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Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Allensbach & Berichterstattung » 126-150 « Zurück Weiter »

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mgs
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 12:53 Uhr:   

Hm, da ist wieder die Frage wer denn diese Kommission besetzt. Und an eine vollständige Offenlegung glaube ich auch nicht so recht, obwohl es natürlich sinnvoll wäre. Aber Coca-Cola gibt ja sein Rezept auch nicht heraus, und das halte ich schon für vergleichbar.

Was ich ganz gut fände, wäre eine (meinetwegen mit etwas politischer Nachhilfe) Selbstverpflichtung der Institute, in den 4 Wochen vor der Wahl z.B. maximal 2 Umfragen zu veröffentlichen (vielleicht auch zu einem ungefähr abgestimmten Termin), damit zwischendurch auch mal die Möglichkeit besteht, Inhalte zu präsentieren.
Dann gäbe es auch nicht (oder nicht zo stark) alle diese Anwürfe gegen die Institute und auch weniger Möglichkeiten sich dem Trend der anderen oder vermeintlichen allgemeinen Trends anzupassen. Insbesondere würde vermieden, dass die Institute selbst Trends machen.

Ein Verbot kommt mir dagegen a) zu krass vor (Stichwort Meinungsfreiheit, Pressefreiheit etc.) und b) verlockt es noch stärker dazu, durch Tricks umgangen zu werden. Allein was da dann wieder für ein Potenzial für Rechtsstreitigkeiten eröffnet würde.

Es ist einfach mal nötig, hier wie auch bei anderen Dingen (ich sag nur Gerichtsshows etc...) ein vernünftiges Maß zu finden.
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alberto
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 13:10 Uhr:   

Das klingt schon wesentlich besser

Quote:

Von Eike am Donnerstag, den 12. September 2002 - 12:14 Uhr:

Ich fände es sehr viel sinnvoller, wenn die
Umfrageunternehmen sich einer freiwilligen
Selbstverpflichtung unterzögen, nicht nur ihre Formeln,
sondern auch ihre Daten öffentlich oder einer gemeinsamen
Prüfungskommission offenlegen würden.


Aber von der Liebe allein können sie nicht leben. Und wer die Musik bezahlt, der will auch angeben, was gespielt wird
WahlRechtReform
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Eike
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 13:24 Uhr:   

@Alberto: Das müsste natürlich mit einer konzertierten Aktion der Medien einhergehen, Unternehmen, die sich dem nicht unterwerfen, nicht mehr zu berücksichtigen.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 13:38 Uhr:   

Ein Verbot von Umfrageveröffentlichungen wäre nicht durchführbar, wahrscheinlich auch GG-widrig.
Die Franzosen haben das ja probiert - da erscheinen die Umfragen dann in den französisch-sprachigen belgischen Zeitungen (und anschließend dürfen sie dann in den französischen Medien zitiert werden ...).
Richtig unter dem Deckel halten ließen sich also die Ergebnisse ohnehin nicht, nur der Absatz für Schweizer oder österreichische Zeitungen wäre höher ;-)

Interessanter fände ich den umgekehrten Weg: Umfragen dürfen nur komplett mit Rohdaten und voller Ergebnisspanne veröffentlicht werden.

Das würde ihnen den Nimbus der präzisen Prognose nehmen, mit dem der große Mißbrauch getrieben wird.
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alberto
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 13:40 Uhr:   

Und wer kontrolliert die Medien? In wessen Hand ist mehrheitlich die Presse in der »DDR« light?

Quote:

@Eike
      @Alberto: Das müsste natürlich mit einer konzertierten Aktion der Medien einhergehen, Unternehmen, die sich dem nicht unterwerfen, nicht mehr zu berücksichtigen.


… und wer kontrolliert die Kontrolleure?
search:
     Gewaltenteilung, 137 GG
--
     Wer das nicht verändert, wird gar nichts verändern
     Wer das nicht kapiert hat, hat gar nichts kapiert

WahlRechtReform
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 14:38 Uhr:   

@Ralf:

Guter Vorschlag. Jedoch würde das die Verwertbarkeit dieser Daten in den Medien erschweren. Wen interessieren schon in seiner Zeitung die Angaben z.B.:

Stimmung SPD 42% Projektion 32-38%
Stimmung CDU 35% Projektion 32-38%?

Deshalb glaube ich nicht an eine freiwillige Regelung der Medien. Schon jetzt hält sich die Presse oft nicht an die Empfehlungen in ihren freiwilligen Selbstverpflichtungen, z.B. der in
Richtlinie 2.1 (Umfrageergebnisse) zu Ziffer 2 des Pressekodex des Deutschen Presserates:

"Der Deutsche Presserat empfiehlt der Presse, bei der Veröffentlichung von Umfrageergebnissen von Meinungsbefragungsinstituten die Zahl der Befragten, den Zeitpunkt der Befragung, den Auftraggeber sowie die Fragestellung mitzuteilen.

Sofern es keinen Auftraggeber gibt, soll vermerkt werden, dass die Umfragedaten auf die eigene Initiative des Meinungsbefragungsinstituts zurückgehen."

Auch eine gesetzliche Regelung halte ich hier für fast genauso problematisch, wie eine Verbotsregelung.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 14:48 Uhr:   

@Matthias:
> Jedoch würde das die Verwertbarkeit dieser Daten in den Medien
> erschweren.
Genau das ist die Absicht!
Denn eben diese (nicht sachgerechte) Verwertung führt zu den Problemen.

> Wen interessieren schon in seiner Zeitung die Angaben z.B.:
> Stimmung SPD 42% Projektion 32-38%
> Stimmung CDU 35% Projektion 32-38%?
Wer sich ernsthaft mit Politik beschäftigt, den interessiert das immer noch. Wer nur oberflächlich der großen Hammelherde folgen will - der findet dann keine Orientierung mehr. Und das wäre gut.

Du hast natürlich recht, daß dies mit einer freiwilligen Empfehlung nicht laufen würde.

Ob eine gesetzliche Regelung möglich wäre, kann ich nicht beurteilen.
Aber das öffentliche Interesse an einer sauberen und kompletten Information ist ja gut begründbar.
Bei jeder Kartoffel ist gesetzlich vorgeschrieben draufzuschreiben, in welchem Land sie gewachsen ist - da sollten auch Vorschriften für Umfrageergebnisse wie vorgeschlagen möglich sein.
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neuling
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 18:54 Uhr:   

'tschuldigung!
kann mir jmd. erklären was eine Projektion im Zusammenhang von
Umfragen meint. Ich habe das noch nie gehört.
Und wie unterscheiden sich Stimmung und Umfrage-Ergebnis von
einander? Ist Stimmung das kurzfristigere ERgebnis.
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Michael
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:30 Uhr:   

@Matthias

Statt die Spannweite anzugeben (z.B. 35% = 32 - 38%) würde es doch reichen die Fehlertoleranz anzugeben (hier 3%). Ähnlich verfährt ja auch die FGW im Politbarometer, die sogar dezidiert die Fehlertoleranzen bei den großen und den kleinen Parteien angibt.
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:44 Uhr:   

@Neuling
Kurz gesagt: Die Stimmung ist die Antwort auf die Frage, was die Leute momentan wählen würden. Die Projektion ist die von Wissenschaftlern mit "geheimnisvollen" Formeln (und wahrscheinlichem Schielen auf die Werte der Mitbewerber) abgeänderten Stimmungsdaten, die dann z.B. Stammwähler usw. berücksichtigen. Es gab hier im Forum IIRC schon bessere Erklärungen, benutze einfach die Suchfunktion.

@Ralf
Ich würde mir so etwas auch wünschen, aber das öffentliche Interesse als Begründung wird dafür sicher nicht ausreichen. In diesem Land werden die Freiheiten aus Art. 5 GG zu Recht sehr hoch bewertet.

Da man mit solchen Regelungen die Verwendung von Wahlumfragen bei den Medien stark einschränken würde, könnte das durch die entstehenden wirtschaftlichen Nachteile bei den Meinungsforschungsinstituten auch dort zu Grundrechtsverletzungen führen.

@Michael
Das wäre seriös, da es sich aber schlecht "verkauft", wird es ja fast immer weggelassen und deshalb sicherlich auch nicht freiwillig zur Regel. Allein die Schlagzeilen der letzten Tage, wie "SPD jetzt vor CDU" zeigen das - sie wären bei solchen Fehlertoleranzen gar nicht möglich.
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Michael
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 20:52 Uhr:   

@Matthias

Da ich mich intensiv mit amerikanischen Wahlkämpfen beschäftige, kenne ich auch die dortige Praxis der Meinungsforschung. Bei den Umfragen werden nicht nur die Ergebnisse, sondern auch der Erhebungszeitraum, die Zahl der Befragten und die Fehlertoleranz angegeben. Vielleich können wir von Gallup etc. in dieser Hinsicht doch noch Einiges lernen...
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 21:07 Uhr:   

@Michael

Bis auf die Fehlertoleranz wird das den Zeitungen in den Richtlinien des Deutschen Presserates auch empfohlen (siehe oben) - es könnte also auch bei uns Normalität sein. Um das durchzusetzen müssten sich aber wahrscheinlich einige Tausend Leute beim Presserat und den Zeitungen beschweren, was wohl nie geschehen wird - so wichtig ist das Thema nun wirklich nicht.
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Michael
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 21:39 Uhr:   

@Matthias

Klar ist das Thema nicht wichtig, zumal wenn die Wahl wieder vorbei ist...
Ich wollte auch nur ausdrücken, und damit liege ich mit vielen Beiträgen auf den Threads konform, dass bei unseren Meinungsforschungsinstituten noch Vieles im Argen liegt.
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Matthias Cantow
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 21:52 Uhr:   

Ack!
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 21:58 Uhr:   

Wahrscheinlich ist dies inter Tat der bessere Vorschlag: Umfragen dürften veröffentlicht werden, aber nur mit den Rohdaten und der Formel, die die Abweichungen erklärt. Im übrigen glaube ich, dass Saschas Feststellungen in dieser Liste korrekt sind - Allensbach hat sich für mich in der Tat als seriöses Meinungsforschungsinistut diskreditiert, da die vorliegenden Daten der früheren Umfragen offenbar bewusst manipuliert worden sind. Daran ändert auch die letzte - wohl eher zutreffende - Analyse nichts. Auch die Erklärungen von Frau Noelle-Neumann - Sympathie, Irak etc. seien plötzlich wichtiger - halte ich für relativ hilflos. Wenn der Bericht von Spiegel-Online, den Hamster dankenswerteerweise hier zur Verfügung gestellt hat, stimmt, dass die "Meinungsänderung" durch ein Gespräch zwischen den Chefredakteuren der FAZ mit der Allensbach-Chefin Köcher zustande kommt. Ich wende mich übrigens gegen alle Manipulationen, d.h. bewußten Veränderungen vorliegender Daten oder willkürlicher Anwendung oder Änderung von Rohdaten und Formeln, von welchen Meinungsforschungsinstituten auch immer, dies gälte dann für Forsa genauso wie für Allensbach. Es geht um seriöse und wahrheitsgemäße Information und wenn diese nicht gewährleistet wird, müssen entsprechende Maßnahmen (Veröffentlichung der Rohdaten und Methoden und Formeln der Umfragen bzw. bei Verweigerung dann auch ein Verbreitungsverbot 3 Wochen vor den Wahlen) ins Auge gefasst werden. Ich halte die Gefahr der Manipulierbarkeit der Wähler - die bewußt betrieben wird - für höher als den Schaden, der durch ein Verbreitungsverbot entsteht - ich sagte ja auch, dass dies rechtlich nicht Bestand haben wird - aber ich halte diesen Vorschlag nach wie vor für richtig, wenn andere Maßnahmen nicht "greifen".
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Michael
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 22:40 Uhr:   

In der Online-Ausgabe der Welt (http://www.welt.de/daten/2002/09/13/0913de356180.htx) findet sich ein Interview mit Frau Köcher. Sie spricht darin von einer erdrutschartigen Veränderung des Meinungsklimas, wie es kurz vor einer Wahl seit 1965 noch nicht zu beobachten war. Ganz offenkundig hat das Modell von Allensbach (stabiler Grundtrend), mit dem sie 1998 das Wahlergebnis so gut vorausgesagt haben, bei dieser Wahl nicht funktioniert. Dass man dann in letzter Minute noch die Kurve kriegt, sein eigenes Modell aufgibt und sich den Realitäten annähert, halte ich aus wissenschaftlicher Sicht für in Ordnung. Alles andere halte ich für unredlich und hälte Allensbach für längere Zeit völlig diskrediert. Fatal (und ausgesprochen dämlich) ist allerdings, dass Frau Köcher, Frau Noelle-Neumann, aber auch Herr Schöppner von Emnid vor einigen Wochen hingestellt und erklärt haben, die Wahl sei schon entschieden. Die anderen drei Instiute haben dagegen behauptet, die Wahl sei noch offen. Von diesen dummen und offenkundig parteiischen Statements werden Allensbach und Emnid jetzt eingeholt, und ich kann sie nicht bedauern. Dummheit gehört halt bestraft, sie haben sich unglaubwürdig und lächerlich gemacht.
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Eike
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 08:31 Uhr:   

Würde mich mal interessieren, ob man mit einer Anzeige nach § 108 a - Wählertäuschung - durchkäme.
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dieterhirsch
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 09:39 Uhr:   

Manchmal denke ich, wir diskutieren hier zu kurzfristig. Es kann ja sein, das die Umfrage die WählerInnen beeinflussen. Aber mehr als ein paar Prozentpunkte (die natürlich Wahlen entscheiden können) ist da auch nicht drinnen. Die Kohlregierung war in den achtziger Jahren so stabil, dass die kleine Umfragemanipulationen in Richtung rot-grün da auch nicht dran geändert hätten - sofern es die überhaupt jemals gab.
Der Brei wird doch nur heiss gekocht, weil diese Wahl schon das ganze Jahr über knapp aussah, berücksichtig man die Fehlertoleranz.
Rohdaten zu veröffentlichen ist was für Freaks, wie sie sich in Wahlrechtsforen aufhalten, aber Ottonormalbürger hätte da wenig Lust drauf. Ich denke jede Einschränkung von gesetzlicher Seite würde nur eine Veröffentlichung in ausländischen Zeitungen und Internet folgen und das ganze, weil "verboten" nach spannender machen.
Ein Beispiel:
PDS-Freunden muss klar sein: Die PDS hat bisher gehabt in den Bundestag zu kommen und wird es auch in Zukunft schwierig haben. Sie kam ja auch nicht spielend 1994 und 1998 in den Bundestag.
Wer sie wählt, verschenkt möglicherweise seine Stimme, möglicherweise bestimmt er damit aber auch Bundespolitik.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 11:20 Uhr:   

Wir haben ja derzeit wirklich eine merkwürdige Situation.

Unbestritten ist, daß wir hier in Deutschland eine ganz heftige Problemlage im Bereich Wirtschaft, Finanzen und Arbeitslosigkeit haben.
Unstrittig sollte auch noch sein, daß das ein zentrales Thema für eine Wahlentscheidung ist und daß die Bürger hier nicht sehr zufrieden mit den Leistungen der Regierung sind.
Offen dagegen bleibt, ob sie der Opposition hier mehr zutrauen.

Nun wurde dieses eigentlich lange Zeit zentrale Wahlkampfthema erst von der Flut überdeckt, und jetzt von der Irak-Diskussion.
Übrigens eine ganz klassische Masche von Schröder: Von innenpolitischen Problemen ablenken, indem man ein außenpolitisches Feindbild (Bush) aufbaut. Die Union kann damit nicht umgehen, und gerade in Ostdeutschland scheint die Anti-Bush-Linie hervorragend anzukommen.

Trotzdem ist die Iraksache nur ein temporäres Problem, im Grunde unterscheiden sich die Parteien (außer der PDS) hier auch überhaupt nicht.

Wenn der Wahlkampfpulverdampf sich verzogen hat, werden die Wähler dann plötzlich feststellen, daß die eigentlichen Probleme immer noch da sind, und sie immer noch keine Rezepte dafür gehört haben.
Und wer dann Kanzler geworden ist, das hängt an allen möglichen Randdetails - hat aber wenig mit dem eigentlichen Problemkern zu tun.
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Philipp
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 11:50 Uhr:   

Ich kann mir aus den oben erwähnten Gründen durchaus vorstellen, dass die Zufriedenheit der Bürger mit einer wiedergewählten Regierung Schröder enorm abstürzt, wie dies schon 1999 der Fall war. Zwar fehlt dann der Lafontaine Effekt, aber ich prophezeie dann sogar einen Machtwechsel in NRW, zumindest einen Koalitionswechsel.
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Norbert
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 14:39 Uhr:   

Was passiert in folgender Situation nach Eurer Meinung:
38% CDU
38% SPD
8% FDP
7% Grüne
5% PDS
4% Sonstige

Ampel? Große?

Und noch was:
Ich bin Geschäftsfüher eines mittelständischen Solarunternehmens.
Die vier Jahre Rot-Grün haben einen unheimlichen Schub in der
Solarbranche gebracht. Außerdem hat jeder von der Steuerreform profitiert, auch wir mittelständischen Unternehmen. Wer was anderes behauptet lügt. Die Lohnnebenkosten sind aufgrund der Ökosteuer gesunken, was ebenfalls vergessen wird. Schröder hat es außerdem geschafft die Arbeitslosigkeit etwas zu senken (zeitweise um über 500k). Für die momentan stattfindende Rezession ist er jedenfalls nicht verantwortlich.
Ich finde die Bilanz wird sehr schlecht geredet. Da haten CDU-geführte regierungen wesentlich schlechtere Bilanzen.

Ich war bisher überzeugter CDU-Wähler und werde diesesmal grün wählen.
Beim Durchlesen der Wahlversprechen waren die Grünen die einzigen
die Wort gehalten haben, wenn man mal die Witschaftspolitik isoliert betrachtet. Einzig bei der Frage Kriegseinsätze haben sie eine 180° Wende gemacht.
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Frank Schmidt
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 15:17 Uhr:   

@Norbert:
Ich denke, eine Ampel. Schröder wird sagen, dass er mit allen ausser der PDS verhandelt. Dann wird er Westerwelle mit der magischen Beschwörungsformel "Bildungsminister Wirtschaftsminister Vizekanzler" verhexen, und die Ampel wird verhandelt.

Ich glaube, die Ampel ist in Berlin nur gescheitert, weil das Land pleite war und tiefe Einschnitte nötig waren. Da kann man sich sehr schnell unbeliebt machen. Im Bund dagegen ist die Lage besser, und eine Erfolgsbilanz in vier Jahren durchaus möglich.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 15:28 Uhr:   

Eine Ampel ist völlig ausgeschlossen. FDP und Grüne wären weder willens noch fähig, gemeinsam in einer Regierung zu sitzen. Für die FDP wäre eine Ampel Selbstmord. Und die Erfahrungen in Bremen und Brandenburg sind nun wirklich nicht ermutigend.
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Norbert
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 15:40 Uhr:   

@Thomas
Ich glaube auch, daß es eine Ampel gibt. Bremen und Brandenburg sind wirklich schlechte Beispiele, obwohl die wirtschaftspolitischen Ziele
von Grün und FDP ja gar nicht soweit auseinander liegen. Eigentlich sollte es ja funktionieren. Interessanterweise liegen die Programme der beiden auch viel näher bei der CDU als bei der SPD.
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Daniel
Veröffentlicht am Freitag, 13. September 2002 - 16:20 Uhr:   

Um mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen:

Auch für mich ist der plötzliche Trendumschwung bei Allensbach erstaunlich.
Ich kann mich noch sehr gut an einen Artikel von Frau Köcher in der FAZ von vor 3 Wochen erinnern, in dem sie von einem weiterhin stabilen Trend sprach, der sich v.a. an den langfristigen ökonomischen Problemen orientiert. Dies sei ein klarer Vorteil für CDU und FDP.
Wieso plötzlich dies anders sein soll, kann auch sie nicht recht erklären. Das Modell der Meinungsführer hat sie damit wohl gleich auch über den Haufen geworfen. Das Modell ging davon aus, daß ca. 25 % der Bevölkerung den langfristigen Trend setzen, der dann von dem Rest der Bevölkerung nachvollzogen wird.

Völlig klar ist wohl, daß Allensbach einen Imageverlust erlitten hat, zumal die Medienaufmerksamkeit aufgrund der wochenlangen Abweichungen enorm ist.

Dennoch möchte ich -ganz neutral- hinzufügen, daß die Dominanz des Irak-Themas mir rätselhaft ist. Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, daß die dominanten alltäglichen Sorgen bei der Wahlentscheidung die deutlich größere Rolle spielen als eine entfernte außenpolitische Krise. Vielleicht sollte ich mir den Film "Wag the dog" noch mal anschauen...

Im übrigen:
Daß mittelständische Geschäftsführer von Solarunternehmen von Rot-Grün begeistert sind, ist nachvollziehbar (Man denke nur an das Erneuerbare Energiengesetz, daß Solarstrom durch überhöhte Energiepreise subventioniert und damit nicht marktkonforme Nachfrage schafft). Dennoch sollten wir uns in diesem Thread auf Allensbach konzentrieren.

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