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Wahlrecht.de Forum » Umfragen » Allensbach & Berichterstattung » 26-50 « Zurück Weiter »

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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 15:29 Uhr:   

IM SPIEGEL ist heute ein Artikel zu den Unterschieden Allensbach und der Rest. Online habe ich ihn nicht gefunden.

Daher kurze Zusammenfassung: Zum einen wird der Unterschied mit der Unsicherheit der Wähler begründet. "Soll er der SPD seine Stimme geben wegen Schröder? Oder, trotz Stoiber, doch lieber die Union? Wie der Wähler dieses Dilemma löst, kann keine Umfrage erhellen."

Der Erfolg Allensbachs 1998 wird erwähnt. Doch es wird gesagt, dass dies auch ein Zufallstreffer gewesen sein kann.

Dann die persönlichen Umfragen (im Gegensatz zu allen anderen Instituten): "Kritiker wenden ein, die Befragten würden dabei stärker beeinflusst als bei Telefoninterviews - schon der Gesichtsausdruck des Fragenden könne zu einer für erwünscht gehaltenen Antwort verleiten. Alle anderen Institute haben Callcenter eingerichtet, von denen aus ihre Interviewer mit standardisierten Fragen eine bestimmte Zahl von Wahlberechtigten - zwischen 1000 und 2500 - nach ihren Absichten ausforschen."

Nach einer kurzen Erwähnung der mathematischen Methoden zur Umrechnung der Zahlen und des Recalls: ""Wenn manipuliert wird", sagt ein Brancheninsider, "dann bei der Fragestellung. Hinten, beid en Zahlen, pfuscht keiner.""

Auch die Finanzen werden erwähnt. Forsa erhält gegenwärtig ein Drittel des Auftragsvolumens vom Presse- und Informationsamt - ziemlich genauso viel, wie Allensbach unter Kohl erhielt. Heute Allensbach 11%, Infratest dimap 15%, Emnid 0% (ist zusammen nur 59%. Wo die restlichen 41% hingehen, erwähnt der SPIEGEL nicht. Sicherlich nicht alle zur Forschungsgruppe Wahlen, denn dann bekämen die ja mehr als Forsa und das ist nicht der Fall).

Der Kritik der Union an Forsa wird entgegengehalten, dass dies erst passierte, als die Zahlen für die Union schlechter wurden.

Und:
"Vor allem die vielen unentschlossenen Wähler würden kurz vor der Wahl gern dem veröffentlichten Trend folgen, meint der Saarbrücker Konsum- und Verhaltensforscher Peter Weinberg: "Wer noch an der eigenen Stimmabgabe zweifelt, orientiert sich gern am erwarteten Sieger.""
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spiritofCC
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 15:46 Uhr:   

Allensbach fragt fuer seine Sonntagsfrage DIREKT nach der Zweitstimme, deswegen haben sie u.a. so deutlich andere Ergebnisse.
Die anderen Institute haben so eine ungenaue Frage wie: "Was wuerden sie waehlen, wenn heute der Wahlsonntag waere?"

Allensbach laeuft in der Tat einige Zeit den anderen Instituten nach. Aber bei den jetzigen Ergebnissen ist auf jeden Fall schon das Hochwasser mit drin. Ausserdem koennen wir ja mal die anderen Ergebnisse von Emnid & Co. vor 2 Wochen nehmen und mit heutigen Allensbach vergleichen, die sind trotzdem noch voellig unterschiedlich. Viele waehlen halt mit ihrer Erststimme ihren Lieblings SPD-/CDU-Direktkandidaten und mit der Zweitstimme dann bei liberaler Grundeinstellung die FDP. Das bilden die anderen Institute gar nicht ab. Deswegen ist fuer mich das einzig wirklich serioese Institut nur Allensbach, auch wenn deren Ergebnisse schon bei Veroeffentlichung etwas veraltet sind. Aber meistens immer noch um einiges genauer als vom Rest.
Darueberhinaus brauchen wir uns ja nur mal die letzten Wahlen anschauen, wo die Umfragen meist vollkommen daneben lagen. Mir scheint auch, die TV-Umfrage-Institute verkommen zu Wahlkampfinstrumenten, oder vielleicht schoenen sie nur ihre Ergebnisse in eine interessantere Richtung, damit denen auch schoen die naechste aus den Haenden gerissen wird.

Von den grossen 5 Instituten geniesst im uebrigen nur Forsa den Ruf der Unserioesietaet, was auch schon der Herr Schoeppner und andere der Herren im Fernsehen zum Ausdruck gebracht haben.
Ich finde, das sagt schon einiges aus.

MfG
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 16:37 Uhr:   

@ spiritofCC,

ist so nicht richtig. Wie Wilko hier (ich weiss nicht in welchem Thread) dargelegt hat, fragt zumindest auch Infratest dimap nach der Zweitstimme.

Und ich bleibe dabei: nur weil Allensbach einmal richtig lag, ist dies für mich kein Beweis - noch nicht einmal ein Indiz -, dass Allensbach stets besser ist.

Und wann hat Schöppner öffentlich im Fernsehen gesagt, dass FORSA unseriös sei? Das kann schon deshalb nicht sein, weil Güllner ihn dann wohl wegen Rufschädigung verklagt hätte. Das halte ich schlicht für eine Lüge von Dir.

Im übrigen: wieso ist FORSA SPD-nah, aber Allensbach nicht CDU-nah? Die haben unter Kohl so viel Geld erhalten wie FORSA unter Schröder. Man kann schlecht dem einen das vorwerfen, dem andern aber nicht.
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Johannes 16
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 16:52 Uhr:   

@spiritofCC
so sehe ich das auch -
bei aller polit. neutarlität (die ich ja eigentlich nciht habe) und bei allem persönlichem einfluss - ich erlebe es ja sogar in bayern!!! auf der straße), ist der zuspruch für die FDP doch höher als 7% bis 8% , gut , es gibt dabei noch folgendes zu beachten:

- unionswähler, die bei der letzten wahl noch die zweitstimme viellicht der FDP gegeben haben um sie sicher als koalitionspartner im bundestag zu haben, werden dies nun vielelicht unterlaasne, weil die liberalen (leider) keine klare koalitionsuassage gegeben haben.
dadurch geht der FDP möglicherweise etwas verloren.
- dadurch dass sie sich aber so eigenständig und unabhängig präsentieren könnte ich mir (wie oben erwähnt) gut vorstellen, dass man (wie meine eltern hoffentlich), die Erststimme dem Direktkandidaten erteilt, der sowiso die besseren siegeschancen hat (in bayern is das ja nur formsache) oder halt seinem liebling und seine zweitstimme (die ja - was wirklich unglaublich viele menschen gar nicht wissen - wichtiger ist) weder stoiber noch schröder wählen will udn sich somit dann letzten endes für die FDP entscheidet ...

Noch eien anmerkung:

ich finde den prozentualen anteil an sonstigen wählern auch ungewöhnlich gering und selbst wen man, wei angedacht, sich überlegt, dass es dann die nichtwähler, die unentschlossenen wähler usw. ... sind die diese prozente der sonstigen ausmachen, so muss dass doch in eine ordentliche sonntagsfrage miteingerechnet werden ...
schon allein alle rechten parteien dürften zusammen doch schon 2% erlangen, dann noch Schill mit 2% und nochmal 2% für ganz andere parteien sähe für mich viel realistischer aus...
und geht man davon aus, dass die sonstigen parteien mehr stimmen als in den umfragen erlangen, so wird doch die von einer regierungskoalitions benöigte prozentuale mehrheit kleiner , BSP:

bei 4% sonstige parteien:
benötigte Mehrheit: ungefähr 48,5% (ungeachtet der überhangmandate)

bei 6% sonstige (von denen ich ausgehe) :
benötigte mehrheit: ungefähr: 47,5%

sowas kann meiens erachtens in so eienr knappen wahl , wie ich sie mir errechne , doch wirklich wahlentscheidend sein.

zu guter letzt: ich denke die pDS wird auf jeden fall wieder einziehen
( neue linke erst/jung-wähler !!!!!!!)
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spiritofCC
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 17:02 Uhr:   

Ich habe nirgendwo gesagt, dass Forsa SPD-nah ist?!
Mich stoeren auch nicht die seltsamen Zahlen von Forsa, sondern die von Forsa, Infratest und FgW.
Z.b. finde ich es mehr als nur merkwuerdig, dass bei Infratest die jetzige Koalition trotz div. Schwierigkeiten, die jeder kennt, fast an die Ergebnisse herankommt, die sie bei der letzten Bundestagswahl erreicht hat mit Wechselstimmung etc.
Da ich bei der letzten Bundestagswahl persoenlich im Wahlkampf involviert war, und die heutigen Verhaeltnisse mit den damaligen vergleichen kann, wag ich mal zu behaupten, dass die Regierung nicht so nahe an ihre Werte von vor 4 Jahren erreichen wird. Und da mach ich mir schon meine Gedanken bei solchen Zahlen, und nicht nur ich.
Auch die Flut lasse ich ueberhaupt nicht als Argument gelten, ich lebe selber in Dresden und kenne die politische Stimmung hier einigermassen genau. Sonderlich viel hat sich nicht getan.
Viele Leute in Deutschland freuen sich zwar ueber eine handlungsfaehige und -willige Regierung; dass dies die ganze Wahl umkippt, kann ich beim besten Willen nicht glauben.


Schoeppner hat dies zwar nicht direkt gesagt, aber in einer Sendung "Markwort. neunzehnzehn" auf 3 sat Sonntags 19.10 Uhr waren vor einigen Wochen Herr Schoeppner und einige "unabhaengige" Parteienforscher (ich glaube u.a. Loesche) da und die waren sich alle einhellig einer Meinung, dass wir es mit 4 grossen "serioesen" Instituten zu tun haben. Ich brauch nicht mehr zu erwaehnen, welches dabei ausgeklammert wurde.
Welches SPD-nah und welches nicht ist, spielte dabei auch keinerlei Rolle.

MfG
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 17:21 Uhr:   

@SpiritofCC:
> Z.b. finde ich es mehr als nur merkwuerdig, dass bei Infratest die
> jetzige Koalition trotz div. Schwierigkeiten, die jeder kennt, fast
> an die Ergebnisse herankommt, die sie bei der letzten Bundestagswahl
> erreicht hat mit Wechselstimmung etc.
Das kann ich nur unterschreiben.
1998 lief für die SPD so ziemlich alles optimal. Die alte Regierung kroch auf dem Zahnfleisch, es gab eine klare und nach 16 Jahren auch begründete Wechselstimmung. Durch die offen gehaltene Koalitionsaussage (das kopiert die FDP derzeit!) konnte die SPD Anhänger aus allen Richtungen anziehen und die Mobilisierung war erstklassig. Und am Ende war ja auch das Ergebnis unglaublich hoch.

Und all dies ist eben derzeit nicht mehr so. Schröder hatte Erfolge, aber doch auch einige Kratzer. Die Mobilisierungs-Muffeligkeit der SPD-Stammwähler (gerade in NRW) ist bekannt und daran hat auch das Hochwasser nicht geändert.
Eigentlich könnte man sogar sagen, daß 2-3 Prozent Dämpfer auf das Spitzenergebnis vom letzten Mal immer noch ein recht ordentliches Abschneiden von Schröder wäre.

Und vor diesem Hintergrund kann ich einige der Umfrage-Ergebnisse einfach nicht ernst nehmen.
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 17:46 Uhr:   

Ist ja schon gut. Jeder hat sein persönliches Umfeld und macht da seine Erfahrung. Nur: mit wie viel Leuten kommt ihr so in Kontakt, dass ihr wisst, was die vor 4 Jahren gewählt haben und was die heute wählen? Wenn es eine Stichprobe von 100 nicht repräsentativen Leuten ist, ist das viel. Hat das irgendeine Aussagekraft? Na also.

@ Johannes,

das mit der Bedeutung der Sonstigen für die Mehrheit ist natürlich richtig. Nur ob die PDS reinkommt? Auch hier gab es einen Artikel im SPIEGEL.

Es gibt nur zwei sichere PDS-Wahlkreise. Vor vier Jahren gewann die PDS vier Wahlkreise: Gregor Gysi, Stefan Heym, Christa Luft, und Manfred Müller. Jedenfalls drei davon sind sehr prominent. Und heute? Rosina Neumann, Gesine Lötzsch, Petra Pau, Ernst Welters, Gustav-Adolf Schur, Ruth Fuchs, Roland Claus, Rolf Kutzmutz, Sandra Brunner in den wichtigen Wahlkreisen. Zwar auch einige prominent. Nur die 98-Ergebnisse der Wahlkreise der Prominenten: Claus (Halle) 24,2%, Fuchs (Gera-Saale-Holzland) 25,6%, Schur (Leipzig II) 25,5% - Pau (Berlin-Marzahn-Hellersorf) 46,7%, Lötzsch (Berlin-Lichtenberg-Hohenschönhausen) 42,5%. Also drei Prominente müssen gewaltig aufholen, um gewählt zu werden. Zwei haben sehr gute Chancen. Und der Rest mittelgute Chancen sind aber nicht prominent: Brunner (Berlin Pankow) 32,7%, Neumann (Rostock) 33,5% und Welters (Treptow-Köpenick) 34,8%.

Hinzukommt: gerade in Berlin, wo es sich für die PDS wohl entscheiden wird, ist Gysi zurückgetreten. Das ist eine ähnliche Situation wie der Lafo-Weggang bei der SPD. Das motiviert nicht gerade die Partei zu wählen. Und gerade in Berlin sind die Wahlbezirke neu geschnitten worden (oft West mit Ost zusammengelegt). Im Juli wollten noch 13% Berliner PDS wählen, jetzt nur noch 8%. Das wird sich auch auf die Erststimme auswirken.

Allerdings muss auch erwähnt werden, dass Claus aufgrund des Neuschnitts in Halle klar mehr als 24,2% einfahren dürfte. Nur bis zu 37% (98-Ergebnis des Siegers der Direktwahl) ist es noch weit hin.

@ spiritofCC,

ok, Dich stören alle Zahlen, die nicht Deine Ansicht vertreten (Forsa, FgW, Infratest - warum eigentlich Emnid? So sehr unterscheiden sich die Zahlen auch nicht). Ich habe jetzt keine Lust zu erklären, warum rotgrün so gut da steht. Akzeptier einfach die Wirklichkeit.

Und: zuerst hat Schöppner gesagt, dass Forsa nicht seriös ist. Jetzt waren mehrere Leute dieser Meinung, ohne es aber explizit zu sagen und den Namen des Institutes zu erwähnen.

Nach dem was Du hier von der Sendung erwähnt hast, gehe ich stark davon aus, dass die Leute der Ansicht waren, dass Allensbach nicht seriös ist. Denn warum sollte Schöppner ein Institut für nicht seriös finden, das im großen und ganzen ähnliche Zahlen wie sein Institut verbreitet, ein anderes, das aber ganz andere Zahlen veröffentlicht, aber als seriös kennzeichnen.

Entspricht dann auch dem SPIEGEL-Artikel: "Die Allensbacher Erhebungsmethoden sind in der Branche umstritten."

Nein, Du hast wohl nur gehört, was Du hören willst. Aber nicht, was dort wirklich zum Ausdruck gebracht worden ist.
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spiritofCC
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 18:14 Uhr:   

Die Runde hat die Institute von Infratest, FgW, Emnid und Allensbach NAMENTLICH erwaehnt und als die "4 Grossen Serioesen" bezeichnet, wobei sich alle einer Meinung waren!!!
Emnid hab ich nicht genannt, weil die Regierung laut letzten Zahlen 2 Punkte weniger als Forsa und FgS und sogar 3 weniger als Infratest haben.
Das erscheint mir in etwa angemessen vielleicht sogar noch leicht zu hoch, aber im Rahmen.
Wenn aber Infratest der jetzigen Regierung in etwa so viel Stimmanteil wie bei der letzten Bundestagswahl zurechnet, dann stellt sich jeder normale Mensch Fragen. Fast jeder kennt die Verhaeltnisse von heute und von damals.
Mein Vergleich von diesem Wahlkampf mit dem letzten bezieht sich auch nicht auf mein persoenliches Umfeld, sondern auf die Situation im Wahlkampf auf der Strasse. Niemand wird wohl in Frage stellen wollen, dass die politische Stimmung vor 4 Jahren fuer die jetzigen Regierungsparteien ungleich besser war.

Im uebrigen nehm ich die letzte Umfrage von Infratest schon allein deswegen nicht ernst, weil 2 Prozent Sonstige ein einfach nur laecherlich falscher und unrealistischer Wert sind. Mir ist ja auch klar, wieso solche Ergebnisse bei denen unter Umstaenden herauskommen, aber wenn aus dem Mund solcher Leute Kritik an den Methoden von Allensbach kommt, ist das nur noch laecherlich.
Wobei Kritik an Allensbach hab ich so oder so nur von dem Herrn Guellner gehoert. Was der Spiegel dazu schreibt, interessiert herzlich weniger, schliesslich zitiert die Konkurrenz Allensbach.

Warum sollte Herr Schoeppner Allensbach fuer unserioes halten, bloss weil es andere Methoden anwendet?! Es ist gerade ein Indiz fuer Serioesitaet, wenn ein Wissenschaftler sich kritisch mit anderen von ihm nicht verwandten Methoden auseinandersetzt und sie nicht kritisiert (wie z.b. Guellner es tut).

MfG
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Michael
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 18:28 Uhr:   

Ich denke vor lauter Diskutieren sollte man nicht vergessen, sich die letzten Zahlen von Allensbach genau anzusehen. Von den Werten für die fünf im Bundestag vertretenen Parteien lassen sich die Zahlen für die Union (40,1%), Gründe (6,5%) und PDS (5,1%) durchaus mit den bei den anderen vier Instiuten erhobenen Werten in Einklang bringen. Erheblich weichen dagegen die Werte für die SPD (32,9%) und die FDP (11,6%) ab. Dazu aus meiner Sicht zwei Beobachtungen.

1. Bei der SPD hat es in der letzten Woche eine deutliche Aufwärtsbewegung gegeben, bei der FDP eine deutliche Abwärtsbewegung. Da Allensbach ihre Daten erst eine Woche nach Abschluss der Erhebung veröffentlicht, ist dieser Trend bei Allensbach noch nicht voll durchgeschlagen. Aber warten wir bis Mittwoch ...

2. Allensbach fragt gezielt nach der Zweitstimme. Dies führt meiner Meinung nach dazu, dass die Werte für die FDP generell überhöht sind. Auffallend ist jedenfalls, dass Allensbach zwar das Ergebnis der letzten Bundestagswahl sehr gut prognostiziert hat, aber immerhin die FDP stärker prognostiziert hat als die Grünen, was ja letztlich nicht der Fall war.

Davon abgesehen bleibe ich bei der Auffassung, dass Allensbachs These von einem stabilen Meinungsklima für diesen Wahlkampf nicht zutrifft.
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 19:33 Uhr:   

@ spiritofCC,

Dein "Zitat" glaube ich weiterhin nicht. Wäre dem so gewesen, würde ich mich jedenfalls sehr wundern, wenn FORSA die nicht wegen Rufschädigung verklagt hätte.

Im übrigen:
"Emnid hab ich nicht genannt, weil die Regierung laut letzten Zahlen 2 Punkte weniger als Forsa und FgS und sogar 3 weniger als Infratest haben.
Das erscheint mir in etwa angemessen"

Meinst Du nicht, dass Du Dich hier langsam lächerlich machst? Zahlen, die Du nicht für angemessen hälst, stören Dich so sehr. Heh, komm runter. Du bist nicht Gott.

Mag ja sein, dass die Zahlen in Deinem Umfeld anders aussehen. Aber das bedeutet nicht, dass die Zahlen falsch ermittelt worden sind.

"Wenn aber Infratest der jetzigen Regierung in etwa so viel Stimmanteil wie bei der letzten Bundestagswahl zurechnet, dann stellt sich jeder normale Mensch Fragen."

Ok, jetzt also dann doch mal endlich eine Replik. Vielleicht gibt es dann Ruhe. Gegen UnionFDP spricht zur Zeit:
- die Unseriösität der FDP,
- der falsche Kandidat der Union (Merkel hätte meines Erachtens mehr geholt),
- das schlechte Programm beider Parteien (erklären nicht, wie sie die Versprechungen finanzieren wollen,
- das insgesamt gute Politik von rotgrün (gesellschaftlicher Umbau, ökologische Reformen, Steuerreform, Abbau von Verkrustungen,...),
- der beliebte Kanzler,
undundund...

Nur weil die Realität Dir nicht passt, muss die Realität nicht falsch sein. Oder?

"Mein Vergleich von diesem Wahlkampf mit dem letzten bezieht sich auch nicht auf mein persoenliches Umfeld, sondern auf die Situation im Wahlkampf auf der Strasse."

Das meinte ich AUCH mit persönlichem Umfeld.

"Niemand wird wohl in Frage stellen wollen, dass die politische Stimmung vor 4 Jahren fuer die jetzigen Regierungsparteien ungleich besser war."

Das kommt in den Zahlen ja auch zum Ausdruck
Rotgrün 1998 47,6
Emnid 45
Forsa 45
FgW 45
Id 46

Also stets unter 1998. Dass Dir der Abstand noch nicht groß genug ist, ist möglich. Aber das ist kein Argument dafür, dass die Zahlen falsch sind.

"Im uebrigen nehm ich die letzte Umfrage von Infratest schon allein deswegen nicht ernst, weil 2 Prozent Sonstige ein einfach nur laecherlich falscher und unrealistischer Wert sind."

Ok, zieh dann 2% bei der Union ab. Bist Du dann zufrieden? Vielleicht äußern sich einfach nicht mehr als 2% für Sonstiges. Natürlich dann gewichtet man etc. Aber wenn man nicht weiss, bei welcher etablierten Partei man, wie viel abziehen soll, um auf 4% zu kommen. Was dann? Dann ist es wohl besser die Zahlen so zu veröffentlichen und jeder kann sich überlegen, von wem 2% Sonstiges wohl kommen werden.

"Mir ist ja auch klar, wieso solche Ergebnisse bei denen unter Umstaenden herauskommen, aber wenn aus dem Mund solcher Leute Kritik an den Methoden von Allensbach kommt, ist das nur noch laecherlich."

Klar. Aber wenn aus den Mund dieser Leute Kritik an den Methoden von Forsa kommt (die ja noch nicht einmal genannt wurden, die Methoden, jedenfalls wenn ich Dein "Zitat" mal ernst nehme), dann interessiert Dich das durchaus.

"Wobei Kritik an Allensbach hab ich so oder so nur von dem Herrn Guellner gehoert. Was der Spiegel dazu schreibt, interessiert herzlich weniger, schliesslich zitiert die Konkurrenz Allensbach."

Die Konkurrenz ist FOCUS. FOCUS zitiert Emnid. Meinetwegen noch der STERN, der FORSA zitiert. Allensbach wird von der FAZ zitiert, die mit Sicherheit keine Konkurrenz vom SPIEGEL ist. Auch dieser Einwand von Dir geht mal wieder daneben.

"Warum sollte Herr Schoeppner Allensbach fuer unserioes halten, bloss weil es andere Methoden anwendet?!"

Weil man ihn dann fragen könnte, warum er selbst diese besseren Methoden nicht anwendet.

@ Michael,

das ist richtig. Allerdings fragt auch Infratest nach der Zweitstimme.
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Michael
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 19:48 Uhr:   

Die Kritik an den Zahlen von FORSA kann ich nicht nachvollziehen. Forsa hat zur Zeit die gleichen Zahlen wie die FGW, die wohl unbestritten das renommierteste und das seriöseste Meinungsforschungsinstitut ist. FORSA gewichtet allerdings erkennbar weniger als die FGW, so dass aktuelle Trends und Stimmungslagen in der Ergebnissen von FORSA schneller durchschlagen als bei den Mannheimern.

Was mir nur auffällt, ist das die Meinungsforschungsinstitue bei dieser Wahl stärker ins Blickfeld (und in die Kritik) geraten als beim letzten Mal, auch Zuordnungen einzelner Institute zu politischen Lagern erfolgen. Gewisse Verschiebungen sind ja unübersehbar. Früher hat zum Beispiel Emnid nicht nur für n-tv, sondern auch für den Spiegel Umfragen erhoben. Heute arbeitet Emnid für die Welt und für den Focus, Infratest für den Spiegel. Bedenkt man die Kommentare, die Schöppner bei der Veröffentlichung der Zahlen in n-tv jeweils gibt, ist dieser Wechsel verständlich. Ich habe nichts gegen die Zahlen von Emnid, wehre mich aber dagegen, wenn der Präsentation bei n-tv jeweils mit der politischen Meinung von Schöppner gekoppelt wird.

Der Charme der FGW besteht darin, dass man die Projektion und die Rohdaten bekomnt und das in einer objektiven und neutralen Präsentation.

Im übrigen sollte man sich den heutigen Artikel im Spiegel über die Meinungsforschungsinstitute wirklich durchlesen, da darin auch die finanziellen Interessen der Institute, speziell FORSA und Emnid, genannt werden (potentielle Regierungsaufträge!)
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Julius Silbernagel
Veröffentlicht am Montag, 02. September 2002 - 21:01 Uhr:   

Da einige Herren die politische Stimmung in Deutschland offensichtlich subjektiv, selektiv und mit der schwarz-gelben Brille wahrnehemen, können einige FAKTEN zur Desillusionierung beitragen. Damit hier aber nicht gleich wieder das Gezänk um FORSA und Allensbach einsetzt, nehme ich Zahlen der FGW.

1. Wie sehen die ungewichteten Rohdaten aus, die ja, wie schon angesprochen, spätestens am Tag der Wahl mit der Projektion identisch sind?
RotGrün 49%
SchwarzGelb 46%
PDS 4%

2. Welchen Kanzler wollen die Deutschen?
Schröder 55% (!!!)
Stoiber 36%

3. Wie wird die Arbeit von Regierung und Opposition auf einer Skala von -5 bis +5 bewertet?
Reg +0.5
Opp +0.6

4. Wie schätzen die Deutschen die Siegeschancen von RotGrün und SchwarzGelb ein?
RotGrün 45% (!!!)
SchwarzGelb 38%

5. Wie bewerten die Deutschen das strittige Thema der Flutschädenfinazierung?
Steuerreform verschieben? Ja 62% Nein 29%
Unionsvorschlag umsetzen? Ja 27% Nein 61%

6. Wie bewerten die Deutschen die wichtigsten politischen Köpfe auf einer Skala von -5 bis +5?
Joschka 2.3
Gerd 2.1
Angela 1.1
Edmund 0.9 (!!!)
Guido ganz übel

7. Welche Koalition wollen die Deutschen?
Platz 1: Rot-Grün (!!!) 28%
Platz 2: Schwarz-Gelb 26%
Platz 3: Große Koalition 14%

8. Wechselstimmung? Wie viele Deutsche glauben, daß eine unionsgeführte Bundesregierung die Probleme des Landes besser lösen könnte?
29% (!!!)

DIE WAHRHEIT KANN WEHTUN, SIE AUSZUBLENDEN IST ABER TROTZDEM KEINE LÖSUNG.
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Johannes 16
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 01:10 Uhr:   

ja, ja, ja, ich zweifle trotzdem an der wahrheit (neuin, dass klann und darf man ja eigentlich nicht) - aber:

genau so , wie du jetzt die GANZ AKTUELLEN DATEN zitiert hast, darfst du das auch nächste woche wieder tun , wenn die neuen Arbeitslosenzahlen draußen sind - ich denke dann wird vor allem auf dem Gebiet Kompetenz, wichtigstes thema der Wahl, beste koalition für Deutschland sich noch einiges tun - außerdem darf man auf das duell gespannt sein.

man is das ein heißer wahlkampf (morgen stell ich ab 8.00 uhr plakate auf ...)
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 08:46 Uhr:   

@ Johannes,

natürlich kann ich mich täuschen. Von den neuen Arbeitslosenzahlen erwarte ich keine Veränderung in den Umfragen, denn die Zahlen sind ja prinzipiell schon bekannt. Sie werden wohl über 4 Millionen liegen.
Diejenigen, die ihre Entscheidung von den Arbeitslosenzahlen abhängig machen, dürften sich schon längst entschieden haben und in den Umfragen enthalten sein.

Auf die Unentschlossenen machen diese im Prinzip bekannten Zahlen keinen Eindruck.

Das Duell kann natürlich wirklich interessant werden, jedenfalls wenn es einen eindeutigen Sieger gibt. Ansonsten - wie hier schon erwähnt wurde, weiss nicht von wem - werden wohl die beiden großen Parteien zulegen.
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Daniel
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 10:11 Uhr:   

Zu dem Thema Kritik an Forsa:
In der FAZ wurde in mindestens zwei Artikeln Kritik an Forsa laut. Man warf Forsa (mehr oder weniger verklausiliert) vor, allein schon aufgrund der Regierungsaufträge parteiisch zu sein. Dies stand in der FAZ am Dienstag nach dem TV-Duell, also am 27. August. Von einer Gegendarstellung oder Rufmord-Klage gegen die FAZ ist mir nichts bekannt... Im übrigen: Nicht jede Klage auch wegen geschäftsschädigender Äußerungen oder Persönlichkeitsverletzungen auch von Prominenten geht gleich durch die Presse, das kann ich aus eigener Tätigkeit heraus definitiv sagen. Das ist also kein Beweis für Existenz oder Nichtexistenz einer Äußerung.

Zum Thema Allensbach & BTW 98 :
Warum die genaue Prognose einer BTW bloß Zufall gewesen sein soll, wie hier gelegentlich behauptet wird, hat mir bis jetzt noch keiner genauer begründet. Deswegen hatte ich hier in diesem Forum schon mal explizit noch weiteren Vergleichsprognosen zu anderen BTWen oder LTWen gefragt.
Eine gute Prognose ist zunächst mal ein Indiz für eine gutes Know-How, so wie es jede andere gute Einzelleistung auch ist. Wenn ein Handwerker in einem Haus eine gute Arbeit leistet, so vermutet man nach allgemeiner Lebenserfahrung, daß der Mann auch ein guter Handwerker ist. Es hat mir noch niemand erzählt, daß gute Handwerksleistungen vom Zufall abhängen. Sie hängen v.a. vom Wissen, der Erfahrung etc. ab, aber nicht vom Zufall. Dieses Prinzip muss erst recht für so komplexe Leistungen wie die Prognose einer BTW gelten.
Im übrigen: Die Zufallsargumentation liesse sich auch in bezug auf die momentanen Umfragen der vier anderen Institute destruktiv anwenden: Ist es nicht bloßer Zufall, daß diese anderen vier der SPD bessere Ergebnisse prognostizieren? Es wäre eben ein sehr seltener Zufall.
Die Zufallsargumentation halte ich daher für irre- und nicht weiterführend.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 10:46 Uhr:   

@Michael:
> Bei der SPD hat es in der letzten Woche eine deutliche
> Aufwärtsbewegung gegeben, bei der FDP eine deutliche
> Abwärtsbewegung.
Zumindestens in den Umfragen der anderen vier Institute.
Kann schon sein, daß du recht hast und bei Allensbach hier nur eine Zeitverzögerung zu beobachten ist.

Kann aber auch sein, daß diese "Trends" nur sehr oberflächlich sind und sich in Wirklichkeit beim Wählerverhalten gar nicht so viel verändert hat.

> 2. Allensbach fragt gezielt nach der Zweitstimme. Dies führt meiner
> Meinung nach dazu, dass die Werte für die FDP generell überhöht > sind.
Überhöht bezogen auf was? Letztlich interessieren die Parteien (und die FDP besonders) sich nur für die Zweitstimmen.
Ich denke mal wenn die FDP Erststimmen wie bei Forsa und Zweitstimmen wie bei Allensbach bekommt, wäre sie damit völlig zufrieden ;-)

> Auffallend ist jedenfalls, dass Allensbach zwar das Ergebnis der
> letzten Bundestagswahl sehr gut prognostiziert hat, aber immerhin
> die FDP stärker prognostiziert hat als die Grünen, was ja letztlich
> nicht der Fall war.
Nun ja, da Grüne und FDP sowohl bei der Prognose wie beim Ergebnis nur wenige Zehntel auseinanderlagen, ist das wohl nebensächlich.
Die Gesamtqualität der Prognose war schon beeindruckend gut.

Wobei sich natürlich trotzdem die Frage stellt, ob das nicht einfach Glück war.

Es beeindruckt aber schon, wenn man die ganze Umfragenreihe anschaut: Da hat Allensbach relativ stabil den ganzen Sommer hindurch den wesentlichen Trend vorhergesagt (insbesondere mit dem schlechten Unions-Ergebnis).

Während bei den übrigen Instituten wie jetzt auch sonstwas los war und die Zahlen hektisch rauf und runter gingen, bewegte sich bei Allensbach sehr wenig und auch die Frühsommer-Prognose lag schon recht deutlich beim Ergebnis.

> Davon abgesehen bleibe ich bei der Auffassung, dass Allensbachs
> These von einem stabilen Meinungsklima für diesen Wahlkampf nicht
> zutrifft.
Das ist wohl der Kern der Kontroverse: Allensbach geht wohl im Unterschied zu den übrigen Instituten davon aus, daß sich die meisten Wähler schon länger eine gewisse Meinung gebildet haben und sich von den Turbulenzen des Wahlkampfs gar nicht so sehr von der im Grunde schon gefaßten Wahlentscheidung abbringen lassen.
Im Prinzip glaube ich auch, daß da viel dran ist.

Nur kann auch so eine stabile Grundsatzströmung noch stark verändert werden, wenn einige Prozent im "last-minute-swing" kippen (wie das z. B. in Sachsen-Anhalt passiert ist).
Einen solchen Effekt wiederum wird überhaupt kein Institut vernünftig vorhersagen können.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 10:54 Uhr:   

@Michael:
> Die Kritik an den Zahlen von FORSA kann ich nicht nachvollziehen.
> Forsa hat zur Zeit die gleichen Zahlen wie die FGW, die wohl
> unbestritten das renommierteste und das seriöseste
> Meinungsforschungsinstitut ist.
Bei der FWG bestreite ich schon, daß es das "seriöseste" Institut ist. Wohl aber ist es eines der seriösen ...

Bei der Kritik an Forsa sollte man nicht nur auf die Bundesumfragen schauen. Da trauen sie sich in der Tat selten, vom Trend der übrigen Institute abzuweichen.

Ganz anders dagegen bei vielen Landesumfragen, bei denen ein Vergleich mit zeitgleichen Daten anderer Institute recht selten ist.

Ich enpfehle da einen Blick z. B. auf die Niedersachen-Umfragen hier bei wahlrecht.de.
Da gibt es einige Forsa-Umfragen, die von der Staatskanzlei bzw. der SPD in Auftrag gegeben wurden. Und diese Zahlen sind schon unglaubhaft bis unseriös.
Da kam z. B. die FDP in der April-Umfrage auf gerade 4 Prozent. Zu dieser Zeit war sie auf Bundesebene zweistellig und vor und nach dieser Umfrage kamen andere Institute für Niedersachen auf 8 bis 12%.

Umgekehrt liegt die SPD bei diesen Forsa-Umfragen bei absoluten Traumwerten.

Selbst wenn man in Betracht zieht, daß Sondereffekte auf Landesebene immer eine Rolle spielen können: Diese Umfragen sind ganz klar Gefälligkeitsgutachten, bei denen der Landesvater als großer Erfolgsheld dargestellt wird.
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 11:05 Uhr:   

@ Daniel,

das ist auch kein Gegenargument. Die Presse darf so einiges ohne gleich eine Anzeige wegen Rufschädigung zu bekommen. Wenn ein direkter Konkurrent sich so äußert, ist das etwas anderes.

Im übrigen ist der Artikel, wenn Du ihn richtig widergegeben hast (was ich unterstelle), albern. 1. FAZ veröffentlicht Allensbach, hat also ein Interesse die anderen Institute zu kritisieren. 2. FORSA bekommt von der Regierung heute prozentual so viel Geld wie Allensbach von der alten Regierung bekommen hat. Wenn dies also ein Institut unseriös macht, war Allensbach von 82-98 dann nach FAZ-Ansicht unseriös (und wird es eventuell ab 02 wieder?).

Und: eben. So lange wir keine anderen Vergleichszahlen haben, kann man sagen: Allensbach lag in 100% der vorhandenen Vergleiche anschließend richtig. Oder auch: Ein einzelner richtiger Vergleich kann auch Zufall sein.
Das Handwerkerbeispiel ist irreführend. 100.000 Nicht-Handwerker sind nicht in der Lage ein Haus wirklich gut zu bauen (jedenfalls nicht besser als ein einzelner Handwerker). Es ist aber klar, dass unter 100.000 politisch interessierter Menschen mindestens 1 dabei sein wird, der bessere Zahlen vorlegt als die Institute (allerdings legen diese wohl bessere Zahlen vor, als der Durchschnitt dieser 100.000 sein würde). Insofern kann man bei Wahlprognosen zufällig zu einem richtigen Ergebnis kommen, beim Hausbauen nicht.

Ich habe jedenfalls unter 20 politisch interessierten Menschen 1998 eine Umfrage gemacht. Der Beste lag besser als Allensbach (der Durchschnitt war jedoch grauenhaft). Und: ich war nicht der Beste (nur zur Klarstellung). Und: ich gehe nicht davon aus, dass, wenn ich die beste Person dieses Jahr wieder fragen werde, ich wieder fast das Endergebnis bekommen werde. Ich halte das für Zufall. Werde ihn aber kurz vor der Wahl fragen: und wenn der wieder fast perfekt liegen sollte, werde ich mir Gedanken machen.
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Sascha Völkening
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 12:09 Uhr:   

Wenn man das reinstochastisch betrachtet, gibt es schon Probleme mit den Allensbach-Daten. Wenn man die 4 Institute zusammenzählt, kommt man auf einen schon recht aussagekräftigen Stichprobenumfang. Forsa ist genausowenig unparteiisch, wie allensbach oder emnid, die ja wie der Focus sehr FDP-nah sind. Deswegen orientiere ich mich an den Datem von FGW und infratest. Nun noch ein Wort zu den Sonstigen. In den Umfragen liegen sie wohl deshlab nur so niedrig, weil manche Leute gar nicht genau wissen, welche Parteien überhaupt antreten. Die Rechtsradikalen und Schill werden wohl zusammen auf nicht mehr als 3% kommen, der Rest wird sehr nirdrig abschneiden.

Und nun noch ein Wort zu den Niedersachsen-Umfragen: Die Wahrheit liegt hier wohl zwischen FORSA und emnid. Man muß sich immer genau den Auftraggeber der Umfrage anschauen. Nach neuesten Umfragen der Uni wird die FDP in Südniedersachsen zumindest keine 5 % bekommen, danach würde die SPD hier auch einen Erdrutschsieg landen.
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spiritofCC
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 12:38 Uhr:   

@ Ralf Henrichs,

"Dein "Zitat" glaube ich weiterhin nicht. Wäre dem so gewesen, würde ich mich jedenfalls sehr wundern, wenn FORSA die nicht wegen Rufschädigung verklagt hätte."

Ich hab nie von einem Zitat gesprochen. Und warum sollte man da diese Sendung verklagen, bloss weil man im subjektiven Eindruck der Diskutanten seiner Meinung zu schlecht weg gekommen ist. Dann koennten sich Talkshows vor Klagen nicht retten.
Was du glaubst, ist mir hingegen egal, du scheinst mir so oder so nur jedes Wort im Mund umzudrehen.

"einst Du nicht, dass Du Dich hier langsam lächerlich machst? Zahlen, die Du nicht für angemessen hälst, stören Dich so sehr. Heh, komm runter. Du bist nicht Gott."

Mich stoeren vor allem Zahlen, die deutlich und auffaellig an der Realitaet vorbeigehen. Und die Realitaet ist in diesem Sinne die allgemeine politische Stimmung im Lande. Und die wird kaum durch irgendwelche krummen Zahlen abgebildet, sondern durch das Interesse der Wahlbuerger im Wahlkamf.

"Ok, jetzt also dann doch mal endlich eine Replik. Vielleicht gibt es dann Ruhe. Gegen UnionFDP spricht zur Zeit:
- die Unseriösität der FDP,
- der falsche Kandidat der Union (Merkel hätte meines Erachtens mehr geholt),
- das schlechte Programm beider Parteien (erklären nicht, wie sie die Versprechungen finanzieren wollen,
- das insgesamt gute Politik von rotgrün (gesellschaftlicher Umbau, ökologische Reformen, Steuerreform, Abbau von Verkrustungen,...),
- der beliebte Kanzler,
undundund..."

Nochmal, es ist schon ein Unterschied, wenn vor vier Jahren die Leute zu einem kamen, um sich ueber Kohl und seine unsoziale Politik zu beschweren und wenn heute die Leute kommen, um sich heute ueber ihre ihrer Meinung nach unter Schroeder verschlechterten Lebensbedingungen beklagen.

"Klar. Aber wenn aus den Mund dieser Leute Kritik an den Methoden von Forsa kommt (die ja noch nicht einmal genannt wurden, die Methoden, jedenfalls wenn ich Dein "Zitat" mal ernst nehme), dann interessiert Dich das durchaus."

Nein, mich interessiert das alles herzlich wenig. Du warst derjenige, der behauptet hat, dass Allensbach nicht mehr serioes und unglaubwuerdig ist. Ich wollte dir nur zeigen, dass z.b. in Fachkreisen das u.U. anders gesehen wird, auch viele Diskutanten hier sehen das anders.


"Weil man ihn dann fragen könnte, warum er selbst diese besseren Methoden nicht anwendet."

Aha, deswegen soll Herr Schoeppner also Allensbach unserioes nennen, weil er andere Methoden verwendet und nur seine fuer die richtigen haelt?!
Wie gesagt, das macht Wissenschaftler unglaubwuerdig, wenn sie keine anderen Meinungen gelten lassen bzw. hinterfragen und nur ihre eigenen Methoden als die allgemein gueltigen anpreisen.
Im uebrigen liegt dieses von ihnen beschrieben Verhalten in der Klimaforschung derzeit vor, es gibt 2 Lager, die sich gegenseitig nicht ernst nehmen. Darunter leidet dann zuerst die Serioesitaet wie man sieht. Viele Menschen nehmen das Gezaenk nicht mehr ernst, ich hab auch schon haeufig in dem Zusammenhang das Wort Pseudowissenschaft gehoert.

MfG
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 13:09 Uhr:   

@ SpiritofCC,

"Mich stoeren vor allem Zahlen, die deutlich und auffaellig an der Realitaet vorbeigehen. Und die Realitaet ist in diesem Sinne die allgemeine politische Stimmung im Lande."

Und was die Realität ist, bestimmst Du? Vielleicht haben die Institute Recht und nicht Du in der Beurteilung der politischen Stimmung im Lande. Schon mal darüber nachgedacht?

"Nochmal, es ist schon ein Unterschied, wenn vor vier Jahren die Leute zu einem kamen, um sich ueber Kohl und seine unsoziale Politik zu beschweren und wenn heute die Leute kommen, um sich heute ueber ihre ihrer Meinung nach unter Schroeder verschlechterten Lebensbedingungen beklagen."

Logisch. Wenn ich es richtig im Kopf habe (ist keine Unterstellung, daher die Einschränkung), hast Du geschrieben, dass Du Wahlkampf machst. Wahrscheinlich nicht für SPD und Grüne (sondern wohl Union oder FDP). Insofern ist es nicht verwunderlich und daher ohne jegliche Aussagekraft, wenn an Deinen Stand Leute kommen, die sich über Schröder beschweren. Wenn Du danach die politische Stimmung im Land beurteilst, wundert es mich nicht, wenn Du zu einer so eklatant falschen Sicht kommst.

"Du warst derjenige, der behauptet hat, dass Allensbach nicht mehr serioes und unglaubwuerdig ist. Ich wollte dir nur zeigen, dass z.b. in Fachkreisen das u.U. anders gesehen wird, auch viele Diskutanten hier sehen das anders."

Ich habe Allensbach nicht als unseriös und unglaubwürdig bezeichnet. Ich habe den SPIEGEL mit einer Aussage zitiert, dass "die Allensbacher Erhebungsmethoden .. in der Branche umstritten" sind. Dies wird auch begründet. Und zwar vernünftig, nicht wie es wohl im FAZ-Artikel geschehen ist.

""Weil man ihn dann fragen könnte, warum er selbst diese besseren Methoden nicht anwendet."

Aha, deswegen soll Herr Schoeppner also Allensbach unserioes nennen, weil er andere Methoden verwendet und nur seine fuer die richtigen haelt?!"

Von "soll" habe ich nicht gesprochen. Aber die Frage liegt nahe. Aber ich denke wir lassen es, hier weiter über ein "Zitat" uns zu unterhalten, dass von Dir mal so und mal anders dargestellt wird. Dein Widerspruch ist dieser Angelegenheit ist einfach zu groß.

Zur Klimaforschung: da gibt es mittlerweile nur noch ein seriöses Lager.
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Julius Silbernagel
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 14:27 Uhr:   

Anmerkung: Allensbach lebte seit seiner Gründung u.a. von Aufträgen der schwarzen Bundesregierungen. Bis 1998. Bis Schröder. Damals heulten die Allensbacher Rotz und Wasser. Seitdem ist das Verhältnis zur Schröder-SPD sicher nicht besser geworden, schon gar nicht die eigenen "Umfragen" für die SPD. All das (besonders das mit den Aufträgen vor `98) weiß natürlich auch die FAZ. Als konservative Zeitung, die Aufträge an Alllensbach vergibt, hindert sie das allerdings nicht daran, sich parteiisch für Allensbach auf das Schlachtfeld des Krieges der Demoskopen zu werfen, um Forsa zu prügeln, wo sie genausogut und mit der gleichen Logik auch Allensbach schlagen könnten. Es geht der FAZ jedoch nicht um Logik, sondern um Eigeninteressen und Wahlkampf für Stoiber.
Wen verstehe ich also im Forum? Ganz sicher nicht diejenigen, die Allensbach für das tollste Institut halten und gleichzeitig FORSA wegen Parteilichkeit ablehnen. Für diese Art von Logik muß man schon weiblich oder bayrisch sein.
Außerdem wird die Diskussion zu einem Zeitpunkt geführt, zu dem Forsa keineswegs die höchsten Zahlen für die SPD hat, Allensbach jedoch MIT ABSTAND die niedrigsten.
Wer ernsthaft erwartet, die SPD bekäme 32%, der ist entweder dumm oder glaubt noch an den Weihnachtsmann (mit einem Wort: JU-Mitglied).

[Anm.d.Mod.: Bitte unterlasse solche unnötige Polemik. Redundantes gelöscht. Ende der Anm.d.Mod.]

P.S. Ich schlage vor, ab jetzt nur noch auf Basis der Daten von FGW und Infratest-Dimap zu diskutieren, damit nicht die eine der jeweils anderen Seite immer wieder die Unseriösitöt der verbleibenden Institute vorhalten kann, um sich der bestmöglichst gemessenen Wirklichkeit zu entziehen; ich erinnere da an Leute, die vor wenigen Monaten im Forum von der absoluten Mehrheit für die Union gefaselt haben.
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eike
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 14:58 Uhr:   

Ich möchte nur (ohne Julius zu kritisieren) anmerken, dass im neuen Spiegel eine Übersicht steht, nach der Allensbach die Zahlen für SPD und CDU/CSU zur Bundestagswahl 1998 am besten vorhergesagt hat (nur als Hinweis).

Wir glauben ja nun wirklich nicht im Ernst, dass die Institute (Allensbach und Forsa schon mal gar nicht, aber auch bei den anderen habe ich meine Zweifel) wirklich völlig unparteiisch sind - das fängt schon bei der Auswahl der Fragen an (Beispiel: Wäre eine unionsgeführte Regierung besser als die gegenwärtige? - Wäre eine unionsgeführte Regierung schlechter als die gegenwärtige?). Viele Leute packen die Antworten auf die beiden Fragen halt als Antwort auf eine Frage zusammen, obwohl man die Fragen an sich nicht vergleichen kann - insofern halte ich es auch für ein Problem der Wahrnehmung.

Mir sind prinzipiell alle Institute verdächtig (in dem Fall mit Ausnahme von Forsa und mit Abstrichen FGW), da sie die Rohdaten mit einem NICHT veröffentlichten Schlüssel umprojizieren - da halte ich für fragwürdig (nicht die Projektion an sich, sondern die Nichtveröffentlichung der Mathematik dahinter).

Dieses Ganze ist halt besonders deswegen dramatisch, weil offenbar doch relativ viele Wähler auf der Seite des Siegers stellen wollen - vielleicht ist diesmal die relativ große Spanne der Institute ganz gut, weil hier die Beeinflussungen sich mgl.weise aufheben.

Julius: Eine Kritik muss ich doch anbringen - man kann JU-Mitgliedern nicht pauschal Dummheit vorwerfen - das ist schlicht unfair. (Ich bin KEIN JU-Mitglied, sondern JuLi, aber ich würde auch JuSos nicht prinzipiell Dummheit vorwerfen, nur weil sie der SPD nahestehen.)
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Kaktus
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 15:49 Uhr:   

Die sicher nicht ganz ernst gemeinte JU-Polemik von Julius hat sich doch gelohnt. Immerhin wissen wir jetzt, daß Eike JuLi ist. Noch ein Mitglied der größenwahnsinnigen 18%-Gaga-Sekte für Besserverdienende, die am 22. September am deutlichsten von allen im Bundestag vertretenen Parteien ihr Wahlziel verfehlen wird. Darauf wette ich sogar als Schlechterverdienender jeden Betrag gegen Jungliberale.
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Ralf Henrichs
Veröffentlicht am Dienstag, 03. September 2002 - 16:08 Uhr:   

@ Kaktus,

und bei Dir sagt schon der Name, in welche Jugendorganisation Du bist, oder?

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