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Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Andere Partei als die eigene wählen? » 1-25 « Zurück Weiter »

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Schwerin
Veröffentlicht am Montag, 14. Januar 2002 - 15:12 Uhr:   

Mich würde interessieren, wer zwar in einer Partei Mitglied ist, aber sie unter Umständen nicht wählen würde.

Beispiel: Wähler A ist Mitglied in der "Konservativen Reichspartei"
(imaginär).
Er weiß, daß bei der Bundestagswahl kaum Aussichten bestehen, daß die Partei mehr als 1 oder 2% Stimmen bekommt, aber weiß auch, daß sie nur irgendwann aufsteigen könnte, wenn sie Stimmen von Leuten wie ihm bekommt. Deshalb wählt er sie und ist Mitglied.
Wenn er aber weiß, daß es nach der nächsten Wahl die Alternativen
gibt, daß entweder die CDU mit CSU-Kanzler regiert oder die SPD, vielleicht unter PDS-Beteiligung, wäre es aus seiner Sicht doch besser, mit beiden Stimmen die CDU zu wählen, denn es müßte ihm doch lieber sein, die CDU mit CSU-Kanzler regiert und seine Partei
bekommt für dieses Mal gar keine Stimmen, als wenn seine Partei vielleicht über 2% steigen kann (was ihr ja praktisch nichts bringt)und die SPD regiert.
Ist das eine verbreitete Ansicht?
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ein Linker
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. Januar 2002 - 17:19 Uhr:   

Hallo!

Ich bin so ein Waehler, allerdings aus komplett anderen Gruenden:
Ich bin seit Jahren Mitglied der PDS, habe aber z.B. bei der letzten Bundestagswahl nicht PDS sondern die APPD (Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands, eine reine Spasspartei) gewaehlt. Ich war unzufrieden mit dem Wahlprogramm und mit Gysi und habe deshalb (und weil ich wusste, das die PDS wegen den 3 Direktmandaten nicht an der 5%-Huerde scheitern wuerde) mich gegen die PDS entschieden. Und da nix Brauchbares links der PDS zu finden ist, habe ich mich halt fuer die APPD entschieden, um halt ein bisschen Spass bei der Wahl zu haben. Leider hat die APPD nicht ihr Wahlziel von 0,5% erreicht und deshalb auch keine Wahlkampfkostenerstattung bekommen. Deshalb konnten sie auch keine Party von den Geldern auf der Reeperbahn machen, die sie den Waehlern versprochen hatten. ;-)

Ein anderes Mal, als ich zu Beginn meiner Wahlberechtigten-Zeit, noch bei den Gruenen Mitglied war, habe ich notgedrungen bei der Kommunalwahl FDP gewaehlt, da es nur 3 Parteien bei der Wahl zum Stadtrat gab: CDU, die eine automatische Mehrheit hat, SPD, die lieber der CDU in den Arsch kriecht als Opposition zu sein, und FDP, die einen schoenen boesen Oppositionswahlkampf gemacht hat. Da habe ich mich denn fuer die FDP entschieden (das erste und letzte Mal in meinem Leben, denke ich). Und meine Stimme hat sich gelohnt, denn die FDP hat ein unglaubliches Wahlergebnis von ueber 13% bekommen und wenige Monate nach der Wahl ist die Fraktion aus der FDP ausgetreten und hat mit ehemaligen Gruenen zusammen eine Waehlergemeinschaft gegruendet, die ich auch heute noch waehlen wuerde, wenn ich nicht mittlerweile in eine andere Stadt gezogen waere.

Ich halte die Parteimitgliedschaft und das Wahlverhalten fuer voellig verschiedene Dinge. Denn Mitglied werde ich, um die Partei in eine bestimmte Richtung zu bringen. Ich arbeite mit und versuche andere Mitglieder von meinen Positionen zu ueberzeugen. Wenn ich das schaffe(n wuerde), wuerde ich diese Partei auch waehlen. Da ich das eher wenig schaffe, waehle ich am Wahltag halt die Partei auf dem Wahlzettel, die mir aktuell am Besten gefaellt. Und das ist nicht unbedingt identisch mit meiner Mitgliedschaft.
Generell bin ich politisch weit links. Aber die Parteien wandern alle irgendwann immer weiter nach rechts. Also kann ich immer nur eine gewisse Zeit in einer Partei bleiben und versuchen Einfluss auszuueben. Wenn aber gewisse Grenzen ueberschritten werden (Kriegsunterstuetzung z.B.), dann trete ich aus und suche mir eine andere Partei.
Die Ideologie bleibt also, die Parteien wechseln.

Viele Gruesse aus NRW!

ein Linker
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Peter
Veröffentlicht am Freitag, 15. Februar 2002 - 22:49 Uhr:   

Ich verstehe nicht, wie man links sein kann... Ist mir absolut schleierhaft!
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Ralf
Veröffentlicht am Samstag, 16. Februar 2002 - 12:43 Uhr:   

Churfürstchen! Bin 20 Jahre jung, auch Parteimitglied, durfte bisher an einer Landtagswahl teilnehmen, daher war die Bandbreite meines Abstimmungsverhaltens (liegt wohl in der Natur der Dinge) nicht allzu riesig. Im Ernst: Protestwahl gegen die eigene Partei kann ich mir schon mal vorstellen, die Dauerlösung wie beim NRW-Linken kann das nicht sein. Ich investiere schließlich nicht Zeit und Geld in eine Partei, die ich für NICHT wählbar erachte. Verändern will seine Partei wohl fast jeder Aktive, denn mehr als 70% Deckungsgleichheit Person/Partei findet man selten. Meine Wahl am 22.09. ist SPD, denn Stoiber als Bundeskanzler hat gerade noch gefehlt.

So, jetzt ratet mal: in welcher Partei ist Mr. XYZ Mitglied?
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DavidN
Veröffentlicht am Montag, 18. Februar 2002 - 23:49 Uhr:   

Moin' aus dem schönen Halle an der Saale!!!!!

Ich bin Mitglied der SPD werde dies, bei meiner ersten Bundestagswahl, jedoch nicht wählen.

Für uns "Ossis" wird es nicht die Frage sein: Schröder oder Stoiber, wir werden ein weiteres Mal beweisen (wie 1998) das wir uns nicht für dumm verkaufen lassen.

Wenn man uns nur zu Wahlkampfzeiten zur "Chefsache" macht oder wie Stoiber das ein wenig anders bezeichnet hat, dann zeigen wir was wir davon halten!!

Meine Stimme bekommt die PDS.

Zur LTW werde ich aber sehr wahrscheinlich SPD wählen!

Mfg
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DavidN
Veröffentlicht am Montag, 18. Februar 2002 - 23:49 Uhr:   

Moin' aus dem schönen Halle an der Saale!!!!!

Ich bin Mitglied der SPD werde dies, bei meiner ersten Bundestagswahl, jedoch nicht wählen.

Für uns "Ossis" wird es nicht die Frage sein: Schröder oder Stoiber, wir werden ein weiteres Mal beweisen (wie 1998) das wir uns nicht für dumm verkaufen lassen.

Wenn man uns nur zu Wahlkampfzeiten zur "Chefsache" macht oder wie Stoiber das ein wenig anders bezeichnet hat, dann zeigen wir was wir davon halten!!

Meine Stimme bekommt die PDS.

Zur LTW werde ich aber sehr wahrscheinlich SPD wählen!

mfg
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Ralf Neubauer
Veröffentlicht am Dienstag, 19. Februar 2002 - 00:05 Uhr:   

Hi David,
Genosse! *g*
Irgendwie find ichs noch zu früh, um sich jetzt bei der Bundestagswahl festzulegen!? Und PDS ist doch eher Protestwahl, die Partei braucht unsere Probleme um sich zu profilieren. Lösungen, ernsthafte!, hab ich da nie welche gesehen. Lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Viele Grüße nach Halle an der Saale,
Heimat von David N. (SPD), Christoph Bergner (CDU) und Cornelia Pieper (FDP) ;o)

Ralf
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Eike Biehler
Veröffentlicht am Donnerstag, 14. März 2002 - 19:20 Uhr:   

Ich stehe zwar eigentlich der FDP nahe, aber ich trage mich mit dem Gedanken, SPD zu wählen und auf eine rot-gelbe Bundesregierung zu hoffen. Ich würde ungern schuld sein, wenn am Ende Stoiber mit seiner teilweise doch sehr rechten Polemik mit der FDP koalieren könnte, da ist mir ein "Genosse der Bosse" mit der FDP im Nacken doch fast lieber ...
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Klaus
Veröffentlicht am Samstag, 23. März 2002 - 14:31 Uhr:   

HI David,

ich war Mitglied der CDU (Austritt nach dem Spendenskandal) und werde nach dem gestrigen Eklat im Bundesrat wohl wieder in diese eintreten.

Ich gehöre zu der kleinen Minderheit, die sich als "Wessi" für eine Tätigkeit in Ostdeutschland (Mittelstandsberatung in den Neuen Bundesländern, Wohnsitz Berlin) entschieden hat.

Nach meinen bisherigen Einblicken in die ostdeutschen Gegebenheiten kann ich Dir nur sagen, dass es einen erheblichen Unterschied macht, ob nach dem 22.9. Stoiber oder Schröder regiert.

Die SPD (und auch die PDS) steht seit jeher für mehr Staat, Nähe zur Großíndustrie (Holzmann-Pleite) und Regulierung (630-DM-Gesetz...), CDU und FDP für weniger Staat, mehr Eigeninitiative, Förderung des Mittelstandes und Deregulierung.

Gerade der Osten - und hier speziell die Länder, die von der SPD katastrophal regiert werden (Sachsen-Anhalt, Meck-Pomm) - benötigen dringend eine CDU/FDP-ähnliche Mittelstandspolitik.
Die Steuerreform der jetzigen Regierung begünstigt einseitig Kapitalgesellschaften (GmbH, AG). Kleine Handwerksbetriebe, deren Eigner oftmals persönlich haften (Einzelunternehmen, oHG, KG...) werden hierdurch stark benachteiligt, sind aber gerade die Betriebe, die bei Existenzgründungen Arbeitsplätze schaffen und daher im Osten dringend benötigt werden. Dies nur als Beispiel.

Mir ist schleierhaft, wie man im Osten wohnen und SPD oder - noch schlimmer, da unverbesserlich - PDS wählen kann. Nun gut, in der Demokratie hast Du die freie Wahl - und das ist auch gut so.

Fahr doch mal vom "blühenden" Sachsen kommend ins trostlose Halle. Dann sollten Dir eigentlich die Augen aufgehen.

Alles Gute für den Osten

Klaus
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The Joker
Veröffentlicht am Dienstag, 02. April 2002 - 17:53 Uhr:   

Hallihallohallöle!
"Die SPD (und auch die PDS) steht seit jeher für mehr Staat, Nähe zur Großíndustrie..."
Also, ick gloob, meen Hamsta bohnat! Für die Spezialdemokraten trifft das vielleicht zu, aber für die PDS wohl kaum. Und CDU & FDP als Parteien des "kleinen Mannes" zu bezeichnen, welche todesmutig gegen das Großkapital kämpfen - Auaaaaaaaa... Aber zum Thema: Seit ´96 bin ich (gebürtiger Wessi) PDS-Mitglied. Dennoch habe ich - aus taktischen Gründen - die GRÜNEN mit der Zweitstimme gewählt (Erststimme: PDS - Ich wohne in Ostberlin!). Meine Überlegung war: Eigene SPD/GRÜNE-Mehrheit sichern (Die Umfragen waren damals sehr knapp) UND die PDS wieder in den Bundestag bringen - notfalls nur mit Gruppenstatus (wie ´94). Erstaunlicherweise (oder eben auch nicht) haben sich in den Ostberliner Wahlkreisen viele ähnlich entschieden: Die PDS hatte ca. 7-8% mehr Erst- als Zweitstimmen, bei SPD & GRÜNEN zusammen war es genau umgekehrt - und die Rechnung ging auf, es kam "Rot-grün" zustande. Im Nachhinein könnte ich mir jedoch jeden Tag selbst in den Hintern treten. Mit der "wirschaftsfreundlichen" und der Kriegs-Politik haben (Hell-)Rote und Grüne bei mir auf jeden Fall für die nächsten 1000 Jahre "verschissen". Als die GRÜNEN bei der letzten Berlin-Wahl 2001 in einigen Ostberliner Bezirken sogar noch hinter FDP, NPD und STATT Partei (!) landeten, konnte ich mir eine gewisse Genugtuung jedenfalls nicht verkneifen...
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Markus
Veröffentlicht am Mittwoch, 17. April 2002 - 12:22 Uhr:   

Hallöchen.

Ich bin seit einigen wenigen Tagen stolzes Mitglied der CDU. Ich engagiere mich schon seit Jahren in der Schüler Union (seit dem Abi nicht mehr), Jungen Union und dem RCDS. Ich habe schon andere Parteien als die CDU gewählt und würde es wieder tun. Wenn die CDU zum Beispiel auf die Idee käme mit der PDS zu koalieren, sowas wird glücklicherweise niemals passieren, würde ich sofort austreten. Wenn die CDU einen Verfassungsbruch begehen würde wie die SPD im Bundesrat würde ich auch sofort wieder austreten. Oder wenn sich CDU Politiker als so korrumpiert erweisen sollten wie es in der SPD üblich ist, würde ich sie wohl zumindest vorerst nicht mehr wählen.
Mir ist vollkommen unverständlich wie man als überzeugter Sozialdemokrat die katastrophale Politik der SPD unterstützen kann. Rot-Grün hat für eine Rekordarbeitslosigkeit gesorgt, für die schwächste Wirtschaft seit Jahrzehnten, für das teuerste Gesundheitssystem jemals. Sie machen die mittelstandsfeindlichste Politik die es jemals in Deutschland gab. Ich könnte noch soooo viel mehr aufzählen. Sogar dem verbohrtesten SPD Wähler sollte so langsam klar werden, daß ein Wechsel her muß.
Jetzt noch was zu den Ostdeutschen, die die PDS wählen. Also das will mir in den Kopf nicht hinein. Ihr wählt tatsächlich die Partei, die die Mauer gebaut hat, die Euch Jahrzehnte lange unterdrückt hat. Die PDS ist die SED, das läßt sich schon an der Mitgliederstruktur erkennen. Wie kann man nur so masochistisch sein, daß man seine alten Unterdrücker wählt. Tut mir leid, aber für mich sind solche Leute einfach nur krank.

MfG,
Markus
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Ein Linker
Veröffentlicht am Dienstag, 30. April 2002 - 18:25 Uhr:   

Hallo malwieder!

Habe ich ja ne huebsche Diskussion losgetreten. So solls ja sein... ;-)
Dir, lieber Markus, moechte ich nur den Spiegel vorhalten. Alles was du ueber die sogenannte "Rot-Gruene", also "Blassrot-Olivgruene" Koalition sagst, trifft Wort fuer Wort auf die vorherigen 16 Jahre Kohl zu. Nur gibt es jetzt Gerhard Rotkohl und Josef Gruenkohl statt Helmut Schwarzkohl an der Spitze. Tolle Verbesserung!

Wenn die PDS die SED waere, waere ich sicherlich verfolgt worden und haette mit Sicherheit nicht die Funktion in der Partei, die ich jetzt habe (keine "hohe", aber immerhin...). Sicher, die PDS hat sich aus der SED heraus gegruendet. Aber so, wie nach dem 2. Weltkrieg die Nazis in Scharen in die sogenannten "buergerlichen" Parteien eingetreten sind, sind halt in der Ost-PDS noch Vertreter der DDR-Elite enthalten. Die sind mir aber doch um einiges lieber als die Nazis, da sie nicht an dem Beginn eines Krieges beteiligt waren und auch nicht Millionen Leute umgebracht bzw. vergast haben. Bei allem Respekt fuer die Opfer des DDR-Regimes, das ist wirklich eine ganz andere Sache als das, was die sogenannten "buergerlichen" Parteien, insbesondere die FDP, da mit sich rumschleppen. Ausserdem haben CDU und FDP schliesslich auch die Stuetzen des DDR-Regimes, also die Blockparteien, aufgenommen. Nach der Vereinigung der (West-)FDP mit der (Ost-)FDP, der LDPD und der NDPD (Nationaldemokratische Partei der DDR, also die Schwesterpartei der westdeutschen NPD) waren mehr als 30% der FDP-Mitglieder Blockfloeten (mit gelber oder brauer Vergangenheit)! Die genaue Zahl habe ich nicht im Kopf.

Die PDS von heute fuer die Verbrechen der SED verantwortlich zu machen, finde ich echt hanebuechen. Ich finde viel schlimmer, dass die PDS sich immer mehr in den Militaristen-Arsch der SPD einmassiert. Denn Kriegseinsaetze der Bundeswehr sind das viel groessere Verbrechen. Scharping, Schroeder, Fischer, das sind die Verbrecher!

Von Deutschland haette nie wieder Krieg ausgehen sollen. Das war die Erkenntnis vieler Kriegsopfer nach dem 2. Weltkrieg. Mittlerweile kaempft Deutschland wieder darum groesste Kriegsmacht nach den USA in der NATO zu werden. Heute ist nationale Interessenpolitik wieder wichtiger als der Weltfrieden.

Ich war beim letzten PDS-Parteitag in NRW. Und ich bin gluecklich, dass da eine Resolution die ueberwaeltigende Mehrheit gefunden hat, dass die PDS NRW die sofortige Aufloesung der Bundeswehr und den darauf folgenden Austritt aus der NATO fordert (wenn die NATO schon nicht sich selbst aufloest). Mal sehen, was die Bundes-PDS demnaechst dazu sagen wird. Davon werde ich (um wieder auf das Topic zurueckzukommen) abhaengig machen, ob ich bei dieser Bundestagswahl fuer die PDS stimme, oder wieder fuer eine Splitterpartei.

Mit linken Gruessen!

DER NRW-Linke (wer weiss, ob es in NRW noch weitere gibt... ;-) )
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Ein Anti-Linker
Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Mai 2002 - 14:03 Uhr:   

Sers,
wenn die PDS bei der Bundestagswahl ähnlich schlecht abschneidet wie in Sachsen-Anhalt laß ich eine riesen Party steigen. In Mecklenburg-Vorpommern stehen die Chancen ganz gut, daß es ein richtig schönes Wahldebakel für unsere Sozialisten gibt. Vielleicht -5 oder -10 Prozentpunkte.
schöne Wahlen noch

DER BAYERN-ANTI-LINKE (ich weiß, es gibt in Bayern noch sehr viele Anti-Linke...;-))
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Mai 2002 - 17:27 Uhr:   

> Jetzt noch was zu den Ostdeutschen, die die PDS wählen. Also das
> will mir in den Kopf nicht hinein. Ihr wählt tatsächlich die Partei,
> die die Mauer gebaut hat, die Euch Jahrzehnte lange unterdrückt hat.
Nein, es sind nicht die ehemals Unterdrückten, die heute PDS wählen. Sondern neben einer gewissen Zahl Unbelehrbarer sind es die ehemaligen Unterdrücker, die StaSi-Chargen und Parteibonzen. Die eben, die mit dem Wegfall der Diktatur ihre alten Pfründen und Machtstellungen verloren haben.
Die ehemaligen Unterdrückten wählen in den seltensten Fällen PDS.
Nie vergessen: 80% der Wähler in Ostdeutschland haben mit der PDS nichts am Hut. Dazu die vielen Nichtwähler, die weder der alten noch der neuen Politik etwas abgewinnen können.

Wer bis zum Ende als SED-System geglaubt hat, den wird man auch nicht mehr zum Demokraten machen können. Den harten Kern der Nazis hat man nach 1945 auch nicht bekehren können, nur die Mitläufer.
Da muß man einfach abwarten, bis die wegsterben.
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Ein Anti-Linker
Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Mai 2002 - 20:06 Uhr:   

Genau, und PDS Kritik ist auch kein Angriff gegen Ost-Deutsche.
Wenn ROT/GRÜN in der politischen Stimmung mal wieder zulegen sollte wird hoffentlich noch zusätzlich der PDS Wind aus den Segeln genommen.
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Wilko Zicht
Veröffentlicht am Freitag, 03. Mai 2002 - 00:28 Uhr:   

Ich bitte darum, in diesem Forum keine parteipolitischen Debatten zu führen. Die ursprüngliche Fragestellung war okay, aber mittlerweile ist die Diskussion doch ziemlich abgedriftet.
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Freitag, 07. Juni 2002 - 19:34 Uhr:   

Wilko,

ich stimme Dir zu. Dennoch finde ich, dass Markus' Posting nicht unwidersprochen bleiben kann.

>Wenn die CDU zum Beispiel auf die Idee käme mit der PDS zu >koalieren, sowas wird glücklicherweise niemals passieren, würde ich >sofort austreten.

Auf die Idee würde umgekehrt auch die PDS nicht kommen. Andererseits solltest Du also CDU-Mitglied auch wissen, dass sich die CDU mit der Ost-CDU und Bauernpartei vereinigt hat. Auch diese Parteien haben damals dem Mauerbau zugestimmt und ihn verteidigt. Von einer Aufarbeitung der Geschichte dieser Parteien, die ja nun auch zur Geschichte der CDU geworden ist, ist mir nichts bekannt (gilt im übrigen auch für die FDP).

>Wenn die CDU einen Verfassungsbruch begehen würde wie die SPD im >Bundesrat würde ich auch sofort wieder austreten.

1. Ob dies ein Verfassungsbruch war, da gehen die Meinung - auch hier im Forum - auseinander. Die sehr interessante Diskussion kannst Du ja nachlesen.

2. Das Verschweigen der Spender von Kohl ist Verfassungsbruch. Aber Kohl ist immer noch CDU-Mitglied und soll auch am CDU-Wahlkampf teilnehmen. Eine Klage der CDU gegen Kohl ist mir auch nicht bekannt. Er wird seine Gründe für das Schweigen haben. Oder glaubst Du an die Ehrenmänner? Wenn es sie gibt, warum schweigen sie dann immer noch und entbinden Kohl nicht von seinem Ehrenwort. Ehrenmänner hätten dies längst getan.

3. Für mich war die Enthaltung von Union und FDP bei Kohls Vertrauensfrage 1982 Verfassungsbruch. Kohl hatte das Vertrauen der Union- und FDP-Abgeordneten. Doch diese haben sich enthalten, damit Kohl formal kein Vertrauen mehr im Bundestag hat und es zu einer Neuwahl kommen kann. Carstens hat damals die Abstimmung durchgewunken mit der Bemerkung, dass dies nicht zum Regelfall werden sollte. Aber wenn es bedenklich ist (selbst für Carstens), wo war dann damals die konkrete Ausnahme?

>Oder wenn sich CDU Politiker als so korrumpiert erweisen sollten wie es in der SPD üblich ist, würde ich sie wohl zumindest vorerst nicht mehr wählen.

Soll ich eine Statistik aufmachen, bei welcher Partei es mehr Korruptionsskandale gegeben hat? Der Unterschied allerdings: die SPD hat in Köln zur Aufklärung beigetragen, die CDU hat ihre Leute so gut es ging untereinander gedeckt (wie gesagt kein Parteiausschlußverfahren gegen Kohl). Auch Koch ist weiterhin im Amt.

>Mir ist vollkommen unverständlich wie man als überzeugter >Sozialdemokrat die katastrophale Politik der SPD unterstützen kann.

Vielleicht weil man die noch viel katastrophalere Politik Kohls noch zu gut in Erinnerung hat.

>Rot-Grün hat für eine Rekordarbeitslosigkeit gesorgt,

Falsch. Die Arbeitslosigkeit ist nicht so stark gesunken wie vor der Wahl 98 gehofft, aber die Rekordarbeitslosigkeit hatten wir unter Kohl.

>für die schwächste Wirtschaft seit Jahrzehnten,

Falsch. Das Wirtschaftswachstum unter Kohl war niedriger als unter Schröder.

>für das teuerste Gesundheitssystem jemals.

Falsch. Es wird immer wieder aufgezeigt, dass die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen seit 1980 von rund 44 Mrd. Euro auf rund 126 Mrd. Euro in 2000 gestiegen sind. Doch absolute Zahlen lassen sich nicht vergleichen. Um zu zutreffenden Aussagen zu kommen, muss die unter anderem die allgemeine Preisentwicklung berücksichtigt werden.

Von einer "Kostenexplosion" könnte man nur dann sprechen, wenn der Anteil der GKV-Ausgaben einen deutlich und rasch wachsenden Anteil der gesamten wirtschaftlichen Ressourcen verschlingen würden. Wenn die Gesundheitsausgaben und die Wirtschaft aber im Gleichtakt wachsen, so ist der Stellenwert der Gesundheitsausgaben im Zeitablauf konstant geblieben. Vergleicht man die Entwicklung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung mit jener des BIP über die letzten 20 Jahre, so stellt man fest, dass sich das Verhältnis von Ge-sundheitsausgaben zum BIP seit 1980 kaum verändert hat. Legt man Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft zugrunde, so stieg der Anteil der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung am Bruttoinlandsprodukt zwischen 1960 und 1980 von 3,1 auf 6,1 Prozent und blieb danach für zehn Jahre in etwa konstant. Zwischen 1991 und 1995 stieg der Anteil von 6,2 auf 6,8 Prozent, doch seit 1995 sinkt der Anteil der Ausgaben am BIP wieder ab. 1998 betrug er 6,6 Prozent, wo er bis heute verharrt: Gegenwärtig von einer "Kostenexplosion" im Gesundheitswesen zu reden ist ein frei erfundenes Märchen.

>Sie machen die mittelstandsfeindlichste Politik die es jemals in >Deutschland gab.

Das ist mir zu unkonkret. Woran machst Du das genau fest? An der Steuerreform? Dann solltest Du aber dort der CDU nicht auf den Leim gehen, die annimmt, dass Mittelständler den Höchststeuersatz bei der Einkommenssteuer zahlen. Das ist schlicht Schwachsinn. Wenn man die durchschnittliche Steuerbelastung von mittelständischen Unternehmen und der Großindustrie durch die Steuerreform vergleicht, stellen sich die Mittelständer nicht schlechter.

>Ich könnte noch soooo viel mehr aufzählen.

Wahrscheinlich. Aber nach dem, was Du hier geboten hast, nehme ich nicht an, dass Deine übrigen Argumente stichhaltiger wären. Für die interne Parteipolitik reichen Deine politischen Kenntnisse wahrscheinlicher. Bei politischen Diskussionen außerhalb der CDU solltest Du Dich aber schon sehr viel besser informieren. Sonst machst Du Dich nur lächerlich.

>Sogar dem verbohrtesten SPD Wähler sollte so langsam klar werden, >daß ein Wechsel her muß.

Wenn Du nicht in der Lage bist, auch nur ein stichhaltiges Argument anzubringen, kannst Du sicherlich niemandem von einem Wechsel überzeugen, der nicht schon vorher davon überzeugt ist.

>Jetzt noch was zu den Ostdeutschen, die die PDS wählen. Also das >will mir in den Kopf nicht hinein. Ihr wählt tatsächlich die Partei, >die die Mauer gebaut hat, die Euch Jahrzehnte lange unterdrückt hat. >Die PDS ist die SED, das läßt sich schon an der Mitgliederstruktur >erkennen. Wie kann man nur so masochistisch sein, daß man seine >alten Unterdrücker wählt. Tut mir leid, aber für mich sind solche >
>Leute einfach nur krank.

Mit einer solchen Äußerung disqualifizerst Du Dich allerdings eh als ernstzunehmenden politischen Gesprächspartner.
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Mittwoch, 12. Juni 2002 - 15:47 Uhr:   

Ralf Arnemann, den harten Kern der Nazis mußte man nicht zur Demokratie bekehren - den hat man ganz einfach in den Ämtern verschwinden lassen, etwa den SS-Mann und Nazi-Geheimdienstarbeiter Reinhard Gehlen, der später Mitgründer und Chef des BND wurde. Von daher ist es scheinheilig, wenn du von unbelehrbaren Ossis schreibst
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Mittwoch, 12. Juni 2002 - 17:40 Uhr:   

Ralf Henrichs, zwar kann ich dir weitgehend zustimmen, in Details muß ich aber zweifeln.

Rein vom demographischen Wandel her hätte bei Erhaltung der Zahl der Arbeitsplätze von 1998 die Arbeitslosigkeit viel stärker sinken müssen als sie (trotz neuer Berechnungsformel) tatsächlich sank.

Ob SPD oder CDU mehr Skandale hatte und wer da zur Aufklärung beiträgt oder nicht ist meines Wissens alles im Dunkeln. Das öffentliche Gebahren ist *immer* nur die halbe Wahrheit über die Tätigkeit einer Partei.
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RalfHenrichs
Veröffentlicht am Freitag, 05. Juli 2002 - 19:53 Uhr:   

@ SoleSurvivor,

ohne da näher drauf einzugehen, kann man davon ausgehen, dass Schröder den demographischen Faktor schon einbezogen hat. Daher hiess es ja auch, dass das Ziel nicht gerade anspruchsvoll war.
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Montag, 15. Juli 2002 - 16:07 Uhr:   

Umso mehr mu7ß man ihm hier ein Versagen attestieren.
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Freitag, 02. August 2002 - 08:51 Uhr:   

@ SoleSurvivor,

ich denke es ist fast subjektiv, wie gross man den Einfluss der Weltwirtschaftskrise auf die Arbeitslosenzahlen hält. Vor der Weltwirtschaftskrise sah es jedenfalls so aus, als würde Schröder dieses - ja absichtlich nicht anspruchsvoll gewählte - Ziel erreichen können. Da waren dann die Umfragen auch pro rotgrün.
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jonas
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 15:27 Uhr:   

Zurück zum Thema: Ich ibin seit 12 Jahren Mitglied der SPD. Bei dieser BTW werde ich mit meiner Zweitstimme PDS wählen, nicht weil die PArtei mir durch und durch sympathisch ist, aber einen vertretbaren Links-Sozialdemokratischen Kurs eingenommen hat. Wenn die PDS reinkommt, wird es wohl keine schwarz-gelbe Koalition unter Stoiber geben.
Mit meiner Erststimme werde ich diesmal grün wählen. Die Frau macht eine gute Politik, das will ich anerkennen. In Niedersachsen wird es sowieso keine Überhangmandate geben, der SPD-Mann gehört eher zum kons. Flügel der SPD. Würde ich OStberlin, Rostock, etc. wohnen würde ich auch meine ERststimme der PDS geben damit sie die nötigen drei Direktmandate bekommt.
Die SPD würde ich auch wieder wählen, wenn sie sich für einen linkeren, emanipatorischen Kurs entscheiden würde/ wieder mehr in diese Richtung gehen würde.
Ich kann mir also von SPD-PDS alles vorstellen zu wählen, das hängt von den _Umständen ab.
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 16:40 Uhr:   

Tja, leider ist dein Bundeskanzler gegen diese Koalition ...
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jonas
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 17:51 Uhr:   

@eike
das stimmt und ich glaube ihm das leider auch. Aber ich halte Schröder für wandlungsfähig (um nicht zu sagen lernfähig) und kann mir für 2006 eine SPD-PDS-Regierung vorstellen.
Das Argument (die PDS sei nicht regierungsfähig) zieht dann irgendwann nicht mehr. Speziell wenn es weiterhin KOalitionen wie in MEck-Pomm oder Berlin geben sollte.

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