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Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Allensbach & Berichterstattung » 101-125 « Zurück Weiter »

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Neutral
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 11:26 Uhr:   

Allensbach-Chefin ist eine CDU-Frau. SPD kann keine gute Zahlen bei Allensbach bekommen, ist doch logisch !
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Cram
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 11:32 Uhr:   

Neutral,

dann müßte man konsequenterweise auch die Forsa-Zahlen in den Mülleimer werfen. Forsa-Chef Manfred Güllner ist SPD-Mitglied und demoskopischer Berater von Kanzler Schröder.
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 13:22 Uhr:   

Umfragen sind doch immer Politik. Und alle Umfragler stehen politischen Parteien nahe.
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mgs
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 14:10 Uhr:   

Was haltet ihr von der Idee, so eine Art TÜV für Umfrageinstitute einzuführen, der denen auf die Finger schaut, wie es Güllner jetzt vorschlägt (der lustigerweise selbst Vorstand des von ihm vogeschlagenen "TÜV" ist...).

Ich glaub nicht dass das was bringt, denn wo ist die Grenze zu ziehen zwischen neutralen Fragen und subtiler Beeinflussung? Da müssten ja die Institute ihre heiligen Berechnungsformeln offenlegen. Und genau das wollen sie ja nicht...
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 16:41 Uhr:   

Vielleicht, wenn sie (auf freiwilliger Basis) einem Gremium ihre Berechnungsformeln geheim übergeben und das Gremium sie unter Beachtung einer Verschwiegenspflicht seiner Mitglieder prüft.
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zigzag
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 22:35 Uhr:   

Kommt Allensbach in der Realität an?

SPD und CDU auch hier gleichauf!!!
SPD: 37 CDU: 37 FDP: 10,1 Grüne: 7,3 PDS: 4,9

Quelle: http://de.news.yahoo.com/020910/71/2yap6.html
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Eike
Veröffentlicht am Dienstag, 10. September 2002 - 22:55 Uhr:   

Wenn die 10,1 % stimmen, bin ich ja zufrieden ...
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Johannes 16
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 00:26 Uhr:   

ich rechne mit 10 und bin mit allem, was höher liegt, zufrieden.
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Cram
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 00:39 Uhr:   

Die FDP kann froh sein wenn sie 8% bekommt (da muß sie schließlich nur die 1 wegstreichen, Möllemann begann mit dem Projekt 8 und machte ein Projekt 18 draus. Nun wird daraus wieder ein Projekt 8). Ich würde ja eigentlich der FDP mehr gönnen, auch wenn ich sie nicht wählen werde. Aber die fehlende Koalitionsaussage konstet Stimmen nach beiden Seiten (der Wahlkampf der Spaß-Partei ist auch nicht sehr gelungen). Bei der letzten Allensbach-Umfrage lag die FDP noch bei 11,2%. Seit Wochen verliert sie auch bei Allensbach. Es wird spannend ob die FDP bis zum Ende ihre Strategie (ohne Koalitionsaussage) durchhalten kann. 1969 hat sie das auch versucht (wenngleich doch eine deutliche Präferenz in der Deutschlandpolitik zugunsten der SPD erkennbar war). Drei Tage vor der Wahl machte der Parteivorsitzende dann eine Koalitionsaussage zugunsten der SPD. Das Ergebnis war 5,8% (schlechtestes BTW-Ergebnis der FDP).
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Stephan Glutsch
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 01:00 Uhr:   

Bei der FDP stimme ich Cram zu. Sie hätte in das selbe Horn tuten müssen, wie die Union, nämlich: Rot-Grün muß weg unter allen Umständen. Und die zweite Frage ist, ob man es lieber etwas liberaler oder konservativer hätte. Wäre Schwarz-Gelb sicher, dann hätte sie auch meine Stimme haben können, und ich glaube, so denken viele. Durch die auf dem letzten Parteitag zur Schau gestellte Äquidistanz zu SPD und Union hat die FDP unserem Lager sehr geschadet.
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Sascha Völkening
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 10:20 Uhr:   

Für mich hat sich Allensbach jetzt komplett als seriöses Meinungsforschungsinstitut diskreditiert. Innerhalb so kurzer Zeit so extrem die Vorhersagen zu ändern und dies bei der Frage- und Bewertungsmethode von Allensbach halte ich für sehr fragwürdig. Ich denke, dass dort die Zahlen weniger durch Umfragen als durch Eingebungen des Vorstands gemacht werden, die wenigstens zur Wahl dann wieder sagen, dass sie am nächsten dranlagen.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 10:35 Uhr:   

Das Phänomen, dass sich die Umfrageergebnisse der Institute vor der Wahl plötzlich angleichen, erstaunt schon immer wieder. Das liegt wohl daran, dass Wahlen der einzige empirische Test für die Qualität der Umfragen sind. Wenn ein Instititut lange vor der Wahl parteipolitisch motiviert völlig aus der Luft gegriffene Zahlen veröffentlicht, kann ja niemand den Schwindel beweisen.
Sowas gibt es übrigens nicht nur in Deutschland, zumindest in Holland passiert das auch regelmässig.
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Cram
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 10:36 Uhr:   

Sascha,

dann schau dir mal die Forsa-Zahlen an, wie die hin- und hergeschwankt sind. So lag Anfang August die Union plötzlich bei 43%, die SPD bei 34% (9% Abstand) und am Ende des Monats lagen beide gleichauf.

Allensbach hat längere Befragungszeiträume und ein längeres Auswertungsverfahren. Daher war der Trend, den die anderen Institute auch gemessen haben, erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt in den Allensbach-Zahlen enthalten (dieser Trend existiert übrigens erst in der starken Form seit der Flutkatastrophe). In seiner letzten Analyse schrieb Allensbach das unklar sei ob langfristige Faktoren (Wirtschaft, Soziales (hier ist die Union kompetenter, Rot-Grün wird nichts mehr zugetraut) ausschlaggebend sind oder kurzfristige (Hochwasser, Irak-Debatte).

Allensbach scheint inzwischen wohl inzwischen der Einschätzung zuzuneigen das die kurzfristigen Faktoren bedeutenden Einfluß haben werden.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 11:52 Uhr:   

@Sascha:
> Für mich hat sich Allensbach jetzt komplett als seriöses
> Meinungsforschungsinstitut diskreditiert.
Manchen Leute kann man es nicht recht machen.
Haben die Allensbach-Zahlen Abstand zu denen der übrigen Institute, gilt ihnen das als unseriös, sind die Zahlen dicht dabei, ist Allensbach diskreditiert ...

> Innerhalb so kurzer Zeit so extrem die Vorhersagen zu ändern
Bist Du sicher, daß Du die richtige Spalte angeschaut hast?
In den letzten zwei Monaten haben CDU und SPD bei Allensbach gerade mal 3 Prozent Schwankung, die FDP 2 Prozent und Grüne und PDS nur 1 Prozent.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 11:59 Uhr:   

@Stephan:
> Wäre Schwarz-Gelb sicher, dann hätte sie auch meine Stimme haben
> können, und ich glaube, so denken viele.
Das ist eine merkwürdige Logik.
An der Summe von schwarz/gelb (und damit an der Chance eines Wechsels) änderst Du ja gar nichts, wenn Du von FDP zur Union schwenkst.

Die Wahrscheinlichkeit aber, daß die FDP sich für die Union entscheidet, verringerst Du: Eine schwache FDP wird viel eher vor einer solchen Koalition zurückschrecken, weil sie sonst wieder nur als kleines Anhängsel der Union wahrgenommen würde.

Und falls es zu rot/gelb kommt, solltest Du eigentlich auch eher daran interessiert sein, daß der gelbe Anteil stärker wird im Verhältnis zum roten.

Letztlich ist schwer zu sagen, ob die fehlende Koalitionsaussage der FDP nützen oder schaden wird.
Jetzt in letzter Panik doch noch eine solche zu treffen, würde der Glaubwürdigkeit und den Wahlchancen auf jeden Fall erheblich schaden.
Und wenn die FDP schon vor langer Zeit auf eine Seite gesetzt hätte, wäre sie wahrscheinlich nie so weit gekommen, wie auch jetzt noch möglich scheint.

Man wird auch abwarten, ob die nach den neuesten Umfragen wieder mögliche sozialliberale Option nicht auch neue Wähler für die FDP motiviert.
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Sascha Völkening
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 12:13 Uhr:   

@Ralf
Also ich sehe bei der SPD bei Allensbach in der letzten Zeit Schwankungen von 5,1 %, bei der CDU nur 3,1%, bei der FDP auch immerhin 3% . Anscheinend hast du mich auch falsch verstanden. Diskreditiert hat sich Allensbach nicht durch die jetzigen Daten, sondern das sie die ganze Zeit einen Sonderweg beschritten haben und dies auch immer gerechtfertigt haben, soweit finde ich das ja noch o.k., entscheident ist dann die Wahl, aber dann kurz vor der Wahl plötzlich so massiv umzuschwenken, halte ich doch für Schadensbegrenzung.
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Cram
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 12:15 Uhr:   

Ralf

falsch.
Szenario 1:
PDS draußen: CDU/CSU 38%, SPD 38%, Grüne 7%, FDP 10%, Sonstige 7% (davon 4% PDS)

Ergebnis: Mehrheit Schwarz-Gelb oder Rot-Gelb möglich.

Szenario 2:
PDS draußen: CDU/CSU 40%, SPD 38%, Grüne 7%, FDP 8%, Sonstige 7%

Ergebnis: Mehrheit Schwarz-Gelb aber keine Mehrheit Rot-Gelb.
Die FDP hätte also gar keine andere Wahl als Schwarz-Gelb zu machen.

Im anderen Fall wäre das nicht sicher, denn es gibt in der FDP auch starke Befürworter von Rot-Gelb, z.B. Möllemann, der Vorsitzende des größten Landesverbandes und Freund Wolfgang Clements (Schröder hat ihn noch Anfang des Jahres in höchsten Tönen gelobt). Auf dem FDP-Wahlparteitag hat Möllemann sich nochmal Richtung Rot-Gelb geäußert.

Es ist keineswegs sicher das sich die FDP zwangsläufig für die Union entscheidet, aber: vor die Wahl gestellt Ampel oder Schwarz-Gelb wird sie Schwarz-Gelb machen, das ist ja wohl klar. In die Opposition wird sie dann nicht gehen. Die FDP wird die Chance zur Regierungsbeteiligung nutzen.
Angesichts dessen: wer Schwarz-Gelb will muß mit beiden Stimmen die Union wählen.

Wenn die FDP eine Koalitionsaussage gemacht hätte und ein bisschen weniger gaga wäre, vielleicht hätte sie sogar meine Zweitstimme bekommen (habe ihr schon in der Vergangenheit bei einer Landtagswahl die Zweitstimme gegeben um sie über 5% zu hieven; denn Grund gibt es jetzt nicht mehr; das schafft sie diesmal auch ohne mich; da kann ich meine erste Preferänz die CDU problemlos wählen (ich stimme auch mehr mit der CDU als mit der FDP überein; die FDP liegt in meiner politischen Bewertung auf Rang 2, hinter der Union).
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alberto
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 12:48 Uhr:   

Genau so sehen ich das auch

Quote:

@ Thomas Frings
     Das Phänomen, dass sich die Umfrageergebnisse der Institute vor der Wahl plötzlich angleichen, erstaunt schon immer wieder. Das liegt wohl daran, dass Wahlen der einzige empirische Test für die Qualität der Umfragen sind. Wenn ein Instititut lange vor der Wahl parteipolitisch motiviert völlig aus der Luft gegriffene Zahlen veröffentlicht, kann ja niemand den Schwindel beweisen. Sowas gibt es übrigens nicht nur in Deutschland, zumindest in Holland passiert das auch regelmässig.


Das ist so naheliegend, daß man sich schon fast geniert, es zu sagen.
»Spießrutenlaufen oder erschossen werden?« (Voltaire, Candit)
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alberto
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 13:02 Uhr:   

Im Land der gleichgeschalteten Medien

Quote:

Diskreditiert hat sich Allensbach nicht durch die jetzigen Daten, sondern das sie die ganze Zeit einen Sonderweg beschritten haben und dies auch immer gerechtfertigt haben, soweit finde ich das ja noch o.k., entscheident ist dann die Wahl, aber dann kurz vor der Wahl plötzlich so massiv umzuschwenken, halte ich doch für Schadensbegrenzung.


und der totalitären Vergangenheiten beiderlei coleur muß man das nicht zwangsläufig so sehen. Was für die einen gilt, muß für die anderen auch gelten. Schließlich kann man sich „Wahrheiten“ auch erzeugen, in dem man die mit der Wahrheitsfindung Beauftragten entsprechend selektiert. Auch das hat ungute Tradition. siehe: de,www.gewaltenteilung,de
WahlRechtReform
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Michael
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 16:56 Uhr:   

Die Zahlen bei Allensbacb haben sich deshalb so schnell und so drastisch geändert, weil offenkundig die Grundthese von Allensbach (stabiles Meinungsklima, langfristige Faktoren ausschlaggebend) angesichts der sich drastisch verändernden Rohdaten nicht mehr zu halten war. Inzwischen räumt Frau Noelle-Neumann den kurzfristigen Faktoren (Flut, Irak) immer mehr Gewicht ein und gibt in ihrer Einschätzung in der FAZ sogar zu, dass schließlich bei den Unentschlossenen und Unpolitischen letztlich sogar der Sympathiefaktor (pro Schröder) den Ausschlag geben könnte. Das ist sicher richtig, ist aber von anderen Instituten und Meinungsforschern schon vor Wochen gesagt und damals von Frau Köcher angezweifelt worden.
Man hat den Eindruck, dass Allensbach noch im letzten Moment die Kurve kriegen will und ihnen letztlich die wissenschaftliche Reputation wichtiger ist als eine zu parteinahe Interpretation der Daten.
Im Moment entsprechen die Allensbach-Daten denen der anderen Institute, allein bei der FDP gibt es (noch immer) eine Abweichung nach oben, auch wenn die Differenz zu den anderen Instituten sich auch deutlich abgeschwächt hat.
Meines Erachtens sind für die letzten 11 Tage zwei Dinge wichtig:

a) Hält die postive Stimmung für die Regierung in der letzten Woche noch an?
b) Schafft es die SPD am Wahltag ihre Anhänger an die Urne zu bringen?
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Hamster
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 19:00 Uhr:   

Quelle: SPIEGEL ONLINE (www.spiegel.de)

ÜBERRASCHENDE WENDE

Allensbach gleicht Umfrageergebnisse an

Von Alva Gehrmann

Das Meinungsforschungsinstitut Allensbach veröffentlichte am Mittwoch erstmals Umfrageergebnisse, die Union und SPD gleichauf sehen. Die bisherigen Differenzen zu den Ergebnissen der anderen Institute sollen zum Streit mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" geführt haben, bei der Allensbach jeden Mittwoch seine Ergebnisse veröffentlicht.

Berlin - Einen Tag zuvor hatten die sich die Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und die Leiterin des Allensbach-Instituts, Renate Köcher, getroffen. Dabei soll es zu einen Streit gekommen sein, erfuhr SPIEGEL ONLINE aus Redaktionskreisen. Denn seit Wochen prognostiziert das Meinungsforschungsinstitut im Auftrag der FAZ Umfragedaten, die sich von den Ergebnissen aller anderen großen Institute stark unterscheiden, stets lag die SPD bei den Allensbacher Umfragen weit hinten.
Dieter Eckart, Mitherausgeber der FAZ, bestätigte gegenüber SPIEGEL ONLINE das Treffen mit Köcher, dementierte jedoch, dass es dabei zu einem Streit gekommen sei. Außerdem sei es gar nicht um dieses Thema gegangen.

Erstaunlich ist es gleichwohl, dass wenige Tage vor der Wahl bei dem Treffen die Umfrageergebnisse des Allensbach-Instituts nicht zur Sprache gekommen seien sollen. Denn seit Wochen wundern sich Demoskopen und Medienkonsumenten, dass von den fünf großen deutschen Meinungsforschungsinstituten alle Forscher annähernd das Gleiche prognostizieren - außer Allensbach. Nun müssen sowohl die FAZ als auch das Institut um ihr Image fürchten.

Plötzlicher Wandel der Ergebnisse

Überraschend waren dann auch die am Mittwoch in der FAZ veröffentlichten Umfragedaten: Da nähern sich plötzlich die Allensbach-Ergebnisse denen der anderen Institute an. Die SPD zum Beispiel gewinnt darin innerhalb einer Woche 2,8 Prozentpunkte hinzu und liegt nun bei 37 Prozent - und damit gleichauf mit der CDU/CSU. Die anderen Institute sehen die Parteien jeweils bei 38 Prozent.

Vor drei Wochen kamen die Sozialdemokraten bei Allensbach gerade mal auf 32,8 Prozent (CDU/CSU 39,8 Prozent) - während Institute wie Forsa und die Forschungsgruppe Wahlen auch schon damals die SPD bei 38 Prozent sahen.

Nun ist bekannt, dass das von Elisabeth Noelle gegründete Institut für Demoskopie Allensbach schon immer der CDU nahe stand, früher war die heute 85-Jährige ständige Beraterin von Helmut Kohl, doch diese Differenz erstaunte selbst Forscher innerhalb ihres Instituts.

Unterschiedliche Methode der Datenerhebung

Vor drei Wochen sagte Edgar Piel, Meinungsforscher bei Allensbach, gegenüber SPIEGEL ONLINE er könne sich "diese großen Unterschiede im Moment auch nicht erklären". Dennoch war Piel sich sicher, dass seine Daten stimmen. Piels Chefin, Renate Köcher, war am Mittwoch zu den aktuellen Umfrageergebnisse nicht zu sprechen.

Als Ursache für die Unterschiede in den Umfrageergebnissen wird immer die Methode der Datenermittlung herangezogen. Während die anderen Institute täglich Telefoninterviews machen, bedient sich Allensbach noch der wöchentlichen "Face to Face" - Methode, das heißt die Befrager gehen direkt zu den Interviewten. Diese Methode halten die Konkurrenten für zu langsam, Allensbach verteidigt sie aber als die genauere Methode.

Noelle: TV-Duell hat Ergebnisse spürbar verändert

Meinungsforscherin Elisabeth Noelle begründete am Mittwoch in der FAZ den Umschwung damit, dass eine Verschiebung der thematischen Schwerpunkte (Flutkatastrophe und die Irak-Debatte) stattgefunden habe, die sich für die Union ungünstig auswirke. "Die emotionale Komponente wird am Ende des Wahlkampf wichtiger", so Noelle, und da sei der Kanzler eben den meisten sympathischer sei als sein Herausforderer.

Außerdem habe sich durch die TV-Duelle die Wahrnehmung der Spitzenkandidaten Schröder und Stoiber spürbar verändert, meint die Forscherin. Das jedoch sehen ihre Konkurrenten anders: Nach Forsa ist ein eindeutiger Einfluss auf Grund der TV-Duelle nicht abzulesen, beim Berliner Institut haben beide großen Parteien einen Prozentpunkt verloren.
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Eike
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 22:44 Uhr:   

Die FDP hat sehr deutlich gemacht, dass rot-grün abgelöst werden muss.
Dies nur zur Anmerkung.
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Mittwoch, 11. September 2002 - 23:56 Uhr:   

Dennoch ist doch dieser von Hamster zitierte Artikel von Spiegel-Online sehr bemerkenswert. Plötzlich steigt die SPD bei Allensbach um 3% nach oben. Es ist auch bezeichnend, dass an der Talkrunde bei den Umfragen - dies wurde ausführlich im anderen Thread erwähnt - kein Vertreter von Allensbach teilnahm. Die Crux ist meines Erachtens, dass die Institute die "Formel", mit der sie gewichten - und dies betrifft ja alle Institute, leider nicht nennen. Im übrigen plädiere ich dafür - auch wenn dies rechtlich nicht durchsetzbar sein wird -, dass Meinungsumfragen in einem Zeitraum 2-3 Wochen vor der Wahl nicht veröffentlicht werden sollten. Dieser Auffassung war ich im übrigen schon immer gewesen, auch bei früheren Wahlen, weil - und ich glaube schon, dass der zitierte Artikel von Spiegel-Online von Hamster hier in die richtige Richtung geht, mit Umfrageergebnissen gespielt, ja durchaus auch manipuliert werden kann. Daher plädiere ich für ein Veröffentlichungsverbot von Umfragen, um die Beeinflussung der Wähler in Grenzen zu halten. Und ich muss ganz hart sagen: an diese Manipulation glaube ich bei Allensbach inzwischen schon, denn diese Abweichungen zur letzten, erst am vergangenen Sonntag publizierten Umfrage, sind - zumindest für mich - statistisch nicht erklärbar.
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alberto
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 11:03 Uhr:   

{{
Wieder so einer …
}}

Quote:

Von Bernhard Nowak am Mittwoch, den 11. September 2002 -
23:56 Uhr: ceterum censeo …:
     Im übrigen plädiere ich dafür - auch wenn dies rechtlich nicht durchsetzbar sein wird -, dass Meinungsumfragen in einem Zeitraum 2-3 Wochen vor der Wahl nicht veröffentlicht werden sollten.


… der allen anderen ein kritisches Urteilsvermögen abspricht, das er selbst mit Löffeln gefressen hat; oder waren es nur Schaumlöffel? Aber für die anderen bist immer du der andere.
WahlRechtReform
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Eike
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. September 2002 - 12:14 Uhr:   

Ich fände es sehr viel sinnvoller, wenn die Umfrageunternehmen sich einer freiwilligen Selbstverpflichtung unterzögen, nicht nur ihre Formeln, sondern auch ihre Daten öffentlich oder einer gemeinsamen Prüfungskommission offenlegen würden.

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