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 Stefan Müller |
Kennt jemand aktuelle Umfragen zur Kommunalwahl NRW auf lokaler Ebene (also nicht landesweit?) In den Dortmunder Zeitungen kursierte vor einigen Tagen eine Umfrage des START-Instituts mit folgenden Zahlen (in Klammern: Werte der Umfrage vom Mai 2004 und von der letzten Kommunalwahl): CDU 43% (45%; 41,7%) SPD 29% (31%; 41,0%) Grüne 14% (12%; 9,9%) FDP 4% (2%; 1,8%) PDS-Offene Liste 3% (-; -) Bürgerliste 1% (-; 2,6%) Graue 1% (-; -) Sonstige 5% (10%; 3,0%) Laut erläuternder Artikel, käme keine der weiteren zur Wahl antretenden Gruppierungen auf mehr als 1%. Das beträfe meines Wissens folgende Gruppen: Stadtgrüne Dortmund, Linkes Bündnis Dortmund (bisher 1,0% zusammen mit der PDS), NPD, DVU (bisher 2,0%), Offensive D. Im September wird es wohl kurz vor der Wahl noch eine aktuelle Umfrage geben. Der Dortmunder Stadtrat hat 82 Mitglieder. | ||
| zigzag |
Ich hab' hier ein paar Umfragen aus Köln, Dortmund, Bonn, Recklinghausen und eine ältere aus Münster: Umfragen von Forsa für die SPD (Köln und Dortmund): Forsa vom 17.07 und Omniquest vom 29.06 für Köln Köln ( 1.Omniquest - 2.Forsa ) CDU 39 - 37 SPD 22 - 30 GRÜNE 24 - 22 FDP 5 - 6 PDS 3 - Dortmund (1.Forsa - 2.Emnid): CDU 37 - 38 SPD 40 - 37 GRÜNE 13 - 15 FDP 4 - 4 Bonn (1. von Ende Mai - 2. vom 21.07) (pdf-Format): http://www.kelber.de/doks/PS20040531b.pdf CDU 41 - 41 SPD 35 - 33 GRÜNE 13 - 15 FDP 5 - 6 Sonstige 5 - - Recklinghausen von Psephos: http://www.psephos.de/pse/AktuellesPresse/ReckZeitung02.html CDU 51 SPD 28 GRÜNE 8 WIR 5 FDP 3 Sonstige 5 Und noch Münster von Ende Februar (Link mit allen Daten seit 1999): CDU 58 SPD 20 GRÜNE 12 FDP 6 Sonstige 4 | ||
| Germer de Raad |
Wartet den September ab. Da wird bei der WASG über die Gründung einer neuen Partei entschieden. Das wirft alle Zahlen über den Haufen. Gruß Germer de Raad www.asg-sh.de | ||
| median |
@Germer de Raad Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber die Kommunalwahlen in NRW sind schon im September. Den dann gewählten Personen dürfte es ziemlich egal sein, ob die WASG bei Umfragen im Oktober (nach eine evtl. Gründung als Partei) fiktive Mandate erhalten dürfte. Beste Grüße Median | ||
| c07 |
Eine Parteigründung ändert gar nichts. Sie kann auf jeden Fall antreten oder auch nicht. Höchstens könnte es sein, dass die Befragten eine Gruppierung, von der sie nicht wissen, dass sie antritt, nicht in Erwägung ziehn. Aber das gilt für alle anderen auch. | ||
| Liberaldemokrat |
Wenn sich die Partei erst im September gründet ist das für die Teilnahme an der Kommunalwahl zu spät. Die Wahlunterlagen müssen spätestens am 9.August um 18:00 Uhr beim Wahlamt abgegeben werden. | ||
| c07 |
Dafür muss sie aber keine Partei sein. | ||
| Koch for Kanzler |
Die Institute haben 1999 in NRW teilweise brutal daneben gelegen. Wenn die Wahlbeteiligung so gering ist, kann man keine verlässlichen Umfragen/Prognosen abgeben. In meiner damaligen Heimat Minden/Westfalen wurde ein klarer Sieg für Rot-Grün vorhergesagt, am Ende kam es zum Mehrheitswechsel. Also bewertet diese Umfragen nicht zu stark. | ||
| reformi |
@ Koch for Kanzler ich hoffe sie verfolgen die Mindener Politik weiterhin! Bezgl. Bürgermeister Korte und der CDU z.B. . | ||
| alberto |
 Ich verstehe gar nicht, wie das so schwer zu ermitteln sein soll.  WahlRechtReform | ||
| Stefan Müller |
Zur Wahlalternative: Da die Wahlalternative ja bekanntlich beschlossen hat, nicht zur Kommunalwahl in NRW anzutreten, haben in Dortmund die dort aktiven beschlossen, bei den Stadtgrünen mitzukandidieren. Sie wurden am letzten Sonntag auf der Wahlversammlung auch gewählt. Allerdings ist fraglich, ob die Stadtgrünen noch ausreichend Unterschriften (920 Unterschriften für die Stadtratswahl auf alle Wahlkreise verteilt, bis zu 45 Unterschriften pro Bezirksvertretung zusätzlich) zusammenbekommen werden. | ||
| Ralf Arnemann |
920 Unterschriften sollten in einer Stadt wie Dortmund ja wohl kein Problem sein. Wer die nicht in einer Woche zusammenkriegt, ist nicht ernst zu nehmen. Interessanter finde ich, daß die Wahlalternative sich ausgerechnet die Grünen als Partner aussucht (die ja in Berlin ganz munter alles vertreten, was diese neue Partei ablehnt) und umgekehrt die Grünen sich Leute ins Boot holen, die dezidiert ihre eigene Regierungspolitik ablehnen. | ||
| C.-J. Dickow |
@ Ralf Die "Stadtgrünen Dortmund" sind meines Wissens eine Abspaltung der Grünen, also wohl nicht wirklich für die Politik der Bundesregierung verantwortlich. Aber vielleicht könnte ein Dortmunder da mehr zu sagen. | ||
| Ralf Arnemann |
@Dickow: > Die "Stadtgrünen Dortmund" sind meines Wissens eine Abspaltung der > Grünen ... Ah so. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sie sich dann (ähnlich wie in anderen Städten) aus Motiven abgespalten, die denen der SPD-Abspaltung gleichen. Dann ist ein Zusammengehen natürlich naheliegend. | ||
| Stefan Müller |
@ Dickow + Arnemann: Zitat von der Homepage der Stadtgrünen (www.stadtgruene-dortmund.de): "Hervorgegangen sind die Stadtgrünen aus dem Ortsverband der ehemaligen Nordstadtgrünen von Bündnis 90/ Die Grünen. Anlass für die Trennung waren jahrelange Auseinandersetzungen um die politische Tatenlosigkeit des Kreisverbandes, aber auch die Behinderungen und endlosen Intrigen der dortigen Akteuere. Den letzten Anstoß für die Trennung gab der Kreisverband damit, dass er unser Eintreten für die Opfer des Polizeikessels vom 16.12.2000 massiv diffamierte und hintertrieb. Die Entwicklung hat uns aber Recht gegeben: Das mit Unterstützung der Stadtgrünen Dortmund angestrengte juristische Verfahren gegen den Polizeipräsident endete mit dessen Eingeständnis gegenüber dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, dass die Einkesselung rechtswidrig gewesen sei." Die Info sollte ausreichen, denke ich. Es waren also weniger sozialpolitische als persönliche Gründe, die zur Gründung führten. Seit 2001 (Gründungsjahr) sind die Stadtgrünen in der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord mit 4 von 19 Sitzen vertreten, da sie dort ihre Mandate von B90/Gr. sowie Bürgerliste mitgenommen haben. Jetzt wollen sie aber (auch?) in den Stadtrat. | ||
| Liberaldemokrat |
@c07 "Dafür muss sie aber keine Partei sein." Das nicht, aber auch sie müssen eine Wahlversammlung abhalten und dafür gelten bezüglich der Einladung auch Fristen, und diese könnten sie jetzt nicht mehr einhalten. (1. Wahlversammlung: 14 Tage / Wiederholung oder Nachwahl: 7 Tage) | ||
| Manfred L. Schuermann - Essen |
Wie wär's, wenn man das Wort "aber" mal für eine Weile ausrottet? Könnte man, wenn jemand etwas behauptet oder vorschlägt nicht zwei Fragen zur Bürgerpflicht machen: 1.) Ist das belegt? 2.) Wie kriegen wir das gemeinsam hin? Ich bin als freier Journalist Mitglied in verdi und jetzt VOR ALLEM in der WAsG (Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit). "Kaputtreden" ist eine fast schon typisch-deutsche Lieblingsbeschäftigung geworden. Den Hintern hochzukriegen ist freilich nicht so bequem. | ||
| Torsten Schoeneberg |
@ Stefan Müller: 3 (nicht 4) Sitze in der BV Innenstadt-Nord, wenn nicht die Dame vom Linken Bündnis auch übergetreten ist. (Daß der Mensch von der Bürgerliste übergelaufen ist, amüsiert mich. Die zerfallen also in alles von Schill bis ASG.) Wenn jedenfalls die Stadtgrünen auch noch außerhalb der Nordstadt antreten, dürfte die extreme Linke hinreichend zerfasert sein, um weiterhin keine Rolle zu spielen. Ein Unterschied zwischen den Werten, die Forsa und Start mit wenigen Tagen Unterschied in Dortmund ermittelt haben, läßt mich "Koch for Kanzler" in seiner Nichtbeachtung dieser Umfragen voll zustimmen. Dortmund scheint übrigens offenbar (wieder) das Mekka der Prognoseinstitute zu werden. Neben den vier genannten gab es wohl sogar noch eine prognoseartige Projektion des Europawahlergebnisses durch das Amt für Statistik und Wahlen, die aber nur den Ratsfraktionen gegeben wurde. | ||
| Liberaldemokrat |
@Manfred L. Schuermann - Essen "Wie wär's, wenn man das Wort "aber" mal für eine Weile ausrottet?" Wieso, es ist nicht alles schwarz-weiß. Und das man nunmal eine zweiwöchige Einladungsfrist nicht in weniger als zweiwochen einhalten kann, sollten jedem einleuchten, mit oder ohne "aber". "Den Hintern hochzukriegen ist freilich nicht so bequem." Also mein OV hat es geschafft den "Hintern hochzukriegen", hat frühzeitig genug Kandidaten geworben, frühzeitig eingeladen und hat alle 16 Wahlbezirke besetzt. | ||
| Sole |
Ob die Wahlalternative "den Hintern hochkriegt" oder nicht spielt für das Ergebnis sowieso kaum eine Rolle. | ||
| Liberaldemokrat |
@Sole Vor allem, da in knapp 20 Minuten die Frist für die Abgabe der Wahlunterlagen abläuft. Prof. Falter rechnet mit 15-20% für die Linkspartei bei einer Bundestagswahl, wenn Lafontaine Spitzenkandidat würde. Ich allerding glaub noch nicht mal an 5%, aber im Westen könnte es ggf. der PDS schaden, und damit vielleicht auf Bundesebene, aber "Wait and see" http://www.n-tv.de/5411057.html | ||
| Sole |
Derzeit steht die PDS in Umfragen im Westen bei 2-3 %. Auch da, wo es wie etwa in Form des SSW durchaus andere Sympathieträger links der Union gäbe. Ich habe gerade vor ein paar Minuten eine Rede von Ramelow vor ehemaligen Bürgerbewegten, Gewerschaftern und Arbeitslosen gehört. Lafontaine (der vermutlich wieder mal nur blufft) ist nict der einzige, der volksnahe Reden schwingen kann. | ||
| Thomas Frings |
"Ich allerding glaub noch nicht mal an 5%" Ich glaube eher an 0,5%. Den Lanfontaine nimmt sowieso kaum einer ernst. | ||
| Stefan Müller |
@Torsten Schoeneberg: Offizieller Stand in Dortmund (nach der Sitzung des Wahlausschusses): Stadtgrüne treten an, aber nur in knapp einem Viertel der Wahlkreise (haben in 20 WK KandidatInnen aufgestellt, haben aber nur in 9 die Unterschriften geschafft). Sie treten zudem in 8 der 12 Bezirksvertretungen an. Offensive D und PDS-OL treten flächendeckend an. Linkes Bündnis flächendeckend für Stadtrat aber nur für einige BVen. DVU und Bürgerliste treten ebenfalls flächendeckend an. Die Grauen (siehe Eröffnungsbeitrag) treten nicht an. Ich bin gespannt, wie in den nächsten Umfragen die Zahlen sich verändern. Schließlich sind die "Sonstigen" ja nicht mehr vorhanden. Zumindest bei seriösen Umfragen, die von den korrekten Voraussetzungen ausgehen und keine "Fantasieparteien" abfragen. | ||
| Torsten Schoeneberg |
@ Stfean Müller: Danke, ich war aber bei der Sitzung live dabei und wußte das dementsprechend schon. Schön war, wie Grüner und Stadtgrüner sich gegenseitig ankeiften und "nichts mit den anderen zu tun haben" wollten - was die Frage ergibt, wieso sich die Stadtgrünen dann so nennen. Hatte etwas von Judäischer Volksfront vs. Volksfront von Judäa. Hart wird für die Stadtgrünen wohl, daß sie in 3 der 4 Nordstadt-Wahlkreise zu wenig Unterschriften hatten und nicht antreten können. Anderswo wird es m.E. kaum Stimmen geben. Außerdem haben sie als einzige keinen OB-Kandidaten aufgestellt. Die SPD hat es geschafft, 83 Menschen auf die Reserveliste zu setzen; bei einem Stadtrat mit regulär 82 Mitgliedern dürfte das schwierig werden. Auf die Umfragen gebe ich ja nicht so viel, wobei mir die von START (da kommt auf jeden Fall noch eine) realistischer erscheint als die anderen. Von den kleinen Parteien ist zur Zeit eigentlich nur die Bürgerliste stadtweit präsent, deswegen tippe ich sie auf Platz 5. Das Linke Bündnis dürfte unter der PDS leiden, die PDS macht aber mit den hängen gelassenen Europaplakaten auch eher Negativwerbung. |
