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Sole
Veröffentlicht am Dienstag, 15. Februar 2005 - 13:38 Uhr:   

Eine interessante Idee. Am Wochenende wissen wir mehr.
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Schwammkopf
Veröffentlicht am Dienstag, 15. Februar 2005 - 17:37 Uhr:   

@ Ralf Arnemann
Ich gebe nur weiter was ich gefunden habe. (www.hl-live.de)
Ich habe mir die Mühe gemacht, die vorigen Prognosen der Thomas-Mann-Schule mit den Ergebnissen zuvergleichen.
Bei der letzten Kommunalwahl lagen die Schülerinnen und Schüler ziemlich gut. Alle Abweichungen unter 1%.
Bei der Bundestagswahl gab es beim CDU Ergebnis einen ziemlichen Patzer: 5% Abweichung zum BTW-Ergebnis, die anderen hatten natürlich auch höhre Abweichungen.

Interessant jedoch die Prognosse für den SSW und auch denkbar. 2000 trat der SSW zum erstenmal in Holstein an. Ist der Einsteige Bonus vieleicht verbraucht. Für den SSW könnte sich durchaus starke Stimmenverluste ergeben. 2000 hat der SSW in Schleswig ziemlich verloren, diesen Verlust aber durch Holstein ausgeglichen.
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zigzag
Veröffentlicht am Dienstag, 15. Februar 2005 - 22:55 Uhr:   

Umfrage des Instituts für Politische Wissenschaft der Kieler Universität:

SPD: 39,4
CDU: 37,3
FDP: 7,0
GRÜNE: 10,6
SSW: 3,3
NPD: 1,2
PDS: 1,2

http://www.landtagswahl-schleswig-holstein.de/data/index.html
unter News und Analyse - Umfrage
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Niklas
Veröffentlicht am Dienstag, 15. Februar 2005 - 23:12 Uhr:   

Zeitraum der Umfrage der Uni Kiel ist 17.1.-11.2., die Teilnehmerzahl 750.

Diese Erhebung sind also so frisch wie die gestrige Zeitung.
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Kai
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 00:57 Uhr:   

Man könnte also sagen, die Umfrage ist vom Mathematisch-politikwisschenschaftlichen Standpunkt her nicht viel mehr wert als das Ergebnis der letzten Landtagswahl.
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Nordlicht
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 07:42 Uhr:   

Na, ich denke, man muss diese Umfrage mit Vorsicht genießen, insbesondere was die kleinen Parteien anbetrifft... Da sind die Fehlerquoten bekanntermaßen recht groß... Wir werden sehen, was Sonntag rauskommt, erstmal muss ich mich entscheiden, wen ich wähle...
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Unionsanhänger
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 08:43 Uhr:   

Bei der Umfrage der Uni Kiel scheinen zum Teil Wunschvorstellungen eine Rolle zu spielen. Hier kommen SPD und Grüne exakt auf 50,0 %. Das riecht nach Manipulation. Und dann nur 1,2 % für NPD wie PDS - wer soll das glauben? Sicher, die NPD ist in S-H kaum mehr als eine Phantompartei - aber sie hat ähnlich wie die DVU eine wahre Materialschlacht geliefert, mit Postwurfsendungen u. a. Außerdem ist sie auch dort täglich in den (überregionalen) Schlagzeilen.
Die DVU hat immer wieder bewiesen, daß man auch mit Pappnasen als Kandidaten gut abschneiden kann, wenn man die Schweigemauer durchbricht. Ich denke, die NPD wird irgendwo zwischen dem SSW und der FDP landen.
Die Grünen dürften vom Joschka-Theater der letzten Tage eher profotieren. Daß die Anhänger der Unionsparteien und der Rechten jetzt wegen Fischer Schaum vor dem Mund haben, wird die Klientel der Grünen wenig jucken. Ich traue ihnen durchaus ein zweistelliges Ergebnis zu - aber auf Kosten der SPD.
Für eine Koalition aus CDU und FDP sehe ich nicht den Hauch einer Chance. Damit entfällt die FDP als möglicher Steigbügelhalter der CDU, und sie wird kaum Leihstimmen erwarten können.
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Sole
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 08:47 Uhr:   

Nordlicht, als PDS-Anhänger sollten Sie zu Ihrer Partei stehen, vor allem nachdem die Grünen unwählbar geworden sind un Heide Simonis mit Sicherheit die nächste MP wird.
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Nordlicht
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 09:01 Uhr:   

Hallo Sole,

ich pflege aber eine Partei nicht nur aus Sympathie zu wählen... und das personelle und inhaltliche Angebot der PDS SH (exBWKlerin auf Platz 1) überzeugt mich nicht wirklich... aber bis Sonntag ist ja noch Zeit :-)

Ansonsten glaube ich auch, dass die NPD stärker abschneiden wird, als in der Umfrage suggeriert...
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 09:05 Uhr:   

> Umfrage des Instituts für Politische Wissenschaft der Kieler
> Universität:
Alte Erfahrung: Kaum jemand hat in Deutschland so wenig Ahnung von praktischer Politik wie die Politikwissenschaftler in ihren Elfenbeintürmen.
Ich weiß ja nicht was die geraucht haben, um solche Ergebnisse zu prognostizieren ...
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Sole
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 09:18 Uhr:   

Ich weiß nicht, was du an Edda auszusetzen hast. Immer noch besser als der vielbeworbene Youngster bei der BT-Wahl.


Im Osten sitzen alte SDAJ-Vorsitzende im Landtag und du mäkelst an irgendeiner alten BWK-Mitgliedschaft herum. Wen hattest du denn bei der Listenaufstellung gewählt?
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Tim Spier
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 10:02 Uhr:   

Also, die eigentliche Unverschämtheit der Kieler Befragung liegt meines Erachtens in der Fallzahl, gekoppelt mit der Angabe von anscheinend "exakten" Ergebnissen mit einer Nachkommastelle. Das finde ich ja ohnehin schon bei Allensbach problematisch, die werden aber sicherlich mindestens 1000 Befragte haben. Ansonsten erkennt man die üblichen Probleme ungewichteter Umfragen: Die Grünen werden vermutlich überschätzt, die Rechten vollkommen unterschätzt. In jedem Fall keine besonders vertrauenserweckende Umfrage.
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Nordlicht
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 10:29 Uhr:   

@Sole

Ich wüsste nicht, seit wann Nichtmitglieder die Listen von Parteien zu Landtagswahlen aufstellen... aber sei es drum.

Ich finde es jedenfalls nicht berauschend, was die Frau politisch von sich gibt. Im übrigen habe ich nicht "herumgemäkelt", sondern lediglich meine Beweggründe geschildert, warum ich PDS nicht wählen werde, sehr wahrscheinlich nicht. Das ist in einer Demokratie legitim, wie ich finde.
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Sole
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 10:36 Uhr:   

Naja gut, wenn du mit PDS-Positionen nichts anfangen kannst ist es auch legitim, was anderes zu wählen. Ohne Edda hätte es diesen Wahlkampf gar nicht gegeben.

Übrigens kostet eine Mitgliedschaft gar nicht viel und ist der beste Weg, in einer kleinen Partei durchzusetzen, was man will.
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Nordlicht
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 11:26 Uhr:   

Ach so, die PDS braucht nur Beitragszahler... Sorry, aber ich würde in eine Partei nur eintreten, wenn mich das Programm überzeugt und ich das dann auch vertreten kann. Bei der PDS kann ich das nicht immer... ich bleibe da lieber Wähler und ggf. Interessent
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Sole
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 13:50 Uhr:   

Wie du aus meinem Beitrag herausliest, es ginge nur ums Bezahlen bleibt wohl dein Geheimnis.
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Norderstedter
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Februar 2005 - 19:59 Uhr:   

Hier ists wohl richtiger....
Neue Umfrage:
CDU 37%
SPD 40%
FDP 7%
Grüne 6%
SSW 4%

Quelle NTV
www.abendblatt.de
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Jörg
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 00:00 Uhr:   

Ich denke die neue Umfrage trifft es sehr gut. Ich würde FDP und SSW auf jeden Fall bei über 7 bzw. 4 % ansetzen. Ansonsten stimmt es wohl alles: SPD und CDU inzischen stabil bei 40 % bzw. 37% und die Grünen abgestürzt von 8 auf 6 %.
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J.A.L.
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 01:01 Uhr:   

Die von allen Umfrageinstituten seit der Europawahl durchgehaltene Hochwertung der Grünen (relativ unfundiert, wie etwa Ralf Arnemann hier schrieb) scheint nun doch realistischeren Zahlen zu weichen.
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Student aus dem Elfenbeinturm[:O]
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 08:55 Uhr:   

Hallo liebe Mitglieder
ich bin Student der Kieler Uni deren Umfrage so viel Kritik erfahren hat. Natürlich nehmen wir die Kritik an.

Punkt eins; da viele von uns Studenten auch Parteiarbeit machen, sitzen wir ganz bestimmt nicht in einem Elfenbeinturm, von dem wir die Realität nicht mitbekommen. Diese Haltung widerspricht der Realität. Studenten sind auch nur Menschen :O)
Zweiter Punkt; Unser Projekt wird aussschließlich von motivierten Studenten betrieben, das heißt es fließen keine Gelder. Unsere Umfrage weicht gewiss von den großen Instituten ab, dennoch ist Sie wissenschaftlicht korrekt abgelaufen. Ohne Drogen zu rauchen oder Wunschvorstellungen der Studenten:O)
Das was in unserer Umfrage steht haben wir selber in harter Arbeit, neben dem Studium, ertelefoniert. Sprich es spiegelt die Meinungen der Personen wieder die wir befragt haben.

Dennoch vielen Dank, dass Sie ein derartige Interesse an unserem Projekt haben, das freut uns wirklich sehr und motiviert uns!!!

lieben Gruß
Mathias
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 09:54 Uhr:   

@Student aus dem Elfenbeinturm:
Wie heißt es so schön: "Die größten Kritiker der Elche, waren früher selber welche".
Soll heißen: Ich habe selber einige Zeit Politikwissenschaft studiert, daher die Neigung zu solche flapsigen Bemerkungen über dieses Fach.
Natürlich sollte man nie so generalisieren wie ich das in dem kurzen Beitrag gemacht habe. Ihr werdet bestimmt nicht bestreiten, daß es in der Politikwissenschaft Elfenbein-Turm-Tendenzen gibt. Aber wenn Ihr persönlich das anders handhabt, ist der Schuh natürlich nicht für Euch gedacht.

Ausweislich vieler Beiträge hier in den Foren bin ich auch ein genereller Umfrage-Skeptiker. "Etwas geraucht" haben ist daher immer noch ein milderer Vorwurf als meine Einstellung zu den "professionellen" Instituten, bei denen ich oft eher gezieltes Lügen vermute. Über die grundsätzlichen Probleme solcher Prognosen ist hier schon oft diskutiert worden, das sollte gerade für Politik-Studenten wichtig und interessant sein. Und wenn der Tonfall manchmal "rau, aber herzlich" erscheint, es geht schon um eine nüchterne, sachliche Diskussion.
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Student ausm Turm
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 11:35 Uhr:   

Lieber Herr Arnemann,

früher war das Politikstudium vielleicht so...
Aber da unser Institut gerade einen Neuanfang macht und wir Studenten (zumindes einige) dahinter stehen und unseren Teil beitragen wollen - daher das Angagement mit dem Projekt zu Landtagswahl -, sind flapsige Bemerkungen nicht sehr hilfreich.

Wir (Ich) möchten ja gerade von diesem Elfenbein- Turm- Image weg.
Es ist komisch, vor meinem Studium habe ich diesen Ausdruck nie gehört. Im Studium begegnet er mit ständig. Und zwar ausschließlich von Menschen die selber in ihm saßen oder noch sitzen.

Sachlich war die Kritik einiger Beiträge jedoch nicht!

Die Einstellung zu Umfragen ist in der Tat interessant! Vielleicht ist es jugentliche Naivität, aber ich hoffe, dass auch die Institute, wie wir, ehrlich arbeiten. Tun sie es nicht, dann helfen vielleicht ehrliche Studenten weiter :)
(Mal sehen wer richtiger liegt mit seiner Umfrage;)

MFG

Mathias
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 14:24 Uhr:   

@Mathias (aus dem Turm ;-):
> früher war das Politikstudium vielleicht so...
Auch nicht immer und überall, aber der Trend war leider so.

> Aber da unser Institut gerade einen Neuanfang macht ...
Wie mir parallel ein Bekannter mit Kontakten nach Kiel gerade bestätigt hat.
Zu diesem Neuanfang drücke ich alle Daumen. Politikwissenschaft kann eine sehr spannende Sache sein, wenn man unvoreingenommen und pragmatisch rangeht.

> ... sind flapsige Bemerkungen nicht sehr hilfreich.
Die ich deswegen hiermit mit Bedauern zurücknehme.

Aber trotz allen ehrlichen Bemühens ist es wohl doch so, daß dieser Erstausflug in Sachen Demoskopie die hier versammelten "Profis" (im Sinne, wir diskutieren schon eine ganze Weile über diese Probleme) nicht sehr beeindrucken konnte.
Wenn man sich ausführlicher mit den Grundproblemen von Umfragen beschäftigt (Repräsentativität, gerade bei Telephonumfragen, Auskunftsverweigerung, falsche Auskünfte, ...) dann ist klar, daß eine isolierte Umfrage eigentlich nie besonders gut sein kann. Erst mit einer Reihe von Umfragen - justiert an den dann echten Wahlergebnissen - kann man überhaupt hoffen, die systematischen Abweichungen in den Griff zu kriegen.

Aber wie man bei fast jeder Wahl wieder demonstriert bekommt, sind diese Abweichungen immer noch groß genug, daß auch die professionellen Institute die entscheidenden Prozente sehr oft falsch raten.

Es wäre mal ein unorthodoxer politikwissenschaftlicher Ansatz zu fragen, was angesichts der bekannten und nicht behebbaren Mängel Umfragen überhaupt noch für eine Funktion erfüllen können und ob sie nicht eher zu einer Fehlsteuerung von Politik beitragen.
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Sole
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 14:56 Uhr:   

In jedem Fall erfüllen Umfragen eine gewisse grobe Orientierungsfunktion, trotz aller Mängel. Die ist aber bei relativ statischen Systemn wie Deutschland eher banal und bei besonders dynamischen Systemen sehr ungenau.
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Tim Spier
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Februar 2005 - 18:18 Uhr:   

Hallo Mathias!

Ich möchte niemanden demotivieren und Polemik ist sicherlich auch nicht angebracht, aber aus meiner Sicht gibt es berechtigte Kritik an der Kieler Umfrage. Ich habe mir vor ein paar Tagen die Website des Projekts angeschaut und bin insbesondere über drei Dinge gestolpert, die meines Erachtens nicht vorkommen dürften:

1. Bei 750 Befragten für alle Parteien bis auf eine Nachkommastelle genaue Stimmanteilswerte nennen.

In jedem Statistik-Lehrbuch kann man nachlesen, wie Konfidenzintervalle zu berechnen sind. Wenn man das mal für die Fallzahl n=750, einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 1 % und einen SPD-Stimmanteil von etwa 40 % macht, dann kommt man auf eine Fehlertoleranz von ca. +/- 5 Prozentpunkten. D.h., dass die SPD mit 99 % Wahrscheinlichkeit ein Ergebnis zwischen etwa 35 % und 45 % erreichen wird. Bei einer derartigen Spannbreite 39,4 % zu prognostizieren ist einfach nicht ehrlich, denn man täuscht eine Genauigkeit vor, die einfach nicht vorhanden ist. Dann soll man doch 39 % sagen, also auf ganze Prozente runden. Das machen die Umfrageinstitute - mit der bedauerlichen Ausnahme von Allensbach - auch.

2. Kleine Parteien wie PDS und NPD separat ausweisen.

Schwieriges Thema. Einerseits finde ich es natürlich auch interessant, Ergebnisse gerade für die kleinen Parteien zu haben. Aber spätestens bei diesen wird es Kaffeesatzleserei. Zum Problem der Fehlertoleranz kommt dann nämlich noch das der kleinen Fallzahl hinzu. Gehen wir mal großzügig davon aus, dass rund 80 % der 750 Befragten überhaupt eine Wahlabsicht geäußert haben. Nach der Kieler Umfrage haben 1,2 % der verbliebenen 600 Fälle eine Wahlabsicht zugunsten der NPD bzw. PDS geäußert. Das sind - bei diesen Annahmen - jeweils höchstens 7 Personen. Eine Person mehr oder weniger ändert das Ergebnis schon dramatisch. Besser wäre es meines Erachtens, hier eine Kategorie "Sonstige" auszuweisen.

3. Aufgrund vermeintlich sicherer Umfrageergebnisse lange vor dem Wahltag Aussagen über den Wahlausgang machen.

Ich zitiere hier mal den Anfang der Kieler Umfrage:

"Für die bevorstehende Landtagswahl in Schleswig-Holstein ist zu erwarten, dass die regierende Koalition aus SPD und Bündnis 90/ Die Grünen bestätigt wird. Eine Untersuchung des Institutes für Politische Wissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel lässt erkennen, dass die SPD gegenüber 2000 einige Prozentpunkte verliert und die CDU etwa 2 Prozent hinzugewinnen wird. Die Grünen dürften gegenüber 2000 sogar ca. 4 Prozent hinzugewinnen. Die FDP dürfte etwa gleich bleiben, ebenso der SSW. NPD und PDS werden aller
Voraussicht nach nicht in den Landtag einziehen. Die gegenwärtige Regierung dürfte auch nach dem 20. Februar 2005 über die absolute Mehrheit im Landtag verfügen. Ein Trend zur Protestwahl ist nicht zu
erkennen."

Es ist also - der Umfrage zufolge - zu erwarten, dass die regierende Koalition bestätigt wird. Sorry, aber das ist doch Prophetie. Mag schon sein, dass es am Ende so aussieht, aber bei den Fehlertoleranzen kann man das nicht aus den Umfrageergebnissen ablesen. Und auch bei der NPD würde ich keine Wette eingehen, dass sie so deutlich die Sperrklausel verpasst. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie mindesten dreimal so stark wird, wie die Kieler Politikwissenschaftler das prognostizieren. Und vielleicht sogar in den Landtag kommt.

Wie gesagt, ich will niemanden demotivieren. Aber nach meinem Wissenschaftsverständnis sollte man das eigene methodische Vorgehen immer wieder kritisch hinterfragen. Denn die meisten Leute, die eine Umfrage von einer Universität lesen, werden felsenfest auf deren Aussagen vertrauen. Dann sollte man doch zumindest die Unsicherheiten ganz klar offen legen.

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