissen wir, dass die Politik nicht nur schädlich für den Charakter, sondern Charakter auch schädlich für die Politik sein kann." Könnte das bei Täve Schur auch so sein?
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 20:15 Uhr:   

@Moersberg: Ich glaube auch, dass in dem betroffenen Wahlkreis der SPD-Kandidat vorne liegen wird, zumal die Stimmen für Ströbele eher von PDS-Sympathisanten kommen dürften. Dieser Trend dürfte sich durch die neuen Umfragen, die rot-grün relativ vorne sehen, noch verstärken. Was soll man der PDS, so können sich Wähler fragen, in den Bundestag verhelfen, wenn sie eine rot-grüne Mehrheit verhindert? Meine Prognose nach wie vor: die PDS wird 3 Direktmandate bekommen: 2 im Osten Berlins und eines in Rostock (vgl. den von mir kopierten Artikel von Spiegel-online). Damit gäbe es laut derzeitgen Umfragen vermutlich eine relative, aber keine absolute Mehrheit für rot-grün, nach den Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen auch beim Einzug der PDS ein ähnliches Ergebnis wie 1998. Für die "taktischen" Wähler wird dies ein Problem: waren Unionswähler bisher dafür, die PDS aus dem Bundestag herauszuhaben, dürften sie aufgrund der neueren Umfragen daran interessiert sein, die PDS "drin" zu haben - um eine große Koalition zu ermöglichen - auch im entsprechenden Wahlkreis. Dasselbe Interesse dürften potentielle rot-grün-Wähler aufgrund der neueren Umfragen nicht mehr haben. Es bleibt also spannend.
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Moersberg
Veröffentlicht am Samstag, 14. September 2002 - 12:42 Uhr:   

Was Rostock anbelangt, sehe ich das anders: Der Umstand, dass der grüne Direktkandidat derselbe ist wie der OB-Kandidat, der im 1. Wahlgang auf 19 Prozent kam, bedeutet überhaupt nicht, dass das bei einer BTW so ähnlich läuft und der SPD dann Erststimmen fehlen. Der Vorsprung der SPD in Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten Wochen noch stärker zugenommen als auf Bundesebene. Und die PDS liegt im Gegenzug bei 17 Prozent, deutlich weniger als 1998. Wird also nichts mit dem dritten PDS-Direktmandat in Rostock. Wenn überhaupt, wird es aus Köpenick-Treptow kommen müssen.
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jonas
Veröffentlicht am Samstag, 14. September 2002 - 19:17 Uhr:   

ich kann mir gut vorstellen, das die PDS die 3 Direktmandata gar nicht unbedingt benötigen wird. ISt es nicht so, dass bei Umfrage viele Menschen nicht sagen, das sie PDS wählen und es dann doch tun. ICh weiss nicht, ob das genug gewichtig wird bei den PRojektionen.
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Albert Kleffmann
Veröffentlicht am Samstag, 14. September 2002 - 20:29 Uhr:   

Weiß eigentlich jemand …

Quote:

Von jonas am Samstag, den 14. September 2002

ich kann mir gut vorstellen, dass bei Umfrage viele Menschen nicht sagen, das sie PDS wählen und es dann doch tun. ICh weiss nicht, ob das
genug gewichtig wird bei den PRojektionen.


ob unsere Neubürger interviewt werden?
WahlRechtReform
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Samstag, 14. September 2002 - 20:32 Uhr:   

Offenbar nicht in ausreichendem Maße, denn in den Umfragen 1994 und 1998 wurde die PDS immer rund ein halbes Prozent niedriger eingestuft, wie sie dann an Stimmen bekam. Nimmt man die gestrigen und heutigen Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen (4,5%) und Infratest-Dimap (4,7%)als gültig, so könnte es - wenn die Formeln in Bezug auf die PDS nicht zwischenzeitlich verändert worden sind - wieder so kommen (Grund: Schweigespirale in den Umfragen) und die PDS mit über 5% im Parlament vertreten sein. Zumal ja die PDS als "Opposition von links" für enttäuschte SPD-Wähler des linken (Lafontaine)-Flügels bzw. des pazifistischen Grünen-Flügels (trotz der Irak-Debatte)potentiell wählbar wäre. Außerdem ist ja auch nach den neuen Umfragen der Abstand zwischen rot-grün und schwarz-gelb mit einem Prozent Abstand für rot-grün im Rahmen der Fehlertoleranz. Es könnten also Wähler, die den Umfragen skeptisch gegenüberstehen und fürchten, dass schwarz-gelb doch eine relative Mehrheit - entgegen den jüngsten Umfragen - erhält, geneigt sein, PDS zu wählen. Insofern stimme ich Jonas durchaus zu. Aufgrund der jüngsten Umfragen ist es durchaus möglich (ob wahrscheinlich, ist eine andere Frage), dass die PDS am Wahlabend über 5% der Stimmen haben kann.
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Eike
Veröffentlicht am Samstag, 14. September 2002 - 23:12 Uhr:   

@Bernhard: Kann es sein, dass die Ostdeutschen schon ausreichend interviewt werden, aber das Schweigen vor allem bei westdeutschen PDS-Wählern (die ja gerade etwa 1/2 bis 1 % der Zweitstimmen ausmachen) verbreitet ist?
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Kaktus
Veröffentlicht am Samstag, 14. September 2002 - 23:26 Uhr:   

@Eike: Die Theorie der Schweigespirale angewandt auf die PDS halte ich für lächerlich. Wir sind nicht mehr im Jahr 1990 oder 1994. Niemand, schon gar nicht die PDS-Wähler, schämt sich heute noch, PDS zu wählen. Höchstens wenn ein geschlipster Allensbacher im Oberbayernkaff an die Türe klopft, dann gilt: Selbsterhaltungstrieb vor Ehrlichkeit.
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Cram
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 01:29 Uhr:   

Kaktus,

seltsam nur das Allensbach als einziges Institut 1998 die PDS richtigerweise über der 5%-Hürde sah. Aber wie bei den meisten deiner Kommentare so ist es auch hier: mehr Vorurteile als Argumente.
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Stoiber
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 03:40 Uhr:   

Wasserstandsmeldung (Wahlstreet): 4,99%
Bei diesem Wahlergebnis würde ich mir so einen ablachen, und dann verliert die PDS auch noch ihr drittes Direktmandat um nur eine einzige Stimme! :-)
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 10:00 Uhr:   

@Eike: ich glaube schon, dass es so ist. Sicherlich sind - da hat kaktus recht, die Vorbehalte gegenüber der PDS gesunken. Gestern wurde im HR3 eine Ted-Umfrage gemacht: wer ist die beliebteste Partei. Was ergaben die Anrufe: 29,1% PDS, die Kommentatoren im Rundfunk waren platt und meinten, die Hessen würden die Wahl wohl nicht so ernstnehmen. Bei den jüngeren Wählern ist diese Scheu wohl nicht vorhanden, wohl aber bei den älteren Wählern. Insofern triffst Du, glaube ich, genau den Punkt. Und was die Wasserstandsmeldung bei Wahlstreeet angeht: dies dokumentiert einfach Unsicherheit - keiner weiß, ob die PDS reinkommt und wie die Wahl letztlich ausgeht. Wir werden sehen. Ich kann nur hoffen, dass die Union nicht die ausländerfeindliche Karte zieht. Ich komme aus Hessen und habe den Kochschen Wahlkampf 1999 mit "erlitten".
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Moersberg
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 10:38 Uhr:   

Eigentlich müssten die Institute mittlerweile in der Lage sein, den richtigen Faktor für die Schweigespirale in ihre Berechnungen einzubauen. Im übrigen glaube ich, dass das Phänomen Schweigespirale (oder: es ist mir peinlich, zuzugeben, was ich wählen werde) bei dieser Wahl eher die FDP betreffen wird.
Nach meiner Einschätzung steht die PDS tatsächlich schwächer da als 1998. Das erkennt man deutlicher an den Umfragewerten für Berlin (minus zwei) und Mecklenburg-Vorpommern (minus fünf und mehr): Meine Prognose lautet 4,7-4,9% und zwei Direktmandate.
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 11:27 Uhr:   

Ich bezweifle nicht, dass die PDS im Osten wesentlich schwächer dasteht als 1998 - sie soll ja bis zu einem Fünftel ihrer Wähler in Umfragen verloren haben (laut FAZ 14.09.2002, S. 3). Ich bin mir aber nicht sicher, was den Westteil betrifft. Schneidet hier die PDS um rund einen Prozent besser ab als bisher (Quelle: enttäuschte Lafontaiine-Anhänger und pazifistische Grüne), könnte sie meines Erachtens doch die 5%-Hürde erreichen. Nur, und ich erwähnte es schon, ist ja aufgrund des neuen Trends in den Umfragen, der eine relative - wenn auch knappe - Mehrheit von rot-grün aus heutiger Sicht (wie es in 8 Tagen sein wird, weiß man ja nicht) voraussieht, schwer, das Verhalten der PDS-Anhänger zu berechnen. Wo schwarz-gelb eindeutig vorne lag, war es für PDS-Anhänger einfach: PDS wählen, um Stoiber zu verhindern. Heute könnte eine Wahl der PDS rot-grün verhindern. In diesem "Dilemma" steckt der potentielle PDS-Wähler - im Osten wie im Westen. Und daher traue ich mir eigentlich keine Prognose zu, ich vermute eher, dass die PDS - wenn auch knapp - das dritte Direktmandat schafft.
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Moersberg
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 11:32 Uhr:   

In welchem Wahlkreis?
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 11:52 Uhr:   

Entweder einen in Potsdam (ich verlasse mich auf die Quelle von Spiegel-Online, gedruckter Spiegel 02.09., den ich ins Forum kopiert hatte) oder Berlin-Köpenick. Allerdings geht heute aus dem Spiegel hervor, dass Schröder vor allem im Osten an Popularität gewonnen hat und in der Bundeshauptstadt nach Emnid die PDS nur auf 9% Zweitstimmen käme (Spiegel-Online, titel: Umfragewerte für Stoiber brechen im Osten ein). Insofern kann es schon sein, dass die PDS nur 2 Mandate erhält. Ich denke, auch hier ist zur Zeit alles im Fluss.
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 12:27 Uhr:   

Wir wissen, dass wir es nicht wissen.
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Eike
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2002 - 13:07 Uhr:   

Ah, unser Philosoph ist zurück *g*.

Leute, bringt es irgendetwas zu spekulieren, wo die PDS ihren dritten Wahlkreis gewinnt? Wir haben nicht einmal ernst zu nehmende Umfragedaten; es scheint also tatsächlich ganz spannend zu werden.
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Demokrat (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Sonntag, 19. März 2006 - 00:55 Uhr:   

@Cram
''Die Vorstellung als CDU-Anhänger Herrn Ströbele zu wählen ist nun absolut absurd (er hat auch keine Chance).''

Was sagen sie denn mit viereinhalb Jahren Abstand dazu, daß er es nun schon zweimal geschafft hat. "er hat auch keine Chance" war wohl eine etwas gewagte These.

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