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Ralf Arnemann
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| Veröffentlicht am Dienstag, 14. März 2017 - 11:49 Uhr: | |
> In den letzten Tagen hat nun Erdogan durch den Versuch eigener > Wahlkampfauftritte für das türkische Referendum in den Niederlanden > vor seinen dortigen Wählern zusätzlich recht krass in den > niederländischen Wahlkampf eingegriffen. Das liest man immer wieder - aber die Logik sehe ich nicht. Erdogan versucht mit diesen Auftritten in diversen Ländern Wahlkampf für seine türkische Innenpolitik zu machen, d.h. Zustimmung für sein Ermächtigungs-Referendum zu bekommen. Mit dem zufällig ebenfalls stattfindendem niederländischen Wahlkampf hat das doch eigentlich gar nichts zu tun, da stehen Erdogan-Positionen m. W. auch nicht auf dem Wahlzettel. |
Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 14. März 2017 - 13:20 Uhr: | |
@Ralf Arnemann: Für die niederländischen Wähler sieht das aber ganz anders aus. Die geplanten Aktionen von Erdogan und seinen Mitstreitern aus der Türkei richten sich an niederländische Wähler (mit türkischem Migrationshintergrund), die sowohl in der Türkei bei dem Ermächtigungsreferendum wie auch am Mittwoch bei den Wahlen in den Niederlanden wahlberechtigt sind. Wenn er nun Wahlkampf für seine politischen Positionen macht, beeinflusst er natürlich auch die Haltung dieser Wähler zu politischen Fragen in den Niederlanden. Von daher ist es schon eine direkte Beeinflussung auch der Wahlen in den Niederlanden. Zusätzlich zu dieser offensichtlichen Beeinflussung der Wähler mit türkischem Migrationshintergrund in den Niederlanden (von denen ja auch gleich einzelne mit Demonstrationen und Radau reagiert haben) kommt hinzu, dass er auch die anderen niederländischen Wähler ohne Migrationshintergrund beeinflusst, die sich anschauen, wie ihre Politiker auf Erdogans verbale Angriffe reagieren. Und wie man an den Umfragen vom 13. März sieht, steigt zwar wie von Erdogan möglicherweise beabsichtigt auch Geert Wilders mit der PVV, aber offenbar gefällt den Niederländern Rutte von der VVD dabei am Besten. Gestern sind quasi alle anderen Parteien leicht gefallen. Das tatsächliche Wahlergebnis bleibt abzuwarten. |
tg
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| Veröffentlicht am Dienstag, 14. März 2017 - 14:11 Uhr: | |
Ist die Partei DENK nicht relativ nah an den Erdogan-Positionen? |
Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 14. März 2017 - 17:02 Uhr: | |
Ja. Zwei türkischstämmige Abgeordnete der Pvda (also der sozialdemokratisch/sozialistischen Partei) haben 2014/2015 ihre eigene Fraktion gegründet, da ihnen die Pvda die Interessen der Migranten nicht hinreichend vertrat. In den Kommunalparlamenten sind weitere Abgeordnete zu dieser Partei gewechselt, auch marokkanischstämmige Niederländer. Sie ist hinsichtlich vieler Aspekte auf der Linie von Erdogan, unter anderem auch hinsichtlich der Frage des Völkermords an den Armeniern. Sie bekommen bei den Wahlen nach dem Umfragen auch recht viel Zuspruch unter den türkischstämmigen und anderen Migranten. Dieser Zuspruch scheint aktuell weiter zuzunehmen. Sie werden ziemlich sicher ins Parlament einziehen, vielleicht sogar mit drei Abgeordneten. |
Interessierter Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 06:30 Uhr: | |
Heute wird gewählt. Doch wie setzt sich noch gleich die 1. Kammer zusammen? |
Gregor Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 13:49 Uhr: | |
Die Erste Kammer wird von den Mitgliedern der Provinzparlamenten gewählt. Nächste Wahl dürfte 2020 sein. Die Erste Kammer ist aber relativ unwichtig. Andere Frage: Wann schliessen in NL die Wahllokale? |
AeD Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 13:59 Uhr: | |
Die Wahllokale schließen um 21 Uhr. |
Thomas Frings
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| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 14:17 Uhr: | |
"Nächste Wahl dürfte 2020 sein. Die Erste Kammer ist aber relativ unwichtig." Die nächste Wahl ist 2019 und die Mehrheitsverhältnisse in der 1. Kammer sind sehr wohl wichtig. Sie sind mit ein Grund dafür, warum alle Befürchtungen oder Hoffnungen bezügl. Wilders unrealistisch sind. Das politische System lässt radikale Richtungswechsel kaum zu, selbst wenn Wilders Premier werden sollte, was äußerst unwahrscheinlich ist. Aktuelle Zusammensetzung der 1. Kammer: VVD 13 CDA 12 D66 10 PVV 9 SP 9 PvdA 8 GL 4 CU 3 SGP 2 50+ 2 PvdD 2 OSF 1 Für eine Mehrheit dort sind also mindestens 4 Fraktionen erforderlich. Die einzige rechnerisch mögliche und nicht völlig auszuschließende Koalition unter Einschluss der PVV (VVD-CDA-PVV-SGP-50+) bestünde aus fünf Parteien und hätte einen Sitz Mehrheit. |
Jan W.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 15:04 Uhr: | |
Die Zusammensetzung der Ersten Kammer kann man sich als Zusammenfassung der Provinzwahlen, ähnlich der Länderhälfte der Bundesversammlung vorstellen. Allerdings wird hier nicht länderweise gerundet und bei Gleichstand gelost, sondern durch eine komplizierte Gewichtungsformel, die Unterschiede im Verhältnis von Mandatszahl und Bevölkerungszahl in den einzelnen Provinzen ausgleicht, lassen sich provinzübergreifend die Sitzanspruchsbruchteile aufaddieren. |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 18:44 Uhr: | |
Parlamentswahl am Mittwoch den 15.03.2017 Die Wahllokale schließen um 21:00 Uhr MESZ. Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_den_Niederlanden_2017 https://en.wikipedia.org/wiki/Dutch_general_election,_2017 https://nl.wikipedia.org/wiki/Tweede_Kamerverkiezingen_2017 Wahlkommission / Ergebnisse https://nlkiest.nl/ https://www.kiesraad.nl/ News de http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/ http://derstandard.at/r3439/Niederlande http://www.spiegel.de/thema/niederlande/ http://www.zeit.de/thema/niederlande http://www.sueddeutsche.de/thema/Wahl http://www.faz.net/aktuell/politik/thema/niederlande https://www.welt.de/themen/niederlande-wahl/ http://taz.de/!t5389494/ http://de.euronews.com/nachrichten/europa/niederlande http://info.arte.tv/de/lander/niederlande http://www.tagesschau.de/thema/niederlande/ http://www.heute.de/... http://www.ardmediathek.de/tv/suche... https://www.zdf.de/suche?q=Niederlande&from=&to=&sender=alle+Sender&attrs= https://mediathekensuche.de/uebersicht/?q=Niederlande http://www.deutschlandradio.de/text-und-audio-suche.287.de.html... http://www.dw.com/de/niederlande/t-18029697 News en http://www.dutchnews.nl/ http://nltimes.nl/ News nl http://nos.nl/ http://www.telegraaf.nl/binnenland/ http://www.volkskrant.nl/ https://www.nrc.nl/ https://www.trouw.nl/ http://www.nu.nl/verkiezingen https://www.anp.nl/ http://www.rtlnieuws.nl/ https://www.bnr.nl/ http://verkiezingen.startpagina.nl/ Twitter https://twitter.com/search?q=%23TK17%20OR%20%23TK2017%20&src=typd Forum en http://uselectionatlas.org/FORUM/index.php?topic=216167.1225 "Wahl-O-Maten" nl https://www.stemwijzer.nl/ https://www.kieskompas.nl/nl/#/ Umfragen http://peilingwijzer.tomlouwerse.nl/ https://en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_Dutch_general_election,_2017 https://nl.wikipedia.org/wiki/Tweede_Kamerverkiezingen_2017/Peilingen http://www.electograph.com/search/label/Netherlands http://www.electograph.com/p/electomonitor.html#Netherlands Wahlbörse http://www.wahlfieber.com/de_du/thema/Weitere-Europa/Niederlande/ Wahlsystem http://www.wahlrecht.de/ausland/kieswet.html http://www.electionguide.org/countries/id/152/ Frühere Wahlen http://www.verkiezingsuitslagen.nl/ http://www.verkiezingskaart.nl/ * https://www.nrc.nl/nieuws/2017/02/28/het-veranderende-politieke-landschap-in-tien-gifjes-a1547907 http://www.parties-and-elections.eu/netherlands.html https://www.electoralgeography.com/new/en/category/countries/n/netherlands https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Wahl_in_den_Niederlanden https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Elections_in_the_Netherlands https://nl.wikipedia.org/wiki/Categorie:Verkiezingen_in_Nederland http://uselectionatlas.org/FORUM/index.php?PHPSESSID=2295de4ad500d56b258b022852a5f04c&topic=152845.0 Weitere Infos http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Parteien_in_den_Niederlanden http://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_der_Niederlande * = ergänzt bzw. korrigiert (Beitrag nachträglich am 15., März. 2017 von zigzag editiert) (Beitrag nachträglich am 15., März. 2017 von zigzag editiert) |
zigzag
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| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 21:09 Uhr: | |
Exit Polls (je x Sitze von 120 Sitze) Ipsos / NOS, RTL 21:00 Uhr (vorläufig, basiert auf Zahlen bis 20:30 Uhr) Keine Veränderung um 21:30 Uhr (definitiv) VVD: 31 -10 PVV: 19 +4 CDA: 19 +6 D66: 19 +7 GL: 16 +12 SP: 14 -1 PvdA: 9 -29 CU: 6 +1 PvdD: 5 +3 50+: 4 +2 SGP: 3 +-0 Denk: 3 +3 FvD: 2 +2 21:00 Uhr (vorläufig) Wahlbeteiligung: 81 % + 6,6 21:00 Uhr (definitiv) Wahlbeteiligung: 82 % + 7,6 http://nos.nl/artikel/2163343-exitpoll-vvd-veruit-de-grootste-partij.html ANP 1. Prognose/Hochrechnung? (stemmingsbeeld) von 00:15 Uhr (basiert auf dem Exit Poll von IPSOS und den bisher ausgezählten Gemeinden ca. 10%) VVD: 33 -8 CDA: 25 +12 PVV: 18 +3 D66: 18 +6 GL: 13 +9 SP: 13 -2 PvdA: 9 -29 CU: 6 +1 PvdD: 5 +3 50+: 4 +2 SGP: 3 +-0 FvD: 2 +2 Denk: 1 +1 (Beitrag nachträglich am 15., März. 2017 von zigzag editiert) (Beitrag nachträglich am 16., März. 2017 von zigzag editiert) |
Thomas Frings
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| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 21:17 Uhr: | |
VVD -10 müsste es heißen. Neue Koalition wahrscheinlich VVD+CDA+D66+weiterer Partner |
SaaleMAX
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| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 21:41 Uhr: | |
Niederlandes Regierungsparteien abgestraft! Was mich etwas immer stocken lesend lässt ist das ERGEBNIS in SITZEN. Als Deutscher denkt man zuerst in Prozenten...Man ist ja Flexibelund denkt um. Der Strafzettel kam für : Ruttes Partei wohl mit kräftigen Abschlägen, bleibt aber noch stärkste Kraft. Vollkommen abgeschmiert sind die Sozialdemokraten...fast in die Bedeutungslosigkeit. Das waren die Stimmenverlierer. .................... Wilders PVV legt moderat zu und wächst. Niederlandes Wahlgewinner im Stimmenzuwachs sind wohl nach Prognosen die Grünlinken mit wahrscheinlich einer Vervierfachung ihres Ergebnisses(in Sitzen)! |
zigzag
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| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 22:09 Uhr: | |
@Thomas Frings Ja, danke. War ein Tippfehler. Ist korrigiert. |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 15. März 2017 - 23:27 Uhr: | |
Mögliche Koalitionen (min. 76/150 Sitze nötig, in 1. Kammer 38/75): VVD+CDA+D66+GL (85, 39) VVD+CDA+D66+CU(+SGP) (75, 38 (78, 40)) VVD+CDA+D66+PvdA (78, 43) VVD+CDA+D66+SP (83, 44) CDA+D66+GL+SP+PvdA (77, 43) Das werden sicherlich lange und schwierige Verhandlungen. |
walterk Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2017 - 11:34 Uhr: | |
@SaaleMAX, Ich spekuliere mal, in wie weit der massive Einbruch der PvdA (von 24,8 auf 5,7 %!) auch mit Eurogroppenchef Jeroen Dijsselbloem zu tun haben könnte, dem prominentesten Kopf der Sozialdemokraten. Dieser gilt vielen als Symbol der Troika, der eu-weiten Umsetzung Schäuble'scher Sparhaushalte inkl. Privatisierungen gegenüber Griechenland, siehe https://www.youtube.com/watch?v=e503k9OtXQI. |
Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2017 - 15:04 Uhr: | |
Im wesentlichen war das Wahlergebnis bzw. die Veränderungen ja nur eine "Normalisierung", insbesondere VVD und PVV sind im wesentlichen zu ihren Ergebnissen von 2010 zurückgekehrt. 2012 war ja eine vorgezogene Ausnahmewahl nach Regierungskrise und ist nur begrenzt als Vergleichsbasis brauchbar. D.h. das zentrale Ereignis der Wahl war eigentlich nur, daß sich die Sozialdemokratie so komplett zerlegt hat. M. E. hat das fast nichts mit Dijsselbloem zu tun, die Niederlande als Geldgeber haben wenig Probleme mit Schäubles Kurs. Aber innenpolitisch haben die Sozialdemokraten offenbar sehr viel falsch gemacht - sie haben offenbar nicht nur nach links (Grüne, Sozialisten) verloren, sondern auch an Wilders. Und das ist durchaus ein Menetekel für die deutsche SPD, die abseits des akutellen Schulz-Hypes an ähnlichen Zentrifugalproblemen leidet. Generell scheint es in Europa mit der linken Mitte ziemlich abwärts zu gehen. Das wird nur nicht so sichtbar, weil ihre bürgerlichen Gegenspieler nicht vom Aufstieg der Rechtsaußenparteien profitieren - im Gegensatz zu den Linksaußenparteien gelten ihre Pendants rechts bisher noch als nicht koalitionsfähig. |
Jan W.
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2017 - 16:53 Uhr: | |
@walterk Welche Parteien haben denn konkret damit geworben und gepunktet, dass geliehene Hilfsgelder nachträglich zum Geschenk umdeklariert werden? |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2017 - 19:34 Uhr: | |
Ergebnis: VVD: 21.3 -5.2 33 -8 PVV: 13.1 +3.0 20 +5 CDA: 12.5 +4.0 19 +6 D66: 12.0 +4.0 19 +7 SP: 9.2 -0.4 14 -1 GL: 8.9 +6.6 14 +10 PvdA: 5.7 -19.1 9 -29 CU: 3.4 +0.3 5 - PvdD: 3.1 +1.2 5 +3 50+: 3.1 +1.2 4 +2 SGP: 2.1 +0.0 3 - DENK: 2.0 - 3 +3 FvD: 1.8 - 2 +2 VNL: 0.4 - PP: 0.3 +0.0 A1: 0.3 - Andere: je =/< 0.1 Wahlbeteiligung: 80.4% +5.8 Mögliche Koalitionen (min. 76/150 Sitze nötig, in 1. Kammer 38/75): VVD+CDA+D66+GL (85, 39) VVD+CDA+D66+CU (76, 38) VVD+CDA+D66+PvdA (80, 43) VVD+CDA+D66+SP (85, 44) Nicht möglich: CDA+D66+GL+SP+PvdA (75, 43) (Beitrag nachträglich am 16., März. 2017 von zigzag editiert) |
Good Entity Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2017 - 20:04 Uhr: | |
Wie Ralf Arnemann richtig feststellt, ist vielfach eine Rückkehr zum Ergebnis der "Tweede Kamerverkiezingen" von 2010 erfolgt. Das gilt insbesondere auch für GroenLinks, die Grünen, die 2010 noch 10 Sitze und fast 7 % hatten, aber 2012 komplett eingedampft worden waren, 2 % waren noch übergeblieben, grüne Köpfe rollten. Jetzt ist man erfolgreich wieder auf den sechsten Platz der Parteienliste aufgerückt und hat sogar fast 9 % der Stimmen bekommen. Das ist etwas weniger, als man sich erhofft hatte, so verlor man überraschend in der Universitätsstadt Utrecht gegen D66 (Liberale), aber der schwere Schock von 2012 ist überwunden und die Freude in den Interviews am Wahlabend war sicherlich echt. Etwas merkwürdig war die Berichterstattung im deutschen Fernsehen, die das anscheinend sensationell fanden, als hätte es vorher in den Niederlanden noch keine Grünen gegeben und als wäre ein sechster Platz irgendwie sagenhaft oder würde die Politik umkrempeln. Die PvdA, Sozialdemokraten, hat ein innerparteiliches Problem, dem sie nicht ausweichen konnten. Traditionell besitzt ein hoher Anteil der Anhängerschaft der PvdA Migrationshintergrund, darunter sind auch viele Muslime. Deren Forderungen wie etwa die Schließung von Schwulencafes, die Unterstützung von Erdogan oder das Verbot des Wortes "Migrant" waren nicht kompatibel mit Forderungen anderer Teile der Anhängerschaft gerade der PvdA. Das führte zur Abtrennung der muslimischen Teile unter der neuen Partei "Denk", die etwa im Amsterdamer Stadtteil Nieuw West mit Westport 19,2 % der Stimmen und in Rotterdam insgesamt auch rund 9 % der Stimmen bekamen. Zahlreiche ganz andere Anhänger der PvdA wechselten aus genau diesem Grund nun zur PVV von Geert Wilders, der die traditionell und auch 2012 sozialdemokratisch PvdA wählende Stadt Maastricht dadurch für sich gewinnen konnte. Schließlich führte dieser Konflikt zum Wechsel der aufgeschlosseneren Teile muslimischer Wähler und der zuvor von GroenLinks 2012 zur PvdA gewechselten Wählerschaft zurück zu GroenLinks. |