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Wahlstreet.de wiedereröffnet

Wahlrecht.de Forum » Sonstiges (FAQs, Wahltipps, usw. ...) » Wahlbörsen » Wahlstreet.de wiedereröffnet « Zurück Weiter »

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Wolf
Veröffentlicht am Dienstag, 17. August 2004 - 13:44 Uhr:   

Unter http://www.wahlstreet.de ist die Wahlstreet zur Landtagswahl in Brandenburg und zur Präsidentschaftswahl in den USA eröffnet. Wahlstreet ist ein sog. Prognose-Aktienmarkt, bei dem durch Handel von Parteiaktien Wahlprognosen entstehen, die bisher auch immer halbwegs zutreffend waren. Mindesteinsatz 10 Euro (gibt's abhängig vom Erfolg auch wieder zurück).
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c07
Veröffentlicht am Dienstag, 17. August 2004 - 14:32 Uhr:   

Bei der Anmeldung muss man ein gefälschtes Zertifikat anerkennen oder auf SSL verzichten. Vor ich die Kennung von meinem Browser auf was Gebräuchliches geändert hab, hab ich überhaupt nur eine Fehlerseite bekommen. Spricht nicht gerade für gestiegene Seriosität.
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Wolf
Veröffentlicht am Dienstag, 17. August 2004 - 15:58 Uhr:   

Derzeitiger Handelsstand Brandenburg (17.8.04, 16 Uhr):

SPD 29,00
CDU 31,00
FDP 5,00
Grüne 6,15
PDS 28,20
Sonstige 6,50
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monnemer
Veröffentlicht am Dienstag, 17. August 2004 - 16:02 Uhr:   

des dud jo gar net schlescht aussehe. Isch mach do mol mit.
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Wolf
Veröffentlicht am Mittwoch, 18. August 2004 - 08:10 Uhr:   

Und passend dazu der Artikel des Berliner Tagesspiegel:

http://www.tagesspiegel.de/tso/aktuell/artikel.asp?TextID=41350

Wahlstreet: Politik wird wieder käuflich


Die Internet-Wahlbörse "Wahlstreet" ist wieder geöffnet. Zur Landtagswahl in Brandenburg und zur Präsidentschaftswahl in den USA werden dort Partei-Aktien gehandelt. Das Ziel der Börsianer: ein paar Euro Gewinn und eine möglichst exakte Wahlprognose. Wir erklären, wie der Handel funktioniert.

Berlin (16.08.2004 19:36 Uhr) - Was haben die USA und Brandenburg gemein? Erstens: In beiden wird bald gewählt. Und zweitens: Sowohl in den USA als auch in Brandenburg ist der Ausgang der jeweiligen Wahl völlig offen. Bei den Umfragen zur Präsidentschaftswahl in den USA, die am 2. November stattfindet, liegen die Kandidaten George W. Bush und John Kerry nahezu gleich auf, und bei den Landtagswahlen in Brandenburg am 19. September könnte die SPD, die CDU oder sogar die PDS stärkste Kraft werden.

Spannung bis zur letzten Minute ist also angesagt, und spannend wird es auch bei der "Wahlstreet" von Tagesspiegel Online (www.wahlstreet.de). Dieser Prognose-Aktienmarkt, der beide Wahlen begeleitet, wurde diesen Montag eröffnet.

Wie die Wahlstreet funktioniert

Das Prinzip der "Wahlstreet" ist einfach: Sie funktioniert wie eine ganz normale Börse, mit dem Unterschied, dass dort Aktien von Parteien oder Politikern gehandelt werden. Man verkauft beispielsweise Aktien der SPD, um den Erlös in, sagen wir, Grünen-Aktien zu investieren. Auch die Aktienkurse reagieren wie im echten Leben: Eine hohe Nachfrage nach einer bestimmten Aktie treibt deren Preis in die Höhe, ein Überangebot sorgt für Kursverluste.

Wie an Wall Street geht es auch bei der "Wahlstreet" zunächst darum, Gewinne einzustreichen. Ganz einfach gesprochen: Man kauft billig ein und verkauft teuer weiter. Doch ist die "Wahlstreet" vielmehr als ein simulierter Aktienmarkt. Sie ist ein enorm zuverlässiges Prognoseinstrument für den Wahlausgang.

Die Prognose

Drei Bedingungen sind dafür verantwortlich: Zum einen enden alle Handelsaktivitäten mit der Schließung der Wahllokale. Zweitens handeln die Wahlstreet-Händler mit echtem Geld (maximal 50 Euro) - und da hört der Spaß bekanntlich auf. Persönliche politische Vorlieben haben deshalb kaum Einfluss. Die dritte Bedingung schließlich betrifft die spätere Auszahlung des eingesetzten Geldes: Jeder Partei-Aktie wird nämlich am Ende genau der Wert zugewiesen, den die jeweilige Partei laut vorläufigem amtlichen Endergebnis an Stimmenanteilen erreicht hat. Weil die Händler dies natürlich wissen, versuchen sie, die Partei-Aktien zu einem Kurs zu handeln, von dem sie glauben, er entspreche dem späteren Wahlergebnis.

Tagesspiegel Online hat die Wahlstreet bei den zwei vergangenen Bundestagswahlen und bei der letzen Berlin-Wahl eingesetzt. Jedes Mal lag die Wahlstreet-Prognose dicht am Wahlergebnis, zum Teil waren die Ergebnisse genauer als die Prognosen der traditionellen Meinungsforschungsinstitute.

Der Brandenburg-Markt

Die Verhältniswahl in Brandenburg lässt eine einfache Adaption auf die "Wahlstreet" zu: Gehandelt werden, wie gesagt, die Aktien der an der Wahl teilnehmenden Parteien. Der Übersichtlichkeit halber wurden die kleinen Parteien, mit Ausnahme der Grünen und der FDP, in einer "Sonstige"-Aktie zusammengefasst. Der aktuelle Kurs der Partei-Aktien wird in "Wahldollar" angegeben (10.000 Wahldollar entsprechen 1 Euro), gleichzeitig gibt der Kurs die aktuelle Wahlprognose wider: Liegt beispielweise der Wert der CDU-Aktie bei 28 Wahldollar, bedeutet dies nichst anderes, als dass die Wahlstreet-Händler glauben, die CDU komme am Wahltag auf 28 Prozent der Stimmen.

Die Besonderheiten der US-Wahl

Nicht ganz so einfach funktioniert die Anpassung der "Wahlstreet" an die US-Wahl. Denn diese ist keine Verhältnis- sondern eine indirekte Mehrheitswahl. Die Wahlberechtigten wählen am 2. November für jeden Bundesstaat so genannte Wahlmänner, die ihrerseits am 13. Dezember 2004 den Präsidenten sowie den Vize-Präsidenten wählen. Entscheidend für die Präsidentschaftskandidaten ist also nicht, wie viele Stimmen sie insgesamt USA-weit erreichen. Bei der skandalumwitterten 2000er-Wahl bekam Al Gore beispielsweise landesweit rund eine halbe Million Stimmen mehr als George W. Bush. Präsident wurde er dennoch nicht - Bush hatte nämlich ganze vier Wahlmännerstimmen mehr als Gore ergattert.

Das Wahlsystem der USA lässt derartige Konstellationen zu. Denn für die Wahl der Wahlmänner in den einzelnen US-Staaten gilt (mit Ausnahme der Staaten Maine und Nebraska) die Regel "The winner takes them all". Das heißt: Die Partei oder der Kandidat mit den meisten Wählerstimmen bekommt alle Wahlmänner des jeweiligen Staates zugesprochen. Alle anderen Kandidaten gehen leer aus.

Insgesamt gibt es 538 Wahlmänner aus den 50 Bundesstaaten und Washington D.C. Ein Präsidentschaftskandidat braucht also mindestens 270 Wahlmännerstimmen, um Präsident zu werden. Bush kam bei der letzten Wahl auf 271 Stimmen.

Wahldollar = Wahlmann

Weil die Zahl der erreichten Wahlmänner die einzige zuverlässige Angabe über den künftigen US-Präsidenten ist, werden an der "Wahlstreet" die Wahlmännerstimmen der einzelnen Kandidaten gehandelt. Ein Beispiel: Liegt der aktuelle Kurs der Kerry-Aktie bei 269 Wahldollar, prognostizieren die Wahlstreet-Börsianer für Kerry 269 Wahlmännerstimmen. Ein Wahldollar symbolisiert also eine Wahlmännerstimme. Deshalb kann eine Aktie - anders als bei der Brandenburg-Wahl - einen Wert von bis zu 538 Wahldollar annehmen. Zumindest theoretisch - in der Praxis wird dies mit Sicherheit nicht vorkommen, denn es bedeutete ja, dass ein Kandidat in allen Bundesstaaten alle Wahlmännerstimmen abräumt.

Wie die Anmeldung bei der Wahlstreet und der Aktien-Handel im Einzelnen funktioniert, wird auf der Wahlstreet-Seite anschaulich erklärt. Dort finden sich auch Tipps, wie man zum Handelsschluss an der Wahlstreet am 2. November (um 22 Uhr MESZ) möglichst mit Gewinn da steht.

Doch selbst wenn am Ende ein Minus herauskommt, mehr als ein paar Euro werden es kaum sein. Dies liegt einerseits an der Selbstreinigungskraft des Marktes, der Kursschwankungen schnell ausgleicht, zum anderen an dem hohen Umrechnungskurs zwischen Euro und Wahldollar (1:10.000). Um zehn Euro zu verlieren müsste man satte 100.000 Wahldollar in den Sand gesetzt haben. Und dies wird allenfalls Händlern gelingen, die - aus welchen Gründen auch immer - versuchen, den Kurs einer Aktie künstlich in die Höhe oder in den Abgrund zu treiben. (Von Markus Horeld)
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J.B.K.
Veröffentlicht am Mittwoch, 18. August 2004 - 11:06 Uhr:   

Das ist doch mal wieder absoluter Müll. Die im Landtag vertretene DVU wird politisch korrekt unter den "Sonstigen" versteckt, die nicht im Landtag vertretenen Grünen und FDP werden gesondert aufgeführt. Da könnt ihr euch das Ganze gleich schenken *kopfschüttel*
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drj
Veröffentlicht am Dienstag, 24. August 2004 - 19:21 Uhr:   

Wieso? Die Wahlbörsen orientieren sich ja meist an aktuellen Umfragen, und die sehen FDP bzw Grüne um die 4-6% und die DVU eben nicht. Bislang haben sich rechtsextreme Parteien immer nach einer Legislaturperiode verabschiedet. Außerdem sind sie nur schwer demoskopisch erfassbar,weil sich deren Wähler selten zu erkennen gegen. Offensichtlich spekulieren aber einige auf die DVU, da die Sonstigen nun bei über 8% stehen. Bei solchen Börsen gibt es auch immer einige Anhänger v.a. kleiner Parteien, die ihre Aktien ducrh Käufe öffentlichkeitswirksam puschen wollen, und dabei auch ein paar Pfennige Verlust riskieren. Bislang ist die Beteiligung noch recht gering und das Ganze daher etwas manipulationsanfällig.
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c07
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. August 2004 - 00:59 Uhr:   

Welche Parteien vertreten sind, scheint eher Zufall zu sein. In Bremen war jedenfalls nicht nur die DVU vertreten, sondern sogar die AfB, die gar nicht mehr existiert hat. Womöglich hängt es auch vom Auftraggeber ab. In der letzten Umfrage wird die DVU jedenfalls wie die FDP bei 4% ausgewiesen, aber die Entscheidung über das Aktienspektrum ist vielleicht schon zuvor gefallen.

Dass die kleinen Parteien in Wahlbörsen fast immer überbewertet sind, ist systembedingt. Ernsthafte Zocker können nur mit denen spekulieren, weil die Aktien der großen zu viel Kapital binden. Deshalb müssen sie notfalls auch unter Wert abgestoßen werden. Ob die Bewertung der Aktien realistisch ist, spielt ohnehin erst in den letzten Handelstagen eine Rolle, aber selbst da bieten die großen Aktien nur eine begrenzte Gewinnaussicht. Zuvor kann man selbst mit Aktien, die eigentlich absolut wertlos sind, Gewinne machen.
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Sole
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. August 2004 - 17:45 Uhr:   

Bei der Bremen-Börse war man auch nicht bereit, nachzukorrigieren.

Anders das Forschungsprojekt rund um die Landtagswahl Sachsen: Dort änderte man bei laufendem Betrieb eine Kategorie Rechte (REP) in Rechte (NPD) um, nachdem der Hinweis erging, dass diese Partei nicht zur Wahl antritt.
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Zocker
Veröffentlicht am Mittwoch, 25. August 2004 - 20:00 Uhr:   

Man hat doch nicht etwas die eine Kategorie in die andere umgetauscht?
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KalterKaffee
Veröffentlicht am Samstag, 28. August 2004 - 21:32 Uhr:   

Also, die Sonstigen sind inzwischen in Brandenburg auf 10 % gestiegen. Ich finde wahlstreet aber wegen der Zusammenfassung der Sonstigen (u.a. werden die DVU und die Familienpartei als aussichtsreichste Kleine nicht gesondert gehandelt) nicht sehr aussagekräftig. Dieser Mangel ist beim Prognosemarkt www.wahlprognose2004.de beseitigt, die Aussage deshalb differenzierter.
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c07
Veröffentlicht am Sonntag, 29. August 2004 - 06:10 Uhr:   

Dass die Familienpartei auf www.wahlprognose2004.de separat notiert wird, ist kein Wunder, wird ja schließlich von ihr veranstaltet. Nachdem man dort die Kurse risikolos manipulieren kann, ist ihre Aussage zwar vielleicht differenzierter, aber absolut wertlos. Außerdem spielen erst 60 Leute mit. Schon 2 Leute können zusammen sämtliche Aktien einer Kleinpartei von 5% halten und dann die Preise diktieren. Dafür, dass solche Aufkäufe tatsächlich passieren, spricht, dass etliche Leute bereits mehr als die Hälfte von ihrem fiktiven Einsatz verloren haben, teilweise fast alles. Entsprechend hat die Familienpartei in den letzten Tagen auch zwischen ungefähr 1% und 17% geschwankt (ohne mögliche kurzfristige Spitzen). Die Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage sind außerdem so groß (wegen mangelndem echten Handel), dass schon der Kauf oder Verkauf einer einzigen Aktie den Kurs massiv verändert.

Auch auf www.wahlstreet.de spielen erst 118 Leute mit (wovon wie bei der Familienpartei erstaunlich viele einen Nick haben, der mit "mammut" beginnt). Immerhin geht es da aber um echtes Geld (weshalb auch noch niemand mehr als 20% im Minus ist). Trotzdem sind die separaten Notierungen von FDP und Grünen auch da noch ziemlich sinnlos.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 12:15 Uhr:   

Es ist wohl kein Zufall, daß jemand mit Nick "Familie" sogar bei www.wahlstreet.de, also trotz Geldeinsatz auf Platz 1 ist. Ich finde auch, daß der Kurs der Sonstigen wohl ziemlich grundlos nach oben ist in den letzten Tagen. "Familie" ist vermutlich nur solang an Platz 1 wie die Sonstigen bei 10,40 stehen, soband jemand eine Aktie verkauft (ist wohl grad geschehen), sind die bei 8,70, damit dürfte dieser Nick von 31% Rendite auf 10% fallen.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 12:20 Uhr:   

@Wahlbörse
Es liegt eindeutig Manipulation vor, eben (ca. 12:15 Uhr)wurde für 10,40 eben wieder eine Aktie gekauft, nur mit dem Ziel den Kurs wieder auf 10,40 zu bringen, ich empfehle sofort den Account zu löschen, der diese Aktie gekauft hat. :-)
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 12:36 Uhr:   

Wieso soll das Manipulation sein, wenn jemand im Rahmen der normalen Spielregeln Aktien kauft?
Und wenn er auch aus politichen Gründen mehr bezahlt als nötig - das ist erlaubt.
Ist halt eine grundsätzliche Schwäche dieser Art Wahlbörsen, daß damit Schindluder getrieben wird.
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Sole
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 12:42 Uhr:   

Das Konzept der Wahlbörsen müßte überdacht werden. Gerade Wahlen von nur regionalem Interesse ziehen kaum eine sinnvolle Masse an Einlage und Mitspielern an. Schon Bremen (soweit ich mich erinnere beitragsfrei) und Bayern liefen nicht gut.

Man müßte irgendwie eine Kontinuität zwischen den Märkten aufbauen - wie, das weiß ich auch nicht. Mit einer parteipolitisch eher ungebundenen Stammkundschaft könnte man den Effekt solcher Aufkäufe minimieren.
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Stoiber-Fan
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 13:14 Uhr:   

@Ralf Arnemann
Naja, man kann vermuten, daß hinter diesen Accounts auch oft keine Person steckt, sondern es ein Multi-Account ist, die Falschangaben die also bei der Registrierung gemacht wurden, wären also ebenfalls ein Löschgrund, wenn z.B. der Einsatz nicht abbuchbar ist.
Immerhin stehen die Kurse ja in einer Zeitung.
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c07
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 13:34 Uhr:   

Was erlaubt ist und was nicht, ist nur sehr schwammig geregelt. In den AGB steht: "Bedingung fuer die Teilnahme ist ein verantwortungsvoller und fairer Umgang der Haendler beim Spiel." Die Spielregeln sind praktisch nicht mehr existent, sondern nur noch eine FAQ, aber immerhin steht da drin: "Ihr Ziel ist es, den Wert Ihres Depots durch geschicktes Ankaufen und Verkaufen von Aktien zu vergroessern."

Aber natürlich ist es praktisch unmöglich, Kursmanipulationen auszuschließen. Der Unterschied zu erwünschtem Verhalten besteht nur in der Intention des Händlers. Anders schaut es z.B. mit Leuten aus, die 1-Aktien-Reihen platzieren, um das wahre Angebot unsichtbar zu machen.

Sonstige bei 10,40 ist jedenfalls noch nicht besonders abartig. Das liegt ja sogar noch im statistischen Toleranzbereich der Umfragen, und die sollten bei einer Wahlbörse nicht das Maß aller Dinge sein.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 14:10 Uhr:   

@Stoiber-Fan:
Ein Multi-Account mag (je nach konkretem Regelwerk) illegal sein und zur Löschung führen.
Hier ging es aber nur um einen ganz normalen Aktienhandel - der halt aus politischen Gründen nicht zum Marktwert erfolgte. Das kann man nicht ahnden, siehe Beitrag von c07.

@Sole:
> Das Konzept der Wahlbörsen müßte überdacht werden.
Muß es das?
Wenn die Leute ihren Spaß haben, ist doch alles in Ordnung.
Irgendeinen inhaltlichen Wert haben diese Wahlbörsen doch ohnehin nicht.
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Sole
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 15:00 Uhr:   

Wenn es nur um den Spaß geht, OK. Wenn man sich einbilden will, es hätte einen Pognosewert oder könnte einen haben - das ist etwas anderes.
Ich habe letztens eine German News Meldung von 1994 durchgelesen, der Erfolg der 1990er Wahlbörse habe sich bei dieser Wahl nicht wiederholt. Wie die das damals gemacht haben weiß ich nicht.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 15:31 Uhr:   

Den Prognosewert halte ich für gering.

Angeblich sollen Wahlbörsen in den USA ja Erfolge vorzuweisen haben - wobei das bei normal zwei Parteien/Kandidaten so aufregend nicht sein muß. Als Begründung habe ich gelesen, daß es ja um echtes Geld ginge und die Leute deswegen ihre persönlichen Politik-Präferenzen hintan stellen würden und versuchen würden, gut zu schätzen.

Für Deutschland glaube ich nicht, daß man sich auf solche Effekte verlassen könnte. Da ist die (Partei-)Politisierung größer, und die meisten Börsen-Mitspieler geben gerne mal ein paar Cent aus, um mit haltlosen Spekulationen ihre Lieblingspartei zu puschen.
Ich glaube daher nicht, daß die Ergebnisse im Schnitt etwas taugen können.
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Mörsberg
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 15:48 Uhr:   

> Als Begründung habe ich gelesen, daß es ja um echtes Geld ginge
> und die Leute deswegen ihre persönlichen Politik-Präferenzen
> hintan stellen würden und versuchen würden, gut zu schätzen.

Dafür sind die einzusetzenden Beträge vermutlich auch zu gering. Das Risiko ist doch allzu kalkulierbar. Bei der letzten BTW-Wahlstreet habe ich mit Mindesteinsatz 28 Cent Gewinn gemacht - ohne dabei richtig zu zocken, ausschlaggebend waren nur die Differenzen zum tatsächlichen Ergebnis. Umgekehrt, also bei Maximaleinsatz und entsprechendem Verlust, wären es halt 2,80 € Miese gewesen. Wer ignoriert dafür zur Gänze seine eigenen Präferenzen? Bei jeder kleinen Fußballwette sind größere Beträge im Spiel.

Eine Hypothese bei den Wahlbörsen ist ja auch, dass Börsianer prinzipiell rational handeln. Das Phänomen "Spekulationsblase", widerlegt einerseits diese Hypothese und tritt andererseits auch an der Wahlstreet auf, was gerade bei der letzten BTW sehr schön zu beobachten war.

Zur Diskussion hier:
Einen Anspruch einzufordern, dass alle Teilnehmer an einer Wahlbörse vollkommen ernsthaft und exakt spielideekonform handeln, ist doch irgendwie lächerlich.
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Willam
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 18:49 Uhr:   

Also ich finde die Wahlbörsen doch recht spannend, auch wenn sicher einige Marktteilnehmer sicher auch politische Ziele verfolgen. Von den beiden Brandenburg-Börsen ist wahlprognose2004.de interessanter, da wenigstens einige kleine Parteien mehr gehandelt werden können. Im Übrigen kenne selbst ich als Anhaltiner die Familienpartei, die ja diese Börse betreibt. Die haben in Stendal aus dem Stand den Einzug ins Stadtparlament geschafft. Ob die aber in Brandenburg wirklich 5% schaffen können hängt sicher auch von der Wahlbeteiligung ab. Auch als Kinderloser sind mir die aber noch zehnmal lieber als die DVU.
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c07
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 19:20 Uhr:   

Sole:
> Ich habe letztens eine German News Meldung von 1994 durchgelesen,
> der Erfolg der 1990er Wahlbörse habe sich bei dieser Wahl nicht
> wiederholt.

Du meinst die hier? Die ist später korrigiert worden. Es gibt dort übrigens auch Zwischenstände und eine Nachricht vom Start der Börsen.

Ralf:
> die meisten Börsen-Mitspieler geben gerne mal ein paar Cent aus,
> um mit haltlosen Spekulationen ihre Lieblingspartei zu puschen.

Mag sein, dass sich auch das Publikum etwas geändert hat. Die heutigen Börsen reizen ja sehr dazu, sie als reines Spiel zu verwenden. Bei den ersten Wahlbörsen hat man sicher nicht so leicht nebenbei ein bisschen spielen können. Die Puscher fallen gar nicht so auf, wenn die Beteiligung groß ist, und gleichen sich halbwegs aus (wobei natürlich die Parteien mit eher höherer Netzpräsenz etwas im Vorteil sind).

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der ersten Wahlbörsen könnte auch gewesen sein, dass sie offenbar geschlossene Benutzergruppen gehabt haben. Wer Aktien zu jedem Preis aufkauft, wird relativ schnell handlungsunfähig und kann dann nicht mehr auf den Kurs einwirken. Für die gewinnorientierten Spieler macht das verknappte Angebot die Aktie nicht wertvoller; nur der Kurs wird instabiler, wenn es an Handel fehlt.

Mörsberg:
> Eine Hypothese bei den Wahlbörsen ist ja auch, dass Börsianer
> prinzipiell rational handeln.

Tun sie in der Regel auch. Aber erstens haben sie nie vollständige Informationen, um eine Lage richtig beurteilen zu können, und zweitens ergibt sich aus dem rationalen Handeln aller Einzelpersonen nicht unbedingt insgesamt was Rationales. Es kann durchaus vernünftig sein, eine irrationale Bewegung mitzumachen, nur ist es halt riskant.

Richtige Spekulationsblasen gibt es bei Wahlbörsen sowieso nicht, weil die Kurse nach oben beschränkt sind und alle Teilnehmer einen gemeinsamen, nahen Zeithorizont haben. Der relativ plötzliche Anstieg der "Sonstigen" 2002 hat einen realen Hintergrund gehabt. Das, um was die Kurse da gestiegen sind, hat Schill bei der Wahl tatsächlich fast bekommen.
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Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 21:56 Uhr:   

Das Problem der Börsenbetreiber ist halt, daß sie einerseits viele Mitspieler zur Teilnahme bewegen wollen und Manipulationen ausschließen wollen. Wenn der Geldeinsatz zu hoch werden kann, können einige wenige den Markt beherrschen, wenn der maximale Geldeinsatz begrenzt wird, fehlt der Anreiz und das ganze tendiert in Richtung Börsenspiel statt Börse.

Aber: Manipulationen kosten Geld.

C07
>zweitens ergibt sich aus dem rationalen Handeln
>aller Einzelpersonen nicht unbedingt insgesamt
>was Rationales. Es kann durchaus vernünftig sein,
>eine irrationale Bewegung mitzumachen, nur ist es halt riskant.

Wenn alle rational (gewinnmaximierend) handeln, sollte das Ergebnis irgendwo in der Mitte der Erwartungen liegen, und damit rational sein.
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c07
Veröffentlicht am Dienstag, 31. August 2004 - 23:43 Uhr:   

Martin:
> Wenn alle rational (gewinnmaximierend) handeln, sollte das Ergebnis
> irgendwo in der Mitte der Erwartungen liegen, und damit rational sein.

Das gilt aber erst gegen Handelsende. Solang es Leute gibt, die noch mehr zahlen, kann ich gewinnbringend eine überteuerte Aktie kaufen. 2002 hat es sich z.B. sehr bewährt, überteuerte Aktien der Sonstigen zu kaufen, wie Schill überraschend die Kandidatur der PRO angekündigt hat (leider hab ich aber zu früh wieder verkauft (IIRC war das an einem Freitag, und wie am Montag die Kurse immer noch stagniert haben, bin ich vorsichtig geworden (richtig reagiert hat die Börse dann am Dienstag))).

Bei einer Wahlbörse ist nur früher als bei normalen Börsen der Punkt erreicht, wo eine Überbewertung offensichtlich wird und sich kein Blöder mehr findet, der jeden Preis zahlt.
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c07
Veröffentlicht am Freitag, 03. September 2004 - 13:04 Uhr:   

Ralf:
> Hier ging es aber nur um einen ganz normalen Aktienhandel - der halt
> aus politischen Gründen nicht zum Marktwert erfolgte. Das kann man
> nicht ahnden, siehe Beitrag von c07.

Ich hab hier inzwischen praktische Erfahrungen, weil ich tatsächlich gesperrt worden bin, nachdem ich innerhalb kurzer Zeit 1377 Aktien (das Startkapital entspricht 1000 Aktiensätzen) der Familienpartei für durchschnittlich 5,26 (Spanne von 5,10 bis 5,99) gekauft hab. In der Praxis reicht das also zumindest im Wiederholungsfall zur Sperrung (vielleicht sind die Vorgaben auch strenger geworden, nachdem sich erwiesen hat, dass der Handel nicht vernünftig läuft).

Übrigens hab ich auch entsprechende Aktien der anderen Parteien gekauft und die 1377 kompletten Pakete mit einem Gewinn von durchschnittlich 2,61 pro Stück an die Bank verkauft. Die allgemeinen Marktpreise waren zu der Zeit völlig am Boden. Jedenfalls ist das ein schönes Beispiel, wie man gezwungen sein kann, völlig überhöhte Preise zu zahlen, um Gewinn zu machen. Ohne die Aktien der Familienpartei hätt ich nichts an die Bank verkaufen können (und sonst will ja keiner realistische Preise zahlen), womit meine flüssigen Mittel schon nach wenigen Aktien erschöpft gewesen wären.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Freitag, 03. September 2004 - 13:27 Uhr:   

"> Eine Hypothese bei den Wahlbörsen ist ja auch, dass Börsianer
> prinzipiell rational handeln.

Tun sie in der Regel auch. Aber erstens haben sie nie vollständige Informationen, um eine Lage richtig beurteilen zu können, und zweitens ergibt sich aus dem rationalen Handeln aller Einzelpersonen nicht unbedingt insgesamt was Rationales"

Richtig ist, daß die Information der Marktteilnehmer immer unvollständig ist. Niemand wird die Absichten aller Wahlberechtigten kennen.

Aber DEN rationalen Kurs gibt es nicht. Denn Kurse hängen immer -egal ob bei Wahlstreet oder an "richtigen" Börsen ganz- wesentlich von Zukunftserwartungen ab. Und was die Zukunft bringt, ist immer unsicher. Außerdem beeinflussen die Zukunftserwartungen selbst wieder die Zukunft, Prognosen erfüllen oder zerstören sich oft selbst.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Freitag, 03. September 2004 - 14:58 Uhr:   

@c07:
Wenn ich das richtig verstehe, war das eine Art Arbitrage-Geschäft: Die Summe der Kurse aller Parteien lag unter 100%, und damit war das Komplettpaket (ohne jedes Kursrisiko) schlicht zu billig.

Es ist natürlich absurd, einen Teilnehmer zu sperren, der ganz im Rahmen der normalen Spielregeln agiert.

Und damit konterkarieren die Betreiber auch die eigene Grundlage: Die Börse soll doch die unterschiedlichen Vorstellungen vom Wahlausgang ausgleichen. Das kann nicht gehen, wenn man Leute sperrt, nur weil deren Vorstellungen den Betreibern nicht gefallen.
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c07
Veröffentlicht am Freitag, 03. September 2004 - 15:22 Uhr:   

Ralf:
> Wenn ich das richtig verstehe, war das eine Art Arbitrage-Geschäft:
> Die Summe der Kurse aller Parteien lag unter 100%, und damit war das
> Komplettpaket (ohne jedes Kursrisiko) schlicht zu billig.

Ja, wobei es allerdings das Risiko gibt, dass die benötigten Aktien während dem Handel teilweise weg sind. Bei Märkten mit sehr vielen Mitspielern ist das ein reales Risiko, aber hier ist es minimal, vor allem, wenn man die kritischen Aktien zuerst kauft.

Übrigens existiert die gleiche Situation momentan wieder, aber die Zahl der angebotenen Aktien und die Gewinnspanne sind nicht so hoch wie gestern (dem, der offenbar laufend Aktien bei der Bank kauft und zu Dumpingpreisen anbietet, scheint langsam das Kapital auszugehn).

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