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Archiv bis 06. März 2017

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Bundestagswahl 2017 » Archiv bis 06. März 2017 « Zurück Weiter »

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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 18. Februar 2017 - 19:01 Uhr:   

@ Florian das Original.

Ich sprach nicht von Unternehmensgewinnen die der Handwerker oder Mittelständler oder die AG zahlen muss sondern von Gewinnen der Anteilseigner aus Finanzgeschäften also z.B. dem Halten von Aktien an Unternehmungen in Bezug auf z.B. Quandt und Co, weil der Name w.O. fiel.

Bitte, genauer lesen.

Und genau dort ist die Investion in menschlische Arbeit(skraft) teurer als in finanzielle Werte allein schon durch die Abgaben auf menschliche Arbeit im Vergleich zu Finanzinvestitionen.
Und genau dieser Sachverhalt wird auf lange Sicht der Kardinalsfehler den man als KREBS bezeichnen kann, im Wirtschaftsleben sein!
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Wahlbeobachter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 18. Februar 2017 - 20:02 Uhr:   

In der ungewichteten ZDF-Sonntagsfrage hat Rot-Grün eine Mehrheit von 51%

http://www.wahlrecht.de/umfragen/politbarometer/stimmung.htm
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2017 - 18:35 Uhr:   

@Cyrix: Du schreibst: "@Good Entity: Üblicherweise wird relative Armut als gewisser Prozentsatz vom Median-Einkommen bzw. -Vermögen festgemacht. Da fallen solche Spitzen wie ie Quandts oder Winterkorn nicht mehr ins Gewicht als eine entsprechende Anzahl an ALG-II-Empfängern. Dennoch ist feststellbar, dass deutlich mehr Menschen z.B. etwa weniger als 60% des Median-Einkommens erhalten."

Aber genau diese Berechnung nach dem Median ist doch Unfug. Stell Dir ein Dorf mit 200 Einwohnern vor. Jeder von denen hat ein Monatseinkommen von € 2000. Niemand ist reich und niemand arm. Nun weist das Dorf ein Neubaugebiet aus und dort ziehen 300 Leute ein, von denen jeder € 3000 verdient. Plötzlich gelten alle bisherigen Einwohner als arm, obwohl keiner auch nur einen Cent weniger verdient als bisher. Das ist doch Unfug.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2017 - 19:27 Uhr:   

@Wahlbeobachter
Die SPD hat sich nach der "politischen Stimmung" in 5 Wochen von 21 auf 42 % verdoppelt. Wer soll das glauben?

@Norddeutscher
Stimme zu, würde die Aussage aber erweitern. Jede "relative" Armutsgrenze ist sozialistischer Unsinn. Da ist es egal, ob man das arithmetisch Mittel oder den Median nimmt.

Beispiele, ich beschränke mich auf die Einkommensverteilung:

Alle verdienen doppelt so viel: Armut bleibt gleich

Alle verdienen 90 % weniger: Armut bleibt gleich

Gutverdiener ziehen weg: Weniger Arme, obwohl sich Einkommen der verbleibenden Bewohner nicht ändert - beim arithmetischen Mittel in jedem Fall, beim Median wahrscheinlich auch.

Gutverdiener ziehen zu: Mehr Arme, wie voriges Beispiel entsprechend umgekehrt.

Einer verdient 1 Mio. € im Monat, 1000 verdienen 100 € im Monat: Niemand ist arm, wenn man mit dem Median rechnet.

(Beitrag nachträglich am 19., Februar. 2017 von frings editiert)
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Florian das Original
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 20. Februar 2017 - 17:23 Uhr:   

@ Thomas Frings:

Absolut richtig.
Hat Margaret Thatcher übrigens schon vor 30 Jahren absolut richtig beschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=okHGCz6xxiw
(kurz & sehenswert).

Ein (Liberal?)-Abgeordneter gesteht zwar zu, dass sich der Wohlstand im Land während Thatchers Amtszeit sehr positiv entwickelt hat. Er wirft ihr aber vor, dass ein Teil seiner Wähler "relativ" ärmer geworden sei.
Ihre Antwort ist absolut klassisch und nach wie vor gültig:
"The honourable Gentleman would rather have the poor be poorer, provided the rich are less rich".
("Es wäre dem Herrn Abgeordneten wohl lieber, dass es den Armen noch schlechter geht - solange gewährleistet ist, dass die Reichen überporportional verlieren")
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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 24. Februar 2017 - 19:44 Uhr:   

Wird Angela Merkel aus Ihrem Dornröschenschlaf erwachen und endlich die " Einschläferungstaktik" in Ihrem Wahlkampf ändern ?

Wer hat ihr eigentlich geraten nochmals anzutreten???Ich glaube , besser wäre gewesen, sie hätte gesagt " Ich hatte meine Zeit und gehe guten Gewissen" anstatt das erhöhte Risiko wie damals Kohl 1998 einzugehen vom Volk abgewählt zu werden.
Ich vermisse bei Merkel jegliche Power,Saft und Kraft hier im Wahlkampf igrendendetwas reißen zu wollen.Es fehlen die ECHTEN Aufmacher, die Impulse.
Pure Präsenz auf Märkten und jahrealte Phrasen und inhaltsleere Worthülsen werden wohl diesmal nicht mehr weiterhelfen.
Der CDU fehlt bis jetzt noch IHR Thema, und Schulz ist als Zielscheibe zu ungenau zu definieren.Ich finde Merkel sollte Jens Spahn mal MEHR machen lassen...
Merkel hatte Ihre Zeit, die war gut aber OHNE jegliche wirkliche REFORMEN, man hat wenig bewegt,sondern alles eher bei NEUTRAL belassen... aber man sollte auch immer wissen, wann die Zeit gekommen ist freiwillig zu gehen.

Erstmals seit 10 Jahren liegt die SPD im ARD/Deutschlandtrend in UMFRAGEN vor CDU+CSU!
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cyrix
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 26. Februar 2017 - 10:41 Uhr:   

@Norddeutscher: Die Zahlen beziehen sich aber auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Wo plötzlich Millionen von Einkommensmillionären hergekommen sein sollen (und nicht stattdessen aus Deutschland in die Schweiz oder sonstige Steuerparadiese abgehauen sind), ist mir völlig schleierhaft, damit deine Analogie irgendetwas mit der Realität zu tun haben können sollte...

Natürlich bemisst sich die Kaufkraft maßgeblich am Einkommen, was "der breiten Masse" zur Verfügung steht. Nicht umsonst ist der "Bic Mac Index" ein guter Indikator für die Kaufkraft weltweit.
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 27. Februar 2017 - 00:07 Uhr:   

Nach Big Mac Index ist der EURO-Raum unterbewertet. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Deutschland massiv unterbewertet sein soll. Eigentlich müsste Deutschland aufwerten.
Das geht natürlich nicht, weil andere Mitglieder der Währungsunion vielleicht doch lieber abwerten würden. Ganz klarer Zielkonflikt. Entweder man wertet auf oder man wertet ab. Das eine beinhaltet die Negation des anderen.

Nach Gini-Index steht Deutschland was die Einkommensverteilung angeht eigentlich relativ gut dar. Ebenfalls lässt sich in den offiziellen Statistiken ein großer Webbruch der Mittelschicht nicht herauslesen:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61763/einkommensschichtung

Es hat eine gewisse Zunahme im Billiglohnsektor und bei den oberen Prozent gegeben.
Natürlich wirkt es sich auch auf das relative Einkommen aus, wenn alle anderen Lohnsteigerungen erleben und man selbst mehr oder weniger leer ausgeht. Das bedeutet aber nicht, dass es einem dann schlechter geht als vorher. Man hat nur weniger gewonnen als die anderen.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 27. Februar 2017 - 18:22 Uhr:   

@Cyrix
"Nicht umsonst ist der "Bic Mac Index" ein guter Indikator für die Kaufkraft weltweit."
Danach ist z. B. Japan billiger als die Türkei und Deutschland teurer als die Niederlande. Da würde ich mal große Fragezeichen setzen, auch wenn ich nie in der Türkei war. Es ist wohl offensichtlich, dass die Preispolitik von McDonalds im Land nur sehr begrenzte Aussagekraft für das Preisniveau im Land hat.

@Interessierter:
"Natürlich wirkt es sich auch auf das relative Einkommen aus, wenn alle anderen Lohnsteigerungen erleben und man selbst mehr oder weniger leer ausgeht. Das bedeutet aber nicht, dass es einem dann schlechter geht als vorher. Man hat nur weniger gewonnen als die anderen."
Und wenn am unteren Ende welche dazukommen, steigt man relativ auf. Davon hat man aber nichts. Die derzeitige Zuwanderungspolitik führt zwangsläufig zu mehr "sozialer Ungleichheit" und "Armut", da Einwanderer meist wenig oder gar nichts selbst verdienen. Die Sozialisten vergrößern oder schaffen die Probleme erst, die sie angeblich lösen wollen.

Der arbeitende Normalbürger sorgt sich um sein künftiges Rentenniveau und nicht um den Gini-Koeffizienten. Und wenn jemand weniger Rente hat als sog. Flüchtlinge an Sozialleistungen, kommt das gar nicht gut an. Gerade auch deswegen hat die AfD Zulauf.
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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 01. März 2017 - 20:28 Uhr:   

Politischer Aschermittwoch in Bayern!

Erstmals mehr Besucher bei der SPD Veranstaltung (5000 in Vilshofen) als bei der Veranstaltung der CSU ( 4000 in Passau).

Bei der Spd liefen Schulz und Östereichs Kanzler Kern (Spö) auf.

Bei der Csu, die bekannten Frontmänner mit einem sehr heißerem, dünnstimmigen Horst Seehofer.

Zur CSU merkt das Handelsblatt an:

"In Passau fordert Seehofer mit heiserer Stimme Unions-Geschlossenheit im Wahlkampf: „Das Bürgerliche muss jetzt aufstehen und kämpfen, gegen Rot-Rot-Grün.“ Dafür erntet er eher verhaltenen Applaus. Der Beifall ist einer der Indikatoren, die zeigen, wie gespalten die CSU auch nach dem Friedensgipfel mit der CDU Anfang Februar Merkel gegenübersteht. Die Pfiffe bei der ersten Erwähnung der Kanzlerin nach 27 Minuten Rede sprechen eine unmissverständliche Sprache."



Die kleineren Parteien waren auch in der Nähe bei ihren Veranstaltungen in Bayern zu Gange.
............................................
Außer Frau Merkel, sie sprach im vorpommerschen Demmin vor einigen Anhängern.
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 05. März 2017 - 11:59 Uhr:   

http://www.tagesspiegel.de/politik/juergen-trittin-im-interview-es-gibt-in-deutschland-eine-merkel-muedigkeit/19473354.html

Trittin ist für Rot-Rot-Grün.

Manch Zyniker hat schon den Eindruck, dass durch solche Meldungen quasi "Testballons gestartet werden, um zu gucken, wie die Öffentlichkeit auf diesen Vorschlag reagiert. Auch desensibilisiert man viele Leute damit. Wenn es X-Mal nicht zu Rot-Rot-Grün kommt, dann haben wir das Ergebnis, dass viele Leute die Kasandrarufe nicht mehr ernst nehmen.

Am Ende bekommen wir dann Rot-Rot-Grün.
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cyrix
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 05. März 2017 - 20:18 Uhr:   

Dass Trittin als Vertreter des linken Flügels der Grünen kein Problem mit R2G hat, ist jetzt eine Nachricht, die so neu ist, wie der Schnee von gestern...

btw: Thüringen ist seit 2014 ganz gut regiert. Jedoch hat Ramelow, der tatsächlich für eine Politik steht, die nicht von der eines SPD-Ministerpräsidenten unterscheidbar ist, innerparteilich einigen Gegenwind. Ob man auf Bundesebene mit Wagenknecht, die ja für Fundamentalopposition steht, ähnlich sinnvoll zusammenarbeiten wird können, wage ich ich noch zu bezweifeln.

Bei Schulz vermute ich eher, dass er ganz zufrieden wäre, wenn es gerade nicht für R2G reicht, die SPD aber vor der Union ins Ziel kommt. Dann liegt der schwarze Peter anders als 2009 diesmal bei der CXU, die sich dann "aus Staatsräson" als Juniorpartner in eine ungewollte GroKo begeben müsste.

@Thomas Frings: Was ist daran so unglaubwürdig, dass der normalsterbliche Türke in seinem Land länger für ein Produkt eines Fast-Food-Konzerns arbeiten muss als der normalsterbliche Japaner in dessen Heimat? Das hate ich im Gegenteil für doch recht wahrscheinlich...

Und natürlich ist das Median-Einkommen relevant. Oder wie glaubt ihr, findet die Preisbildung von Massenprodukten statt? Dieser Median stellt das Niveau "der Mittelschicht" dar. Je mehr Leute es gibt, die deutlich weniger erhalten, desto größer ist also die Unterschicht, die sich deutlich weniger leisten kann als die Mittelschicht. Dieser relative Unterschied ist auch deshalb relevant, da natürlich auch in euren ad-hoc-Veränderungszenarien, in denen irgendwie viele am oberen oder unteren Rand hinzukommen, die dann damit den Median verschieben, zu einer Verschiebung der Preisbildung führen werden. Damit geht mit einem relativen Abstieg auch ein tatsächlicher Wohlstandsverlust einher, mindestens jedoch eine langsamere Wohlstandssteigerung als für das Mittel der Gesellschaft (weil man sich entsprechend neue, teurere Produkte nicht in gleichem Maße leisten kann wie die Mittelschicht).
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cyrix
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 05. März 2017 - 21:05 Uhr:   

Ach so, die Behauptung von Thomas Frings, dass Flüchtende mehr Unterstützung als Rentner erhalten würden, ist natürlich völliger Quark, da ersteren nicht einmal das Existenzminimum zusteht, elches aber jeder einheimische Rentner, notfalls durch die Grundsicherung im Alter, natürlich erhält.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Asylbewerberleistungsgesetz#Geldleistungen

Wer solchen Unsinn verbreitet, bereitet natürlich den Rechten den Hof.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 05. März 2017 - 23:06 Uhr:   

Da gehen jetzt aber doch einige Begriffe arg durcheinander.

1. Rentner beziehen üblicherweise keine "Unterstützung", sondern Rente, deswegen sind sie Rentner. Diese beziehen sie aus der Rentenkasse, und damit sie diese beziehen können, sind ihnen über mehrere Jahrzehnte recht erkleckliche Beträge als Rentenversicherungsbeiträge vom Gehalt abgezogen worden. Es ist bekannt, dass ihnen nicht das Geld ausgezahlt wird, welches sie auf diese Weise einbezahlt haben, das ist ein anderes Thema, klar ist aber, dass die jetzige Auszahlung der Rente mit dem vorangegangenen Einbehalt einer bei nahezu jedem Rentner netten sechsstelligen Summe vom Gehalt in Euro begründet wird.

Erst wenn die ausgezahlte Rente nicht reicht, gibt es "Unterstützung". Das trifft aber nur auf einen Teil der Rentner zu.

Wenn man also schon die Unterstützung vergleichen will, die ohne vorherige (Gegen-)Leistung des Unterstützten gezahlt wird, muss man also die als Unterstützung zusätzlich gezahlten Beträge, die an alle Rentner insgesamt gezahlt wird, durch die Zahl aller Rentner teilen und dann mit der Unterstützung vergleichen, die gemittelt pro Kopf an alle Personen gezahlt wird, die Anspruch auf Leistungen nach dem von cyrix verlinkten Asylbewerberleistungsgesetz haben.

2. Die von cyrix verwendete Interpretation des BigMac Index betrifft nicht die Kaufkraft, sondern die Kaufkraft pro durchschnittliche irgendwie zu ermittelnde Arbeitszeit bei durchschnittlichem irgendwie zu ermittelnden Einkommen. Diese Zahl lässt sich derart weit hin und her biegen, dass so ziemlich jedes Ergebnis damit begründet werden kann. So gibt es Länder, in denen Frauen nicht arbeiten, andere mit überwiegend Teilzeitarbeit für Frauen. Es gibt Länder mit gängiger Kinderarbeit. Als Konsumenten kommen aber alle in Betracht.

3. Einem Median ist es egal, ob die Werte unter ihm nun deutlich unterhalb des Medians liegen oder ihn praktisch treffen. Über die Unterschicht sagt er nichts. Das gleiche gilt für Werte oberhalb.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 05. März 2017 - 23:20 Uhr:   

@Cyrix
"Was ist daran so unglaubwürdig, dass der normalsterbliche Türke in seinem Land länger für ein Produkt eines Fast-Food-Konzerns arbeiten muss als der normalsterbliche Japaner in dessen Heimat?"
Dass Türken durchschnittlich länger für einen BigMac arbeiten müssen als Japaner, ist zwar wahrscheinlich richtig, aber darüber sagt der BigMac-Index nichts aus.

"Oder wie glaubt ihr, findet die Preisbildung von Massenprodukten statt?"
Angebot und Nachfrage.

Die Lebenshaltungskosten hängen aber u. a. auch stark von Unterkunftskosten ab. Es wird wohl niemand behaupten wollen, dass z. B. Mieten und Immobilienpreise in München Funktionen des deutschen Medianeinkommens seien.


"Ach so, die Behauptung von Thomas Frings, dass Flüchtende mehr Unterstützung als Rentner erhalten würden,"
Das habe ich gar nicht behauptet. Einfach mal lesen, was ich geschrieben habe:
Und wenn jemand weniger Rente hat als sog. Flüchtlinge an Sozialleistungen, kommt das gar nicht gut an.

Nebenbei: Was sind "Flüchtende"? Vor was flüchten sie in oder aus Deutschland?

(Beitrag nachträglich am 05., März. 2017 von frings editiert)
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cyrix
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 06. März 2017 - 11:43 Uhr:   

@Good Entity: Thomas Frings behauptet "[dass] jemand weniger Rente hat als sog. Flüchtlinge an Sozialleistungen". Dass er sich jetzt rausredet, und die Aufstockung auf die Grundsicherung, die jedem Rentner garantiert ist, nicht gemeint haben will (die also jedem Rentner sichert, dass er mehr Einkommen zur Verfügung hat als ein Asyl-Bewerber), macht die Sache nicht besser. Hier wird versucht, die Leute, die wenig haben, gegen die, die gar nichts haben, auszuspielen. Ein Standard-Zug der Rechten...

Auch halte ich die Aufrechnung "Einzahlung vs. Auszahlung" gerade in der Frage der Sicherung des Existenzminimums [!] nicht für zielführend. Dem geneigten Christen sei die Geschichte um die Arbeiter im Weinberg (die unabhängig vom Beginn ihrer Tätigkeit am Ende des Tages alle den gleichen Lohn ausgezahlt bekommen) zum Nachlesen empfohlen. (Dieses Gleichnis, wenn man es sich mal durch den Kopf gehen lässt, formuliert ein kommunistisches Ideal, nämlich die Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen, die auch die ärmsten Personen besitzen. Auch die zuletzt eingestellten Tagelöhner erhalten den Lohn, den sie zum leben brauchen. Die waren nicht faul, sondern an sich benachteiligt, dass sie erst zu letzt eingestellt wurden...) Nicht falsch verstehen: Wer mehr leistet (und etwa mehr in die Rentenkasse einzahlt), der soll schon auch besser gestellt sein (und mehr Rente erhalten). Aber man kann die Abstufung nicht beliebig weit nach unten (also unter die Grundsicherung; egal, welche Behörde o.Ä. davon nun welchen Beitrag zahlt) fortsetzen, ohne die Würde des Menschen (GG Art. 1) zu untergraben.

Man sollte also deutlich mehr daran arbeiten, dass die Menschen nicht durch diese Grundsicherung aufgefangen werden müssen, als verschiedene Personengruppen, die von diesem Schicksal betroffen sind, zu versuchen, gegeneinander aufzuhetzen. Genau deshalb muss ich entschieden gegen die Behauptung Thomas Frings' Stellung beziehen. Denn derart argumentieren ja gerade auch die Rechtspopulisten (und Nazis), die sich irgendeine Gruppierung heraussuchen und als Sündenbock präsentieren.

Inwiefern jetzt ein Afghane oder Syrer, der vor dem andauernden Bürgerkrieg in seinem Land nach Deutschland flieht, irgendetwas dafür können soll, dass das hiesige Sozialsystem es nicht schafft, das Auseinanderdriften von Arm und Reich nicht stoppen zu können, erschließt sich mir überhaupt nicht.

@Median-Einkommen: Richtig, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Wenn sich also ein Produkt an die Mittelschicht richtet (etwa Wohnraum in bestimmten Gebieten/ Stadtvierteln usw.), dann werden sich die Preise in etwa mit dem Einkommen der Mittelschicht entwickeln. Wenn dieses sich nun um den Faktor 1/0,6 sprunghaft erhöht, dann werden das die Preise mittelbar auch tun. Nur ich, der zurvor genau das Medianeinkommen hatte, habe nun nur noch das 0,6-fache, bin also nach Definition von relativer Armut betroffen, obwohl sich mein Einkommen nicht verändert hat. Und das ist auch nachvollziehbar, da eben die Preise entsprechend steigen werden, und ich so mir von meinem Einkommen weniger leisten kann. (Dass man solche Grundlagen diskutieren muss, hätte ich hier nicht gedacht...)


Nebenbei, @Thomas Frings: Flüchtende sind Flüchtende. Und Autos sind Autos. Braucht es weitere Erläuterungen? Fluchtursachen sind gut untersucht; man schaue sich die Asyl-Verfahren an. Dort geben die Menschen ja ihre Fluchtursachen an.
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cyrix
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 06. März 2017 - 11:58 Uhr:   

Achja, bezüglich des BigMac-Indexes habe ich mich geirrt mit meiner Interpretation, die ich aus meinem Gedächtnis versucht habe zu rekonstruieren. Da hätte ich vorher noch einmal nachlesen sollen. Insofern: Danke für die Korrektur! :-)
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 06. März 2017 - 12:27 Uhr:   

> Thomas Frings behauptet "[dass] jemand weniger Rente hat als
> sog. Flüchtlinge an Sozialleistungen".
Genauer: Er sagt, wenn das so wäre, würde das bei den Leuten nicht gut ankommen.
Und damit hat er wohl recht.
Wobei dieses "nicht gut ankommen" damit zu tun hat, daß linke Populisten seit Jahren die Behauptung verbreiten, die Aufstockung niedriger Renten durch Grundsicherung wäre "Altersarmut" und irgendwie ungerecht.

> Dass er sich jetzt rausredet, ...
Hat er nicht. Er hat nur darauf verwiesen, was er wirklich geschrieben hat.

> Hier wird versucht, die Leute, die wenig haben, gegen die, die
> gar nichts haben, auszuspielen.
Nein. Es wird nur dargestellt, daß Leute die wenig haben genauer auf staatliche Leistungen und ihre Verteilung schauen und bei gefühlter Ungerechtigkeit oft auch anders wählen.

> Dem geneigten Christen sei die Geschichte um die Arbeiter im Weinberg ...
Das entspricht dem deutschen Sozialsystem. Wo soll hier das Problem sein?

> Flüchtende sind Flüchtende.
Das Wort gibt es im Deutschen eigentlich nicht, korrekt ist "Flüchtling".
"Flüchtender" kann man als Partizip bilden, wenn jemand gerade am Flüchten ist - was bei den in Deutschland Angekommenen nun deutlich nicht mehr der Fall ist.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 06. März 2017 - 17:37 Uhr:   

"Thomas Frings behauptet "[dass] jemand weniger Rente hat als sog. Flüchtlinge an Sozialleistungen". Dass er sich jetzt rausredet, und die Aufstockung auf die Grundsicherung, die jedem Rentner garantiert ist, nicht gemeint haben will (die also jedem Rentner sichert, dass er mehr Einkommen zur Verfügung hat als ein Asyl-Bewerber), macht die Sache nicht besser."
Das Persönliche lasse ich mal unkommentiert.
Falsch ist die Behauptung, dass jedem Rentner die Aufstockung auf Grundsicherung garantiert ist. Viele haben trotz niedriger Rente keinen Anspruch auf Grundsicherung. Außerdem nimmt bei weitem nicht jeder, der dazu berechtigt wäre, die Grundsicherung im Alter in Anspruch.


"Man sollte also deutlich mehr daran arbeiten, dass die Menschen nicht durch diese Grundsicherung aufgefangen werden müssen, als verschiedene Personengruppen, die von diesem Schicksal betroffen sind, zu versuchen, gegeneinander aufzuhetzen."
Kämen die "Flüchtlinge" auch alle, wenn sie in Deutschland gar kein Geld vom Staat bekämen? In Sicherheit sind sie z. B. auch in Italien oder Griechenland. Dass sie dort nicht bleiben, hat offensichtlich wirtschaftliche Gründe. Wenn man massenhaft Menschen einwandern lässt, die absehbar für lange Zeit oder für immer auf Sozialleistungen angewiesen sind, führt das zwangsläufig zu mehr "relativer Armut". Diese selbst verursachte Zunahme ist dann für Linke das Argument für noch mehr Staatsdirgismus und Staatsausgaben. Sozialisten schaffen sich immer ihren eigenen Bedarf.
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 06. März 2017 - 19:55 Uhr:   

cyrix
"Dass Trittin als Vertreter des linken Flügels der Grünen kein Problem mit R2G hat, ist jetzt eine Nachricht, die so neu ist, wie der Schnee von gestern..."

Okay.

"Was ist daran so unglaubwürdig, dass der normalsterbliche Türke in seinem Land länger für ein Produkt eines Fast-Food-Konzerns arbeiten muss als der normalsterbliche Japaner in dessen Heimat?"

Der Punkt ist viel simpler: Der Index ist ja keineswegs völlig wertlos. Er deutet auf bestimmte Dinge hin, nämlich ob eine Währung unter- oder überbewertet ist.

Was aber übersehen wird: Es kann sein, dass McDonald in der Türkei viel billiger sein muss als in Japan. Z. B. weil die türkische Esskultur erst noch für Fast-Food erobert werden muss, so dass man sich gegen einheimische Dönerbuden oder Nobelrestaunrants (von türkischer Esskultur habe ich nicht wirklich Ahnung - der verständige Leser weiß natürlich, dass es darauf nicht ankommt, ich hätte ebensogut die Beispiele Niederlande und Lichtenstein nehmen können) durchsetzen muss.
Umgekehrt könnten die Japaner, was Preise angeht, eben viel teureres gewohnt sein.

Preiskakulation richtet sich nach vielen Dingen.

"[...]die dann damit den Median verschieben, zu einer Verschiebung der Preisbildung führen werden. Damit geht mit einem relativen Abstieg auch ein tatsächlicher Wohlstandsverlust einher, mindestens jedoch eine langsamere Wohlstandssteigerung als für das Mittel der Gesellschaft (weil man sich entsprechend neue, teurere Produkte nicht in gleichem Maße leisten kann wie die Mittelschicht)."

Der Punkt ist eben: Dem Mittelstand geht es gut, er ist nur marginal kleiner geworden. Den Deutschen geht es im Vergleich mit vielen anderen Volkswirtschaften noch gut.

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