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Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Möglicher Ausgang der Bundestagswahlen 2002- Stellungnahmen und Ursachenanalyse » 1-25 « Zurück Weiter »

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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Samstag, 13. Juli 2002 - 14:49 Uhr:   

Hallo,
nach Absendung meiner Mail zu "große Koaliton wahrscheinlich" fand ich diesen Artikel in den AOL-Nachrichten. Da dieser Artikel indirekt mit den Foren: "große Koalition wahrscheinlich" und "SPD in Umfragen überschätzt" zu tun hat, sich aber die Diskussion bzw. Debatte doch stark um die Chancen der Lager - Ausgang der Bundestagswahl - zuspitzt, habe ich diesen Artikel kopiert und ein neues "Forum" eröffnet. Zumindest einige Themen - die Mobilisierungsschwäche der SPD und das "Fehlen eines zweiten lafontaine" wird hier angesprochen.
Votum: Wer soll Kanzler werden?

Mannheim - CDU-Chefin Angela Merkel räumt der rot-grünen Bundesregierung keine Chancen auf einen Sieg bei der Bundestagswahl mehr ein. "Die Wahl ist für die Union natürlich noch nicht gewonnen, aber wir haben allerbeste Chancen", sagte sie dem "Mannheimer Morgen".

"Stoiber bei Wirtschaftskompetenz klar vorn"

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) könne es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Dass er bei den Sympathiewerten vor Stoiber liege, beunruhige sie nicht. "Bei der Wirtschaftskompetenz ist Edmund Stoiber klar vorn, und das halte ich für entscheidender als die Frage, wer sympathischer rüberkommt."

Schröder fehlt angeblich "zweiter Lafontaine"

Nach Ansicht von Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner braucht Schröder für einen Wahlsieg einen "zweiten Oskar Lafontaine". Schröder allein könne nicht gleichzeitig das linke und das rechte Lager der SPD-Wählerschaft besetzen, sagte der Chef des Bielefelder Meinungsforschungsinstituts. "Um die Wahl zu gewinnen, braucht die SPD mindestens um die 40 Prozent. Die kriegt sie nicht, wenn sie alleine auf Schröder setzt." Die jüngsten Emnid-Umfragen sehen die SPD rund zehn Wochen vor der Wahl bei 35 Prozent.

Personifizierung war strategischer Fehler

"Die reine Personifizierung auf Schröder war ein kapitaler strategischer Fehler der SPD", sagte Schöppner. Nehme der Kanzler eher unternehmerfreundliche Positionen im Sinne der so genannten Neuen Mitte ein, verliere er die gewerkschaftsfreundliche Klientel. Bewege er sich auf den linken Rand zu, fehlten ihm die Wähler aus der Mitte.

Möglicherweise hätten sich die Wahlstrategen der SPD von den guten Umfragewerten der Person Schröder im Vergleich zu Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber blenden lassen. "Die SPD hat eine schlechte Siegchance, wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes passiert", sagte Schöppner.

Umfrage: Schröders Absage an PDS unglaubwürdig

Unterdessen misstraut die Mehrheit der Bundesbürger der Zusage von Schröder, sich nicht mit den Stimmen der PDS zum Kanzler wählen zu lassen. Nach einer forsa-Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders N24 glauben 56 Prozent der Deutschen, Schröders Absage an die PDS sei unglaubwürdig. Der Umfrage zufolge misstrauen neben den Unionsanhängern mit 72 Prozent vor allem die Anhänger der Grünen mit 61 Prozent Schröders Versicherung. Forsa befragte insgesamt 1.002 Personen. (ha/ddp/dpa)
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Michail
Veröffentlicht am Samstag, 13. Juli 2002 - 15:44 Uhr:   

Würde ein eventuelles Comeback Lafontaines VOR der Bundestagswahl
der SPD insgesamt schaden (wg. Verlust der Glaubwürdigkeit, Showeffekte, etc.)
oder eher nützen ??
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Michail
Veröffentlicht am Samstag, 13. Juli 2002 - 15:46 Uhr:   

@ Bernhard Nowak :

> "Die SPD hat eine schlechte Siegchance, wenn nicht
> noch etwas Unvorhergesehenes passiert", sagte Schöppner.

Schön wär's und ich wünsche mir auch nichts lieber als das,
aber im Moment dreht sich der Trend leicht zugunsten der SPD,
ohne dass großartig was passiert...

Aber vielleicht ist die Rot-Grüne Aufholjagd doch nicht so stark
und am Wahltag stehen CDU/CSU doch mit glänzenden Ergebnissen (40/41 %) dar...
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Montag, 15. Juli 2002 - 16:01 Uhr:   

Lafontaine kommt wahrscheinlich nicht zurück. Entweder die SPD findet einen jüngeren "linken" (was aber beim derzeitigen Zustand der Jusos nicht glaubhaft ist, siehe angehängter Artikel) oder die linke Klientel geht verloren. Die Grünen werden inzwischen eher von alten Linksgrünen als "Öko-FDP" denn als linke Alternative angesehen. Allerdings sehen viele die PDS auch nicht als passenden Ersatz an
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Montag, 15. Juli 2002 - 16:03 Uhr:   

Der versprochene Artikel:

Zitiert: Informationen der SPD Nr. 08
Dezember 2001 G8879

Die SPD-Linke ist mausetot.

Wer es noch nicht gemerkt haben sollte: Es gibt keine SPD-Linke mehr. Zwar gibt es noch vereinzelt hier und da Linke, aber weder sind Personen(zusammenhänge) in Sicht, die diese vereinzelten Kämpfer sammeln noch strategisch und programmatisch ausrichten. So erklärt sich m.E. auch der Umstand, dass durchaus einige linke Anträge in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik vorlagen, aber letztlich nicht einmal mehr zur Abstimmung gestellt wurden. Entweder die Antragsteller hatten Angst, mit einer (deutlichen) Minderheit unterzugehen (was nun für die Linke seit Jahrzehnten nichts Neues wäre) oder sie waren bereit, sich Schröder zu beugen. Beides ist gleicherma0en fatal. Auch Gruppierungen wie FDL21 ändern daran nichts - und können es auch nicht. FDL organisiert keine Parteilinke, sondern entwickelt sich (gewollt?) immer mehr zu einem Mitte-Links-Bündnis. Selbst Leute wie Wolfgang Thierse sind inzwischen Mitglieder bei FDL. nichts gegen Wolfgang Thierse, aber er ist nun einmal kein Linker. So charmat ein Mitte-Links-Bündnis organisiert über FDL wäre - es macht nur Sinn, wenn es eine strategisch und programmatisch eigenständige Linke gibt. Man kann in FDL aber nicht beides versuchen, nämlich eine Parteilinke zu rekonstruieren und ein Bündnis mit Teilen der Parteimitte zu schmieden. Das zeigt nicht zuletzt die Spannungen innerhalb von FDL nach dem Parteitag und der Afghanistanabstimmung. Parteilinke lassen sich eben nicht dauerhaft mit weichgespülten Mittepositionen abspeisen.
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zerstoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 16. Juli 2002 - 19:37 Uhr:   

meine meinung zu solesurvivor:

die politische gesäßgeographie ist mausetot. und das ist auch gut so.

nach dem ende des kalten krieges und angesichts einer unabhängig-pragmatisch orientierten jungen generation ist die diskussion um die angeblich tote linke in der spd vorwiegend akademischer natur.
ein wiederaufleben der selbstzerfleischeneden flügelkämpfe würde der spd schwer schaden und das land überhaupt nicht weiter bringen.
im übrigen interessieren sich wähler nicht für parteien, die sich mit sich selbst beschäftigen, sondern für problemlösungskompetenzen und antworten. die antworten können dabei durchaus auch in deinem sinne "linke" sein. sie werden aber dann gegeben, wenn sie vernünftig sind und ein bedürfnis der bevölkerung reflektieren, und zwar auch von solchen spd`lern, die du nicht als links einordnen würdest. politik sollte sich nicht in erster linie über ideologien definieren, sondern über die probleme der menschen und pragmatische lösunge. politiker sollten ziele definieren und den weg dorthin nicht gleich mit festlegen, sondern diesen den zielen bis zu einem gewissen grade unterordnen.
die bedeutung inneparteilicher zirkel wie fdl wird von dir übererbewertet. außerdem müssen sich auch parteilinke mit anderen mehrheiten auf parteitagen abfinden.
oskar lafontaine wird vor der wahl ganz sicher nicht wieder in den schoß der partei zurückkehren. einen möglichen nutzen, der einen möglichen schaden überkompensieren könnte, sähe ich in einer rückkehr auch nicht. außerdem habe ich eine umfrage gelesen, nach der der allergrößte teil der spd-anhänger eine solche rückkehr nicht begrüßen würde. das muß abebr nicht unbedungt an den positionen oskars liegen, es kann auch an der art seines abganges hängen, der gerade seine damaligen fans besonders übel aufgestoßen ist. allerdings ist die ganze diskussion darüber aus o.g. gründen müßig, ebenso könnte man darüber fabulieren, ob es der spd nützen würde, wenn ab morgen der rhein aufwärts fließt.
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Weichmann Erwin
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Juli 2002 - 16:03 Uhr:   

Ich will wieder ein Prophet sein:
CDU/CSU + FDP verjagen die Schröder-Bande und setzen all jene
Punkte um, die unser schönes Deutschland nach vorn bringen.

Meine Prognose: CDU/CSU 40 %, FDP 9 %, SPD 36 %, GRÜNE 6%, PDS 6 %,
Sonstige 3 %

Aufgrund massiger Überhangmandate wird dies eine komfortable
Unionsmehrheit geben.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Juli 2002 - 17:38 Uhr:   

Allmählich frage ich mich, ob sich weitere Spekulationen hier noch lohnen.
Erst die Sommer-Kiste, heute der Scharping-Rücktritt: Schröder scheint nur noch an einer Maximierung der Wahlniederlage zu arbeiten.
Eine solche Kette von Nackenschlägen ist in doch sehr deutlicher Nähe zur Wahl wohl kaum noch wett zu machen.
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zerstoiber
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Juli 2002 - 19:05 Uhr:   

an den propheten erwin weichbirne:

nenn doch mal die punkte, mit denen cdu/scu und fdp unser schönes deutschland nach vorn bringen. meine prognose: dir fallen keine ein.
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Stoiber
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Juli 2002 - 19:35 Uhr:   

- Klare politische Linie
- eindeutige Außenpolitik
- kein schlechtes Gewissen bei der Vertretung der deutschen Bevölkerung
- Klare konservative Werte
- besseres Sachverständnis
- weniger Minister die zurücktreten
- weniger Peinlichkeiten (Sommer...)
- richtige Energiepolitik, Energiemix (kein Atomausstieg)
- kein sinnloses setzen auf Solarkraft
- Leitkultur (keine Multi-Kulti-Gesellschaft / Staatsbürgerschaft)
- Leistungsorientierung
- schafft Vertrauen für Investoren (Börsenentwicklung)
- Richtiger Umgang mit Minderheiten (kein verhetscheln wie bei Rot/Grün Beispiel: Homos alles recht machen wollen)
- große politische Erfahrung
- Richtige Zielsetzung 3 x 40 bzw. 3 x 35

Emnid sieht CDU/CSU jetzt bei 41% und FDP bei 9%.
Die Partei in der sich anscheinend öfter so Weichbirnen wie zerstoiber rumtreiben kommt auf nur 5% ->JUBEL<-
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SoleSurvivor
Veröffentlicht am Freitag, 19. Juli 2002 - 01:12 Uhr:   

- eindeutige Außenpolitik
- kein schlechtes Gewissen bei der Vertretung der völkischen Interessen
- Klare konservative Werte
- Diskriminierung von Minderheiten
- Krieg wo immer möglich zur höheren Ehre des deutschen Reiches äh der Republik
- große Erfahrung im Lahmlegen des demokratischen Prozesses
- kein sinnloses Setzen auf Menschlichkeit

haben wir schon heute. Warum soll ich davon die XXL-Variante Stoiber wählen? Und wenn die CDU sowieso ne Mehrheit bekommt hätte ich ja gar keinen Anreiz mehr, als CDU-wähler überhaupt zur Wahl zu wollen
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zerstoiber
Veröffentlicht am Samstag, 20. Juli 2002 - 21:40 Uhr:   

nochmals zur klarstellung an STOIBER (s.o.):
ich treibe mich nicht in der partei rum, die emnid bei 5% sieht.
die pds würde ich in ihrem jetzigen zustand und mit dem aktuellen wahl- und vor allem grundsatzprogramm (von 1990) nie wählen.
es ist aber wohl bezeichnend für unseren münchner, daß er jeden, der die csu nicht vorbehaltlos bejubelt, gleich in die aus seiner perspektive kommunistische schmuddelecke drängt, um einer politischen auseinandersetzung über die lügen, halbwahrheiten, heucheleien und widersprüche der union und ihrer wahlkampfführung zu entfliehen. das erlebe ich allerdings nicht zum ersten mal von leuten, die ihr ganzes leben lang der bayrischen politpropaganda von goppel und anderen zwangsdemokraten ausgesetzt waren, die sich beispielsweise schon deutlich vom politikverständnis der "neuen cdu im westen" unter jürgen rüttgers unterscheidet. insofern fühle ich mich durch deinen obigen beitrag (schlechtes gewissen, atomausstieg, du-tust-mir-leid-kultur) in meiner einschätzung leider voll bestätigt. und zum thema homo-ehe hat der bayrische ministerpräsident in seiner unnachahmlichen weise, die das politische kabarett langsam aber sicher überflüssig macht, schon alles gesagt: "jeder soll nach seiner facon leben, egal ob homosexuell oder lesbisch!" in diesem sinne: lachen ist gesund, auch für csu-wähler.
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Weichmann Erwin
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 12:16 Uhr:   

An den Zerstoiber!

Unser Kollege "SToiber" hat mir die Worte vorausgenommen:

Im übrigen müssen wir keine Rechtfertigungen aufzählen, wir werden die Wahlen gewinnen und die Nervosität der Gegner beweist dies. Im
übrigen tun mir Deine Vorstellungen nicht nur ein wenig leid, sondern machen mich durchweg optimistisch. Mehr Leute wie Du - und wir hängen dicht an der absoluten Mehrheit.
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Weichmann Erwin
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 13:03 Uhr:   

An den Zerstoiber!

Die Ignoranz Deiner Worte lässt tief blicken. Der Gegenseite -ich möchte mal sagen, wie weiland FJS, "die linken Chaoten", haben ja gar keine andere Wahl als im dunklen Wald zu pfeifen.
Die Bilanz der vergangenen 4 Jahre ist so eindeutig, daß ein Verlust der Mehrheit vorprogrammiert und wohl auch verinnerlicht ist.
Ein Realist wie Schröder weiss, was im Volk los ist und er weiss, daß sein Ende naht. Vielleicht bewirbt er sich bei der Telekom um den POsten, den er Ron Sommer mit miesen Mitteln wegnahm.
Allen Anfeindungen zum Trotz ist der Wahlsieg Stoibers nicht aufzu-halten und es wird ein Aufbruch.
Alle Gegenreden sind zwecklos, ihr werdet nach dem 22.09.02 einer
unterschätzenswerten Minderheit angehören, die dann die LIchter in
der SPD ausmachen darf.
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Sascha Völkening
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 15:52 Uhr:   

Für alles was Stoiber hier schreibt, steht die CDU/CSU und erst recht die FDP gerade nicht. Und alle Zahlen belegen, daß die Rot-Grüne Regierung sehr viel erfolgreicher war als die letzte Kohl-Regierung. Deswegen kann Stoiber nur mit einen Gefühl argumentieren, aber nicht mit Zahlen.
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Stoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 19:16 Uhr:   

Die Kohl-Regierung hat auf jeden Fall eine massive Steuerreform beschlossen die natürlich von Rot/Grün im Bundesrat verhindert wurde.
Und wenn Du Zahlen willst dann vergleiche die Bundesländer miteinander!
Die SPD Wahlkampfstrategie ist es jetzt natürlich auf die höhere Arbeitslosigkeit von vor 4 Jahren hinzuweisen, der Rückgang hat aber doch v.a. mit der Bevölkerungsentwicklung zu tun, in Ost-Deutschland haben wir einen neuen Rekord an Arbeitslosigkeit erreicht trotz deutlicher Bemühungen der Landesregierungen und der staatlichen Investitionen.
Es geht doch jetzt darum wer was nach der Wahl machen möchte, da ist meine Wahl klar.
Wichtig ist auch, daß die Union eine Bundesratsmehrheit hat, nach der Bundestagswahl würde diese Mehrheit sehr lange Bestand haben, wenn die Hessen-Wahl gewonnen wird sogar mit abs. Mehrheit. Die Politik der ruhigen Hand oder politischer Stillstand wäre damit erstmal verhindert. Es steckt also riesiges Potenzial drin, hohe Chancen geringe Risiken!
So, zerstoiber ist jetzt wahrscheinlich überzeugt und wird CDU oder FDP wählen, nenn dich jetzt ex-zerstoiber, oder zerschröderer!
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 19:31 Uhr:   

Heute wurde von Herrn Stoiber und Frau Merkel die Senkung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung um 1% angekündigt. Gleichzeitig soll die Staatsquote auf unter 40% gesenkt werden. Dies sind ja alles schöne Ziele. Ich hätte gerne aber einmal gewußt, wie diese Ziele finanziert werden sollen.

Unter dem Titel: Wer war erfolgreicher? Wirtschaftliche Eckdaten in der Ära Schröder und in der letzten Amtsperiode Kohls hat der "Spiegel" gestern Daten veröffentlicht. Fazit der Daten: die wirtschaftliche Lage ist in etwa gleich wie vor 4 Jahren.

Wirtschaftswachstum:Schröder: +1,5 Kohl +1,5
(Durchschnitt 1995-1998, 1999-2002)

Arbeitslose: Schröder: 3,95 Millionen Kohl: 4,10 Mio
(Juni 2002, Juni 1998)

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Schröder: 27,9 Mio (33,8%) Kohl: 27,3 Mio (33,2%)
(Daten jeweils Ende Juni 2001, Ende Juni 1997)

Steuer- und Soziallast: Schröder: 56,6% Kohl: 55,1%
(Vergleichsdaten: 1998, 2002)

Beiträge zur Rentenversicherung (1998 zu 2002):
Schröder: 19,1% Kohl: 20,3%

Beiträge zur Krankenversicherung:
Schröder 2002: 14,0%
Kohl 1998: alte Länder: 13,6%; neue Länder: 14,0%

Mineralölsteuer:
Schröder: 0,62 Euro 2002
Kohl: 0,50 Euro 1998

Die von Stoiber behauptete wirtschaftliche Talfahrt findet also nur bei ihm im Kopf statt. Fakt ist, dass seine Versprechen nicht zu finanzieren sind (allein die Absenkung der Staatsquote würde 70 Millionen Euro kosten). Außerdem kann er wohl kaum glaubwürdig als Garant für die neuen Länder auftreten, wenn er gegen den Risiko-Strukturausgleich klagt (auch wenn er dies wahrheitswidrig bestritten hat).

Es sieht - umfragemäßig - für die Regierung sicherlich nicht gut aus, aber diese Fakten sollten schon berücksichtigt werden.
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zerstoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 21:48 Uhr:   

an erwin weichbirne:
hochmut kommt vor dem fall; wer zuletzt lacht, lacht am besten.
"die ersten birnen sind immer madig; hinten sind die enten fett." (schröder im spiegel)
edmund stoiber wird nicht kanzler der bundesrepublik deutschland, da bin ich mir ganz sicher. wenn alle stricke reißen, kann ihn immer noch die ampel stoppen, damit der weißwurstmessiahs auch weiterhin die provinz bayern beglücken kann. zu fjs: bitte keine korrupten postfaschisten zitieren, dafür gibt es ja das internetforum der cdu/csu. dort wärst du unter den anderen weichbirnen sicherlich besser aufgehoben, die täglich im andenken an fjs auf das grab des christlichen menschenbildes pinkeln und sich für konservativ halten. da brauchst du dann auch, um in deiner sprache zu bleiben, keine "rechtfertigungen" (in diesem forum, wo sich nicht alle einig sind, nennt man das "argumente" - hinweis: steht in bayern im fremdwörterlexikon) aufzuzählen und kannst weiter an die absolute mehrheit glauben.

an stoiber:
am 22.09. sind bundestagswahlen, also vergleiche ich nicht äpfel mit birnen, d.h. bundesländer mit bundesländern, sondern den stillstands-und schuldenkanzler helmut "bimbes" kohl und seinen besserverdienenden wurmfortsatz (fdp) mit der bilanz von 4 jahren rot/grün, die zugegebenermaßen an eigenen rot-grünen ansprüchen gemessen in teilbereichen durchwachsen ist, aber sich vom endzeitgemurkse der jahre 1994-1998 wohltuend abhebt. die sache mit der bevölkerungsentwicklung und dem arbeitsmarktist eine gern benutzte wahlkampflüge der union, die von arbeitsmarktexperten in meiner cdu-nahen heimatzeitung "westfalenpost" neben anderen scheinargumenten zerpflückt wurde. vielmehr sind danach seit 1998 ca. 350.000 (ich hab` die zahl nicht mehr genau im kopf) menschen mehr auf den arbeitsmarkt gedrängt als ausgeschieden. hinzu kommen noch die auf wenige monate befristeten wahlkampf-abm des jahres 1998 (1994 gab´s die übrigens auch schon, allerdings nicht so ausgeprägt)in fast gleicher höhe, die den 5-millionen-supergau knapp verhindert haben. damit erklärt sich auch die rekordarbeitslosigkeit im osten; rechnet man die wahlkampf-abm mit ein, hat auch hier schwarz-gelb den negativrekord. im übrigen kann ich dir nur raten, fdp- und unionsprogramm sehr genau zu lesen und die seiten mit den unfinanzierbaren wahlkampfversprechen heraus zu reißen. die paar sätze, die dann noch übrig bleiben, kann sogar erwin weichbirne auswendig lernen, ohne seinen jahresurlaub zu opfern. zum bundesrat: rot-grün hat in dieser legislaturperiode mit und ohne eigene mehrheit reformen vorangetrieben, weil sich qualität am ende immer durchsetzt, auch bei fdp und cdu-landesfürsten (zuletzt: stasi-unterlagen-gesetz mit sachsen-anhalt gegen "lex kohl"). um die hessen-wahl mit absoluter mehrheit zu gewinnen, muß sich roland koch aber noch eine wehrlose minderheit suchen, gegen die der stammtischbruder in einer neuerlichen volksverhetzungs-kampagne unterschreiben kann, damit er endlich wieder einen sündenbock und einen blitzableiter für seine vielfältigen komplexe gefunden hat.

ergo: ich bin immer noch nicht ganz von cdu/csu überzeugt. als überzeugter christ kann ich es mit meinem gewissen nicht vereinbaren, eine partei zu wählen, die das im eigenen grundsatzprogramm verankerte christliche menschenbild mit füßen tritt, stattdessen dutzende landes- und bundespolitiker beherbergt, die bei den republikanern sehr viel besser aufgehoben wären, und außerdem unfähig zur radikalen inhaltlichen erneuerung ist. eine erneuerung müßte dem leitbild eines aufgeklärten konservatismus a´la v.weizsäcker, geißler, süsmuth folgen, damit leute wie erwin weichbirne nicht länger "rechts" mit "christlich" verwechseln.
so lange dies nicht abgeschlossen oder wenigstens begonnen wurde, hat keine partei die opposition mehr verdient als die cdu/csu, denn von abgestandenem wein aus neuen schläuchen wird mir immer noch verdammt schlecht. prost.
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zerstoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juli 2002 - 22:11 Uhr:   

ach, da wär noch was: habt ihr beiden knotten eigentlich den witz verstanden, der in stoibers aussage zur homo-ehe (s.o.) steckt? nein? dann fragt mal onkel google oder euren csu-ortsvorsitzenden. wenigstens hätte man immer was zu lachen, wenn edmund, der verwirrte, kanzler würde.
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Weichmann ERwin
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. Juli 2002 - 09:28 Uhr:   

an den Zerstoiber:

Ich darf aus der Geschichte zitieren:

"Diejenigen, die dennoch lachten, werden in wenigen Tagen dann auch nicht mehr lachen"
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PDS
Veröffentlicht am Dienstag, 30. Juli 2002 - 19:26 Uhr:   

zerstoiber:
"grundsatzprogramm (von 1990)"


http://www.pds-online.de/partei/dokumente/programm/index.htm
"
Das Programm der PDS


Das Programm wurde von der 1. Tagung des 3. Parteitages der PDS (29. bis 31 Januar 1993, Berlin) beschlossen."

Erst lesen, dann polemisieren.
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Weichmann Erwin
Veröffentlicht am Dienstag, 30. Juli 2002 - 21:39 Uhr:   

Womöglich hat unseren Zerstoiber die Kampfeslust verlassen. Nun gut, bei der Regierung verständlich.
Die Schröder-Jahre werden wohl doch nur als "Fußnote" in die Geschichtsbücher eingehen. Ich finde, selbst dies ist zu viel.
Die letzten vier Jahre sollten gar nicht dokumentiert werden, weil
ein etwaiges Nachahmen nicht gewollt sein kann.
Was wir in Deutschland brauchen, ist ein neuer THATCHERISMUS. Am
Beispiel der Regierung Thatcher in Großbritannien lässt sich beweisen, wie ein dauerhafter Aufschwung gestaltet werden kann.
Unser Land, Unser Edmund. STOPPT ROT-GRÜN. FÜR UNSER LAND.
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zerstoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 30. Juli 2002 - 21:39 Uhr:   

pds:
ich bitte um entschuldigung für meine falsche angabe.
das pds-programm habe ich allerdings gelesen und polemisiert gegen eine partei (cdu/csu), deren anhänger eine andere sprache in den meisten fällen weder verstehen noch verdienen.
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zerstoiber
Veröffentlicht am Dienstag, 30. Juli 2002 - 22:19 Uhr:   

hurra, schwarz-gelb kriegt keine mehrheit!
nach einer aktuellen modellrechnung von wissenschaftlern der universitäten von mannheim und new york können sich die sozialdemokraten durchaus noch hoffnung machen. unter zugrundelegen der jüngsten umfrageergebnisse der forschungsgruppe wahlen sagt das wissenschaftlerteam der rot-grünen koalition einen stimmenanteil von 45.9% voraus. union und fdp kämen auf höchstens 45.1%.
in diesem zusammenhang: wie wahrscheinlich ist es, daß die pds drei direktmandate verpaßt? gibt es umfragen für die entsprechenden ostberliner wahlbezirke?
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c07
Veröffentlicht am Dienstag, 30. Juli 2002 - 22:44 Uhr:   

Wenn die SPD so schwach bleibt, wie es nach den Umfragen momentan der Fall ist, hat die PDS sehr gute Chancen auf 5 Direktmandate (4 in Berlin plus Rostock), selbst wenn sie in Berlin selber ziemlich schwach abschneidet.

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