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Bürger Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 08. Mai 2015 - 18:13 Uhr: | |
Dieses beliebte Spiel des Naserümpfens aus kontinentaleuropäischer Sicht über das britische Wahlsystem ist leicht verstörend. Das Mehrheitswahlrecht bringt bis auf wenige Ausnahmen eindeutige Regierungsbildungen mit glasklaren Verantwortlichkeiten zum Ausdruck. Da wird sich nicht hinter Koalitionspapieren und Bundesratsbeschlüssen versteckt. Wer regiert ist voll verantwortlich. Als politisch Interessierter ist ma auf der Gewinnerseite, diese kann voll durchregieren oder man muss die Mehrheit der anderen demokratisch ertragen. Dies kann ich etwa im Wahlsystem und der Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland nicht erkennen. Weiterhin hat der Wahlkreisabgeordnete eine unglaublich souveräne und autarke Stellung im britischen Wahlsystem. Da gibt es keine Listenleichen, die in ihrem Leben nichts anderes als Politik studiert und total abhängig von der Partei Politik unscheinbar in Szene gesetzt haben. Und im übrigen hat das britische Wahlsystem eine jahrhundertelange demokratische Geschichte, der man mit Respekt gerade aus deutscher Sicht begegnen sollte. |
Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Freitag, 08. Mai 2015 - 18:28 Uhr: | |
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zigzag
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| Veröffentlicht am Freitag, 08. Mai 2015 - 18:43 Uhr: | |
Ergebnis: Partei: %, %+-, Sitze, Sitze+- CON: 36.9 % +0.8 331 +24 LAB: 30.4 % +1.5 232 -26 UKIP: 12.6 % +9.5 +1 (-1 wenn man die by-election-Ergebnisse mitrechnet) LD: 7.9 % -15.2 8 -49 SNP: 4.7 % +3.1 56 +50 (in Schottland erreichte die SNP 50.0 % und holte 56 der 59 Sitze) GRN: 3.8 % +2.8 1 +0 DUP: 0.6 % 0.0 8 +1 PC: 0.6 % 0.0 3 +0 SF: 0.6 % 0.0 4 -1 UUP: 0.6 % 0.0 2 +2 SDLP: 0.6 % 0.0 3 +0 Camerons Conservatives holen damit wider erwarten eine absolute Sitzmehrheit. Die Parteichefs von Labour, UKIP und Liberaldemokraten traten bereits zurück. Mit einem Verhältniswahlrecht (und unter der Annahme, dass die Wähler trotzdem so gewählt hätten) würden die Sitze in etwa wie folgt verteilt werden: CON - 240 LAB - 198 UKIP - 82 LD - 51 SNP - 31 GRN - 25 PC - 4 TUSC - 1 (+18 NI Seats) |
Thomas Frings
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| Veröffentlicht am Freitag, 08. Mai 2015 - 19:12 Uhr: | |
Das erinnert stark an 1992. Da waren lt. Umfragen auch Tories und Labour ziemlich gleichauf. @Björn "Tories gewinnen 0.8% hinzu im Vergleich zur letzten Wahl +23 Sitze Labour gewinnen 1.5% hinzu im Vergleich zur letzten Wahl -26 Sitze Interessantes Wahlrecht." Labour wird vom Wahlrecht eher stärker begünstigt als die Tories. 2005 hatte Labour weniger Stimmen und einen kleineren Vorsprung als die Tories jetzt, aber eine viel größere Mehrheit. 1997 haben die LibDems trotz Stimmenverlusts ihre Sitze mehr als verdoppelt. Solch scheinbar paradoxen Dinge passieren halt, wenn es kein reines Zweiparteiensystem gibt. Auffällig ist, dass es außer in Schottland nur relativ wenig Sitzwechsel gab. Im ganzen Land wechselte die Mehrheit gegenüber 2015 nur in 111 Wahlkreisen (17,1%) ohne Schottland nur in 61 von 591 (10,3%). Es wechselten nur sehr wenige Wahlkreise zwischen Tories und Labour. Es gab nur zwei wesentliche Sitrzverschiebungen: In Schottland von Labour und LibDem zu SNP und im Rest Großbritanniens von LibDem zu Tories und Labour. Der Saldo zwischen Konservativen und Labour ist nahe null. Die Tories konnten unter dem SNP-Aufschwung kaum leiden, weil sie da nur einen Sitz hatte. Die LibDEms sind eher dort stark, wo Labour sehr schwach ist. Deshalb haben die Tories stärker vom LD-Verlust profitiert. Umgekehrt hat der massive Tory-Verlust 1997 dazu geführt, dass die LibDems von 20 auf 46 Sitze stiegen, obwohl sie Stimmen verloren haben. @Bürger Sie widersprechen sich selbst, wie RL schon richtig bemerkte. Nur wenn die Abgeordneten der Mehrheitsfraktion eben nicht autark sind, sondern Fraktionsdisziplin wahren, kann man mit absoluter Mehrheit "durchregieren". Und die meisten Abgeordneten hätten natürlich null Chance gehabt, gewählt zu werden, wenn sie als Unabhängige kandidiert hätten und ihre Partei jemand anderen aufgestellt hätte. |
Jan W.
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| Veröffentlicht am Freitag, 08. Mai 2015 - 19:13 Uhr: | |
@Bürger Bei dem Nick muss man ja eh vorsichtig sein ... Das Problem beim Mehrheitswahlrecht ist, dass es Mehrheiten erschafft, wo keine sind - genau darin liegt der Verzerrungseffekt. Der Begriff des Durchregierens entspricht dem unguten deutschen Bedürfnis nach dem starken Mann. Der Punkt Bundesrat ist übrigens seriöserweise getrennt zu betrachten; die Frage, ob Ein- oder Zweikammernparlament wird getrennt beantwortet, und jene, welche Mitgestaltungsrechte die zweite Kammer hat, ebenso. UK hat übrigens mit seinen Ich-AG-Abgeordneten auch Sand im Getriebe. Ein ausgeprägtes Abweichlertum aus strategischen Erwägungen (nicht unbedingt aus eigenen Prinzipien) steht dem Prinzip Durchregieren entgegen. Umgekehrt überrollen landesweite Trends aber auch die persönlichen Kampagnen, so dass das individuelle Vertrauen zum Abgeordneten eher geheuchelt erscheint. Warum eigentlich so ein Hass auf Listengewählte? Erst so schafft man es, dass pro Mandat jeweils gleich viele Stimmen nötig sind und nicht den Ausschlag gibt, wie nah die Anhänger beieinander wohnen. Sicherlich ist ein Mitgestalten der Listenreihenfolge wünschenswert ... |
Ratinger Linke
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| Veröffentlicht am Freitag, 08. Mai 2015 - 21:48 Uhr: | |
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Schorsch Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, 10. Mai 2015 - 11:35 Uhr: | |
@ Bürger: Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht nicht richtig: - Dass ein relatives Mehrheitswahlrecht automatisch zu riesigen Mehrheiten mit eindeutigen Regierungsbildungen führt, war in GB eigentlich eher dem Zufall geschuldet. Nach 1945 gab es schon mehrfach Situationen, in denen dieser Fall nicht eingetreten ist, sondern gar keine oder sehr knappe Mehrheiten herauskamen: 1970 (das führte dann zu einer Neuwahl noch im selben Jahr); 1978; 1992 (John Major musste sich zuletzt auf nordirische Parteien stützen) und zuletzt 2010. Je nach dem, wie die Dinge laufen, könnte bals auch 2015 mit auf dieser Liste auftauchen. - Mit der viel beschworenen autarken Stellung der Abgeordneten in ihren Wahlkreisen ist es auch nicht so weit her. Vielmehr haben die nationalen Parteigremien sogar einen sehr starken Einfluss darauf, wer vor Ort aufgestellt wird. Die Labour-Partei hatte dies zu Tony Blairs Zeiten perfektioniert, aber auch die anderen Parteien machen dies nicht anders. Nur dadurch ist dann das genannte "Durchregieren" möglich, letztlich nur dadurch kann man sich auch jene kantigen Gestalten leisten, die dann immer als Vorzeigebeispiele für die von der Parteizentrale angeblich so unabhängigen Parlamentarier herhalten können. Dieser Einfluss wird z. B. auch daran deutlich, dass bei Nachwahlen in Parteihochburgen gerne einmal solche Politiker kandidieren, die bei der vorangegangenen Wahl anderswo ihren (weniger sicheren) Sitz verloren hatten. - Mit der jahrhundertelangen demokratischen Geschichte ist es auch so eine Sache, denn die heutige Gestaltung ist eher jüngeren Datums. Früher gab es z. B. auch Mehrpersonenwahlkreise, es gab das Problem der "rotten boroughs" usw. @ Ratinger Linke: Nun ja. Die relative Mehrheitswahl hat dafür ihre eigenen Widrigkeiten. Zum Beispiel ist die Größe und der Zuschnitt der Wahlkreise ein ständiger Streitpunkt und ein Einfallstor für parteipolitisch motivierte Manipulationen (siehe die USA). Nicht nur demgegenüber ist das negative Stimmengewicht ein Problem minderen Ranges. |
Bernhard Nowak
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| Veröffentlicht am Sonntag, 10. Mai 2015 - 17:40 Uhr: | |
Thomas Frings hat völlig zu recht auf eine ähnliche Situation 1992 verwiesen. Auch hier sahen Medien Neil Kinnock bereits als Sieger - aber es siegten die Konservativen um John Major. In der Tat gab es wohl lediglich Veränderungen in Schottland - von Labour zu den Schottischen Nationalisten und in Großbritannien lediglich die Abnahme der Liberaldemokraten, die in der Koalition mit den Konservativen wohl zu wenig ihrer Ziele durchgesetzt haben, wenn ich die Medienberichte richtig deute. Die Frage, die sich mir stellt, ist aber auch: gehen frühere Labour-Wähler, das "Prekariat", noch wählen oder bleiben sie zu Hause? Und wählen Anhänger der Konservativen in umkämpften Wahlkreisen "taktischer" als die Konkurrenz? D.h. ein mit der Europa-Politik unzufriedener früherer konservativer Wähler mag in einem Wahlkreis, in der der konservative Vorsprung hoch ist, UKIP wählen, aber er wählt eben dann doch lieber wieder den Kandidaten der Konservativen, wenn das Ergebnis im Wahlkreis knapp und damit schwer zu prognostizieren ist - aus seiner Sicht die Gefahr also zu groß ist, dass der Labour-Kandidat die relative Mehrheit erhält und somit den Wahlkreis gewinnt. Meines Erachtens wäre es aufgrund der Zersplitterung des Parteiensystems durchaus ratsam, über ein absolutes Mehrheitswahlsystem nachzudenken, indem es eine Stichwahl zwischen den beiden bestplazierten Kandidaten des ersten Durchganges gibt, falls es dort keinen eindeutigen Sieger mit über 50% der Stimmen geben sollte. Es hätte wohl am Wahlausgang wohl nichts geändert, wäre aber m.E. gerechter, da die Minderheit der Wähler, die ausgeschiedene Kandidaten gewählt haben, dann zwischen zwei Kandidaten das für sie "kleinere Übel" wählen könnten. Der dann gewählte Kandidat hätte auch eine größere Autorität bei politischen Entscheidungen, da er auf jeden Fall über 50% der abgegebenen Stimmen erhalten hätte. |
zigzag
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 05. Mai 2016 - 15:56 Uhr: | |
Lokalwahlen in England (u.a. in London) und Regionalwahlen in Nordirland, Schottland und Wales am Donnerstag den 05.05.2016 Die Wahllokale schließen um 23:00 Uhr MESZ (22:00 Uhr Ortszeit) Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Category:2016_elections_in_the_United_Kingdom Wahlkommission http://www.electoralcommission.org.uk/find-information-by-subject/elections-and-referendums/upcoming-elections-and-referendums News de http://derstandard.at/r3441/Grossbritannien http://www.spiegel.de/thema/grossbritannien/ http://www.welt.de/themen/grossbritannien-politik/ http://taz.de/!t5008543/ http://info.arte.tv/de/lander/grossbritannien http://www.tagesschau.de/thema/schottland/ http://www.tagesschau.de/thema/london/ http://www.deutschlandradio.de/text-und-audio-suche.287.de.html?search... http://www.dw.com/de/gro%C3%9Fbritannien/t-17786217 News en uk http://www.bbc.com/news/election/2016 http://news.sky.com/uk http://www.telegraph.co.uk/news/ http://www.theguardian.com/politics Blogs + Foren en 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nachträglich am 05., Mai. 2016 von zigzag editiert) (Beitrag nachträglich am 05., Mai. 2016 von zigzag editiert) |
zigzag
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 05. Mai 2016 - 23:42 Uhr: | |
Wales (heute durchgeführte Umfrage, kein Exit Poll): YouGov / ITV Wales / Cardiff Uni Constituency Labour: 33% (-9.3) Conservative: 21% (-4.0%) Plaid Cymru: 19% (-0.3) UKIP: 16% (+16) Lib-Dems: 8% (-2.6) Region Labour: 30% (-6.9) Plaid Cymru: 21% (+3.1) Conservative: 19% (-3.5) UKIP: 16% (+11.4) Lib-Dems: 6% (-2.0) Greens: 4% (+0.6) Seat projections: Labour: 27 seats (25 constituency + 2 list) Plaid Cymru: 12 seats (6 constituency + 6 list) Conservative: 11 seats (7 constituency + 4 list) UKIP: 8 seats (8 list seats) Lib-Dems: 2 seats (2 constituency seats) http://www.itv.com/news/wales/2016-05-05/exclusive-itv-on-the-day-poll-breakdown/ (Beitrag nachträglich am 06., Mai. 2016 von zigzag editiert) |
zigzag
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| Veröffentlicht am Freitag, 06. Mai 2016 - 12:05 Uhr: | |
Ergebnisse: Schottland Scottish Parliament, regional vote: SNP: 41.7% (-2.3) CON: 22.9% (+10.6) LAB: 19.1% (-7.2) GRN: 6.6% (+2.2) LDEM: 5.2% (-) UKIP: 2.0% (+1.1) Scottish Parliament, constituency vote: SNP: 46.5% (+1.1) LAB: 22.6% (-9.2) CON: 22.0% (+8.1) LDEM: 7.8% (-0.1) GRN: 0.6% (+0.6) Scottish Parliament, the final result: SNP: 63 MSPs (59 constituency/4 regional list) (-6) CON: 31 (7/24) (+16) LAB: 24 (3/21) (-13) GRN: 6 (0/6) (+4) LDEM: 5 (4/1) (+-0) IND: 0 (-1) turnout: 55.6% (+5.6) |
Demokratie statt FDP Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 06. Mai 2016 - 13:46 Uhr: | |
Da alle außer der SNP ja gegen die Unabhängigkeit Schottlands vom UK sind, müsste sich doch jetzt - nach dem Verlust der SNP-Mehrheit - eine Koalition aus Conservatives, Labour, Greens und LibDems zusammenfinden, um dem Wählerwilleb gerecht zu werden. Aber wahrscheinlich kippen Grüne oder LibDems und verhelfen den Separatisten doch noch zum Machterhalt. |
zigzag
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| Veröffentlicht am Freitag, 06. Mai 2016 - 13:55 Uhr: | |
Soweit ich weiß sind die schottischen Grünen (SGP) (zumindest mehrheitlich) für eine Unabhängigkeit Schottlands. Schon nach der Wahl 2007 gab es eine Zusammenarbeit zwischen SNP und SGP. |
Interessierter das Orginal Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Samstag, 18. Juni 2016 - 09:56 Uhr: | |
Wie sieht es mit dem Brexit aus? Umfragen werden doch wohl gemacht werden, oder? |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 18. Juni 2016 - 11:41 Uhr: | |
Umfragenübersichten gibt es u.a. hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_United_Kingdom_European_Union_membership_referendum#2016 http://elections.huffingtonpost.com/pollster/uk-european-union-referendum https://ig.ft.com/sites/brexit-polling/ Weitere Links folgen in den nächsten Tagen. |
Danny
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| Veröffentlicht am Samstag, 18. Juni 2016 - 18:45 Uhr: | |
Imho sind Buchmacher normalerweise die besseren Prediktoren, zB http://sports.ladbrokes.com/sports-central/uk-eu-referendum/ Der Abstand ist überraschend gross. Ich frag mich wie das zustande kommt. |
SaaleMAX
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 18. Juni 2016 - 19:42 Uhr: | |
Großbritannien bleibt in der Eu, wetten Dass? Soviele Vorteile wie GB innnerhalb der Eu hat wird es sonst nicht mehr haben. Ich sage nur EU-Rabatt der Briten.Kein EU Land kommt so preiswert in der EU davon und profitiert am besten von der Staatengemeinschaft.Und jetzt auch noch dieser Mord an einer EU-Befürworterin...die britische Seele ist getroffen. |
zigzag
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Samstag, 18. Juni 2016 - 20:31 Uhr: | |
Eine Übersicht der Quoten bei den Wettbüros: http://www.oddschecker.com/politics/british-politics/eu-referendum/referendum-on-eu-membership-result |
Danny
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 19. Juni 2016 - 21:40 Uhr: | |
SaaleMAX : Nach den aktuellen Odds hast du mir einer W'Keit von ca 75% Recht. "Kein EU Land kommt so preiswert in der EU davon und profitiert am besten von der Staatengemeinschaft." Naja, im Gegensatz zu den meisten Mitgliedern ist UK Nettozahler, also zahlt mehr als die meisten EU-Länder. Imho werden die realen Austrittsfolgen generell überschätzt: 1. Wirtschaftlich wird sich jedenfalls kaum etwas ändern, denn alle EU Länder sind in der WTO und müssen die Meistbegünstigstenklausel beachten. 2. EU-Gesetzgebung muss UK eh nicht beachten. Die meisten Mitglieder ignorieren ja schon jetzt bzw. sogar schon lange folgenlos Gesetze bzg. Asyl, Verschuldung, Sozialleistungen und Marktregeln. EU-Gesetzgebung dient nur noch dazu den Erlass von Gesetzen innenpolitisch gegen die eigenen Bürger zu rechtfertigen (insofern ist die EU aber nützlich für die Mainstreamparteien). Die Entscheidung ist also in erster Linie eine symbolische, und auch genau deshalb wichtig. Es geht um die weitere Akzeptanz deutscher Hegemonie in Europa. Merkel hat so schädliche Entscheidungen getroffen was den EURO und die Flüchtis betrifft, dass der weitere Nutzen auch für die Netto-Empfängerländer fraglich ist. Die UK bliebt bisher allerdings von den Folgen weitgehend verschont, weshalb mich das Referendum schon etwas überrascht. Imho ist das als Mittel der Innenpolitik zu verstehen, ein Versuch der Opposition bzgl. der Migration- und Sozialpolitik eine Grundsatzentscheidung herbeizuführen. Ist das eigentlich normal, dass Commonwealth-Bürger, die in England wohnen bei Wahlen mitabstimmen dürfen? |
Danny
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Sonntag, 19. Juni 2016 - 21:51 Uhr: | |
"Das Mehrheitswahlrecht bringt bis auf wenige Ausnahmen eindeutige Regierungsbildungen mit glasklaren Verantwortlichkeiten zum Ausdruck." Imho ist das eine Legende, die allerdings von wahlrecht.de perpetuiert wird. Sofern man keine Annahmen über die räumliche Verteilung der Parteizustimmung trifft hat das Mehrheitswahlrecht garkeinen Konzentrationseffekt. Der eigentliche Effekt ist Regionalisierung oder allgemeiner gesehen das Errichten gewisser bedingter Unabhängigkeiten von Zufallsvariablen, in der Praxis dadurch bewirkt, dass Wahlkreise fixe Verrechnungsgrenzen sind. Da wollte ich eh mal ein Posting zu schreiben, sofern das hier noch nicht diskutiert wurde (?). |